Artur Michalkiewicz

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Artur Paweł Michalkiewicz (* 11. September 1977 in Wrocław) ist ein ehemaliger polnischer Ringer. Er wurde 2006 Europameister im griechisch-römischen Stil im Mittelgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artur Michalkiewicz begann als Jugendlicher im Jahre 1988 in seiner Heimatstadt mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei auf den griechisch-römischen Stil und wurde dazu Mitglied des Sportclubs WKS Śląsk Wrocław. Sein erster Trainer war Jan Stroiny, später kamen noch Jerzy Adamek und Józef Tracz hinzu. Um seinen Sport ausüben zu können, wurde er Armeeangehöriger und startete, nachdem er erste Erfolge hatte einheimsen können, in der deutschen Bundesliga für den SV Johannis Nürnberg, den KSV Köllerbach, den KSV 07 Witten und den 1. Luckenwalder SC. Bei einer Größe von „nur“ 1,73 Metern war er ein untersetzter, sehr kraftvoller Ringer.

Er kam bereits im Juniorenalter zu seinem ersten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft. Dabei kam er allerdings bei der Junioren-Europameisterschaft 1995 in Witten in der Gewichtsklasse bis 74 kg nur auf den 10. Platz. 1997 wurde er aber in Istanbul hinter dem Griechen Georgios Tziolas Vize-Europameister und in Turku hinter dem Ungarn Sándor Bárdosi Vize-Weltmeister bei den Junioren.

1998 wurde Artur Michalkiewicz erstmals polnischer Meister bei den Senioren im Weltergewicht, dem noch mehrere polnische Meistertitel folgten. Im Jahre 1999 gab er bei der Europameisterschaft in Sofia sein Debüt bei einer internationalen Meisterschaft der Senioren. Er belegte dabei im Weltergewicht den 8. Platz. In den nächsten Jahren nahm er dann regelmäßig an Welt- und Europameisterschaften teil, zunächst im Weltergewicht und ab 2002 im Mittelgewicht. Er konnte dabei allerdings keine Medaillen gewinnen, obwohl er so manchen Weltklassenringer besiegte. Im Jahre 2000 gelang es ihm auch, sich für die Olympischen Spiele in Sydney zu qualifizieren. In Sydney besiegte er im Weltergewicht Faafetai Iutana aus Samoa, verlor aber gegen Wjatscheslaw Makarenko aus Belarus und gegen Dawid Manukjan aus der Ukraine und erreichte den 9. Platz.

2004 konnte er sich nicht für die Olympischen Spiele in Athen qualifizieren. Im Jahre 2006 gelang ihm dann in Moskau der größte Erfolg in seiner Laufbahn. Mit Siegen über Nazmi Avluca, Türkei, Andrea Minguzzi, Italien, Alexei Mischin, Russland, Wjatscheslaw Makarenko und Denis Forow aus Armenien wurde er Europameister im Mittelgewicht. Auch bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou war Artur Michalkiewicz lange Zeit auf Medaillenkurs. Er besiegte dort Wjatscheslaw Makarenko, Aleksandr Doxturishvili aus Usbekistan und Ara Abrahamian aus Schweden, verlor aber dann überraschend gegen Kim-Jussi Nurmela aus Finnland. Da dieser das Finale nicht erreichte, schied er aus und landete schließlich doch nur auf dem 7. Platz.

Im Jahre 2008 gelang ihm zum zweitenmal die Teilnahme an Olympischen Spielen. In Peking verlor er allerdings gleich seinen ersten Kampf gegen Bradley Vering aus den Vereinigten Staaten, was sein Ausscheiden bewirkte. Er kam deshalb nur auf den 16. Platz. Einen Monat nach diesen Olympischen gelang ihm dann ein Prestigeerfolg, denn er wurde in Split Militär-Weltmeister vor Andrei Baranowski, Belarus, Nenad Žugaj, Kroatien und Jan Fischer, Deutschland.

Ende 2009 beendete Artur Michalkiewicz seine internationale und Ende 2011 auch seine nationale Ringerlaufbahn.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1995 10. Junioren-EM in Witten bis 74 kg Sieger: Sandor Bardosi, Ungarn vor Sergei Beregovoj, Ukraine
1997 2. Junioren-EM in Istanbul Welter hinter Georgios Tziolas, Griechenland, vor Tekin Caglar, Türkei
1997 2. Junioren-WM in Turku Welter hinter Sandor Bardosi, vor Karam Ibrahim, Ägypten
1999 8. EM in Sofia Welter nach einer Niederlage gegen Levon Geghamjan, Armenien und einem Sieg über Alberto Recuero Garcia, Spanien
1999 3. Militär-WM in Zagreb Welter hinter Andrei Tscherepachin, Russland und Kim Jung-sub, Südkorea
1999 12. WM in Athen Welter nach Siegen über Ole Petter Tveiten, Norwegen und Asamat Almabekow, Kirgisistan und einer Niederlage gegen Tariel Melelaschwili, Georgien
2000 6. Olympia-Qualif.-Turnier in Faenza Welter Sieger: Wjatscheslaw Makarenko, Belarus vor Kwitscha Bichinaschwili, Georgien
2000 7. Olympia-Qualif.-Turnier in Clermont-Ferrand Welter Sieger: Marko Yli-Hannuksela, Finnland vor Kwitscha Bichinaschwili
2000 4. Olympia-Qualif.-Turnier in Taschkent Welter hinter Kim Jon-soo, Südkorea, Ewgeni Erofailow, Usbekistan und Matt Lindland, USA
2000 9. OS in Sydney Welter nach einem Sieg über Faafetai Iutana, Sambia und Niederlagen gegen Wjatscheslaw Makarenko und Dwid Manukjan, Ukraine
2001 9. WM in Patras Welter nach einem Sieg über Nazmi Avluca, Türkei und Niederlagen gegen Yvon Riemer, Frankreich und Marko Yli-Hannuksela
2002 5. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel Sieger: Luiz Enrique Mendez Lazo, Kuba vor Kai Dittrich, Deutschland
2003 14. EM in Belgrad Mittel nach einem Sieg über Andrea Minguzzi, Italien und einer Niederlage gegen Nazmi Avluca
2003 2. Militär-WM in Istanbul Mittel hinter Nazmi Avluca, vor Schota Narmanja, Belarus und Aaron Sieracki, USA
2003 15. WM in Créteil Mittel nach einer Niederlage gegen Gotcha Ziziaschwili, Israel und Siegen über Malik Salya Dev, Indien und Balázs Kiss, Ungarn
2004 7. Olympia-Qualif.-Turnier in Novi Sad Mittel Sieger: Alexei Mischin, Russland vor Oleksandr Darahan, Ukraine
2004 7. Olympia-Qualif.-Turnier in Taschkent Mittel Sieger: Behrouz Jamshidi, Iran vor Levon Geghamjan
2005 7. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel Sieger: Luiz Enrique Mendez Lazo vor Akif Canbas, Türkei
2005 7. WM in Budapest Mittel nach Siegen über Michael Jauch, Schweiz, Armen Geghamjan, Armenien und Ma Sanyi, China und Niederlagen gegen Alexei Mischin und Nazmi Avluca
2006 1. EM in Moskau Mittel nach Siegen über Nazmi Avluca, Andrea Minguzzi, Alexei Mischin, Wjatscheslaw Makarenko und Denis Forow, Armenien
2006 7. WM in Guangzhou Mittel nach Siegen über Wjatscheslaw Makarenko, Aleksandr Doxturishvili, Usbekistan und Ara Abrahamian, Schweden und einer Niederlage gegen Kim-Jussi Nurmela, Finnland
2007 1. Grand-Prix Akropolis in Athen Mittel vor Attila Bátky, Slowakei, Wjatscheslaw Makarenko und Aaron Sieracki
2007 5. EM in Sofia Mittel nach Siegen über Mats Rolfsen, Norwegen, Brian Jörgensen, Dänemark und Nazmi Avluca und Niederlagen gegen Alexei Mischin und Mélonin Noumonvi, Frankreich
2007 1. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel vor Rene Zimmermann, Deutschland, Andrei Baranowski, Belarus und Andrea Minguzzi
2007 21. WM in Baku Mittel nach einem Sieg über Mario Baumgarten, Schweiz und einer Niederlage gegen Ara Abrahamian
2008 1. Wladyslaw-Pytlasinski-Memorial in Ratibor Mittel vor Ewgeni Bogomolow, Russland und Zoltán Fodor, Ungarn
2008 5. Golden-Grand-Prix in Szombathely Mittel hinter Badri Chassaia, Georgien, Andrei Baranowski, Kim Jung-sub und Wjatscheslaw Makarenko
2008 14. EM in Tampere Mittel nach einem Sieg über Marian Mihalik, Slowakei und einer Niederlage gegen Melonin Noumonvi
2008 3. Olympia-Qualif.-Turnier in Rom-Ostia Mittel hinter Melonin Noumonvi und Andrei Samochin, Kasachstan
2008 3. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel hinter Melonin Noumonvi und Andrei Baranowski
2008 16. OS in Peking Mittel nach einer Niederlage gegen Bradley Vering, USA
2008 1. Militär-WM in Split Mittel vor Andrei Baranowski, Nenad Zugaj, Kroatien und Jan Fischer, Deutschland
2009 5. Großer Preis von Deutschland in Dortmund Mittel Sieger: Alexei Mischin vor Lennie Persson, Schweden
2009 8. Golden-Grand-Prix in Baku Mittel Sieger: Habibollah Jomeh Achlaghi, Iran vor Ewgeni Bogomolow

Erläuterungen: - alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil - OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft - Weltergewicht, Gewichtsklasse bis 2001 bis 76 kg, seit 2002 bis 74 kg, Mittelgewicht, seit 2002 bis 84 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachzeitschrift „Der Ringer“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]