Atiq Rahimi

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Atiq Rahimi (2009)

Atiq Rahimi (geboren am 26. Februar 1962 in Kabul) ist ein französischer Schriftsteller und Dokumentarfilmer afghanischer Herkunft. Für seinen ersten Roman in französischer Sprache Syngué Sabour. Pierre de patience (Stein der Geduld) erhielt Rahimi 2008 den Prix Goncourt.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rahimi wurde 1962 in der afghanischen Hauptstadt Kabul geboren. An der Universität Kabul begann er ein Literaturstudium und war als Filmkritiker tätig.[1] Während des Bürgerkriegs in Afghanistan suchte Rahimi Zuflucht in Pakistan und floh 1984 nach Frankreich. An der Sorbonne in Paris promovierte er in audio-visueller Kommunikation. Sein erster Roman Khâkestar-o-khâk (Erde und Asche), verfasst in Dari, erschien 2000 und thematisiert den Krieg in Afghanistan; Rahimi hat ihn 2004 auch selbst erfolgreich verfilmt. Sein weiteres Œuvre kreist ebenfalls um die kulturellen und politischen Verhältnisse in Afghanistan, vorrangig um die (Selbst-)Befreiung der Frauen in Afghanistan aus ihrer traditionellen Rolle.

Rahimi ist afghanischer und französischer Staatsbürger und wurde ab den 2000er-Jahren auch wieder in Afghanistan kulturell aktiv.

Atiq Rahimi auf der Frankfurter Buchmesse 2017 in einer Sendung von France Culture

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erde und Asche. Roman, Claassen, München 2001, ISBN 3-546-00314-4
  • Der Krieg und die Liebe. Roman, Claassen, München 2003, ISBN 3-546-00323-3
  • Le Retour imaginaire, P.O.L, Paris 2005
  • Syngué Sabour. Pierre de patience, P.O.L, Paris 2008
  • Maudit soit Dostoïevski, P.O.L, Paris 2011
  • La ballade du calame. Portrait intime, éd. L’Iconoclaste, Paris 2015
    • dt.: Heimatballade. Aus dem Französischen übersetzt von Waltraud Schwarze. Ullstein, Berlin 2017, ISBN 978-3-550-08139-2
  • Les Porteurs d’eau, P.O.L, Paris 2019, ISBN 978-2-8180-3812-3
  • zusammen mit François-Marie Banier: Passport, auch Republic of Afghanistan Passport. Bildband. „Catalogue irraisonnable“, Bd. 3, Steidl, Göttingen 2020, ISBN 978-3-95829-200-0

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Libretto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Atiq Rahimi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Spiegel Online: „Goncourt-Preis für Atiq Rahimi“, 10. November 2008