Auferstehungsfriedhof
Der Auferstehungsfriedhof in Berlin-Weißensee an der Indira-Gandhi-Straße 110–123 ist ein Friedhof der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Berlin-Friedrichshain. Der 8,4 Hektar große Friedhof[1] wird begrenzt von der Indira-Gandhi-Straße im Westen, dem Orankeweg im Süden und der Hansastraße südöstlich. Im Norden grenzt er an das Gelände des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses. Die Gesamtanlage steht seit den späten 1970er Jahren unter Denkmalschutz.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Bau der Auferstehungskirche an der Friedenstraße in der Berliner Königsstadt in den Jahren 1891/92 musste der dort gelegene Armenfriedhof aufgegeben werden, der Bestandteil der Friedhofsanlage Friedenstraße/Landsberger Allee war. Die Kirchengemeinde erhielt 1899 stattdessen ein Gelände in der damaligen Landgemeinde Weißensee als neuen Bestattungsplatz zugewiesen, den heutigen Auferstehungsfriedhof. Als Begräbnisplatz war er bereits 1880 geplant und eröffnet worden.[3]
Auf dem Friedhof wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eine kleine Grabanlage für drei sowjetische Zwangsarbeiter angelegt.[4]
Beschreibung, Bebauung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedhof hat einen parkähnlichen Charakter mit zahlreichen Laubbäumen. Eine Allee, gesäumt von abendländischen Lebensbäumen, führt zur 1906 eröffneten neugotischen Friedhofskapelle. Sie wurde 2016 nach grundlegender Sanierung und einigen Rückbauten im Inneren wiedereröffnet, die nach Plänen und unter Leitung der Architekten-/Ingenieurgemeinschaft Leibenatus/Stockburger/Wittayer (LSW Architekten Berlin) erfolgte.[5]
Die Friedhofsmauer, die neugotische Toreinfahrt, das kleine Verwaltungshaus in der Indira-Gandhi-Straße (bei Eröffnung des Friedhofs noch Lichtenberger Straße 110–123) und die Kapelle wurden im 19. Jahrhundert aus unverputzten Backsteinen errichtet. Dier Kapellenbau ist dreiachsig mit polygonaler Apsis und einem kleinen Turm, der bereits um 1890 errichtet worden war.[3]
Grabstätten bekannter Persönlichkeiten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerda Rottschalk (1920–2001), Schriftstellerin
- Hans Güth (1921–2013), Journalist, Politiker (CDU der DDR)
- Gottfried Forck (1923–1996), evangelischer Bischof (Ehrengrab des Landes Berlin)
- Edgar Külow (1925–2012), Kabarettist
- Joachim Hasler (1929–1995), Regisseur und Kameramann
- Siegfried Krepp (1930–2013), Bildhauer (mit einer Skulptur von Sonja Eschefeld)
- Alexander Schalck-Golodkowski (1932–2015), Politiker (SED)
- Gisela Walther (1935–2018), Choreografin und Ballettdirektorin
- Peter Fechter (1944–1962), Maueropfer
- Ekkehard Göpelt (1945–2016), Schlagersänger und Moderator
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Liste der Friedhöfe in Berlin
- ↑ Denkmaldatenbank Berlin: Friedhof der Auferstehungsgemeinde
- ↑ a b Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 150.
- ↑ Sowjetische Memoriale, abgerufen am 21. Oktober 2017.
- ↑ Sanierung und Instandsetzung der Kapelle ( vom 21. Oktober 2017 im Internet Archive) auf www.lsw-berlin.de.
Koordinaten: 52° 32′ 56″ N, 13° 28′ 12″ O