Bürgersaal (München)
Der Bürgersaal in München, seit der Weihe des Hochaltars am 13. Mai 1778 inoffiziell auch "Bürgersaalkirche" genannt, ist der Bet- und Versammlungssaal der Marianischen Männerkongregation »Mariä Verkündigung« am Bürgersaal zu München. Er wurde 1709/10 nach Plänen von Giovanni Antonio Viscardi erbaut. Seit 1778 wird der Saal als Kirche genutzt.
Lage
Der Bürgersaal (Neuhauser Straße 14) befindet sich im Kreuzviertel der historischen Altstadt an der Fußgängerzone Nähe Karlstor.
Geschichte
Nachdem der alte Kongregationssaal zu klein wurde, entschlossen sich die Sodalen der 1610 gegründeten Marianischen Männerkongregation »Mariä Verkündigung« zu einem Neubau. Da er zuerst nicht für Gottesdienstfeiern vorgesehen war, entschied man sich für eine Lage an der Ost-West-Magistrale der Salzstraße in unmittelbarer Nähe zu dem Jesuitenkloster St. Michael, in deren Gymnasium die Marianische Männerkongregation gegründet worden war. Auch hatten die Jesuiten die seelsorgerliche Leitung. Insofern ist der Bau des Bürgersaales rein privat durch die Marianische Männerkongregation finanziert.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bürgersaal bei Fliegerangriffen 1944 bis auf die Außenmauern zerstört; nur die Hauptfassade blieb unbeschädigt.
Architektur
Die Fassade folgt den Aufbau im Inneren, die eine Unterteilung in eine Oberkirche und eine Unterkirche kennt.
Die Oberkirche entspricht dem Bürgersaal vor seiner Zerstörung. Lediglich das Deckenfresko "Mariae Himmelfahrt" (Martin Knoller, 1773/74) wurde nicht rekonstruiert. Der Gesamtentwurf stammt von Johann Andreas Wolff. Deutlich erkennbar ist der ursprüngliche Verwendungszweck als Saal, der durch den Hochaltar im Norden eine neue Orientierung erhält.
Die Unterkirche besteht aus einem fensterlosen, dreischiffigen Raum, der erst seit Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit der Kongregationsdruckerei zur Krypta umgewandelt wurde.
Bedeutende Werke
- Verkündigungsrelief, letzter erhaltener Teil des Hochaltares, Andreas Faistenberger, 1710.
- Schutzengelgruppe, Ignaz Günther, 1763.
Grablege bedeutender Personen
- Seliger P. Rupert Mayer SJ (seit 1948).
Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer).
- Lothar Altmann, Horst Th. Esterer, Christoph Kürzeder, Peter Linster SJ, München. Bürgersaal Kirche der Marianischen Männerkongregation "Mariä Verkündigung" (Schnell, Kunstführer Nr. 95), Schnell & Steiner, Regensburg 2009, ISBN = 978-3-7954-4134-0 (dt.), 978-3-7954-6798-2 (engl.), 978-3-7954-6799-9 (ital.)
Weblinks
Koordinaten: 48° 8′ 20,4″ N, 11° 34′ 5,6″ O