Benutzer:Brutarchitekt/Gabriele Schultheiß

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Dr. Gabriele Schultheiß-Block (* 2. November 1950 in Koblenz; † 6. April 2021) war eine deutsche Landschaftsarchitektin, und Universitätsprofessorin.

Gabriele Schultheiß

begann sie 1970, nach einer Erstausbildung zur Telefonistin bei der Oberpostdirektion in Koblenz, ihr universitäres Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Trier, Marburg und seit 1972 in Frankfurt am Main.

Dissertation, die sie 1982 in Frankfurt Die Muse als Trümmerfrau. Untersuchung der Trümmerliteratur am Beispiel Walter Kolbenhoff

Noch während ihres Studiums und später auch parallel zu ihrer Promotionszeit war Gabriele Schultheiß als Dozentin für Deutsch und Politik am Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Fachschule für Wirtschaft tätig und schließlich auch, seit 1978, zunächst am Frankfurter Kunstverein freie Ausstellungskuratorin, dann wissenschaftliche Mitarbeiterin ebendort. Es entstand eine Reihe von Ausstellungen über Joseph Beuys, Man Ray oder Roman Opalka, teilweise auch mit parallel erarbeiteten Ausstellungskatalogen wie jene über Jochen Gerz oder, 1980, Zwischen Krieg und Frieden. Gegenständliche und realistische Tendenzen in der Kunst nach 45, ein Themenfeld, mit dem sie an ihre literaturwissenschaftliche Expertise anknüpfen konnte.

Zwischen 1983 und 1985 finden sich ihre Spuren am Deutschen Filmmuseum wieder, das am Frankfurter Museumsufer in jenen Jahren, wie das Deutsche Architekturmuseum oder das Kunstgewerbemuseum auch, einen Neubau erhielt und 1984 eröffnet wurde. Hier konzipierte sie eine Ausstellung zu Fellinis Zeichnungen und recherchierte und schrieb über den Industriefilm Das Stahltier von Willy Zielke aus dem Jahr 1934, der nach der Uraufführung vom nationalsozialistischen Propagandaministerium aufgrund seiner experimentellen Kameraarbeit und Schnitttechnik nicht zur Vorführung zugelassen worden war und nun der Öffentlichkeit, frisch restauriert, neu präsentiert werden konnte.

1985 landete sie schließlich in Berlin, wo sie sechs Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Haus am Waldsee tätig war. Hier entstanden Ausstellungen zu "Obsessionen und Geschichte – Kunst aus Flandern", "Animalia: Stellvertreter. Tierbilder in der zeitgenössischen Kunst" sowie zu modernen und zeitgenössischen Künstler*innen wie Cindy Sherman, Frida Kahlo und Tina Modotti, Fischli und Weiss oder Markus Lüpertz.

In diese Schaffensphase fiel ihre Beschäftigung mit Gartenkunst und Landschaft, 1987 verantwortete sie "im Alleingang", wie es anerkennend hieß, die Ausstellung und den dazugehörigen Katalog Das gantze Eyland muss ein Paradies werden. Jagdschloss Glienicke – 300 Jahre in Ansichten, Plänen, Portraits. Ihr darin publizierter Artikel "Zum Verschönerungsplan von Potsdam und Umgebung im 17. Jahrhundert" wurde weithin rezipiert. 1988-1989 konzipierte und organisierte sie im Nachgang der 750-Jahr-Feier Berlins das Bildhauer-Symposium "Wasserlinie" im Strandbad Wannsee.

begann sie 1992 ein Zweitstudium der Landschaftsarchitektur an der TU Berlin – und fing auch sofort an, sich im Büro von Klaus Block an Wettbewerben, Entwürfen, Ausführungsplanungen auch im Außenraum zu beteiligen. Für ihre Diplomarbeit reichte sie 1998 einen Entwurf für die Außenraumplanung des Kirchbergs von St. Marien in Müncheberg (Brandenburg) ein – wer jemals auf ihre Fachgebietsseite des Studiengangs Architektur gesehen hat, wird vielleicht die Fotografie des ausgeführten Freiraums bewundernd zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter hinterfragt haben. Es ist ihr vermutlich schönstes Werk unter freiem Himmel. Seit 2001 führte sie ein eigenes Büro als Landschaftsarchitektin, war Preisrichterin in Wettbewerbsverfahren – unter anderem für die Museumsinsel, den Alexanderplatz oder den Park am Gleisdreieck in Berlin, den Jungfernstieg in Hamburg, die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, oder auch in Dubai. Sie schrieb Gutachten im Auftrag des Senats – "Abfall und Müllprobleme in Berliner Grün- und Erholungsanlagen", 2008 –, war Lehrbeauftragte an der TU Berlin, oder übernahm eine Weile lang die Chefredaktion für Architektur der Zeitschrift Kunst und Kirche.

und von 2009 bis 2021 als Professorin für Gartenkultur und Freiraumentwicklung an der Universität der Künste Berlin.

Klaus Block

Publikationen

  • als Herausgeberin: Die Muse als Trümmerfrau. Untersuchung der Trümmerliteratur am Beispiel Walter Kolbenhoff. Frankfurt am Main, 1984
  • als Herausgeberin: Animalia: Stellvertreter - Tierbilder in der zeitgenössischen Kunst. Verlag Haus am Waldsee Berlin, 1990

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von Uwe Westphal

von Felix Ekardt

von Kora Kristof

Landschaftsarchitektur

  • 2001: Bauwelt Preis für Gestaltung der Stadtpfarrkirche St. Marien, Müncheberg[2]

Einzelnachweise

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  1. Klaus Block Architekt BDA: http://www.klausblock.de/bauten/sub/muencheberg/muencheberg.html. Abgerufen am 9. August 2023.
  2. BauNetz: Das zweite erste Haus - Europaweit ausgelobter Bauwelt-Preis für „Erstlingswerke“ entschieden. 29. November 2000, abgerufen am 9. August 2023.