Benny de Weille

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Benny de Weille (* 6. März 1915 in Lübeck; † 17. Dezember 1977 auf Sylt) war ein deutscher Klarinettist, Komponist, Arrangeur, Orchesterleiter und Musikproduzent.

Leben

De Weilles musikalisches Vorbild war Benny Goodman; er galt als guter Swingklarinettist. In den frühen Jahren seiner Karriere spielte er in niederländischen Orchestern.[1] Er zog nach seinem Studium (unter anderem in den Niederlanden) 1938 nach Berlin, wo er zunächst bei Teddy Stauffer spielte. Ab 1940 nahm er mit Bands unterschiedlicher Größe Schallplatten auf. 1943 veröffentlichte er bei Odeon im Glenn-Miller-Stil Heut macht die ganze Welt Musik für mich. Daneben hatte er ein Barmusik-Trio. Er arbeitete auch mit Freddie Brocksieper zusammen. In der Bigband Charlie and His Orchestra, einer Propaganda-Band der NS-Zeit, spielte er Klarinette. Der Bigband gehörten neben Brocksieper und de Weille auch Willy Berking und Helmut Zacharias an. 1944 komponierte er das Seemannslied Hau ruck, Hau ruck, min Seemann.[2]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er in Frankfurt mit wechselnden Musikern für den Hessischen Rundfunk. Dann ging er zum NWDR, um schließlich bei Polydor Produktionsleiter zu werden. In dieser Funktion begleitete er mit einem Studioorchester Vokalisten wie Friedel Hensch, Dorle Rath und Renée Franke. 1951 nahm er mit Lale Andersen und seinem Tanzorchester das Walzerlied Wenn du kein Mädel weißt auf.[3] Die Platte Benny de Weille und sein Tanzorchester enthält als CD Klassiker der 1940er und 1950er Jahre mit Titeln wie Ich hab’ eine Schwäche für blonde Frau’n (1940) Mitternacht am Kongo (1948) und Leb wohl, kleine Rosemarie (1944) mit Künstlern wie Friedel Hensch, Margot Hielscher und Heinz Erhardt, der zusammen mit Renée Franke Baby es regnet doch (1950) von Frank Loesser sang. Auch seine Schellack-Platten mit Titeln wie O Donna Juanita und O, la la (B-Seite), Gesang Dorle Rath und Heinz Woezel, werden noch gehandelt, ebenso die bei Polydor veröffentlichte Platte Benny de Weille und seine Solisten mit den Titeln Schade, Gestern warst Du süß, Wie Schokolade, Mama, ist das ein Fehler mit dem Gesang von Ruth Bruck. Er komponierte den Tango Laß uns träumen am Lago Maggiore, langsame Walzer wie Holdrioh, liebes Echo, So long (Das Lied vom alten Joe) und arrangierte Franz-Grothe-Titel wie Ich hab’ so einen Animus.[4]

1951 spielte er sich selbst als Bandleader in dem Film Kommen Sie am Ersten; in Unter den Tausend Laternen von 1952 gab er einen Orchesterleiter.[5]Benny de Weille schrieb auch Filmmusik, so für den 1953 erschienenen Film Straßenserenade und den 1955 veröffentlichten Film Musik, Musik und nur Musik.[6]

Aus der Ehe mit einer Niederländerin hatte er die 1938 geborene Tochter Kamille Lilly van Heel.[7] Mit der italienisch-deutschen Sängerin und Schauspielerin Nana Gualdi (1932–2007) hatte er den Sohn Bernard (*1958).

Filmografie

Lexikalische Einträge

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frühe Jahre (Englisch)
  2. Der Autograph befindet sich im Archiv des Leipziger Musikverlages Benjamin im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig.
  3. Lale Andersen: Wenn du kein Mädel weißt, aufgenommen am 9. Januar 1951 in Hamburg
  4. Benny de Weille als Arrangeur von Franz-Grothe-Titeln
  5. Filme 1951 und 1952 (Englisch)
  6. Filmmusik von Benny de Weille In: Zweitausendeins Lexikon des Internationalen Films
  7. Tochter Kamille Lilly van Heel (Englisch)