Bause (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bause (auch Bauße, Bausse, Pause oder Pautze) ist der Name eines ehemaligen halleschen Pfännergeschlechts, welches zu dem alteingesessenen Rittergeschlecht der Buse (Busse) oder Butze (Buze) gehörte.

Bausse I, mansfeldisch und magdeburgisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammwappen des mansfeldisch-magdeburgischen Geschlechts Bausse

Mit großer Wahrscheinlichkeit gehörte das im Mansfeldischen am Ende des 15., im 16. und 17. Jahrhundert sich namentlich auf Großörner, Volkstedt und Hedersleben begütert zeigende Adelsgeschlecht Bause, Pause oder Pautze zu dem alteingesessenen Rittergeschlecht der Buse (Busse) oder Butze (Buze, Buz), von dem sich ein Zweig im 14. Jahrhundert auch in der Neumark niederließ (Hans und Rudolph Busse besaßen 1463 Hof und Mühle in Penkendorf (heute Panków)).[1]

Die Mansfeldische Familie starb im 17. Jahrhundert aus, während die nach dem Erzstift Magdeburg abgezweigte Linie zu Groß Salza und Halle sowie zu Glöthe und Elsnigk (im Anhaltischen) – zumindest bis zum Jahr 1884 – weiterbestand.[2]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bausse II, magdeburgisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des magdeburgischen Geschlechts Bausse

Otto von Holleben verkaufte an Bruno und Rudolph Bussen 1422 das Gericht zu Stresin, Großgräfendorf, Schotterey und Lauchstädt.[4] Hans und Martin Busse saßen 1437 auf Delitz, heute ein Ortsteil der Stadt Bad Lauchstädt.[1] Um 1450 kaufte der Johannes Bose von den Brüdern Rudolph und Johannes Busse das vor dem Schloß zu Lauchstädt liegende Burglehen und Vorwerk.[5]

Die Groß Salzische Pfännerfamilie Bausse besaß neben dem Rittergut Glöthe ein halbes Rittergut in Elsnigk im Fürstentum Anhalt.[6] Dieses gehörte dem am 14. September 1679 verstorbenen Georg Siegfried von Bausse, dessen Mutter eine geborene von Schierstedt war. Nach dem Tod seines in Braunschweiger Kriegsdiensten stehenden Sohnes August Ludwig von Bausse (17. Januar 1659 – 17. November 1677) verkaufte er dieses halbe Rittergut an Vollrath Gebhard von Schköhlen.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schild: Rot mit weiß schrägrechts abfallende Ziegelmauer, auf der ein weißer Windhund emporschreitet
  • Helm: Schildfigur
  • Decken: Rot und weiß[3]

Die Baussen zu Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stammvater der Baussen in Halle war Hermann Buße, der 1415 gelebt hat. Seine Nachfahren waren Ratsmeister, Oberbornmeister, Thalschöppe, Pfänner, Kirchenvorsteher und Worthalter zu Halle.[8] Auch diese Familie hatte ein eigenes Wappen[9], das sich aber stark von den beiden ursprünglichen Wappen unterscheidet. Hans und Hermann Buße erhielten 1466 von Erzbischof Johannes von Magdeburg das Rittergut Volkstedt,[10] das Bruno Buße 1501 verkaufte.

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hildebrandt: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Band 27. Carl Heymann, Berlin 1899, S. 179 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch in Verbindung mit mehreren, neu herausgegeben und mit historischen, genealogischen und heraldischen Notizen. Band 6, Nr. 6. Bauer und Raspe, Nürnberg 1884, S. 10 (Digitalisat).
  3. a b Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch in Verbindung mit mehreren, neu herausgegeben und mit historischen, genealogischen und heraldischen Notizen. Band 6, Nr. 6. Bauer und Raspe, Nürnberg 1884, S. 215 (Digitalisat).
  4. Eduard Anton: Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen. Hrsg.: J. O. Opel, G. Hertzberg. Band 18. Thüringisch Sächsischer Verein, Halle an der Saale 1894, S. 205 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Eduard Anton: Neue Mittheilungen aus dem Gebiete historisch-antiquarischer Forschungen. Hrsg.: J. O. Opel, G. Hertzberg. Band 18. Thüringisch Sächsischer Verein, Halle an der Saale 1894, S. 197 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Büttner: Anhalts Bau-und Kunst-Denkmäler nebst Wüstungen. Richard Kahle, Dessau 1894, S. 358–359 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Wilhelm Höfaus: Mittheilungen des Vereins für Anhaltische Geschichte und Alterthumskunde. Band 2. Reiter, Dessau 1880, S. 508 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagvs Neletici Et Nvdzici, Oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen ... : Beyl. sub B.. Genealogische Tabellen oder Geschlechts-Register sowohl derer vornehmsten im Saal-Creyse mit Ritter-Gütern angesessenen Adelichen Familien als auch derer ... Emanuel Schneider, Halle 1749, S. 10 (Digitalisat).
  9. Tab. XXVI. Abgerufen am 24. November 2022.
  10. Dreyhaupt: Allgemeine Deutsche Biographie. Band 14. Duncker und Humblot, Leipzig 1881, S. 233.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diese Wappenform zeigt eine Ähnlichkeit mit dem Wappen derer von Buz. Sie wurde später beibehalten und spricht für den Zusammenhang der Mansfeldischen Bause oder Pause mit den Magdeburgischen von Bausse. Selbst Bruno „Pautze“, Amtmann zu Gatersleben, und Wolf Pautze (1535) führten auf ihren Wappen die schrägrechte Wolkenteilung, auf der allerdings noch ein Windhund diese hinaufsteigt.