Benutzer:Armin.Fisch/Burgruine Lichtenstein (Pommelsbrunn)

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Die Burgruine Lichtenstein ist eine Burgruine in der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Sie liegt hoch über der Einmündung des Högenbachs in die Pegnitz am nördlichen Ortsrand Pommelsbrunns auf einer dem Schleußberg (544 m) vorgelagerten Kanzel. Sie bietet einen hervorragenden Weitblick in das Pegnitztal Richtung Hersbruck als auch ostwärts zur Burgruine Lichtenegg. Ihre exponierte Lage ermöglichte die Kontrolle des Handelsweges Nürnberg-Prag (Goldene Straße) als auch der Pegnitztalroute Nürberg-Bayreuth.

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Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg wurde um 1200 erbaut und gehörte zum Wehrsystem der Staufer, sie sollte die Wegverbindung von Speyer nach Kaiserslautern schützen. Das Geschlecht derer von Lichtenstein hatte hier seinen Stammsitz.

1281 wurde die Burg durch Bürgertruppen und bischöfliche Truppen aus Speyer zerstört, nachdem den Burgherren Albrecht und Konrad von Lichtenstein Raubrittertum vorgeworfen wurde. Sie hatten auch Besitzungen der Bischofsstadt Speyer geplündert. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut, statt dessen wurde gegenüber die Burg Neidenfels gebaut.

Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Ruine als Steinbruch für den Eisenbahnbau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 500 Meter von der heutigen Burg entfernt liegt ein eindrucksvoller Felsburgstall, der Teufelsstein, im Wald. Möglicherweise ist hier der Stammsitz der Herren vom Stein zu lokalisieren. Dieses würzburgische Dienstmannengeschlecht scheint sich um 1200 in zwei Linien aufgespalten zu haben, die Stein von Lichtenstein und die Stein von Altenstein (Burg Altenstein). Der Teufelsstein kann natürlich auch der Sitz eines der Untervasallen derer von Stein gewesen sein, die Burgstelle wurde jedenfalls bereits im Hochmittelalter verlassen.

1232 wurde die Burg Lichtenstein zusammen mit der Nachbarburg Altenstein erstmals urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Lichtenstein zu einer typischen Ganerbenburg. d. h. verschiedene Familienzweige und auch andere Familien besaßen Anteile und Wohnstätten auf der großen Burg. Die Befestigungen wurden - ebenso wie die der anderen würzburgischen und bambergischen Burgen der Hassberge - in der Hussitenzeit (um 1420/30) ausgebaut und für den Einsatz von Feuerwaffen eingerichtet.

Im Bauernkrieg 1525 wurde der nördliche Burgteil schwer beschädigt und verkam in der Folge zur Ruine. Die Südburg blieb weitgehend intakt und wurde in der Renaissance zum heutigen Umfang erweitert.

Im 16. Jahrhundert gelang es der Familie, die gesamte Burganlage in die Hand zu bekommen. 1845 starb der letzte Spross dieses alten Geschlechtes, die Burg gelangte schließlich über die Grafen von Rottenhan an deren freiherrliche Verwandtschaft. Die Freiherren von Rotenhan besitzen und bewohnen die erhaltene Südburg bis zum heutigen Tag, die Ruine der Nordburg überließ man der Obhut des Landkreises Haßberge.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burg liegt westlich der Gemeinde Neidenfels auf dem „Lichtensteiner Kopf“, einem Ausläufer der Hohen Loog (Haardtgebirge), in rund 270 Metern Höhe.

Auf Grund der frühen Zerstörung der Burg und der späteren Nutzung als Steinbruch ist heute nur noch ein inzwischen abgeflachter Halsgraben und die Reste einer Ringmauer aus Buckelquadern, die einst den Burghof umschloss, zu sehen. Im ehemaligen Hof befindet sich ein sieben Meter hoher Felsblock, der einst den Wehrturm trug.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die noch bewohnte Südburg (Nordseite)
Die Ruine der Nordburg mit dem Bergfried und dem "Pfeilschartenturm"

Die Anlage präsentiert sich heute als Doppelburg, die guterhaltene Südburg wird noch bewohnt, die Ruine der Nordburg kann gegen Eintritt besichtigt werden. An Stelle des ehemals vorhandenen dritten Ganerbensitzes erhebt sich seit der Barockzeit die Dorfkirche, ein vierter Ansitz liegt am Südwesteck der Ringmauer (Umfassungsmauern teilweise erhalten).

Die Südburg ist seit einem Besitzwechsel nur noch von außen zu besichtigen. Von der Kirche aus kann man den großen Wohnturm mit der vorgelagerten Ringmauer sehen, der interessante Torbau auf der Ostseite ist nur von der Vorburg aus einsehbar. Der Innenhof mit seinem interessanten originalen Wehrgang ist nur zu besonderen Gelegenheiten öffentlich zugänglich. Der Wehrgang soll dem bekannten Burgenforscher Bodo Ebhardt als Vorbild für die Restaurierung der Hohkönigsburg im Elsass gedient haben.

Die ruinöse Nordburg ist an den Wochenenden oder nach Voranmeldung geöffnet. Hier sind vor allem der, auf einem Felsklotz erbaute, romanische Bergfried und der hussitenzeitliche, fälschlich „Pfeilschartenturm“ genannte Buckelquaderturm als frühes Beispiel einer Artilleriebefestigung (Hakenbüchsen) von Interesse.

Die früher frei zugängliche Nordburg wurde vor allem wegen des regen Esoteriktourismus eingezäunt, der bereits beträchtlichen Schaden an der Bausubstanz angerichtet hatte. Der Lichtenstein gilt - ebenso wie einige andere Burgruinen und Felsformationen in den Haßbergen - in diesen Kreisen als prähistorischer Weltkulturplatz, vergleichbar etwa den Externsteinen oder Stonehenge. Für eine vormittelalterliche Verwendung der Anlagen als Kult- oder Opferplätze konnten jedoch bislang keinerlei wissenschaftliche Beweise erbracht werden. Interessanterweise ist die einzige Anlage, bei der eine solche (regionale) kultische Funktion wahrscheinlich ist, die von der Esoterik am wenigsten beachtete Veitenstein.

Die Nordburg wurde in den letzten Jahren durch das Büro für Burgenforschung des bekannten Mittelalterarchäologen Joachim Zeune erforscht und behutsam saniert. Der Rundweg durch die Ruine ist mit mehreren informativen Schautafeln ausgestattet, die zahlreiche Informationen und Erläuterungen zu Baugeschichte und -details enthalten.

Die Burgruine ist - ebenso wie die Südburg und der Burgstall - eine Station des Burgenkundlichen Lehrpfades des Landkreises Haßberge.

Unterhalb der Burg liegt ein interessantes Felsenlabyrinth mit einigen Höhlen und Grotten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. Borowitz, R. Bach-Damaskinos - Schlösser und Burgen in Oberfranken. Nürnberg, 1996.
  • Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern III, 15, Bezirksamt Ebern. S. 128-146, München 1916
  • Joachim Zeune: Burg Lichtenstein. Schnell & Steiner Kunstführer 2364, Regensburg 1998
  • Joachim Zeune: Burgen im Eberner Land. Ebern 2003 (Eberner Heimatblätter, 2 Hefte)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Lichtenstein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 49° 23′ 30,5″ N, 8° 2′ 31″ O

[[Kategorie:Burg in Bayern|Lichtenstein]] [[Kategorie:Landkreis Haßberge]]