Bahnstrecke Klackberg–Fagersta

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Klackberg–Fagersta
Streckenlänge:14 km
Spurweite:750 mm (Schmalspur)
Bahnstrecke Ängelsberg–Kärrgruvan von Kärrgruvan
Bahnstrecke Ängelsberg–Kärrgruvan von Norberg
0,0 Klackberg
2,0 Kolningsberg
Malmkärra (bis 1936)
zum Stortägtsverket
von Stortägtsgruvan
Godsstråket genom Bergslagen von Skinnskatteberg
Fagersta bruk
14,0 Fagersta
Godsstråket genom Bergslagen nach Snyten

Die Bahnstrecke Klackberg–Fagersta bestand aus den beiden Teilstrecken Klackberg–Kolningsberg und Kolningsberg–Fagersta. Dies waren schmalspurige Eisenbahnstrecken in der schwedischen Provinz Västmanlands län und der historischen Provinz Västmanland. Sie führten von Klackberg über Kolningsberg nach Fagersta. Zwischen 1910 und 1945 bildeten die beiden Strecken eine betriebliche Einheit.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beide Bahnstrecken wurde gebaut, um Eisenerz aus dem Gebiet des Kolningsbergsfältet, das etwa drei bis vier Kilometer nordwestlich von Norberg liegt, zur weiteren Verarbeitung abzufahren.

Ab 1856 war die Region mit einer Schmalspurstrecke, der Bahnstrecke Ängelsberg–Kärrgruvan, an das schwedische Schienennetz angeschlossen. Diese wurde 1876 auf Normalspur umgespurt. Der Anschluss von Klackberg erfolgte am 7. März 1883 mit einer direkt von Norberg abgehenden Strecke.[2] Klackberg wurde zudem 1898 über Kärrgruvan mit einer weiteren Strecke angebunden.

Zuvor wurde das Eisenerz vom Norbergsfältet nach Ängelsberg über den See Åmänningen und weiter mit Pramen über den Strömsholm-Kanal zum Mälaren gebracht.

Bahnstrecke Klackberg–Kolningsberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Kilometer lange Strecke Klackberg–Kolningsberg wurde 1885 eröffnet und bis 1919 als Pferdebahn betrieben. Anschließend wurden Motorlokomotiven eingesetzt.[3] Die Strecke wurde 1951 eingestellt.

Bahnstrecke Kolningsberg–Fagersta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Teil der Bahnstrecke wurde 1910 von Fagersta bruk[4] ausgehend von der Gießerei und dem Anreicherungswerk (Konzentrator) zur Stortägtsgruvan gebaut. 1918 erfolgte die Erweiterung bis nach Kolningsberg. Bei der Eröffnung war eine Dampflokomotive vorhanden, die vier Wagen befördern konnte.

Strecke und Hochbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke war etwas mehr als zwölf Kilometer lang. Die Fahrzeit betrug etwa zwei Stunden. Es gab nie öffentlichen Verkehr und keinen Personenverkehr auf der Strecke. Der Betrieb wurde 1945 eingestellt und durch LKW ersetzt.

Das Bahnhofsgebäude in Klackberg ist noch vorhanden. Es wird als Wohnhaus genutzt und ist in gutem Zustand.[3]

Fahrzeuge und Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Streckenbetrieb wurden zuerst sechs Akkumulatorlokomotiven eingesetzt, die den Namen Gråsuggor (Asseln) trugen. Sie besaßen zwei Batterien und wurden mit einer Spannung von 500 Volt betrieben.[5]

Später wurden Diesellokomotiven eingesetzt, weil die Akkuloks für den Streckenbetrieb zu schwach waren. Sie wurden danach auf dem Werksgelände eingesetzt und kamen nur noch in Ausnahmefällen in den Einsatz auf der Strecke. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Strecke wegen Treibstoffmangel mit einer Dampflokomotive betrieben. Diese aus Deutschland stammende Lok wurde von Glava bruk erworben. Sie war stärker als die Dieselloks und konnte sechs beladene Wagen befördern.

Der Wagenpark bestand aus Erzwagen, teilweise als Drehgestellwagen ausgeführt, die auf beiden Streckenteilen zum Einsatz kamen. 1940 wurde eine Fahrrad-Draisine beschafft, die bis zur Einstellung der Strecke Verwendung fand.

Die Akkulokomotiven waren im Werksgelände weiter in Betrieb und wurden 1966 verschrottet.

Einige der eingesetzten Diesellokomotiven waren von Bjurström AB Slipmaterial gebaut worden. Baunummer 43 wurde 1948 verschrottet, Nr. 254 (im Einsatz bis 1965) sowie Nr. 255 und 258 (im Einsatz bis 1957) waren mit Fernsteuerung ausgerüstet.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Torsten Olsson: Geokemiska undersökningar av gruvavfall vid Kolningsbergsfältet, Norbergs kommun. (PDF) lansstyrelsen.se, 21. Februar 2006, S. 5, abgerufen am 13. April 2016 (schwedisch).
  2. Lars-Olof Karlsson: Järnvägar i historien. Händelser år 1876. In: historiskt.nu. 31. März 1996, abgerufen am 13. April 2016 (schwedisch).
  3. a b Industriinventering. Västmanlands län museum, abgerufen am 13. April 2016 (schwedisch, Karten, Pläne sowie geschichtlicher Abriss von Per Carlsson).
  4. Iron and Steel in Sweden. FAGERSTA BRUKS AKTIEBOLAG. In: Projekt Runeberg. S. 125, abgerufen am 13. April 2016 (englisch).
  5. Med ellok på Malmkärra smalspåriga järnväg. In: bygdeband.se. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. April 2016; abgerufen am 8. Oktober 2022 (schwedisch, Foto der Akku-Lok).
  6. Mats Freding: Kompletteringar till boken "Bjurström-lokomotorer"(SJK Småbaneavdelning 1989). SJK Småbaneavdelning, abgerufen am 13. April 2016 (schwedisch).