Basküle (Schloss)

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Baskülegetriebe mit Schubstangen für einen Fensterverschluss (Schemazeichnung)

Die Basküle (auch: Baskül, Baskule, Basquill, Basquille; frz. bascule: Kippstufe, Wippe) bezeichnet in der Schließtechnik bei Fenster- und Türen- sowie im Schrankbau das zentrale Getriebe eines Schubstangenverschlusses, der auch Baskülenverschluss oder Treibriegelverschluss genannt wird. Eine moderne Bezeichnung für das Baskülengetriebe ist Schlagleistengetriebe.

Funktionsweise, Verwendung, Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schubstangen werden mit einem Drehgriff, der Olive, über ein einfaches Zahnstangen- oder Koppelgetriebe gleichzeitig und gegenläufig bewegt (bei Türen und Fenstern meist nach oben und unten).

Der Baskülenverschluss wird auch zur Sicherung von Tresortüren eingesetzt. Hier wird oft eine Anzahl der über die gesamte Tür verteilten Schubstangen an einer zentralen, drehbaren Scheibe angeschlossen, so dass diese alle zugleich durch einen Hebel oder ein Handrad von außen betätigt werden können.

Wie der Espagnolettenverschluss ist die Basküle ein Stangenschloss. Beide wurden im Spätbarock entwickelt und erst im 20. Jahrhundert durch modernere Verschlusssysteme ersetzt.[1] Im Historismus wurden Treibstangen und Getriebe meist in die innenliegenden Stulpleisten eingelassen und durch diese verdeckt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim ähnlich funktionierenden Schwengelverschluss wird stets nur eine Schubstange vertikal bewegt. Wie beim Baskülenverschluss schiebt sich deren unteres Ende in einen am Rahmen angebrachten Bügel, während das obere Ende mit einer Öse versehen ist, die in einen Haken einklinkt. Der Schwengel steht senkrecht nach oben und wird zum Öffnen des Flügels nach vorne gezogen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Lueger: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1. Stuttgart / Leipzig 1904, S. 564–565. (Abschrift)

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dorothee Heinzelmann: Bedeutung, Wert und Datierbarkeit historischer Fenster, S. 20, in der Broschüre Fenster im Baudenkmal: Wert – Pflege – Reparatur (Memento des Originals vom 20. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kramp-lemgo.de, Dokumentation zum 25. Kölner Gespräch zu Architektur und Denkmalpflege in Brauweiler (Pulheim), 13. November 2017; Mitteilungen aus dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Heft 31; Eine Veröffentlichung des Landschaftsverbandes Rheinland in Kooperation mit der Technischen Hochschule Köln/Fakultät für Architektur, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege, herausgegeben von der Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke; abgerufen im Juli 2019
  2. Oscar Mothes (Hrsg.): Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 1: A & B. 4. Auflage, Leipzig 1881, S. 272: Basquill. (Digitalisat)