Anton Haus

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Anton Haus (* 13. Juni 1851 in Tolmein; † 8. Februar 1917 in Pula) war von 1916 bis zu seinem Tod Großadmiral der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine.

Nach seinem Eintritt in die Kriegsmarine im Jahr 1869 arbeitete Haus als Lehrer an der Marineakademie Fiume. In dieser Zeit veröffentlichte er sein Buch Grundzüge der Ozeanographie und maritimen Meteorologie (1891). 1900 wurde ihm der Befehl über eine Korvette übertragen, mit der er die anderen Großmächte bei der Niederschlagung des Boxeraufstands in China unterstützen sollte. Er blieb, nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, noch bis 1902 in Peking. Nach seiner Rückkehr nach Österreich-Ungarn wurde Haus 1907 als Anerkennung für seine Verdienste zum Vizeadmiral befördert. Im gleichen Jahr nahm er von Mai bis Oktober als Abgesandter Österreich-Ungarns an der Friedenskonferenz von Den Haag teil. 1912 wurde Haus zum Flotteninspekteur und am 24. Februar 1913, nach der Pensionierung Rudolf Montecuccolis, zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine befördert.

Trotz aller Kritik - besonders von deutscher Seite - vertrat Haus, der als hervorragender Stratege galt, die Ansicht, dass die österreichisch-ungarische Kriegsmarine unnötigen Risiken aus dem Weg gehen müsse. Deshalb wurde sie unter seiner Führung hauptsächlich als Abschreckung im Mittelmeer eingesetzt, gefährliche Einsätze in der Nordsee und im Atlantik überließ man der deutschen Marine. In dieser Haltung wurde er sowohl vom Oberkommando der Marine, als auch von seinen Nachfolgern, Karl Kailer von Kaltenfels und Maximilian Njegovan, unterstützt.

1916 erhielt Haus als erster und einziger Befehlshaber in der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine den Titel eines Großadmirals. Er starb im Alter von 66 Jahren an einer Lungenentzündung.

Die 1913/14 eingeführte graue Farbgebung der k.u.k.Kriegsmarine wurde im Marinejargon scherzhaft als Hausian bezeichnet.

Literatur

Weblinks