Benutzer:Chief tin cloud/Packard Modell B
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Modell B | |
Produktionszeitraum: | 1900–1901 |
Klasse: | |
Karosserieversionen: | Runabout, 2-4 Sitze |
Motoren: | 2,3 Liter (142.6 c.i.) Einzylinder, liegend 9 HP (A.L.A.M.) |
Länge: | |
Breite: | |
Höhe: | |
Radstand: | 76 Zoll = 1930 mm |
Leergewicht: | 900-1000 kg
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Vorgängermodell | Packard Modell A |
Nachfolgemodell | Packard Modell C |
Der Packard Modell B ist das erste Serienfahrzeug der US-amerikanischen Marke Packard. Der Einzylinder mit liegend unter dem Sitz angebrachten Motor entstand 1900 in 49 Exemplaren; möglicherweise wurden einige Exemplare erst 1901 fertiggestellt.
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[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Brüder William Doud Packard und James Ward Packard hatten 1890 mit Partnern inWarren (Ohio) die Packard Electric Company zur Herstellung von Dynamos, Lampen, Kabel und elektrischen Geräten sowie zum Bau von elektrischen Straßenbeleuchtungen. 1891 wurde, ebenfalls in Warren und mit den gleichen Investoren sowie einer Gruppe New Yorker Geschäftsleute die New York & Ohio Company] gegründet. Dieses Unternehmen stellte überwiegend Glühlampen her.
W. D. Packard hatte sich ab 1890 theoretisch mit dem Bau eines Automobils beschäftigt, 1893 erste Entwürfe gezeichnet[3] und 1896 Zeichnungen anfertigen lassen ehe er im gleichen Jahr ein De-Dion-Bouton-Motordreirad und 1898 ein Winton-Automobil kaufte. Aus Unzufriedenheit mit dem Produkt begann er in den Räumlichkeiten der New York & Ohio Company im Sommer 1899, gemeinsam mit zwei ehemaligen Winton-Mitarbeitern, ein eigenes Auto zu entwickeln. Von diesem Packard Modell A entstanden fünf Exemplare.
Am 26. September 1900 wurde mit einem Kapital von US$ 100.000 die Ohio Automobile Company zur Herstellung des Packard gegründet.[4] Beteiligt waren J.W. Packard, George L. Weiss als Investor und William Albert Hatcher, vormals Wintons Werksleiter, als Chefingenieur. W.D. Packard zog sich zu diesem Zeitpunkt zurück und konzentrierte sich auf Packard Electric.[5]
Das Modell B
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 13. April 1900[6] erschien mit dem Modell B eine weiter entwickelte Version des Modells A. Es gab nun zwei Karosserievarianten: Den Roadster mit zwei Plätzen und das Dos-à-dos für vier, zwei davon wiederum mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Die Farbe Schwarz war nicht mehr zwingend und zur Grundausstattung gehörte zusätzlich zur Glocke auch eine am Lenker befestigte Hupe mit Gummiball. Der Grundpreis lag unverändert bei US$ 1200, mit der Rückbank für zusätzliche US$ 50. Es standen auch verschiedene Verdecke zu Preisen zwischen US$ 50 und US$ 75 zur Wahl. Der etwa zur gleichen Zeit vorgestellte Oldsmobile Curved Dash Modell R mit ähnlichem Konzept und 4½ PS kostete ab US$ 650. Packard rechtfertigte den hohen Preis mit der untadeligen Qualität des Fahrzeugs.
Gemäss persönlichem Tagebuch von J.W. Packard verließen bis Ende 1900 49 Packard Modell B (eventuell Frühling 1901) die Werkstatt in Warren. Bis dato ist nur ein einziges überlebendes Exemplar bekannt. Der zehnte gebaute und zweitälteste existierende Packard wurde neu von einem Fahrradhändler in Painesville, Ohio, gekauft welcher vom Auto so überzeugt war, dass er gleich eine Packard-Vertretung in seinem Heimatort eröffnete - die erste der Marke überhaupt.[7][8]
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bemerkenswertesten Änderungen am Modell B betrafen das Stahlrohr-Chassis, das dank Kugelgelenken flexibler wurde als jenes des Vorgängers, ein Gaspedal und die automatische Zündverstellung, letztere ihrer Zeit um viele Jahre voraus. Es hatte bei gleicher Bereifung einen etwas größeren Radstand von 76 Zoll (1930 mm). Der Motor des Modell A wurde weiterhin verwendet. Der Viertakter war eine für die Zeit konventionelle Eigenkonstruktion mit einem liegenden Zylinder. Der Kopf war nicht abnehmbar. Den Vergaser lieferte die französische Firma Longuemar über ihre Vertretung in den USA. Aus einem Hubraum von 2337 cm³ (142.6 c.i.) lieferte der Motor 9 PS bei 800 U/min[9].
Er war wiederum liegend unter der Sitzbank angebracht. Die Kraftübertragung erfolgte durch eine längs mittig angeordnete Kette vom Getriebe zur Hinterachse. Die Untersetzung wurde individuell nach den Bedürfnissen des Kunden gewählt.
Die Karosserie war als zweisitziger, offener Roadster in Holzbauweise ausgeführt. Optional gab es im Heck eine ausklappbare Bank für zwei rückwärts sitzende, zusätzliche Passagiere.[7]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das erste Exemplar wurde an George Weiss geliefert. Das war in seiner Heimatstadt Cleveland eine Nachricht wert.
- Innert Monatsfrist nach der ersten Auslieferung kauften mindestens acht Bürger von Warren einen Packard Modell B.
- Am 18. Mai fuhren J.W. Packard und Hatcher mit Weiss' Modell B von Cleveland nach Warren Für die Strecke, die J.W. 1898 in seinem neuen Winton über 11 Stunden und viel Nerven gekostet hatte, bewältigten sie nun ohne Zwischenfall in 5¼ Stunden (4 Stunden reine Fahrzeit ohne Tankstopp und Zwangshalt zum Ausweichen von Fuhrwerken).
- Charles Harris war mit seinem Modell B am 21. Juni 1900 verantwortlich für den ersten Verkehrsunfall in Warren mit einem Motorfahrzeug. Der Selbstunfall endete glimpflich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kimes: Packard (1978), S. 32
- ↑ Kimes: Packard (1978), S. 32-35
- ↑ a b Automotive Hall of Fame: James Ward Packard
- ↑ Ward: Fall of Packard (1995), S. 11
- ↑ Kimes: Packard (1978), S. 44
- ↑ Kimes: Packard (1978), S. 37
- ↑ a b Kimes: Packard (1978), S. 775
- ↑ Homepage Packard Automobile Classics; Encyclopdia; scrollen auf 1900 (abgerufen am 14.9.2011; englisch)
- ↑ nach damaliger Berechnungsart "A.L.A.M."; Association of Licensed Automobile Manufacturers
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beverly Rae Kimes (Herausgeberin) und Henry Austin Clark, jr.; The Standard Catalogue of American Cars 1805-1942, 2. Auflage, Krause Publications, Iola WI 54990, USA (1985), ISBN 0-87341-111-0
- Beverly Rae Kimes (Herausgeberin); Packard, A History of the Motor Car and the Company, Generalausgabe (1978), Automobile Quarterly, ISBN 0-915038-11-0
- Beverly Rae Kimes; Pioneers, Engineers, And Scoundrels: The Dawn Of The Automobile In America; SAE (Society of Automotive Engineers) International (Gebundene Ausgabe - Dezember 2004)
- "The Packard Cormorant", Club-Organ des Packard Automobile Club; Frühling 2008, Nr. 130, Vol. LV, “A True Leviathan - the Two-Cylinder Packards”.
- "The Packard Cormorant", Club-Organ des Packard Automobile Club; Herbst 2008, Nr. 132, Vol. LV, “The saga of ‘Old Pacific’”. Library of Congress card No 76-16204
- James A. Ward: The Fall of the Packard Motor Car Company; University Press (September 1, 1995), ISBN 0804724571 (Englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Packard Club (Englisch; "Encyclopedia" aufrufen und Modelljahr 1900 eingeben)
- earlyamericanautomobiles.com über Packard 1899-1914 (scrollen) (Englisch, abgerufen am 18. April 2012)
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