DB-Baureihe VT 97

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DB-Baureihe VT/VS 97.9
DB-Baureihe 797/997
Schienenbus Baureihe 797 in Göppingen
Schienenbus Baureihe 797 in Göppingen
Schienenbus Baureihe 797 in Göppingen
Nummerierung: VT 97 901–908
VS 97 901–906
VB 97 001
Anzahl: 8 VT, 6 VS
Hersteller: Waggonfabrik Uerdingen, MAN, WMD
Baujahr(e): 1962
Ausmusterung: 1989
Achsformel: Bo/b0zR
Gattung: B
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 13 950 mm
Drehgestellachsstand: 5950 mm (VT, VS)
4500 mm (VB)
Dienstmasse: 24,4 t
Radsatzfahrmasse: 12,1 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Installierte Leistung: 2 × 111 kW
Traktionsleistung: 212 kW
Treibraddurchmesser: 910 mm
Laufraddurchmesser: 910 mm
Raddurchmesser: 910 mm
Motorentyp: Büssing AG U 10
Motorbauart: wassergekühlter Saugdieselmotor
Nenndrehzahl: 1900
Leistungsübertragung: 6-Gang Zahnradgetriebe (6 G Z)
Antrieb: dieselmechanisch, Zahnrad System Riggenbach
Bremse: Druckluft (Bauart KE-P-Mg)
Zugheizung: Warmwasser (Bei-/Steuerwagen Webasto)
Steuerung: E (Einfachsteuerung)
Kupplungstyp: Schraubenkupplung
Sitzplätze: 57
Klassen: 2. Klasse
Besonderheiten: Kombinierter Adhäsions-/Zahnradantrieb

Als DB-Baureihe VT 97 wurden die ab 1958 eingesetzten Verbrennungstriebwagen (VT) mit Zahnstangenantrieb nach System Riggenbach der Deutschen Bundesbahn (DB) bezeichnet. Ab 1968 wurden sie mit der Einführung der EDV-gerechten Triebfahrzeugnummern als Baureihe 797 geführt. In ihrer Grundkonzeption, den Außenmaßen und der Innenraumgestaltung waren die acht VT 97 der weit verbreiteten Reihe VT 98 ähnlich, der Unterschied lag im Wesentlichen im Fehlen bzw. Vorhandensein des Zahnradantriebs.[1]

1962 wurden sechs Triebwagen als Zahnradbahnfahrzeuge ausgeführt und als Baureihe VT 97.9 eingeordnet; die zugehörigen Steuerwagen als VS 97 001 bis 006. Der Zahnradantrieb wurde von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik geliefert. Diese Schienenbusse wiesen wegen der Teilung der Zahnstangen einen leicht reduzierten Achsstand von 5950 mm auf. Die Höchstgeschwindigkeit bei Bergfahrt im Zahnstangenbetrieb betrug 15 km/h, im Adhäsionsbetrieb 90 km/h. Die VT 97 901 bis 906 verkehrten ab dem 27. Mai 1962 auf der Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen.

Der VT 97 901 wurde Anfang 1964 zum Bahnbetriebswerk Passau umgesetzt und verkehrte von 1964 bis 1965 mangels geeigneter Zahnradlokomotiven als Schlepptriebwagen im Güterverkehr auf der Bahnstrecke Erlau–Wegscheid. So wurden zwei weitere Triebwagen für die Strecke nach Wegscheid bestellt, doch am 28. Januar 1965 machte ein Felssturz die Strecke unpassierbar. Der Schienenbus wurde nun im Bahnbetriebswerk Tübingen stationiert und erhielt am 1. Januar 1968 die EDV-gerechte Fahrzeugnummer 797 901-6.

Zum gleichen Datum wurden auch die VT 97 902 bis 908 in 797 902 bis 908 umgezeichnet. Die bereits bestellten VT 97 907 und 908 kamen nach der Anlieferung im Jahre 1965 direkt zum Bahnbetriebswerk Tübingen.

Nach Aufgabe der Zahnstangenstrecken wurde der Zahnradantrieb zwischen 1970 und 1973 ausgebaut. Die Fahrzeuge wurden ab dem 1. Januar 1973 in 797 501 bis 508 umbezeichnet. Ihr Einsatzgebiet war dann unter anderem die Voralbbahn, bis auch diese Strecke am 27. Mai 1989 stillgelegt wurde. Drei Triebwagen (797 502, 503 und 505) sowie zwei Steuerwagen (VS 97 604 und 605) befinden sich im Besitz der Freunde der Zahnradbahn Honau-Lichtenstein e. V.[2]

Auf der Bahnstrecke Koblenz–Waldshut verkehrte im Pendelverkehr ein Schienenbus grenzüberschreitend in die Schweiz.[3]

Commons: DB VT 97 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Freunde der Zahnradbahn Honau-Lichtenstein: Die Zahnradfahrzeuge. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  2. Eisenbahn-Museumsfahrzeuge: Baureihe VT 97. 2018, abgerufen am 24. Januar 2022.
  3. Der Schienenbus. EK-Verlag, Freiburg 1995, min 14:18 (online auf YouTube [abgerufen am 15. Juni 2024]).