Bahnstrecke Bentwisch–Poppendorf
Bentwisch–Poppendorf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 6949 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | — | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 7,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | D4 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 15 kV, 16,7 Hz ~ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | — | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Bentwisch–Poppendorf verbindet das Düngemittelwerk Rostock in Poppendorf mit dem Bahnhof Bentwisch und somit mit der Bahnstrecke Stralsund–Rostock.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Strecke ist mit der Geschichte des von ihr angeschlossenen Düngemittelwerkes Rostock verbunden. Das Chemieindustriewerk entstand ab Anfang der 1980er Jahre. Für die Standortwahl war die Nähe zum Überseehafen Rostock entscheidend, wo die Kapazitäten für den Umschlag von Chemikalien geschaffen wurden. Interessanterweise wurde das Werk nicht direkt im Hafen errichtet, obwohl die Flächen dafür vorhanden waren. Bekanntermaßen können die dort unter anderem produzierten Ammoniumnitrat-basierten Produkte explosiv sein, daher waren vermutlich Sicherheitsgründe maßgeblich für den Bau des Werkes abseits größerer Siedlungs- und Industrieanlagen. Die abseitige Lage des Werkes machte den Bau einer Eisenbahnanbindung erforderlich. In der DDR wurde ab 1981 zur Einsparung von Kraftstoffen ein großes Elektrifizierungsprogramm aufgelegt.[1] Die neue Anschlussbahn Bentwisch-Poppendorf profitierte davon. Am 31. Mai 1986 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen,[2] bis zum Werkbahnhof ist die Strecke mit Einfachfahrleitung elektrifiziert. Während die Strecke zunächst von der Deutschen Reichsbahn betrieben wurde, ging sie nach 1990 in den Besitz des Werkes von Yara International über.
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke beginnt im Bahnhof Bentwisch und verläuft zunächst parallel zur Bahnstrecke Stralsund–Rostock und zur Bundesstraße 105. Nach etwa zwei Kilometern zweigt sie in Richtung Osten ab, führt nahe der Ortschaft Klein Kussewitz entlang, überquert die Landstraße Klein Kusswitz-Volkenshagen auf einer Brücke und mündet in den Werkbahnhof. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt, gerechnet ab Bahnhof Bentwisch und ohne die Gleise im Werk, 7,4 km.
Werkbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Werkbahnhof werden Züge aufgelöst und gebildet. Hier liegen bis zu 14 Gleise nebeneinander. Östlich an den Bahnhof schließen sich die Gleisanlagen im Werk an, wo Be- und Entladestellen erreicht werden. Im südlichen Bereich des Werkbahnhofes befindet sich ein etwa 250 m langer Personenbahnsteig.
Personenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1982 verkehrten Werkspersonenzüge zum Werkbahnhof Poppendorf.[3] Dabei handelte es sich um durchgebundene S-Bahn-Züge der S-Bahn Rostock. Sie fuhren also von Warnemünde über Rostock Hbf mit Halt in Bentwisch bis Poppendorf und zurück.[3] Der Personenbahnsteig in Poppendorf war wie alle Rostocker S-Bahn-Haltepunkte so dimensioniert, dass dort Züge bestehend aus drei vierteiligen Doppelstockeinheiten halten konnten. Die Züge waren ab Rostock Hbf nicht öffentlich, was dort per Lautsprecherdurchsage bekanntgegeben wurde[4]. Die Züge waren im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn nicht enthalten.[5] Solche speziell auf den Berufsverkehr zugeschnittene Zubringerverkehre waren in mehreren Großbetrieben der DDR üblich, z. B. auch zum AKW Lubmin. Der Personenverkehr wurde nach der Wende zunächst beibehalten und endete am 31. Dezember 1993.[3]
Sicherungstechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Werkbahnhof und der Rangierbetrieb im Werk werden von einem Zentralstellwerk gesteuert, dabei handelt es sich um ein Gleisbildstellwerk vom Typ GS III Sp68.[6] Als Hauptsignale werden Hl-Signale verwendet.[7] Der Bahnübergang an der Straße nach Klein Kussewitz ist durch eine modifizierte WSSB-Haltlichtanlage gesichert.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kaschka, Ralph: Auf dem falschen Gleis - Infrastrukturpolitik und -entwicklung der DDR am Beispiel der Deutschen Reichsbahn, Hrsg.: Deutsches Museum u. a., Campus-Verlag, Frankfurt 2011, S. 267
- ↑ Eisenbahn-Kurier Themen 47 - die DR vor 25 Jahren 1986, EK-Verlag, Freiburg 2011, S. 13
- ↑ a b c Schultz, Lothar; Temmen, Josef: S-Bahn Rostock, VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2014, S. 35/36
- ↑ Lothar Schultz, Peter Wilhelm, Klaus Pfafferott: 150 Jahre Eisenbahn in Rostock. Transpress, Stuttgart 2000, S. 83.
- ↑ Kursbuch der Deutschen Reichsbahn 1987/88 (exemplarisch), Fahrplantabelle 901
- ↑ Liste deutscher Stellwerke. In: Stellwerke.de. Abgerufen am 10. März 2016.
- ↑ Werksbahnhof Poppendorf (Düngemittelwerk). In: Ostseestrecke.de Bahnstrecken zwischen Rostock und Rügen. Abgerufen am 9. März 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung der Anlagen auf der Website des Betreibers. Abgerufen am 11. März 2016.
- Beschreibung der Werkbahnanlagen und Bilder. Abgerufen am 11. März 2016.