Benutzer:Andibrunt/VUFKU

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Logo der VUFKU.

Die VUFKU (ukrainisch ВУФКУ, Abkürzung für Всеукраїнське фото кіноуправління Vse-Ukrainske Foto Kino Upravlinnia (ukrainisch), deutsch ‚All-Ukrainische Foto-Kino-Verwaltung‘) war eine staatliche Organisation zur Kontrolle der Filmwirtschaft in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Sie bestand von 1922 bis 1930 und übte das staatliche Monopol über die Produktion und den Vertrieb von Kinofilmen in der Ukraine aus. Unter der VUFKU entstanden mehr als 140 Spielfilme, darunter Werke von Oleksandr Dowschenko und Dsiga Wertow. Damit war in den 1920er-Jahren die VUFKU die zweitgrößte Filmproduktionsgesellschaft der Sowjetunion. Mit der Zentralisierung der sowjetischen Filmwirtschaft wurde sie durch die Nachfolgeorganisation Ukrainkino abgelöst, die nur noch als Tochtergesellschaft der Sowkino fungierte. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine wurde das Archiv der VUFKU vom Dovzenko Center übernommen.

Aufstieg der ukrainischen Filmindustrie

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Alter Pavillon des Filmstudios in Odessa.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in den ukrainischen Städten Odessa, Kiew und Charkiw private Filmstudios, die zumeist Kurzfilme produzierten. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Ausrufung der Ukrainischen Volksrepublik schlossen sich 1919 in Odessa die kleineren Studios zum Odessa Filmstudio zusammen, das damit zum größten Filmatelier in der Ukraine wurde.[1] Seit 1920 stand das Studio unter staatlicher Kontrolle.

Am 13. März 1922 verfügte das Volkskommissariat für Bildung die Errichtung einer All-Ukrainischen Foto-Kino-Verwaltung (VUFKU). Ihrer wurden am 22. April 1922 alle Filmstudios sowie alle Fotostudios und Kinos in der Ukraine unterstellt.[2] Im November 1922 wurde der VUFKU das staatliche Monopol über die Produktion, den Vertrieb uns die Vorführung von Filmen in der gesamten Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugesprochen.[3] Ähnliche Filmorganisationen entstanden in den anderen Sowjetrepubliken, so die Goskino in Russland und die Goskinprom Gruzii in Georgien. Ziel dieser Organisationen war „die Schaffung einer Filmkunst, die Material und Kräfte sämtlicher Nationen der Union verwendet, ohne innere Abgesondertheit zu bewirken“.[4]

Die erste Filmproduktion unter der Leitung der VUFKU war eine Verfilmung von Tschechows Erzählung Das schwedische Zündholz, die Ende 1922 veröffentlicht wurde.[5] Weitere Produktionen wurden durch ein Embargo der westlichen Filmwirtschaft gegen die Sowjetunion erschwert. Erst nach Aushandlung eines Abkommens mit Deutschland im März 1923 wurden den sowjetischen Filmstudios Filmmaterial zur Verfügung gestellt.[6]

1923 wurden fünf Filme von der VUFKU veröffentlich, sie alle entstanden im Odessa Filmstudio. In den folgenden Jahren stieg die Zahl der Filmproduktionen kontinuierlich an. 1928 wurden 25 Spielfilme produziert, hinzu kamen mehr als 50 Dokumentarfilme (hauptsächlich Agitprop-Filme) und Unterrichtsfilme. Damit war die VUFKU Ende der 1920er-Jahre die zweitgrößte Filmproduktionsgesellschaft der Sowjetunion, ihr Marktanteil betrug 21,9 Prozent.[7] Gleichzeit war die Zahl der Kinos in der Ukraine auf 5394 angewachsen, 1914 gab es gerade einmal 265 Kinos im ganzen Land.[8]

Um die Zahl der Filmproduktionen auszubauen und gleichzeitig ist Produktionskosten für die Filme zu minimieren, investierte die VUFKU in die Modernisierung des Filmstudios in Odessa. Zusätzlich wurde von 1924 bis zum schweren Erdbeben im Sommer 1927 in Jalta ein Filmstudio angemietet. Das Studio auf der Krim-Halbinsel versprach 250 Tage Sonnenschein im Jahr und erlaubte so Dreharbeiten bei Tageslicht.[3] 1927 errichtete in VUFKU ein Kiew ein neues Filmstudio, das bei der Fertigstellung im Jahr 1928 zu den modernsten in Europa zählte.[8]

Die erhöhten Aktivitäten der VUFKU erforderten in der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre einen Anstieg der Mitarbeiter. Während 1923 nur 47 Personen in der Filmproduktion beschäftigt waren, waren es 1929 in Inbetriebnahme des neuen Studios in Kiew insgesamt 736 Mitarbeiter über alle Standorte.[9] Die Führung der VUFKU warb bevorzugt Intellektuelle aus der Ukraine an, ins Filmgeschäft einzusteigen, wie 1926 den Zeichner Oleksandr Dowschenko, der in den folgenden Jahren zu dem bedeutendsten ukrainischen Filmregisseuren wurde.[10]

- Animationsstudio - Filmzeitschrift / Filmbildung

Dank der Aktivitäten der VUFKU erlebte das ukrainische Kino in den 1920er-Jahren sein „goldenes Zeitalter“.[11]


Stellung in der sowjetischen Filmindustrie

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Auflösung der VUFKU

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Produktionen der VUFKU (Auswahl)

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Plakat für Dowschenkos Zvenigora (1928).
  • Bodhan Y. Nebesio: Competition from Ukraine: VUFKU and the Soviet Film Industry in the 1920s. Historical Journal of Film, Radio and Television Vol. 29, No. 2, Juni 2009, S. 159-180.
  • Lilya Kaganovsky: The Voice of Technology: Soviet Cinema’s Transition to Sound, 1928-1935. Indiana University Press, Bloomington 2018, ISBN 978-0-253-03264-5.
    • VUFKU war nach Sovkino die zweigrösste Filmproduktionsfirma in der Sowjetunion, ihre Produkten nahmen 22% des Marktes ein. (S. 143)
    • Unabhängigkeit war während der der New Econimic Policy (Neue Ökonomische Politik, 1921-1928) garantiert, es gab bilaterale Verträge zwischen den einzelnen Distributoren, so hatte sich Sovkino verpflichtet, für jeweils 10 russische Filme drei ukrainische Produktionen in Russland zu zeigen. Mit Georgiens Gosinprom Gruzii gab es einen 9:5-Tausch. (Vance Kepley Jr.: The First "Perestroika": Soviet Cinema under the First Five-Year Plan. Cinema Journal, Vol. 35, No. 4 (Summer, 1996), pp. 31-53.)
    • März 1928 erste All-Union Conference on Cinema Affairs mit Ziel der weiteren Zentralisierung des Filmmarkts. Der erste Fünf-Jahres-Plan sah ebenfalls die Zentralisierung vor. (S. 144)
  • Vance Kepley, Jr.: Federal Cinema: The Soviet Film Industry, 1924-32. In: Film History Vol. 8, No. 3, 1996, S. 344-356.
  • Richard Taylor: The Politics of the Soviet Cinema 1917-1929. Cambridge University Press, Cambridge 1979, ISBN 978-0-521-22290-7.
    • 1926 Streit zwischen Sovkino und VUFKU über den vertreib von Panzerkreuzer Potemkin, VUFKU weigerte sich, den Film zu zeigen obwohl er ein grosser Publikumerfolg in Russland war. Der Konflikt wurde im Sommer 1927 gelöst, als der Austaisch von Filmen geregelt wurde. (S. 94)

Einzelnachweise

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  1. George O. Liber: Alexander Dovzhenko: A Life in Soviet Film. British Film Institute, London 2002. ISBN 978-0-8517-0927-7, S. 72.
  2. Bodhan Y. Nebesio: Competition from Ukraine: VUFKU and the Soviet Film Industry in the 1920s, S. 160.
  3. a b Bodhan Y. Nebesio: Competition from Ukraine: VUFKU and the Soviet Film Industry in the 1920s, S. 161.
  4. zitiert nach E. Arnoldi: Die Filmkunst der Sowjetunion. In: Franz Spina, Gerhard Gesemann (Hrsg.): Slavische Rundschau, Jahrgang 1, Nr. 5, Mai 1929, S. 359.
  5. YEVGENII SLAVINSKII, VUFKU. Lost&Found (aufgerufen am 15. März 2022).
  6. Richard Taylor: The Politics of the Soviet Cinema 1917-1929, S. 73/74
  7. Vance Kepley, Jr.: Federal Cinema: The Soviet Film Industry, 1924-32. In: Film History Vol. 8, No. 3, 1996, S. 348.
  8. a b Ivan Katchanovski, Zenon E. Kohut, Bohdan Y. Nebesio, Myroslav Yurkevich: Historical Dictionary of Ukraine. Scarecrow Press, Lanham 2013, ISBN 978-0-8108-7845-7, S. 174.
  9. Bodhan Y. Nebesio: Competition from Ukraine: VUFKU and the Soviet Film Industry in the 1920s, S. 163.
  10. Vance Kepley, Jr.: Federal Cinema: The Soviet Film Industry, 1924-32. In: Film History Vol. 8, No. 3, 1996, S. 348-349.
  11. Vitaly Chernetsky: Between the Poetic and the Documentary: Ukrainian Cinema’s Responses to World War II. In: Sander Brouwer (Hrsg.): Contested Interpretations of the Past in Polish, Russian and Ukrainian Film. Brill Rodopi, Leiden 2016. ISBN 978-90-04-31172-5, S. 1.

https://uk-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/%D0%92%D1%81%D0%B5%D1%83%D0%BA%D1%80%D0%B0%D1%97%D0%BD%D1%81%D1%8C%D0%BA%D0%B5_%D1%84%D0%BE%D1%82%D0%BE%D0%BA%D1%96%D0%BD%D0%BE%D1%83%D0%BF%D1%80%D0%B0%D0%B2%D0%BB%D1%96%D0%BD%D0%BD%D1%8F?_x_tr_sl=uk&_x_tr_tl=en&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp

https://en.wikipedia.org/wiki/All-Ukrainian_Photo_Cinema_Administration

http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CA%5CL%5CAll6UkrainianPhoto6CinemaAdministration.htm

https://www.kinofestnyc.com/history.html

https://odessa-journal.com/odessa-film-factory-ukrainian-hollywood/

https://www-jstor-org.wikipedialibrary.idm.oclc.org/stable/3815313?seq=6