Arnold Hückstädt

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Arnold Hückstädt (* 27. Januar 1935 in Köstin, Kreis Randow) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Reuter-Forscher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold Hückstädt lebte von 1946 an in Glasow, Kreis Pasewalk, und machte 1953 in Torgelow sein Abitur. Von 1953 bis 1958 studierte er Germanistik und (ab 1956) Nordistik an der Universität Greifswald. 1958 legte er in beiden Fächern sein Diplom ab. 1958 siedelte er nach Stavenhagen über. 1976 wurde Hückstädt an der Universität Rostock mit einer Dissertation über Fritz Reuter im Urteil der Zeitgenossen und des zeitgenössischen Schrifttums. – Zur Rolle der Reuter-Kritik im Prozeß bürgerlicher Ideologiebildung zwischen 1853 und 1874/75 zum Dr. phil. promoviert.

Am 1. Oktober 1958 wurde Hückstädt wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen und 1959 Leiter des Museums. 1960 wurde er zum Direktor berufen und 1986 zum Museumsrat ernannt.[1] Zum 1. Oktober 1991 wechselte Hückstädt auf eigenen Antrag in den Vorruhestand. Neben seiner Museumstätigkeit war er viele Jahre Redaktionsmitglied der niederdeutschen Literaturzeitschrift „Kikut“. Hückstädt gilt als bester Kenner von Fritz Reuter und dessen Werk, was ihm den Ehrennamen „Reuter-Doktor“ einbrachte.

Als Fachmann des Niederdeutschen war Hückstädt ebenfalls an der Gründung des Mecklenburgischen Folklorezentrums beteiligt.

Hückstädt war fast drei Jahrzehnte lang für das Ministerium für Staatssicherheit als Inoffizieller Mitarbeiter tätig, von 1960 bis 1979 als „IM Wilhelm Scherer[2] und in den achtziger Jahren als „IM Wolfgang Stammler“.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arnold Hückstädt ist Herausgeber und Verfasser zahlreicher Bücher und anderer Veröffentlichungen von und über Fritz Reuter, dessen Werk und Familienumfeld, über Rudolf Tarnow und andere niederdeutsche Autoren. Seine Vita zählt derzeit (2014) mehr als 230 Veröffentlichungen.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beiträge der Fritz Reuter Gesellschaft, Bd. 21, 2011, S. 166.
  • Reutermuseum: einst Nest voller falscher und echter Germanisten. Forschungsprojekt soll klären, welche Rolle die Stasi im Fritz-Reuter-Literaturmuseum spielte. In: Mein Mecklenburg – Das Magazin für Mecklenburg-Vorpommern Nr. 2 (2015), S. 53.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. Arnold Hückstädt. In: Erika Becker/Heidemarie Molnár, Schriftsteller des Bezirkes Neubrandenburg, Mitglieder und Kandidaten des Schriftstellerverbandes der DDR, Bezirksverband Neubrandenburg, Neubrandenburg: Literaturzentrum/Stadt- und Bezirksbibliothek 1988, S. 13–14.
  2. Viele Treffs mit Stasi-Leuten im Reuter-Museum, in: Nordkurier, Neubrandenburg, 14. März 2016, S. 24.
  3. Christiane Baumann: Das Literaturzentrum Neubrandenburg 1971–2005: Literaturpolitik zwischen Förderung, Kontrolle und neuer Geschichtslosigkeit, Robert-Havemann-Gesellschaft, 2006, S. 96, ISBN 978-3938857038.