Anton Liebe
Anton Liebe, vor 1919 auch Anton Liebe, Edler von Kreutzner (* 28. Juli 1905 in Meran; † 11. April 1978 in Wien) war ein österreichischer Architekt.
Liebe war der Sohn des Gutsbesitzers Karl Anton Liebe Edler von Kreutzner (1871–1954) und der Clothilde Vicomtesse de Forestier (1880–1962). Er besuchte die Volksschule und das Staatsgymnasium in Meran, dann das Jesuitengymnasium „Stella Matutina“ in Feldkirch (Vorarlberg). Sein Studium an der Technischen Hochschule Wien schloss er mit der 2. Staatsprüfung ab, praktizierte dann kurz bei Clemens Holzmeister und arbeitete 1929–32 bei Architekt H. Goldschmid. 1925 trat er der katholischen Studentenverbindung W.K.St.V. Unitas Kreuzritter bei[1]. 1932 eröffnete Liebe gemeinsam mit Ludwig Stigler ein Architekturbüro. Stigler schied allerdings schon 1934 aus, und Liebe, seit 1934 Ziviltechniker ging eine lose Zusammenarbeit mit Kurt Klaudy und Georg Lippert ein. 1941 flüchtete das Ehepaar Liebe nach Argentinien, wo er 1941–1947 als Architekt in der Baufirma Emil Fogeler, Posadas, Misiones arbeitete und ab 1948 eine Arbeitsgemeinschaft mit den Gebrüdern Mazzanti und Victorino Mutinelli einging. 1956 kehrte Liebe nach Österreich zurück und eröffnete wieder ein eigenes Architekturbüro in Wien.
Sein Sohn ist ebenfalls als Architekt, eine seiner Töchter als Innenarchitektin tätig.
Liebes bekanntestes Werk in Österreich war das in Zusammenarbeit mit Ludwig Stigler entstandene Alpenstrandbad des Hotel Panhans am Semmering (Niederösterreich), das aber in den 1980er-Jahren abgerissen wurde. In Posadas baute Liebe Kirchen, Schulen und Verwaltungsgebäude, zum Teil im Stil der Moderne, die Kirche San Antonio Obera in Misiones aber auf Wunsch der Auftraggeber im Stil der Neogotik.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gabriele Koller, Gloria Withalm: Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. Katalog zur Ausstellung 1985 in der Zentralsparkasse und Kommerzialbank in Wien und zur Ausstellung 1986 im Salzburger Museum Carolino Augusteum, Oswald Oberhuber (Hrsg.), Zentralsparkasse und Kommerzialbank, Wien 1985
- W. Vogel: Arbeiten der Architekten Dr. Klaudy, Ing. Liebe, Ing. Lippert. In: Österreichische Kunst 8.1937, H.3, S. 6f.
- Peter Weibel, Friedrich Stadler (Hrsg.): Vertreibung der Vernunft. The Cultural Exodus From Austria. Wien/New York 1995, ISBN 3-211-82693-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Liebe. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Burr (Hrsg.): Unitas-Handbuch. Band 4. Verlag Franz Schmitt, Bonn 2000, S. 451.
Personendaten | |
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NAME | Liebe, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 28. Juli 1905 |
GEBURTSORT | Meran |
STERBEDATUM | 11. April 1978 |
STERBEORT | Wien |