Armeeabteilung A (Deutsches Kaiserreich)

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Die Armeeabteilung A (ursprünglich Armeeabteilung Falkenhausen) war eine während des Ersten Weltkriegs am 15. September 1914 gebildete Armeeabteilung des Deutschen Heeres. Sie wurde als einer von drei solcher Großverbände an der Westfront bis 1918 zum Schutz des Reichslandes Elsaß-Lothringen eingesetzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „Armeeabteilung Falkenhausen“ wurde am 15. September 1914, nach der Schlacht an der Marne und dem Beginn des Wettlaufs zum Meer, aus den vor Ort verbleibenden Teilen der in Masse nach Norden verlegten 6. Armee unter dem Befehl des reaktivierten Generals Ludwig von Falkenhausen, zuvor Kommandierender General des Ersatzkorps, gebildet und der Obersten Heeresleitung direkt unterstellt. Sie umfasste zu diesem Zeitpunkt:

Zusätzlich wurde ihr die Festung Straßburg unterstellt. Das Hauptquartier befand sich anfangs in Mörchingen, später in Metz und ab Dezember 1914 in Straßburg. Die Armeeabteilung fand südlich Anschluss an die Armeeabteilung Gaede und nördlich an die Armeeabteilung Strantz. Im Dezember 1914 wurde Falkenhausen zum Generaloberst befördert und ihm die Leitung der Operationen der Armeeabteilung Gaede zusätzlich übertragen, was das Verhältnis zwischen den beiden Befehlshabern Falkenhausen und Hans Gaede zusehends belastete. Die Unterstellung wurde im August 1915 wieder aufgehoben, ohne dass dies die Missstimmigkeiten vollends beseitigt hätte. Im April 1916 wurde Falkenhausen auf den Posten des Oberbefehlshabers der Küstenverteidigung versetzt, ihm folgte der sächsische General Karl Ludwig d’Elsa nach und die Armeeabteilung wurde in der Folge in „Armeeabteilung A“ umbenannt.

Im Januar 1917 wurde General d’Elsa durch Bruno von Mudra abgelöst. Im März 1917 wurde im Zuge der Neugliederung der Westfront die Heeresgruppe Herzog Albrecht unter Albrecht von Württemberg vorgesetzte Kommandobehörde der Armeeabteilung A. Der letzte Kommandowechsel für die Armeeabteilung trat im Juni 1918 ein, als General von Mudra zur 1. Armee versetzt wurde und Johannes von Eben den Befehl von ihm übernahm. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne und der Novemberrevolution in Deutschland wurde die Armeeabteilung im Dezember 1918 aufgelöst.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[1][2]
General der Infanterie/
Generaloberst
Ludwig von Falkenhausen 17. September 1914 bis 14. April 1916
Sächs. General der Infanterie Karl Ludwig d’Elsa 17. April 1916 bis 1. Januar 1917
General der Infanterie Bruno von Mudra 04. Januar 1917 bis 17. Juni 1918
General der Infanterie Johannes von Eben 18. Juni bis 28. November 1918 (bis 5. August zugleich OB der 9. Armee)

Chef des Generalstabes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[3][2]
Oberst/
Generalmajor
Georg Weidner 17. September 1914 bis 13. November 1916
Sächs. Oberst Hans von Eulitz 14. November bis 27. Dezember 1916
Major Robert von Klüber 28. Dezember 1916 bis 10. April 1917
Major/
Oberstleutnant
Friedrich von Esebeck 12. April 1917 bis 17. Juni 1918
Major Walter Bronsart von Schellendorff 17. bis 21. Juni 1918
Oberstleutnant Robert von Klüber 22. Juni bis 11. Oktober 1918
Oberstleutnant Richard von Pawelsz 12. Oktober bis 2. November 1918
Sächs. Generalmajor Martin von Oldershausen 02. November 1918 bis 31. Dezember 1918

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 621.
  2. a b Hermann Cron: Geschichte des Deutschen Heeres im Weltkriege 1914–1918. S. 400.
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 622.