Energiewirtschaft Litauens

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Der Artikel Energiewirtschaft Litauens beschreibt die Lage der Energiegewinnung, des Energiehandels, des Energieverbrauchs und der Energiereserven in Litauen unter Berücksichtigung der historischen Entwicklung.

Das EU-Mitglied Litauen weist als ehemaliger Teilstaat der bis 1991 bestehenden Sowjetunion eine besondere Situation in der Energiegewinnung auf. Dreh- und Angelpunkt war das Kernkraftwerk Ignalina, das in den Jahren 1977 bis 1985 (Blöcke 1 und 2) gebaut wurde und für die Energieversorgung im gesamten Nordwesten der Sowjetunion vorgesehen war. Seine von der EU im Rahmen der Beitrittsverhandlungen geforderte und von Litauen umgesetzte Stilllegung[1] zum 31. Dezember 2009 machte aus dem Atomstrom-Exporteur einen Importeur, der fortan für viele Jahre stark auf Lieferungen fossiler Brennstoffe[2] oder Stroms aus Russland und Belarus angewiesen war und sich nur langsam aus der daraus resultierenden Abhängigkeit befreien kann. Entsprechend hoch ist seither die politische und soziale Brisanz der Energieversorgung in Litauen. 2021 lieferte Russland noch 16 % des in Litauen verbrauchten Stroms.[3] Im Mai 2022 stellte Litauen den Import aus Russland vollständig ein.[3]

Litauen hat in den letzten Jahren die Nutzung erneuerbarer Energien erheblich ausgeweitet, sodass es bereits im Jahr 2017 an zweiter Stelle des Germanwatch-Reportes zum Klimaschutz steht – direkt hinter dem Klima-Primus Schweden und weit vor Deutschland, welches durch Braunkohlenutzung wesentlich schlechter abschneidet.[4] Auch 2018 und 2019 belegt Litauen einen der vordersten Plätze.[5][6] Bis 2021 ist Litauen jedoch auf Platz 15 zurückgefallen, mit weiter fallender Tendenz, findet sich damit aber noch immer bei den Ländern mit guter Klimabilanz.[7]

Grundsätzliche strategische Ausrichtung der Energiewirtschaft in Litauen

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Seit Juni 2018 gibt es eine neue Energie-Strategie, die alle Bereiche (Wärme- und Kälteerzeugung, Mobilität und Stromerzeugung) auf regenerative Energien als wichtigste Energiequelle festlegt; sie wurde vom litauischen Parlament verabschiedet.[8] Damit strebt Litauen auch weiterhin nach Unabhängigkeit von Energieimporten. So soll bis zum Jahr 2050 Strom zu 100 % im eigenen Land erzeugt werden, und er soll zu 80 % aus regenerativen Energiequellen stammen.[8] Ein weiteres wesentliches energiepolitisches Ziel ist die vollständige Integration der litauischen Energienetze (Gas und Strom) in die Westeuropäischen.[8]

Gesamtenergiemarkt

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Litauen hatte 2017 einen Primärenergieverbrauch von 6,2 Millionen Tonnen Öläquivalent (mtoe) nach 6,0 mtoe im Jahr 2016 und 7,9 mtoe im Jahr 2006.[9] Das entsprach 2016 einem Energieverbrauch von 2,54 Tonnen pro Kopf gegenüber 3,76 Tonnen pro Kopf in Deutschland.[10] Für 2006 waren es in Litauen ebenfalls schon etwa 2,5 Tonnen pro Kopf gewesen im Vergleich zu noch etwa 6,1 Tonnen pro Kopf in Deutschland. Bei einem damaligen Import von 12,2 mtoe und einem Export von 6,5 mtoe Primärenergie werden also fast zwei Drittel des heimischen Verbrauchs im Ausland gedeckt. Dabei macht Erdöl einen Anteil von 71 % und Erdgas von 20 % aus, der Rest verteilt sich unter anderem auf Erdölerzeugnisse (4 %) und feste Brennstoffe (2 %).

Primärenergieverbrauch Litauens
(nach Energiequellen)
Energiequelle absolut in ktoe Anteil am Gesamtverbrauch
Jahr 2000[11] 2006[11] 2009[12] 2012[12] 2015[13] 2018[14] 2021 2000 2006 2009 2012 2015 2018 2021
Erdöl 2168,7 2690,5 2495,3 2527,0 2515 3071 - 30,16 % 31,28 % 28,71 % 34,20 % 36,0 % 40,6 % -
Erdgas 2064,3 2454,5 2181,6 2654,7 2067 1917 - 28,71 % 28,54 % 25,10 % 35,93 % 29,7 % 25,4 % -
Kernenergie 2079,1 2217,7 2576,1 0,00 0 0 - 28,91 % 25,79 % 29,64 % 0,00 % 0 % 0 % -
Kohle & Koks 88,5 256,0 155,4 219,8 181 210 - 1,23 % 2,98 % 1,79 % 2,97 % 2,6 % 2,8 % -
Torf 11,2 17,9 14,7 16,9 - 0,16 % 0,21 % 0,17 % 0,23 % -
Holz & Abfälle 619,8 729,9 940,6 1003,3 1332 1388 - 8,62 % 8,49 % 10,82 % 13,58 % 19,1 % 17,7 % -
Biogas 0,00 22,9 56,9 74,7 - 0,00 % 0,27 % 0,65 % 1,01 % -
Wasserkraft 29,1 34,2 36,5 36,3 30 37 - 0,40 % 0,40 % 0,42 % 0,49 % 0,4 % 0,5 % -
Wind- & Geothermalenergie 0,00 2,9 18,7 50,5 77 106 - 0,00 % 0,03 % 0,22 % 0,68 % 1,1 % 1,4 % -
Chem. Prozessenergie 130,5 173,7 214,6 235,9 221 829 - 1,81 % 2,02 % 2,47 % 3,19 % 3,2 % 11 % -
Stromimporte 0,00 0,00 0,00 569,3 548 - 0,00 % 0,00 % 0,00 % 7,71 % 7,9 % -
Gesamt 7191,2 8600,2 8690,4 7388,4 6971 7558 -

Lässt man die nichtenergetische Nutzung außer Betracht, teilt sich der Endenergieverbrauch in Litauen in drei etwa gleich große Anteile von

  • Transportwesen,
  • privatem Verbrauch,
  • Industriebetrieben, Landwirtschaft, Institutionen der Öffentlichen Hand, Bauwesen (zusammengenommen).
Endenergieverbrauch Litauens
(nach Sektoren)
Sektor absolut in ktoe Anteil am Gesamtverbrauch
Jahr 2000[15] 2006[16] 2009[17] 2012[18] 2015 2018[19] 2000 2006 2009 2012 2015 2018
Industrie 823 1055,8 783,8 960,8 - 1110 17,2 % 19,1 % 15,3 % 15,8 % - 20,1 %
Bauwesen k. A. 37,9 39,8 - k. A. 0,7 % 0,7 % -
Transportwesen 1304 1550,8 1506,4 1574,5 - 2060 27,2 % 28,0 % 29,3 % 25,9 % - 37,4 %
Landwirtschaft 101 114,4 104,6 110,8 - 109 2,1 % 2,1 % 2,0 % 1,8 % - 2,0 %
gewerbliche und öffentliche Einrichtungen 485 615,9 599,8 614,1 - 675 10,1 % 11,1 % 11,7 % 10,1 % - 12,2 %
private Haushalte 1367 1429,3 1377,6 1537,1 - 1156 28,5 % 25,8 % 26,8 % 25,3 % - 28,3 %
nichtenergetische Verwendung 718 771,4 726,3 1232,2 - k. A. 15,0 % 13,9 % 14,1 % 20,3 % - k. A.
Gesamt 4798 5537,6 5136,4 6069,3 - 5514  

k. A. = keine Angabe

Energiereserven

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Litauen ist arm an fossilen Brennstoffen. Lediglich in Žemaitėjė und vor der Küste in der Ostsee gibt es gesicherte Erdöl- und Erdgasvorkommen in geringen Mengen. 2009 wurden in Litauen 6.333 Barrel Erdöl täglich gefördert bei einem Verbrauch von 74.000 Barrel. Zum Vergleich: Deutschland verbrauchte 2009 etwa 2.437.000 Barrel täglich, Polen 545.500 und Belarus 173.000 Barrel. Eine Förderung von Erdgas findet nicht statt; zwar enthält fast jede Ölquelle auch Erdgas, aufgrund der geringen Fördermenge wäre die Errichtung der nötigen Infrastruktur jedoch (extrem) unwirtschaftlich. An dieser Situation wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern, womit Litauen sehr abhängig von Importen und den jeweiligen Preisschwankungen bleibt.

Das Gasleitungsnetz wird mit Ausnahme eines kleinen Gebiets im Süden des Landes vom ehemals staatlichen Gasversorger Lietuvos dujos betrieben. Es besteht aus 1800 km Hauptleitungen und 7500 km regionaler Leitungen. Das Gerüst des Netzes bilden zwei Ost-West-Magistralen – eine von Belarus über Vilnius und Kaunas nach Kaliningrad in Russland, die andere von Panevėžys über Šiauliai nach Klaipėda –, die von einer Nord-Süd-Magistrale verbunden werden (von Lettland kommend über Panevėžys nach Vilnius). Über Stichleitungen sind so gut wie alle größeren Städte Litauens an die Gasversorgung angeschlossen, die Ausnahme bildet das Memelland (siehe nachstehend). Der äußerste Süden des Landes wird über das belarussische Netz versorgt, das das Unternehmen UAB Haupas betreut (0,6 % des Gasimports im Jahre 2007).[20] Lietuvos dujos muss das Leitungsnetz anderen Anbietern zur Verfügung stellen. Für die Preise der Nutzung des Leitungsnetzes legt die staatliche Preiskommission VKEKK Höchstgrenzen fest, die jährlich neu verhandelt werden. Dafür muss Lietuvos dujos die Funktionsfähigkeit des Netzes gewährleisten und in die Modernisierung investieren. Wichtigstes Projekt der jüngsten Zeit war der Bau einer Gaspipeline von Šakiai nach Klaipėda und damit der Anschluss des Memellandes an das litauische Gasnetz.

Zugang zu neuen Bezugsquellen

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Als Alternative zum Bezug russischen Gases über die seit Sowjetzeiten bestehenden Pipelines wurde 2015 ein schwimmendes Terminal für verflüssigtes Erdgas in der Ostsee vor Klaipėda in Betrieb genommen. Litauen zielte damit auf eine Befreiung aus der historisch bedingten Abhängigkeit von Russland unter energiewirtschaftlichen Aspekten, aus der bis dahin auch nach der Wiedererlangung seiner staatlichen Souveränität 1990 in letzter Konsequenz eine fortwährende politische Abhängigkeit resultierte. Das Terminal verfügt mit einem Speichervolumen von 170.000 m³ über genügend Kapazität, um nicht nur Litauen, sondern das gesamte Baltikum zu 90 % mit dem benötigten Gas zu versorgen.[21] Zudem wurde Ende 2019 mit dem Bau der GIPL-Pipeline mit einer Gesamtlänge von 508 km[22] zwischen Litauen und Polen begonnen, der auf polnischer Seite (343 km) im ersten oder zweiten Quartal 2022[22] abgeschlossen sein wird. Auf litauischer Seite (165 km) steht der Bauabschluss unmittelbar bevor[22]. Die neue Pipeline soll eine maximale Übertragungsleistung von 27 (21) TWh pro Jahr bzw. 74 (58) GWh pro Tag (richtungsabhängig) ermöglichen[22].

Den Handel mit Erdgas wickeln in Litauen im Wesentlichen Lietuvos dujos (der ehemalige staatliche Erdgasversorger) und Dujotekana ab. Lietuvos dujos versorgt dabei 99 % der litauischen Privathaushalte (Stand 2007). Außerdem treten der Düngemittelhersteller AB Achema (27 %) und das Heizkraftwerk Kaunas (10 %) als Gasimporteure auf, allerdings nur für den Eigenverbrauch. Lieferant des Gases war zu 100 % der staatliche russische Gasversorger Gasprom, das Gas wurde per Pipeline aus Belarus bzw. Lettland importiert. Insgesamt betrug der Import 2007 3,6 Milliarden und lag damit deutlich über den Vorjahreswerten. Grund war der stark gestiegene Gasbedarf der AB Achema (siehe Abschnitt Verbrauch). Lietuvos dujos transportierte 2007 darüber hinaus 1,2 Milliarden m³ durch das eigene Leitungsnetz von Belarus nach Kaliningrad. Das war nur ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2006, aber mehr als doppelt so viel wie 2003.[20]

Versorger im litauischen Gasmarkt
(in Prozent vom Gesamtverbrauch)
Versorger 2002 2006 2007
Gesamtimport (in Mrd. m³) 2,68 3,01 3,56
Transit nach Kaliningrad (in Mrd. m³) 0,57 1,20 1,22
Lietuvos Dujos 22 46 39
Dujotekana - 17 13
AB Achema 28 27 39
Kauno TE - 10 8

Der Gasverbrauch in Litauen kann in Abhängigkeit vom Bedarf der Industrie stark schwanken. 1996–2002 lag er zwischen 2,2 Mrd. m³ (1998; Rezession aufgrund der Rubelkrise in Russland) und 2,6–2,7 Mrd. m³ (1996, 2001, 2002). Die gute Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre hat den Verbrauch deutlich steigen lassen, er lag 2006 bei 3,1 Mrd. m³ und 2007 sogar bei 3,7 Mrd. m³. Letzterer Anstieg wurde vor allem durch die gesteigerte Nachfrage des Düngemittelproduzenten AB Achema hervorgerufen. Gas wird in Litauen in erster Linie von Kraftwerken verbraucht (Heizkraftwerke in Kaunas und Vilnius), 2006 waren es 50 % des Gesamtverbrauchs; 37 % werden von der Industrie abgenommen und nur 6 % von Privathaushalten.[23]

Gasverbrauch in Litauen
(in Prozent vom Gesamtverbrauch)
Branche 2002 2006 2007
Gesamtverbrauch (in Mrd. ) 2,7 3,1 3,7
Kraftwerke 51 50 40
Düngemittelproduktion 28 27 40
sonstige Industrie 12 10 11
Privathaushalte 5 6 5

Liberalisierung

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Der Gasmarkt Litauens ist praktisch seit der wieder erlangten Unabhängigkeit frei zugänglich. Seit 1992 können Verbraucher den Gaslieferanten frei wählen, der einstige staatliche Gasversorger Lietuvos dujos muss den Transport und die Verteilung gewährleisten, die staatliche Preiskommission legt die Preise dafür fest. Seit 1. Juli 2007 ist der Gasmarkt de jure für alle Abnehmer der freien Preisbildung unterworfen, in der Praxis wird der Preis für Privathaushalte weiterhin sehr stark staatlich gelenkt.[23]

Der Gaspreis für Privathaushalte wird durch Preisobergrenzen festgelegt, die die Staatliche Preiskommission halbjährlich einer Revision unterwirft. Lietuvos dujos kann seine Konsumentenpreise in diesem vorgegebenen Rahmen frei wählen, bewegt sich aber meist nahe der festgelegten Obergrenze. Bis 2006 lieferte der russische Gashandelsmonopolist Gasprom Litauen das Gas zu Preisen unter Weltmarktniveau. Die seither erfolgte Anpassung an die Preise des freien Marktes lies die Preise stark steigen, von 1. Januar 2005 bis 1. Januar 2007 um das 1,4-Fache, 2008 erfolgte (nach einem Jahr der Preisstabilität) eine Erhöhung um 62–67 %[24] und auch für 2009 beliefen sich die Steigerungen (je nach Verbrauch) auf 23–30 % (Preis 2008 für Kleinverbraucher 2,24 Litas/m³).[25]

Als Folge der Auflösung der Sowjetunion verfügte Litauen nach der Erlangung seiner Unabhängigkeit mit 88 % (1993) über den höchsten Atomstromanteil weltweit.[26] Bis zum Ende der Laufzeit des Kernkraftwerks Ignalina 2009 deckte die litauische Stromerzeugung den heimischen Bedarf ab und Litauen war im Saldo ein Stromexporteur. Seither ist das Land zu 70 % auf Stromimporte angewiesen, die in den Folgejahren bis 2015 nur aus Russland bezogen werden konnten.[27] Trotz eines Referendums 2012, bei dem sich die litauische Bevölkerung mehrheitlich gegen den Bau eines neuen Kernkraftwerkes entschieden hat[28] hielt die litauische Regierung an der Idee zum Bau eines neuen großen Kernkraftwerkes fest und suchte nach Wegen, diesen voranzutreiben, Stand 2022 schien das aber abgehakt zu sein.[29][30] Der Anteil Erneuerbarer Energien stieg in den Jahren 2012 bis 2015 von 23 % auf knapp 30 % und trug damit in wesentlichem Maßstab zur Stromversorgung des Landes bei.[31] Der Ausbau regenerativer Energien entspricht der politischen Zielsetzung Litauens, seine Energieunabhängigkeit wiederzuerlangen; entsprechend wird der Sektor staatlich gefördert.[32] Dagegen wurden die fossilen Kraftwerke Vilnius (603 MW), Kaunas (170 MW) und Panevėžys (35 MW) im Jahr 2015 einer Entscheidung des litauischen Energieministeriums folgend aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen geschlossen.[33] Die gesamte installierte Kraftwerksleistung 2016 betrug 3,71 GW. Davon waren (geschätzt) 73 % fossile Kraftwerke, 4 % Wasserkraft und weitere 23 % andere erneuerbare Energien.[34] Nukleare Stromerzeugung gibt es keine mehr.[34] Eine Übersicht über die aktuell in Betrieb befindlichen Kraftwerke findet sich in der Liste von Kraftwerken in Litauen. Die gesamte Stromproduktion Litauens betrug 3,131 TWh im Jahr 2016.[34]

Das litauische Stromleitungsnetz umfasst Hochspannungsleitungen mit Spannungsniveaus von 400 kV, 330, 300 und 110 kV; die Gesamtleitungslänge beträgt 7200 km.[35] Diese werden von Lietuvos energija unterhalten. Für die Verteilung an die Endverbraucher in Litauen ist AB Energijos skirstymo operatorius zuständig; früher Rytų skirstomieji tinklai und Vakarų skirstomieji tinklai (Östliches bzw. Westliches Verteilernetz), danach LESTO; Unternehmen LE, VST und RST waren ab Mai 2008 100%ige Töchter von Leo LT.

Seit der Sowjetzeit gibt fünf 330-kV-Leitungen nach Belarus, vier nach Lettland, drei in die russische Oblast Kaliningrad.[36] Seit Dezember 2015 gibt es eine 700-MW-Leitung, genannt NordBalt, nach Schweden[37] und seit Februar 2016 zudem eine als LitPol Link bezeichnete 500-MW-Leitung mit der Option einer Erhöhung im Bedarfsfall auf 1000 MW nach Polen[38].

Netzzugehörigkeit

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Derzeit (Stand 2023) ist das litauische Stromnetz noch mit dem russischen, aus Sowjetzeiten stammenden BRELL-Netz synchronisiert. Die Netzbetreiber der drei baltischen Staaten einigten sich im August 2023 darauf, 2025 eine Desynchronisation durchzuführen, um sich als EU-Mitgliedsstaat mit dem europäischen Stromnetz UCTE synchronisieren zu können, nicht zuletzt auch aufgrund des Ukrainekrieges.[39][40][41] Die unter technischen Aspekten beste und sicherste Lösung zur Synchronisation und damit zur vollständigen Integration wäre die direkte Anbindung an das kontinentaleuropäische Netzwerk über zwei voneinander unabhängige Wechselstromleitungen nach Polen.[42] Diese Lösung bietet langfristig gesehen wirtschaftliche Vorteile, da sie keine dauerhaften zusätzlichen Betriebskosten mit sich bringt, sie ist jedoch mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden.[42] Daher wird ebenso eine Lösung mittels eines Unterwasser-Hochspannungs-Gleichstromkabels neuer Technologie (HVDC) als Ergänzung zur bestehenden LitPol Link Verbindung nach Polen in Betracht gezogen.[42] Russland sieht die Bestrebungen zum Wechsel der Netzzugehörigkeit als eine gegen sich gerichtete politische Aktion, die ungerechtfertigt und unvernünftig sei, schließlich habe man in der Vergangenheit stets eine zuverlässige Stromversorgung sichergestellt.[43] Zudem sei durch einen Netzwechsel die Versorgung der russischen Exklave Kaliningrad aus dem russischen Stromnetz nicht mehr gegeben.[43] Einerseits bringt der Netzwechsel neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung für Litauen die endgültige Unabhängigkeit von politischer Einflussnahme Russlands. Andererseits kann die ablehnende Haltung der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zu Sanktionen im Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen Polen wegen Missachtung von Rechtsstaatlichkeitsprinzipien auch als neue Abhängigkeit gegenüber Polen, einem Land auf dessen Zustimmung zur Nutzung seiner Energienetze man angewiesen ist, gedeutet werden.[43]

Durch die hohe Nennleistung des Kernkraftwerks Ignalina hatte Litauen bis Ende 2009 einen Überschuss an elektrischer Energie zur Verfügung. Dieser wurde nach Möglichkeit in die Nachbarstaaten verkauft. Der fehlende Anschluss ans UCTE-Netz beschränkte den Absatz im Wesentlichen auf die Nachbarstaaten der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Abschaltung des Kraftwerkes 2009 wandelte sich die Rolle Litauens im internationalen Stromhandel vom Exporteur zum Importeur, auch hierbei beschränkte sich der Handel aufgrund der aus Sowjetzeiten stammenden Leitungsstruktur zunächst auf Lieferungen aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion.[27] Erst seit 2015 besteht die Möglichkeit, Strom über die beiden neuen Leitungen aus Ländern der EU zu beziehen. Damit eröffnete sich die Möglichkeit eines gemeinsamen skandinavischen und baltischen Strommarktes. Rund 80 % seines Stroms kauft und handelt Litauen inzwischen (Stand 2019) an der Spot-Strombörse Nord Pool. Im Jahr 2015 wurden noch 60 % über Direktverträge mit den jeweiligen Produzenten bezogen. Ende 2017 waren im Stromgroßhandel die bedeutendsten Lieferanten:[44]

  • Inter RAO Lietuva AB (57,7 %)
  • Energijos tiekimas UAB (21,7 %)
  • Lietuvos energijos gamyba AB (1,4 %)
  • Sonstige (19,2 %)

Gleichfalls seit 2015 können alle (auch privaten) Stromkunden in Litauen ihren Verbrauch über einen Anbieter ihrer Wahl decken.[44] Im Jahr 2018 teilten sich siebzehn aktive Stromanbieter (von 37 lizenzierten) den Endkundenmarkt. Der Strompreis für Privatkunden lag 2019 bei durchschnittlich € 0,13 pro kWh brutto, der für Verbraucher aus der Industrie bei € 0,05 pro kWh, wobei der Strompreis nicht staatlich subventioniert wird.[44]

Sonderform: Handel statistischer Zurechnung von Strom aus erneuerbaren Energien

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Eine besondere Form des Stromhandels stellt der Verkauf von Anteilen der statistischen Zurechnung der aus erneuerbaren Ressourcen erzeugten Energie eines EU-Mitgliedsstaates an einen anderen dar. Eine tatsächliche Stromlieferung findet dabei nicht unbedingt statt. Als erste EU-Mitgliedsstaaten haben Litauen und Luxemburg am 26. Oktober 2017 eine solche Vereinbarung nach der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU getroffen.[45] Luxemburg hofft damit, sein Klimaziel bis 2020 doch noch einhalten zu können, obwohl (Stand 2017) tatsächlich nur 5 % seiner Energie regenerativ erzeugt werden.[45] Zwischen 2018 und 2020 sollen mindestens 700 GWh in Litauen regenerativ erzeugten Stroms Luxemburg gutgeschrieben werden.[45] Der voraussichtliche Erlös von 10 Mio. Euro soll in den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Litauen investiert werden.[45] Die statistische Übertragung und der Verkauf ist möglich, weil Litauen anteilig bereits mehr Strom aus regenerativen Quellen erzeugt, als die Zielvorgaben vorsehen, ungeachtet der Tatsache, dass das Land tatsächlich Strom importieren muss.[45]

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) machen Abwärme bei der Verbrennung von Energieträgern als Fernwärme nutzbar. Die Stromerzeugung wird hierbei nur minimal verringert, wodurch der Wirkungsgrad insgesamt steigt. Dieses System war in der Sowjetunion weit verbreitet und kommt bei allen Wärmekraftwerken in Litauen zur Anwendung.

Die Fernwärme wurde 1997 als einer der ersten Schritte zur Privatisierung des Energiemarktes in die Hände der Kommunen übergeben.

Derzeit (Stand 2019) wird unter Federführung der Universität Klaipėda in Litauen und anderen Ostsseeanrainerstaaten am weiteren Ausbau und der Modernisierung der Fernwärmenetze gearbeitet; dabei stehen die Nutzung regenerativer Energien, der Einsatz von Niedertemperaturtechnik und verbesserte Rohrisolation auf der Agenda.[46] Die abgeschalteten konventionellen Heizkraftwerke werden – gefördert von der Europäischen Union – durch neue Heizkraftwerke auf Basis von Biomasse sowie Prozessabwärme aus der thermischen Behandlung von Abfällen („Müllheizkraftwerke“) ersetzt.[47]

  • Geschäftsberichte von Lietuvos energija (englisch)
  • Geschäftsberichte von Lietuvos dujos 2000–2007
  • Energiewirtschaft Litauen 2007/2008. Publikation der Germany Trade & Invest Agentur. 1. Juli 2008; ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.gtai.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

Einzelnachweise

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  1. Vollständige Stilllegung von Ignali[n]a. Mitteilung des litauischen Aussenministeriums vom 13. Juni 2002, zitiert nach Nuklearforum Schweiz / Forum Nucléaire Suisse. In: nuklearforum.ch. 12. Juni 2002, abgerufen am 9. Juli 2019 (Schweizer Hochdeutsch): „Das Land hat sich verpflichtet, das Kernkraftwerk Ignalina-2 (1185 MW RBMK) bis zum Jahr 2009 stillzulegen, wie es von Brüssel gefordert wird.“
  2. Vollständige Stilllegung von Ignali[n]a. Mitteilung des litauischen Aussenministeriums vom 13. Juni 2002 zitiert nach Nuklearforum Schweiz / Forum Nucléaire Suisse. In: nuklearforum.ch. 12. Juni 2002, abgerufen am 9. Juli 2019 (Schweizer Hochdeutsch): „Fast die ganze Stromerzeugung des Landes muss innert kurzer Zeit auf fossile Kraftwerke umgestellt werden.“
  3. a b Litauen stellt russische Energieimporte vollständig ein. In: sn.at. 23. Mai 2022, abgerufen am 13. August 2022.
  4. Litauen und Marokko weit vorn im Klimaschutz. In: FAZ. 15. November 2017, S. 1, abgerufen am 12. Juli 2019: „Litauen schneidet im Report als zweitbestes Land (Platz 5) in fast allen Kategorien gut ab, sagte Burck. Es habe insbesondere erneuerbare Energien stark ausgebaut und auch in der internationalen Klimapolitik gepunktet.“
  5. Jan Burck, Franziska Marten, Christoph Bals, Niklas Höhne, Carolin Frisch, Niklas Clement, Kao Szu-Chi: Climate Change Performance Index. Results 2018. Hrsg.: Germanwatch / Climate Action Network International / NewClimate Institute. 2017, ISBN 978-3-943704-59-4, S. 11 (englisch, CCPI-2018 [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 21. August 2021]).
  6. Jan Burck, Ursula Hagen, Franziska Marten, Niklas Höhne, Christoph Bals: Climate Change Performance Index. Results 2019. Hrsg.: Germanwatch / NewClimate Institute / Climate Action Network International. 2018, ISBN 978-3-943704-68-6, S. 7 (englisch, CCPI-2019 [PDF; 4,3 MB; abgerufen am 21. August 2021]).
  7. Jan Burck, Ursula Hagen, Christoph Bals, Niklas Höhne, Leonardo Nascimento, Tasneem Essop, Sophia Binz, Violeta Helling, Björk Lucas: Climate Change Performance Index. Results 2021. Hrsg.: Germanwatch / NewClimate Institute / Climate Action Network International. Dezember 2020, DNB 1229457550, S. 7 (englisch, CCPI-2021 [PDF; 4,3 MB; abgerufen am 21. August 2021]).
  8. a b c Neue Energiestrategie: Litauen plant die Energiewende. Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland und Litauen, 25. Juni 2018, abgerufen am 13. August 2019.
  9. Energiewirtschaft Litauens. (PDF; 386 kB) eurostat Pressemitteilung: Energieverbrauch in der EU im Jahr 2017 um 1 % gestiegen. Eurostat-Pressestelle, 7. Februar 2019, S. 4, abgerufen am 3. Juli 2019: „Tabelle Primärenergieverbrauch in der EU 2017, Zeile 15
  10. Bundeszentrale für politische Bildung: Primärenergie-Versorgung pro Kopf. In Tonnen Öläquivalent, ausgewählte europäische Staaten, 2016. 20. März 2019, abgerufen am 5. Juli 2019: „Quelle: IEA World Energy Balances database © OECD/IEA 2018, www.iea.org/statistics; Eurostat: Online-Datenbank: Population change (Stand: 05/2018); United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD): Online-Datenbank: UNCTADstat: Population (Stand: 12/2018).
  11. a b Antanas Petras Juðka, Vaclovas Miðkinis: Lietuvos Energetika 2007. Energy in Lithuania. Hrsg.: Lietuvos energetikos institutas. 19. August 2008, ISSN 1822-5268, S. 4, Tabelle Key Indicators, Balances 2000–2007 (englisch, litauisch, lei.lt (Memento vom 22. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 759 kB; abgerufen am 21. August 2019]).
  12. a b Vaclovas Miðkinis: Lietuvos Energetika 2012. Energy in Lithuania. Hrsg.: Lietuvos energetikos institutas. 3. Dezember 2013, ISSN 1822-5268, S. 4, Tabelle Key Indicators, Balances 2009–2012 (englisch, litauisch, lei.lt (Memento vom 22. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 21. August 2019]).
  13. Total Primary Energy Supply (TPES) by source – Lithuania. (CSV; 842 kB) INTERNATIONAL ENERGY AGENCY, 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. August 2019 (englisch, keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.iea.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. Total Primary Energy Supply (TPES) by source – Lithuania. INTERNATIONAL ENERGY AGENCY, 2020, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. April 2020 (englisch, keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.iea.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. A. Juðka, S. Bartkus: Lietuvos Energetika 2001. Energy in Lithuania. Lietuvos energetikos institutas, 2002, ISBN 9986-492-71-8, S. 7, Tabelle Final Energy Consumption (englisch, litauisch, lei.lt (Memento vom 25. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 347 kB; abgerufen am 24. August 2019]).
  16. Antanas Petras Juðka, Vaclovas Miðkinis: Lietuvos Energetika 2007. Energy in Lithuania. Hrsg.: Lietuvos energetikos institutas. 19. August 2008, ISSN 1822-5268, S. 3, Tabelle Energy Balances 2006, 2007 (englisch, litauisch, lei.lt (Memento vom 22. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 759 kB; abgerufen am 21. August 2019]).
  17. Vaclovas Miðkinis: Lietuvos Energetika 2009. (PDF; 4,1 MB) Energy in Lithuania. In: ISSN 1822-5268. Lietuvos energetikos institutas, 12. Dezember 2010, S. 3, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2019; abgerufen am 24. August 2019 (englisch, litauisch): „Tabelle Energy Balances 2008, 2009  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lei.lt
  18. Vaclovas Miðkinis: Lietuvos Energetika 2012. Energy in Lithuania. Hrsg.: Lietuvos energetikos institutas. 3. Dezember 2013, ISSN 1822-5268, S. 3, Tabelle Energy Balances 2011, 2012 (englisch, litauisch, lei.lt (Memento vom 22. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 2,1 MB; abgerufen am 21. August 2019]).
  19. Lithuania profile. Enerdata s.a., abgerufen am 21. August 2021 (englisch, Figure 1: “Final energy consumption by sector (normal climate)” rechtes Diagramm 2018; Mauszeiger über die Diagramme bewegen um Zahlenwerte anzuzeigen (in Mtoe).).
  20. a b Annual Reports. 2000–2007. In: dujos.lt. Archiviert vom Original am 1. November 2007; abgerufen am 19. August 2021 (englisch, Geschäftsbericht von Lietuvos dujos 2007).
  21. Schultz, Stefan (Spiegel online): Flüssiggas statt Putins Gas. LNG-Terminal in Litauen eingetroffen. 27. Oktober 2014, abgerufen am 21. Juli 2019: „Der Terminal sei ein wichtiges strategisches Projekt, sagte Staatschefin Dalia Grybauskaite. ‚Er bedeutet nicht nur Energieunabhängigkeit, sondern auch politische Freiheit.‘ Mit einer Speicherkapazität von 170.000 Kubikmetern Flüssiggas könne er bis zu 90 Prozent des Gasbedarfs im Baltikum decken.“
  22. a b c d AB Amber Grid: Gas Interconnections Poland–Lithuania (GIPL). In: ambergrid.lt. Juli 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2021; abgerufen am 19. August 2021 (englisch): „As already announced, works in the Polish part are planned to be completed in February–May 2022.“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ambergrid.lt
  23. a b Energiewirtschaft Litauen 2007/2008. Publikation der Germany Trade & Invest Agentur. 1. Juli 2008; ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/www.gtai.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  24. Bekanntgabe der Gaspreise für 2008 durch Lietuvos Dujos, Nachricht. In: delfi.lt, 29. Januar 2008, abgerufen am 19. August 2021 (litauisch).
  25. Rasa Lukaitytė-Vnarauskienė: VKEKK dujas siūlo branginti maždaug 23-30 proc. In: delfi.lt, 23. Dezember 2008 (litauisch; Gaspreisfestlegung für 2009 durch staatliche Preiskommission, Nachricht).
  26. Nuclear Energy Institute: Soviet-designed nuclear power plants in Russia, Ukraine, Lithuania, Armenia, the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary, and Bulgaria, 4th edition 1996.: Ignalina Operating History. Zitiert nach:. Pacific Northwest national Laboratory/US Department of Energy, 26. Januar 1999, abgerufen am 28. Juli 2019 (englisch): „By 1993, Lithuania had set a world record for the proportion of nuclear-generated electricity produced in a single nation, with nuclear energy providing 88 % of its power, up from 60 % in 1991.“
  27. Steffens, Beate: Litauer wollen keine Atomenergie. In: greenpeace.de. 15. Oktober 2012, abgerufen am 26. Juli 2019: „Die Litauerinnen und Litauer stimmten auch über ein Referendum zur Zukunft der Atomenergie ab. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung sagten Nein zum Bau eines neuen Atomkraftwerkes.“
  28. https://www.lrt.lt/en/news-in-english/19/1760941/lithuanian-minister-says-giving-up-nuclear-energy-was-a-mistake
  29. Rehmsmeier, Andrea (DLF Kultur): Lang lebe die Atomkraft in Litauen. 3. September 2015, abgerufen am 26. Juli 2019: „Auch die Atomkraft, sagt der Energieminister, könnte in Litauen eine Renaissance erleben. „Litauen plant ein neues Nuklearprojekt, das Kernkraftwerk Visaginas. Wir haben bereits einen Investor und einen Technologiezulieferer gefunden: Hitachi. Von mehreren politischen Parteien Litauens wurde entschieden, das Projekt zusammen mit Lettland und Estland durchzuführen.““
  30. länderdaten.info: Energiehaushalt in Litauen. 2015, abgerufen am 26. Juli 2019: „Tabelle Anteil Erneuerbarer Energien
  31. Erneuerbare Energien in Litauen. Marktprämienmodell soll neue Anreize schaffen. Rödl & Partner, August 2018, abgerufen am 28. Juli 2019: „Neben einer Senkung der CO2-Emissionen liegt der erklärte Fokus Litauens beim EE-Ausbau auf der Wiedererlangung seiner Energieunabhängigkeit, die es durch die Abschaltung und den Rückbau des Kernkraftwerkes Ignalina im Jahr 2009 verloren hat.“
  32. Lockhart, Richard: Closure of Lithuania‘s Vilnius CHP plant meets resistance, 11. Februar 2016, abgerufen am 26. Juli 2019.
  33. a b c The World Factbook. CIA, abgerufen am 27. Juli 2019 (englisch).
  34. LITGRID, Vilnius: LITGRID STRATEGY 2017–2026. (PDF; 1,5 MB) 2. Mai 2017, S. 4, abgerufen am 25. Juli 2019 (englisch, litauisch): „7200 km Total length of 110, 300, 330 and 400 kV electricity transmission grid“
  35. 330/110 kV transmission grid. In: lpc.lt. AB „Lietuvos energija“, 2004, archiviert vom Original am 26. August 2010; abgerufen am 19. August 2021 (englisch, Karte des litauischen Stromleitungsnetzes).
  36. New interconnections open electricity highways to Europe for the Baltic countries. Litgrid AB, 14. Dezember 2015, abgerufen am 21. August 2021 (englisch): „Today in Vilnius, on December 14th, a new energy victory was symbolically commemorated for two new international electricity interconnections, the LitPol Link and NordBalt. (…) With a capacity of 700 MW, NordBalt can cover almost half of the electricity demand on a warm winter day in Lithuania.“
  37. Connecting Europe Facility - ENERGY — LitPol Link Construction. (pdf; 20,41 KB) EXECUTIVE SUMMARY. European Commission/Agency, März 2017, abgerufen am 21. August 2021 (englisch): „The Action consisted of (…) construction of the high-voltage double-circuit power transmission line from Alytus to Llthuanla/Poland border and construction of 500 MW HVDC back-to-back converter station (…). The duration of the Action was ten months - from 28th April 2015 to 29th February 2016. (…) Completed Action allows further development of Interconnection (…) that would enable Increase of capacity of Interconnection by another 500 MW to 1000 MW In total.“
  38. Baltische Länder - Estland, Lettland und Litauen koppeln sich 2025 vom russischen Stromnetz ab. In: deutschlandfunk.de. 17. Februar 2024, abgerufen am 17. Februar 2024.
  39. Dario Cavegn: Network operator Elering signs agreement to join Continental Europe grid. ERR News (English-language service of Estonian Public Broadcasting), 24. Mai 2019, abgerufen am 6. August 2019 (englisch): „The Baltics plan to desynchronise from the Soviet-era BRELL system by 2025 (…) Elering, Estonia's state-owned electricity and gas network operator, has signed an agreement to join the synchronous electricity grid of Continental Europe along with Latvia and Lithuania (…) by the end of 2025.“
  40. Bernd Schröder: Showdown an der Bernsteinküste: Wenn Politik die Energieversorgung bestimmt. Heise Medien, 12. Dezember 2018, abgerufen am 1. September 2019.
  41. a b c Political Roadmap on the synchronisation of the Baltic States' electricity networks with the Continental European Network via Poland. (PDF) In: europa.eu. European Commission, 28. Juni 2018, S. 3 f., archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2019; abgerufen am 11. August 2019 (englisch): „[…] indicate that the best solution to achieve the above-mentioned goal is synchronising the Baltic States’ electricity networks with the continental European network via Poland through two separate alternating current (AC) lines, which guarantees highest degree of security of supply and has no significant additional operating costs to the Baltic States.“
  42. a b c Peter, Andreas: Baltisches Stromnetz bald von Russland entkoppelt? EU-Pläne reifen. Die EU-Kommission hat am Rande des Brüsseler Gipfels mit den baltischen Staaten und Polen den Fahrplan zur Synchronisierung ihrer Stromnetze mit der EU beschlossen. Unabhängigkeit von Russland ist das Ziel. Was bei Nord Stream 2 unerträglich ist, spielt hier keine Rolle. Und die Versorgungssicherheit Kaliningrads ist offenbar zweitrangig. Internationale Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya, Moskau („Sputnik“), 3. Juli 2018, archiviert vom Original am 3. Juli 2018; abgerufen am 11. August 2019: „Auf ein Ziel können sich dann aber doch alle immer wieder einigen, wenn es gegen Russland geht. (…) Die Selbstverständlichkeit, mit der die Abkopplung des baltischen Stromnetzes vom russischen betrieben wird, ohne russische Interessen oder Positionen wirklich ernsthaft zu berücksichtigen (…) haben die baltischen Staaten umgehend honoriert. Sie sprangen der polnischen Regierung zur Seite, als die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen wegen Missachtung der Rechtsstaatsprinzipien einleitete. Estland, Lettland und Litauen erklärten beherzt, sie würden Sanktionen der EU gegen Polen nicht mittragen. (…)“
  43. a b c Matas Brilius: Factsheet Litauen. (PDF) Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien in der Industrie inkl. Speicherlösungen. Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen, 6. Februar 2019, abgerufen am 6. Juli 2020: „Seit dem 01.01.2015 dürfen alle Stromverbraucher inkl. der Privathaushalte ihren Stromlieferanten frei wählen.“
  44. a b c d e Sam Morgan: Luxemburg kauft überschüssige Energie, um Energieziel zu erreichen. Litauen und Luxemburg haben sich als erste EU-Mitgliedsstaaten am Donnerstag (26. Oktober) auf eine Übertragung von erneuerbaren Energien geeinigt. euractiv, 27. Oktober 2017, abgerufen am 6. August 2019 (deutsche Übersetzung von Johanna Greuter).
  45. Fernwärme-Projekt LowTEMP. Partnertreffen, Onlineplattform und Pilotprojekte. atene KOM GmbH, 2. April 2019, abgerufen am 11. August 2019: „Die Modernisierung und der Ausbau von Fernwärmenetzen führt zu zukunftsweisenden Versorgungssystemen, die Wärme mit niedrigeren Temperaturen in optimal isolierten Rohren übertragen und gleichzeitig erneuerbare Wärmequellen nutzen.“
  46. Feierliche Vertragsunterzeichnung für neues Heizkraftwerk in Litauen. Steinmüller Babcock Environment GmbH, 29. September 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Februar 2019; abgerufen am 11. August 2019: „Das gesamte Projekt umfasst die Errichtung von insgesamt drei Linien zur Erzeugung von Strom und Fernwärme: eine Müllverbrennungslinie mit Rosttechnologie (Los 1) sowie zwei Biomasselinien mit Wirbelschichttechnologie (Los 2).“