Bahnhof Bexbach

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Bexbach
Bahnhof Bexbach, Straßenseite
Bahnhof Bexbach, Straßenseite
Bahnhof Bexbach, Straßenseite
Daten
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung SBX
IBNR 8000941
Preisklasse 6
Eröffnung 1849
bahnhof.de Bexbach
Lage
Stadt/Gemeinde Bexbach
Land Saarland
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 20′ 44″ N, 7° 15′ 15″ OKoordinaten: 49° 20′ 44″ N, 7° 15′ 15″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bexbach
Bahnhöfe im Saarland
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Der Bahnhof Bexbach von 1849 mit Erweiterungen von 1872 und 1896 besitzt das älteste erhaltene Bahnhofsgebäude im heutigen Saarland. Als er gebaut wurde, lag Bexbach im Rheinkreis des Königreichs Bayern. Er wurde zusammen mit dem Homburger Hauptbahnhof und der Eröffnung der Pfälzischen Ludwigsbahn in Betrieb genommen. Während der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Homburger Bahnhof Anfang der 1950er Jahre ein neues Empfangsgebäude erhielt, blieb der Bahnhof Bexbach erhalten. Bei seiner Errichtung war er zusätzlich Grenzbahnhof zwischen Bayern und Preußen und Endstation der historischen Ludwigsbahn durch die Pfalz. Heute ist er Durchgangsbahnhof auf der Bahnstrecke Homburg–Neunkirchen. Das Gebäude und dessen Umfeld stehen seit 1996 unter Denkmalschutz.[2]

Geschichte

Güterhalle des Bahnhofes

Ab 1845 begann der Landkauf für die Bahnlinie und den Bexbacher Bahnhof; im Sommer 1848 war die Strecke bis Bexbach eingleisig fertiggestellt, ein Jahr später dann bis zur Grenze bei Wellesweiler. Noch ein gutes Jahr später auch die Strecke zur Grube Heinitz auf preußischem Gebiet. Der gewichtigste Grund für den Bau der gesamten Strecke war der Abtransport der Steinkohle aus den auf bayerischem Territorium liegenden Gruben in Bexbach, St. Ingbert und (später) auch Frankenholz.

Der Transport von den Gruben zum Bahnhof Bexbach erfolgte über viele Jahre mit Pferdefuhrwerken, von Frankenholz aus später mit einer Seilbahn. Mit der Schließung der Gruben Bexbach und Frankenholz 1959 ging das Güteraufkommen am Bahnhof Bexbach drastisch zurück. Heute existieren neben den beiden Durchfahrtsgleisen noch drei Rangiergleise und ein Abstellgleis mit insgesamt 13 Weichen.[3] Die Güterhalle wurde 1872/73 errichtet.[4]

Darüber hinaus war der Bahnhof Bexbach von hoher strategischer Bedeutung, war es doch das Aufmarschgebiet des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Am Nordende des Bahnhofes wurde 1870 eine 500 Meter lange Verladerampe errichtet,[5] die im Ersten Weltkrieg zum Teil über 50 Truppenzüge täglich entladen konnte. Eine gleich lange Verladerampe befand sich in Limbach bei Homburg (Saar) an der Bahnstrecke Rohrbach–Homburg (Saar) und in Blieskastel-Lautzkirchen an der Bahnstrecke Landau–Rohrbach.[6] 1966 wurde die Strecke elektrifiziert.[4]

1939 wurde im Zuge des Zweiten Weltkriegs begonnen, eine strategische Bahnstrecke vom Bahnhof Waldmohr-Jägersburg an der Glantalbahn bis nach Bexbach unter Umgehung von Homburg zu errichten. Im Mai 1940 wurden die Arbeiten jedoch abgebrochen.

Bahnhofsgebäude

Ursprünglich wurde das zweigeschossige, traufständige Empfangsgebäude durch einen einfachen Rechteckbau im Rundbogenstil ähnlich denen von Kaiserslautern (1848) und Frankenthal (1853) erbaut. Originalpläne des Grundrisses sind nicht mehr vorhanden, aber jüngere Pläne lassen darauf schließen, dass von Anfang an vom Bahnhofsvorplatz her ein zentraler Durchgang zum Hausbahnsteig existiert haben muss. Auf der rechten (östlichen) Seite befanden sich der Fahrkartenschalter und weitere Diensträume. Linke Hand führte ein schmaler Gang zur Gepäckabfertigung und den verschiedenen Wartesälen. Der größere der Beiden für die 1. und 2. Klasse war mit Restauration, weiter den Gang durch zum Ende hin die Warteräume für die 3. und 4. Klasse, auch hier der größere mit Bewirtung. Der letztgenannte Raum war bereits ein eigener, angebauter Baukörper und durch zwei Türen auch von der Straßenseite und vom Bahnsteig her erreichbar. Später in der Baugeschichte wurden sämtliche Warteräume zugunsten einer großen Halle entfernt. Um die Jahrhundertwende dürfte die gusseiserne Überdachung des Hausbahnsteiges entstanden sein, die aber spätestens in den frühen 1980er Jahren bei einem der vielen Umbauten der Bahn entfernt worden ist.[7]

Weitere Renovierungen erfolgten in den frühen 1960er Jahren und 1977, bei denen jedoch der Charakter des Gebäudes weitgehend zerstört worden ist[8], ähnlich wie bei anderen saarländischen Bahnhofsgebäuden wie in Luisenthal, Bous, Rohrbach, Lebach und vielen anderen. Heute ist das Bahnhofsgebäude für den Publikumsverkehr nicht mehr zugänglich.

Aktueller Zustand

Es gibt am Bahnhof nur den Minimalstandard von Serviceeinrichtungen;[9] die Station ist nicht behindertengerecht ausgebaut. Im zweiten Halbjahr 2011 werden die Bahnsteige mit einem Dynamischen Schriftanzeiger (DSA) ausgestattet.[10]

Trivia

Im Jahr 1995 wurden im Bahnhofsgebäude Teile der Familie Heinz Becker-Folge Hilde fährt in Kur gedreht. Die Folge wurde am 23. Januar 1996 zum ersten Mal ausgestrahlt.

Literatur

  • Kurt Hoppstädter: Die Entstehung der Saarländischen Eisenbahnen. Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, 1961, ISSN 0018-263X (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes. Bd. 2).
  • Annette Molter-Klein: 150 Jahre Bahnhof Bexbach: 1849 - 1999, Saarpfalz/ Sonderheft; Verlag Saarpfalz-Kreis, 1999
  • Thomas Strauch: Monte Barbara, Grube Frankenholz, Kraftwerk Bexbach und Bahnhof Bexbach: Geschichte im Brennglas, Verlag Strauch, 2005

Einzelnachweise

  1. http://www.saarland.de/dokumente/thema_denkmal/Tod2010-Plakat.pdf
  2. http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/geschaefte/infrastruktur__schiene/netz/infrastrukturregister/spurplaene/ISR/S/SBX__ISR.svg
  3. a b http://www.bexbach.de/index.php?id=117 Stadt Bexbach
  4. Bericht der Direktion der Pfälzischen Eisenbahnen über die Verwaltung der unter ihrer Leitung stehenden Bahnen: in d. Jahren .. (Google eBook), S. 39.
  5. Friedrich Müller: Die Eisenbahn in Rohrbach, Wassermann Verlag, St. Ingbert, 1996, Seite 54
  6. http://bahnhoefe-im-saarland.2bnew.de/katalog/13-bexbach.html Metty-Web
  7. Modelbahnfreunde Bexbach
  8. www.bahnhof.de der Deutschen Bahn
  9. www.bahnhof.de der Deutschen Bahn