Bahnhof Winnweiler

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Winnweiler
Bahnhof Winnweiler (Rheinland-Pfalz)
Bahnhof Winnweiler (Rheinland-Pfalz)
Daten
Bahnsteiggleise 2 (zuvor 3)
Abkürzung SWNW[1]
Preisklasse 6
Eröffnung 29. Oktober 1870
Lage
Stadt/Gemeinde Winnweiler
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 34′ 9″ N, 7° 51′ 14″ OKoordinaten: 49° 34′ 9″ N, 7° 51′ 14″ O
Höhe (SO) 243 m
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Winnweiler
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz
i16i18

BW

Der Bahnhof Winnweiler ist der Bahnhof der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Winnweiler im Donnersbergkreis. Er gehört der Bahnhofskategorie 6 der Deutschen Bahn AG (DB) an und verfügt über zwei Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN).[3]

Er liegt an der Alsenztalbahn HochspeyerBad Münster und wurde am 29. Oktober 1870 mit Eröffnung des ersten Streckenabschnittes von Hochspeyer nach Winnweiler dem Betrieb übergeben.

Lage

Der Bahnhof befindet sich am nordöstlichen Rand von Winnweiler. Unmittelbar an den Bahnhof schließt sich ein Bahnübergang an. Außerdem führt über den Bahnhof eine Brücke, welche die B48 mit dem Dorfzentrum verbindet.

Geschichte

Im Zuge der Eröffnung des Alsenztalbahn-Abschnittes Hochspeyer–Winnweiler am 29. Oktober 1870 erhielt Winnweiler Anschluss an das Eisenbahnnetz.[4] Etwa ein halbes Jahr lang war Winnweiler Endpunkt dieser Bahnstrecke. Am 16. Mai 1871 wurde die Strecke bis nach Bad Münster am Stein durchgebunden und damit auch fertiggestellt. Seitdem ist der Bahnhof Winnweiler ein Durchgangsbahnhof an dieser Strecke.

Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Bahnhof wie alle in der Pfalz Bahnsteigsperren.[5][6][7] Während dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs- und Bauinspektion Kaiserslautern II verwaltet und gehörte zum Zuständigkeitsbereich der Bahnmeisterei Rockenhausen.[8]

1922 wurde der Bahnhof der neu gegründeten Reichsbahndirektion Ludwigshafen zugeordnet. Ein Jahr später wurden die am Bahnhof beschäftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgeführten, bis 1924 dauernden Regiebetriebs ausgewiesen. Danach kehrten sie zurück.[9] Im Zuge deren schrittweiser Auflösung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen wechselte der Bahnhof zum 1. April 1937 in den Zuständigkeitsbereich der Mainzer Direktion und des Betriebsamtes (RBA) Bad Kreuznach.[10][11]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gliederte die neu gegründete Deutsche Bundesbahn (DB) den Bahnhof in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie sämtliche Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte. Bereits 1971 gelangte er im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion in den Zuständigkeitsbereich der Reichsbahndirektion Saarbrücken.[12] Im Jahr 2000 wurde der Bahnhof wie die gesamte Westpfalz zunächst Teil des Westpfalz-Verkehrsverbundes (WVV), ehe dieser sechs Jahre später im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) aufging. Seit der Reduktion des benachbarten Bahnhof Langmeil (Pfalz) zu einem reinen Betriebsbahnhof ist Winnweiler die einzige Bahnstation innerhalb der gleichnamigen Ortsgemeinde, die Personenverkehr aufweist.

Anfang März 2008 begann der barrierefreie Umbau des Bahnhofs Winnweiler. Für Gesamtkosten von 1.025.000 Euro wurden u. a. der Hausbahnsteig an Gleis 1 verlängert und der Mittelbahnsteig an den Gleisen 2 und 3 durch einen Seitenbahnsteig an Gleis 2 ersetzt. Seitdem hat der Bahnhof Winnweiler nur noch zwei statt der zuvor vorhandenen drei Bahnsteiggleise. Im Juli 2008 wurde der Umbau, welcher ursprünglich nur 873.000 Euro kosten sollte, fertiggestellt. Die offizielle Einweihung des neuen Bahnhofs fand schließlich am 10. September 2008 statt.[13]

Ausstattung

Das Bahnhofsgelände wird von einer Brücke, auf der die Kreisstraße 4 verläuft, überspannt.[14] Er besitzt ein Drucktastenstellwerk ohne Weichenselbstlauf von Siemens mit der Bezeichnung „Wf“.[15][16] Früher trug es die Bezeichnung „Wnf“.[17]

Bahnsteige[18]
Gleis Nutzbare Länge Bahnsteighöhe Aktuelle Nutzung
1 122 m 55 cm Züge in Richtung Kaiserslautern
2 120 m 55 cm Züge in Richtung Bad Kreuznach/Bingen/Mainz

Verkehr

Personenverkehr

Der Bahnhof Winnweiler ist eine der wichtigsten Unterwegsstationen der Alsenztalbahn. Hier halten die Regionalbahnen der Linie RB 65 auf dem Weg von Kaiserslautern Hbf über Bad Kreuznach nach Bingen (Rhein) Hbf im Stundentakt sowie seit Dezember 2014 die Regional-Express-Linie RE 15 zwischen Kaiserslautern Hbf und Mainz Hbf (einzelne Züge).[19]

Linie Verlauf Taktfrequenz
RE 15 KaiserslauternEnkenbachWinnweilerRockenhausenAlsenzBad Münster am SteinBad KreuznachIngelheimMainz (– Bodenheim) einzelne Züge
RE 17 Koblenz – Boppard – Oberwesel – Bingen (Rhein) – Bad Kreuznach – Bad Münster am Stein – Rockenhausen – Winnweiler – Kaiserslautern 120-Minuten-Takt
RB 65 Kaiserslautern – Enkenbach – Winnweiler – Rockenhausen – Alsenz – Bad Münster am Stein – Bad Kreuznach – Langenlonsheim – Bingen (Rhein) 60-Minuten-Takt

Am Bahnhof Winnweiler besteht Anschluss zu regionalen Buslinien.

Güterverkehr

1871 fuhr ein Güterzugpaar der Relation Kaiserslautern – Münster. Hinzu kam ein „Supplement-Güterzugpaar“, das zwischen Kaiserslautern und Münster lediglich die Bahnhöfe größere Bahnhöfe wie Winnweiler bediente. Der Aufenthalt im Bahnhof Winnweiler betrug stets mehr als zehn Minuten.[20] Gegen Anfang des 20. Jahrhunderts bedienten Güterzüge der Relationen Kaiserslautern – Bingerbrück, und Kaiserslautern – Bad Münster den Bahnhof.[21]

Einzelnachweise

  1. db-netz.de: Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100 . (PDF; 720 kB) Archiviert vom Original am 22. Dezember 2014; abgerufen am 14. März 2014.
  2. vrn.de: Regionales Schienennetz und Wabenplan. (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 14. März 2014.
  3. Die Bahnhöfe der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen – linksrheinisch (bayerische Pfalz) – Kaiserslautern Hbf. bis Lustadt
  4. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
  5. Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 75.
  6. Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 88.
  7. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 267.
  8. Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 38 f.
  9. Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 13.
  10. bahnstatistik.de: Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen a. Rhein - Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 6. Januar 2017.
  11. Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 28.
  12. Informationen zum Bahnhofsumbau
  13. vdk.de: Bahnhof Winnweiler. Abgerufen am 15. Dezember 2013.
  14. stellwerke.de: Liste Deutscher Stellwerke – Einträge Wf-Wz. Abgerufen am 6. Juli 2015.
  15. stellwerke.de: Liste Deutscher Stellwerke – Abkürzungen. Abgerufen am 6. Juli 2015.
  16. rgebhard.de: Die Hauptbahn Bf Hochspeyer – Bf Bad Münster am Stein "Alsenztalbahn" – Bf Winnweiler (Alsenz) – SWNW. Abgerufen am 6. Juli 2015.
  17. deutschebahn.com: Bahnsteiginformationen – Station Winnweiler. Abgerufen am 10. Juli 2016.
  18. Rheinland-Pfalz-Takt 2015 in Rheinhessen-Nahe, Abschnitt „Neue Verbindungen Mainz – Kaiserslautern“
  19. Pfälzische Eisenbahnen: Fahrordnung der Züge. Dienstbuch für das Personal. Sommerdienst vom 15. Juli 1871 anfangend. 1871, S. 180 ff.
  20. Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 142.