Benutzer:Bildungskind/Muggel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Muggel (auch Muggle) bezeichnet eine Person, die in etwas nicht eingeweiht ist oder von etwas keine Kenntnis hat. Im Geocaching speziell bezeichnet Muggel oder Geomuggel einen Außenstehenden oder jemanden, der nicht mitspielt.

Die Bezeichnung stammt aus der Kinder- und Jugendromanreihe Harry Potter von J. K. Rowling. Muggle wiederum ist nach Angaben der Autorin ein Diminutivum vom Englischen mug für „Trottel“ oder „Dummkopf“.[1][2] Muggle gehört wahrscheinlich zu den bekanntesten von der Autorin geprägten Lexemen überhaupt. In den meisten Buchübersetzungen wird das Wort unübersetzt gelassen und allerhöchstens an die jeweilige Aussprache und Orthographie leicht angepasst. So wird das Wort im Englischen [ˈmʌɡl̩], im Deutschen aber [ˈmʊɡl̩] ausgesprochen.[3]

Das Wort ist aber schon weitaus älter mit abweichender Bedeutung belegt. So stand muggle im 20. Jahrhundert im amerikanisches Englisch für Marihuana[4] und im Mittelenglischen bezeichnete muggles wohl den Schwanz eines Tieres.[5] In diesen Fällen ist die weitere Etymologie aber unklar.

Spätestens in den 2000ern fand das Wort Eingang im Deutschen. 2004 stand das Wort erstmals im Rechtschreibduden.[1]

Verwendung in Harry Potter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Romanreihe Harry Potter bezeichnet Muggel jemanden, der keine magischen Fähigkeiten besitzt. Eines der zentralen Themen der Romanreihe ist der Umgang von den Zauberern mit Muggeln. Von manchen werden Muggel als hilflos oder benachteiligt angesehen, manchmal auch bewundert. Im Harry-Potter-Universum legen viele Zauberer Wert auf die „Reinheit“ ihres Blutes. Zauberer, die sich als reinblütig sehen, also nur Zauberer als Vorfahren haben, beschimpfen andere Zauberer mit Muggel-Eltern pejorativ als Schlammblut. Sowohl der Protagonist Harry Potter als auch der Antagonist Voldemort sind „Halblüter“, also haben einen Elternteil als Muggel, unterscheiden sich aber in dem Umgang: Während Harry Potter sich mit der muggelstämmigen Hermine und dem „Blutsverräter“ Ron befreundet, errichtet Voldemort eine Diktatur der Reinblüter. Mit dem harmlos wirkenden Wort Muggel verarbeitet die Autorin Themen wie Rassismus, Sozialdarwinismus und das Dritte Reich.[6] Harry Potter wird als Jugendlicher von der Angst geplagt, aufgrund seiner Herkunft und seiner Fähigkeiten selbst zu einem Voldemort zu werden. Die zentrale Botschaft der Romane ist, dass es nicht die „Fähigkeiten“, sondern die Entscheidungen seien, „die zeigen, wer wir wirklich sind.“[7]

Wiktionary: Bildungskind/Muggel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. a b Muggle. In: Online-Duden. Abgerufen am 1. August 2024.
  2. Nicht Harry, sondern Larry. In: Spiegel. 16. März 2001, abgerufen am 1. August 2024.
  3. Marion Gymnich und Klaus Scheunemann: The Harry Potter Phenomenon. in: Marion Gymnich, Hanne Birk und Denise Burkhard (Hrsg): “Harry – yer a wizard” Exploring J. K. Rowling’s Harry Potter Universe in: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Anglistik, Band 6, S. 16 ff.
  4. “Muggle, N. (3).” in: Oxford English Dictionary, Oxford University Press, März 2024, https://doi.org/10.1093/OED/2928502009.
  5. Roland Blenner-Hassett: Middle-English Muggles, Muglinges. in: PMLA, Bd. 68, Nr. 4, 1953, S. 917–20.
  6. Carsten Kullmann: Of Muggles and Men: Identifying Racism in the Harry Potter Series. in: Marion Gymnich, Hanne Birk und Denise Burkhard (Hrsg): “Harry – yer a wizard” Exploring J. K. Rowling’s Harry Potter Universe in: Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Anglistik, Band 6, S. 133–143.
  7. Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Carlsen, 1999, S. 343.