Andreas Raabe

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Andreas Raabe (* 1963 in Annaberg) ist ein deutscher Neurochirurg und Direktor der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital in Bern, Schweiz.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raabe studierte zunächst Zahnmedizin in Jena und wechselte dann zur Humanmedizin nach Dresden, wo er als Jahrgangsbester den Akademiepreis erhielt. Von 1990 bis 1996 absolvierte Raabe die Ausbildung zum Facharzt für Neurochirurgie am Klinikum Chemnitz. Nach einem Forschungsaufenthalt in Cambridge war er an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Leipzig tätig. Von 1999 bis 2008 war Raabe leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor der Neurochirurgischen Universitätsklinik Frankfurt bei Volker Seifert, den er von Leipzig nach Frankfurt begleitete. Seit 2008 ist Raabe ordentlicher Professor für Neurochirurgie an der Universität Bern[1] und Direktor der Universitätsklinik für Neurochirurgie am Inselspital Bern[2]. Seine Spezialgebiete sind mikrochirurgische Operationen am Gehirn und an der Wirbelsäule sowie die navigierte und überwachte Hirnchirurgie in der Nähe wichtiger Hirnareale.

Wissenschaftliche Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Publikationsliste von Raabe umfasst rund 370 Originalarbeiten, Übersichtsarbeiten und Buchbeiträge.[3]

Raabe ist Erfinder einer neuen kontinuierlichen Überwachungsmethode bei der Operation von Hirntumoren,[4][5] und hat die mikroskopintegrierte Videoangiographie bei der Operation von Aneurysmen und Gefäßfehlbildungen in die Neurochirurgie eingeführt.[6][7] 2019 erhielt er den renommierten European Lecture Award der Europäischen Gesellschaft für Neurochirurgie als Auszeichnung für diese Erfindungen und seinen fachlichen Werdegang. 2020 wurde Raabe im ZEISS-Team mit Michelangelo Masini und Frank Seitzinger für den Deutschen Zukunftspreis nominiert[8] und vom Dt. Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier mit einer Urkunde geehrt und durch die Jury in den "Kreis der Besten" aufgenommen.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berufungen im Juli (Memento des Originals vom 11. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unibe.ch, Personalia Archiv 2008, Website der Universität Bern, abgerufen am 11. Januar 2020.
  2. Profil von Prof. Andreas Raabe. Abgerufen am 29. April 2021.
  3. BORIS (Bern Open Repository and Information System). Abgerufen am 4. Dezember 2020.
  4. A. Raabe, J. Beck, P. Schucht, K. Seidel: Continuous dynamic mapping of the corticospinal tract during surgery of motor eloquent brain tumors: evaluation of a new method. In: J. Neurosurg. Band 120, 2014, S. 1015–1024.
  5. P. Schucht, K. Seidel, J. Beck, M. Murek, A. Jilch, R. Wiest, C. Fung, A. Raabe: Intraoperative monopolar mapping during 5-ALA-guided resections of glioblastomas adjacent to motor eloquent areas: evaluation of resection rates and neurological outcome. In: Neurosurg Focus. Band 37, Nr. 16, 2014, S. E16.
  6. A. Raabe, P. Nakaji, J. Beck, L. J. Kim, F. P. Hsu, J. D. Kamerman, V. Seifert, R. F. Spetzler: Prospective evaluation of surgical microscope-integrated intraoperative near-infrared indocyanine green videoangiography during aneurysm surgery. In: J. Neurosurg. Band 6, 2005, S. 982–989.
  7. A. Raabe, J. Beck, R. Gerlach, M. Zimmermann, V. Seifert: Near-infrared indocyanine green video angiography: a new method for intraoperative assessment of vascular flow. In: Neurosurgery. Band 1, 2003, S. 132–139; discussion S. 139.
  8. Deutscher Zukunftspreis 2020: Drei Teams für den Preis des Bundespräsidenten nominiert. In: Deutscher Zukunftspreis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  9. Preisträger und Nominierte | Deutscher Zukunftspreis. Abgerufen am 4. Dezember 2020.