Arthur Wasner

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Der schlesische Maler Arthur Wasner

Arthur Wasner (auch Artur Wasner; * 10. Mai 1887 in Mittel Lazisk, Kreis Pleß, Provinz Schlesien; † 3. Februar 1939 in Breslau, Provinz Niederschlesien) war ein deutscher Maler des Impressionismus. Er malte hauptsächlich Landschaften, Stillleben, Porträts, Interieurs und Akte.[1][2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riesengebirgslandschaft
Landhaus des Malers in Eichgrund bei Sibyllenort in Niederschlesien

Arthur Wasner wurde als Sohn eines Berginspektors in Mittel Lazisk (jetzt Łaziska Średnie, OT von Ober Lazisk) im Kreis Pleß in Oberschlesien geboren. Zunächst begann er eine Ausbildung zum Bergmann, die er aber wegen eines starken Gehörschadens infolge einer Grubenexplosion aufgeben musste. Von 1906 bis 1909 absolvierte er an der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule Breslau ein Studium, das von seiner Tante finanziert wurde. Er war ein Schüler von Eduard Kaempffer (1859–1926) in der Porträt- und Figurenklasse der Breslauer Akademie und von Carl Ernst Morgenstern (1847–1928) in der Klasse für Landschaftsmalerei. Nach dem Studium unternahm er von 1910 bis 1913 mehrere Reisen durch Europa, die ihn u. a. in die Niederlande, nach Italien, Spanien, Frankreich und Russland führten. In Spanien erhielt er bereits in jungen Jahren für seine künstlerischen Arbeiten verschiedene Auszeichnungen.

Im Jahr 1914 gründete er eine private Malschule in Breslau. In den 1920er Jahren startete er eine Weltumseglung, die aber aufgrund technischer und finanzieller Probleme infolge der Inflation bereits in Skandinavien endete. Im Jahr 1921 heiratete er Maria Wasner, die Tochter eines schwedischen Kapitäns; 1923 kam seine Tochter Barbara zur Welt.[3] Im Jahr 1922 gehörte er zu den Gründungs-Mitgliedern der Vereinigung bildender Künstler St. Lukas in Schreiberhau, obwohl er seinen Wohnsitz in Breslau hatte. Auch danach blieb er reiselustig und fuhr mit einem Wohnwagen, seinem „mobilen Atelier“, quer durch Europa. Trotz attraktiver Angebote aus Düsseldorf, München und aus dem Ausland blieb er bis zu seinem frühen Tod in seiner schlesischen Heimat.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Wasner Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an sieben großen Ausstellungen sicher belegt.[4]

Ein beachtlicher Teil seiner Bilder ging am Ende des Zweiten Weltkriegs verloren, weil seine Frau und Tochter nur wenige Werke retten konnten.

Arthur Wasner starb vermutlich 1939 in Breslau. Nach anderen Quellen starb er bereits 1938 in seinem Landhaus in Eichgrund Nr. 11 (Dąbrowa) bei Schloss Sibyllenort, jetzt OT der Landgemeinde Długołęka (Langewiese), das er 1935 zusammen mit seinem Bruder Karl Wasner erworben hatte.[5][6][7]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schlesische Maler Arthur Wasner hat in seinen Bildern immer wieder die landschaftlichen Schönheiten des Riesengebirges dargestellt. Seine Bilder wurden vor allem wegen ihrer Leuchtkraft und Farbgebung gerühmt. In den 1920er und 1930er Jahren hatte er mit seinen Landschaftsbildern und Porträts auf verschiedenen Ausstellungen Erfolge und wurde von der Fachwelt anerkannt.[8] Wegen der impressionistischen Malweise und der besonderen Lichtflecken in seinen Landschaftsbildern (Parklandschaft) wurde er auch mit Max Liebermann verglichen.[3]

Das Haus Schlesien in Königswinter hat Arbeiten von Wasner in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, z. B.

  • Retrospektive: „Ölbilder und Graphik von Arthur Wasner“ (1990)[9]
  • „Malerei eines schlesischen Impressionisten“ (2006/07)[10][11]
  • „Sommerträume – Reiseimpressionen schlesischer Künstler“ (2019)[12]
  • „Winterträume – Heimatimpressionen schlesischer Künstler“ (2020)[13]

Im Jahr 2007 widmete das Stadtmuseum Breslau dem Künstler die umfangreiche Ausstellung „Artur Wasner, ein Breslauer Impressionist“.[5]

Seine Werken befinden sich im Nationalmuseum in Breslau, im Stadtmuseum in Breslau, im Riesengebirgsmuseum in Hirschberg, im Riesengebirgsmuseums im Carl und Gerhart Hauptmann Haus in Schreiberhau und im Privatbesitz.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auswahl seiner Arbeiten in verschiedenen Galerien:[14][15][16]

  • Oberschlesische Hütte, Öl auf Leinwand, 1909, Deutsches Bergbau-Museum Bochum[17]
  • Porträt eines lesenden Mannes, 1911 Öl auf Karton[18]
  • Bettelnde Kinder, 1911, Nationalmuseum Breslau
  • Corrida in Madrid, 1913[19]
  • Landschaft mit See und Birken, um 1915[20]
  • Stillleben mit Hasen[21]
  • Stillleben mit Bierkrug und Pflaumen[22]
  • Ländliches Motiv[23]
  • Wanderer bei der Rast, Öl auf Leinwand[24]
  • Picknick am Fluss, Öl auf Leinwand[25]
  • Frauen am Fluss[26]
  • Alpenlandschaft, Öl auf Leinwand[27]
  • Steinerne Brücke, Öl auf Leinwand[28]
  • Paar auf einer Anhöhe, in die weite Landschaft schauend, Öl auf Leinwand[8]
  • Blick von Kiesewald auf das Riesengebirgsmassiv, Öl auf Leinwand, 1935[29]
  • Riesengebirgs-Landschaft mit Baude und Bienenstöcken
  • Schloss Domanze im Kreis Schweidnitz, Öl auf Karton
  • farbige Illustrationen im Buch Das malerische Breslau (1935), 28 S.[30]
  • Eichgrund 1937, Öl auf Leinwand, 1937[31]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maciej Łagiewski: Artur Wasner (1887–1939): Wrocławski impresjonista (Breslauer Impressionisten). Muzeum Miejskie Wrocławia, 2007, ISBN 978-83-89551-43-6.
  • Wrocławscy Artyści i Kolekcjonerzy w Ratuszu („Breslauer Künstler und Sammler im Rathaus“). Katalog zur Ausstellung. Stadtmuseum Breslau, 2007
  • Ruth Storm: Arthur Wasner, ein vergessener Maler. In: Schlesien. 31 (1986) 1, S. 51/52.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arthur Wasner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rathay-Biographie - Arthur Wasner (abgerufen am 30. Juni 2023)
  2. Gleiwitz-Sosnitza – Bedeutende Schlesier – Artur Wasner. (abgerufen am 30. Juni 2023)
  3. a b Angelika Storm-Rusche: Bilder aus der Heimat - Arthur Wasner. GA, 22. Nov. 2006 (abgerufen am 30. Juni 2023)
  4. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
  5. a b Galeria Attis: Artur Wasner (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  6. Długołęka - Erinnerungen an den Maler Artur Wasner (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  7. Rempex: Maler Artur Wasner (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  8. a b Kunst und Kultur - Künstlerdatenbank: Arthur Wasner (abgerufen am 30. Juni 2023)
  9. Haus Schlesien: Arthur Wasner (abgerufen am 30. Juni 2023)
  10. Haus Schlesien: Arthur Wasner - Malerei eines schlesischen Impressionisten (abgerufen am 30. Juni 2023)
  11. Haus Schlesien: Arthur Wasner (abgerufen am 30. Juni 2023)
  12. Haus Schlesien: Sommerträume (abgerufen am 30. Juni 2023)
  13. Haus Schlesien: Winterträume (abgerufen am 30. Juni 2023)
  14. Artinfo: Artur Wasner - Archiv (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  15. Artnet: Künstler Artur Wasner (abgerufen am 30. Juni 2023)
  16. Invaluable: Arthur Wasner (engl.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  17. Deutsches Bergbau-Museum Bochum: Arthur Wasner - Oberschlesische Hütte (abgerufen am 30. Juni 2023)
  18. Artinfo: Artur Wasner - Porträt eines lesenden Mannes (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  19. Rempex: Artur Wasner - Corrida (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  20. Rempex: Artur Wasner - Landschaft mit See (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  21. Rempex: Artur Wasner - Stillleben mit Hasen (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  22. Rempex: Artur Wasner - Stillleben mit Bierkrug (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  23. Rempex: Artur Wasner - Ländliches Motiv (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  24. Rempex: Artur Wasner – Wanderer bei der Rast (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  25. Artinfo: Artur Wasner - Picknick am Fluss (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  26. Artinfo: Artur Wasner - Frauen am Fluss (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  27. Artinfo: Artur Wasner - Alpenlandschaft (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  28. Artinfo: Artur Wasner - Steinerne Brücke (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  29. Artinfo: Artur Wasner – Blick auf das Riesengebirgsmassiv (poln.) (abgerufen am 30. Juni 2023)
  30. ZVAB - Das malerische Breslau (abgerufen am 30. Juni 2023)
  31. Dąbrowica 1937 auf Polska.org (abgerufen am 30. Juni 2023)