Alles neu macht der Mai
Alles neu macht der Mai (auch: Alles neu macht der May) ist ein aus drei Strophen bestehendes bekanntes deutschsprachiges Volkslied, dessen Text im Jahre 1818 von Hermann Adam von Kamp geschrieben wurde,[1] erstmals gedruckt wurde es 1829.[2]
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf die Melodie wird auch das Jagdlied Jägerlust („Fahret hin“), gedruckt bei Johann Gustav Gottlieb Büsching und Friedrich Heinrich von der Hagen (1807),[3] gesungen. Im Deutschen Liederhort schreiben Ludwig Erk und Franz Magnus Böhme dazu: „Das Lied mag Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden sein.“ Erk und Böhme berichten auch, die Melodie „soll franz[ösischen] Ursprungs sein, was nicht unmöglich wäre, da auch viele Jagdgebräuche aus Frankreich kamen“.[4] Später wurde sie in leicht abgewandelter Form bei dem Kinderlied Hänschen klein verwandt. Alles neu macht der Mai war 1912 in Preußen für den Unterricht in der zweiten Klasse gesetzlich vorgeschrieben.[5]
„Alles neu macht der Mai“ ist durch die Popularität dieses Liedes inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden.[6]
Es handelt sich um eines der populärsten unter den zahllosen Liedern, die den Monat Mai thematisieren. Ältere vergleichbare Dichtungen sind z. B. Overbecks Komm, lieber Mai, und mache (1791) und Geibels Der Mai ist gekommen (1842).
Melodie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Text
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1. Alles neu macht der Mai,
Macht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus, kommt hinaus!
Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
Duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
Tönt den Wald entlang.
2. Wir durchzieh'n Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh'n,
Waldespracht, neu gemacht
Nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
Rieselnd munter silberhell
Klein und Groß ruht im Moos,
Wie im weichen Schoß.
3. Hier und dort, fort und fort,
Wo wir ziehen, Ort für Ort,
Alles freut sich der Zeit,
Die verschönt erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
Uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
Macht der holde Mai.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Theo Mang, Sunhilt Mang: Der Liederquell. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2007, ISBN 978-3-89555-679-1, S. 80 f.
- Mailied. In: L. Baumert (Hrsg.): Deutsche Volkslieder. 80 alte und neue Lieder. Verlag von Hermann Beyer & Söhne, Langensalza März 1876, S. 52. Digitalisat
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alles neu macht der Mai. In: Volksliederarchiv.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Magnus Böhme: Volksthümliche Lieder der Deutschen im 18. und 19. Jahrhundert: nach Wort und Weise aus alten Drucken und Handschriften, sowie aus Volksmund. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1895, S. 469 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hermann Adam von Kamp: Gedichte. Zweites Bändchen: Lautenklänge. Schüller, Krefeld / Guilhauman, Frankfurt a. M. 1829. – Auch in: Hermann Adam von Kamp: Lieder für die Jugend. Bädeker, Essen 1830, S. 21–23 (staatsbibliothek-berlin.de).
- ↑ Johann Gustav Gottlieb Büsching, Friedrich Heinrich von der Hagen: Sammlung deutscher Volkslieder. Melodienheft. Braunes, Berlin 1807, S. 11 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ludwig Erk, Franz Magnus Böhme: Deutscher Liederhort. Band 3, 1894, S. 318 (Digitalisat)
- ↑ Lieder in Volksschulen zu singen, in: Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen, Jahrgang 1912; Online auf volksliederarchiv.de
- ↑ Alles neu macht der Mai, phraseo.de.