Anton Lehmden

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Anton Lehmden im Porträt (2011)

Anton Lehmden (* 2. Januar 1929 in Cabaj, Tschechoslowakei; † 7. August 2018 in Wien[1]) war ein österreichischer Maler, Druckgrafiker und Mitbegründer[2] der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

Lehmden studierte ab 1945 als Schüler von Albert Paris Gütersloh an der Akademie der Bildenden Künste Wien, wo er später selbst von 1971 bis 1997 als Professor lehrte. Im Jahr 1948 wurde Lehmden Mitglied des Art Club[3], der unter der Präsidentschaft von Albert Paris Gütersloh die moderne Kunst im Nachkriegsösterreich durchsetzte. 1962 erhielt er einen Lehrauftrag in Istanbul. Er gestaltete unter anderem die U-Bahn-Station Volkstheater in Wien sowie die zum St. Georgs-Kolleg gehörige Kirche in Istanbul.

Lehmdens erste Werkmonografie erschien 1968 von Alfred Schmeller unter dem Titel Weltlandschaften. Ende der 1960er Jahre zog er ins Schloss Deutschkreutz im Burgenland, das auch schon im Besitz des Hauses Esterházy war. Gemeinsam mit seiner Tochter, Barbara Lehmden, organisierte er Führungen durch das Schloss mit dem Museum[4], welches seine Hauptwerke in einer umfassenden Werkschau auf 800 m² Ausstellungsfläche präsentiert. Das Lehmden Museum ist weiterhin gegen Voranmeldung für das Publikum zugänglich.[5] Seit 2004 organisiert Barbara Lehmden den Kultursommer[6] Schloss Deutschkreutz, der von 2004 bis 2013 unter anderem die Veranstaltungsreihe Literatur in Grün[7] ausrichtete. Anton Lehmden gestaltete dazu bis 2017 den visuellen Auftritt. Anton Lehmden leitete auch die Lehmden Sommerakademie, die im Rahmen des Kultursommers, von 2005 bis 2017 stattfand.[8] 1984 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis verliehen.

Am 7. August 2018 starb Lehmden im 90. Lebensjahr und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beigesetzt. In Deutschkreutz erinnert die Anton Lehmden-Gasse an ihn.

Grabstätte von Anton Lehmden

Anton Lehmdens Frühwerk zeigt Bezüge zur chinesischen Landschaftsmalerei. Seine lyrischen Landschaften erscheinen aber oft fragmentiert, schwebend, berstend und in Schichten aufgebrochen. Traumatische Kriegserlebnisse werden in Bildern zu Themen wie „Panzerschlacht“ verarbeitet, einen wichtigen Themenschwerpunkt bildet auch die Architektur, nicht zuletzt die Monumente der Antike, die Lehmden auf zahlreichen Reisen kennenlernte (etwa das Kolosseum in Rom oder die ägyptischen Pyramiden).

Auszeichnungen (Auswahl)

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  • 1953: Förderungspreis der Stadt Wien für Bildende Kunst[9]
  • 1956: Graphikpreis Innsbruck[10]
  • 1957: Preis Mainichi Shinbun Tokio[10]
  • 1965: Ehrenmitglied der Accademia delle Arti del Disegno[10]
  • 1967: Goldmedaille der Stadt Rom[10]
  • 1968: Preis der Stadt Wien, Malerei und Grafik[10]
  • 1968: Premio Fiorino Florenz[10]
  • 1970: Preis der Dürer-Gesellschaft[10]
  • 1978: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse[10]
  • 1984: Lovis-Corinth-Preis[11]
  • 1989: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold[10]
  • 1999: Ehrenbürger von Deutschkreutz[12][13]
  • 2000: Komturkreuz mit dem Stern des Landes Burgenland[10]

Ausstellungen (Auswahl)

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  • Anton Lehmden: Weltlandschaften. Text von Alfred Schmeller. Residenz Verlag, Salzburg 1968. Grafische Sammlung Albertina.[21]
  • Norbert Langer: Aufschlüsse – Lovis-Corinth-Preis 1984 (für Anton Lehmden und Roland Dörfler). In: Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift. Böhmen, Mähren, Schlesien. Vierteljahresschrift für Kunst, Literatur, Wissenschaft und Volkstum 27 (1985), Heft 3, S. 217–219.
  • Mythos Art Club – Der Aufbruch nach 1945. Ausstellungskatalog, Herausgeber: Kunsthalle Krems, 2003, ISBN 3-901261-24-9, S. 100–101 (Mit Texten von Otto Breicha, Wolfgang Denk, Gerhard Habarta, Martin Hochleitner, Wieland Schmied).
  • Walter Schurian (Text), Gerd Lindner (Hrsg.): 1900 bis 2010: Phantastische Kunst aus Wien. Panorama-Museum, Bad Frankenhausen 2010, ISBN 978-3-938049-17-4 (mit Abb., auch von und über Arik Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Hanno Karlhuber[22] und Wolfgang Hutter).
  • Alexander Jernej, Werner Jobst, Franz Kangler: Anton Lehmden – Phantastischer Realismus am Bosporus. Das vinzentinische St. Georgswerk in Istanbul. Brandstätter, Wien 2018, ISBN 978-3-7106-0303-7.
  • Hans Tesch: Schloss Deutschkreutz vor ungewisser Zukunft. In: Burgenland-Mitte. Scherz-Kogelbauer (Hrsg.): Kirchschlag i. d. B. W., 27. November 2018, abgerufen am 6. August 2020.
Commons: Anton Lehmden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. orf.at: Anton Lehmden verstorben. Artikel vom 8. August 2018, abgerufen am 8. August 2018.
  2. akademie der bildenden künste wien: DIE AKADEMIE TRAUERT UM ANTON LEHMDEN@1@2Vorlage:Toter Link/www.akbild.ac.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Artikel von 2018, abgerufen am 17. März 2021.
  3. Sammlung Online Belvedere: Anton Lehmden. abgerufen am 6. Januar 2020.
  4. burgenland.info: Lehmden Museum. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  5. Marktgemeinde Deutschkreutz: Schloss Deutschkreutz. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  6. BVZ.at: Deutschkreutz, Schloss bleibt als Kulturstätte offen. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  7. ORF: Literaturfest im Schloss Deutschkreutz. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  8. Schloss Deutschkreutz: Kultursommer Rückblicke. Abgerufen am 12. Februar 2020.
  9. Förderungspreis (der Stadt Wien). Bildende Kunst (seit 1951) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  10. a b c d e f g h i j Anton Lehmden, Biografie, Auszeichnungen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  11. Kunstforum Ostdeutsche Galerie, LOVIS-CORINTH-PREIS. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  12. Deutschkreutz, Ehrenbürger. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  13. Anton Lehmden im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  14. a b c d e f g h i j k l Archiv Belvedere: LEHMDEN Anton, GRUPPENAUSSTELLUNGEN. Abgerufen am 28. November 2021.
  15. Albertina Modern: The Beginning. Kunst in Österreich 1945 bis 1980. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  16. kunstaspekte: Die 50er Jahre: Kunst und Kunstverständnis in Wien. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  17. kunstaspekte: Phantastischer Realismus. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  18. kunstaspekte: Österreich: 1900–2000, Konfrontationen und Kontinuitäten. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  19. Sammlung Essl: IR/REAL, Tendenzen des Realismus in Österreich ab 1945. Abgerufen am 6. Januar 2020.
  20. Open Library: Österreichische Graphik der Gegenwart. Abgerufen am 28. November 2021.
  21. Ö.Nationalbibliothek, Weltenlandschaften, rec/AC02107820. Abgerufen am 6. April 2021.
  22. Walter Schurian: 1900 bis 2010: Phantastische Kunst aus Wien, ISBN 978-3-938049-17-4, S. 137–138, 159.