Benutzer:Cordi-Allemand/Avionen

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Die Avionen waren ein nordseegermanisches Volk[1], der suevischen Stämmen[2], Bewohner von Süd-Jutland, Osten Holsteins, Oldenburger Landes[3] später auch Öland[4]. Erwähnt werden sie zwischen dem III. Jahrhundert v.Chr. und dem VII.Jh n.Chr.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Avionen, Awier, lat. bezeichnet die Aubewohner[5], [6],[7]

Lat Auiones, bezeichnet die Aubewohner

Proto-Norw. Awioniz, Inselbewohner

alt engl. Eowan, Bewöhner von Öland, Eowland, Inselbewohner

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Informationen über Germanien verdanken wir hauptsachlich den römischen Militär, neben den Berichten von Händlern.

Plinius der Ältere (23-79 n. Chr) stützt sich auf den Bericht eines römischen Ritters (eques), Pytheas von Massalia (380-310 v. Chr.), der die Verkehrswege von der Donau bis zur Ostseeküste erkundet habe, um die germanischen Stämme zu lokalisieren.[8]

Ende des ersten Jahrhunderts erwähnt sie Tacitus als Auiones, im Kap. 40 seiner ethnographische Arbeit über die Germanen, "De origine et situ germanorum", besser bekannt unter den Titel "Germania".[9]

Ein Jahrhundert später erwähnt sie Claudius Ptolemäus im Atlas der »Germania Magna« aus seiner "Geographike Hyphegesis", Anleitung zum Kartenzeichnen, als Abiones, Ἄbiονες. Bedauerlicherweise könnte beim Abschreiben aus den Abiones, Ἄbiονες zunächst Axones, Ἄξονες, schließlich Σáξονες, geworden sein, was den Abionen zu Sachsen umwandelte, jedoch ist das Thema umstritten.[10]

Zu Beginn des zweiten Jahrhunderts brachen die Sachsen im Norden herein; Angeln und Warnen trieben sie vor sich her, die Reudinger wurden von ihnen unterworfen, die Avionen zersprengt.[11]

Die Widsith-Dichtung erwähnt sie im VII.Jh als Eowan, Bewöhner von Öland alt engl. Eowland[12]

Stammesfürsten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V. Jh.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Widsith-Dichtung erwähnt Oswin in den Versen 24–27:

þeodric weold Froncum, þyle Rondingum, Breoca Brondingum, Billing Wernum. Oswine weold Eowum ond Ytum Gefwulf, Fin Folcwalding Fresna cynne.

Theodric herrschte über die Franken, Thyle über die Rondingen, Breoca über die Brondingen, Billing über Warnen. Oswin herrschte über die Eowen und Getwulf über die Juten, und Finn Folcwalding über die Frisian-kin.

VI. Jh.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hereoweard, proto-Norw Heruwarduz; alt Norw Hjorvard, Sohn des Heorogar, Bruder des dänischen Königs Hrothgar. Er wird erwähnt in den Sagen von Beowulf und Hrolf Kraki

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Druiden und Barden leiten Zeremonien und Ritualen. Die suevischen Stämmen verehrten Hertha (bzw. Urth, Eortha, Erda), als Mutter Erde, auch als Urmutter der Germanen bezeichnet. Sie ist mit den Göttinnen Nerthus, goth. Nairthüs, altnord. Jördhr, Njördhr altfränkisch Hrödsa, tirol. Berohta, Perahta, Bertha, Berchteln gleichgesetzt.[13] in heiligen Hainen [14]

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als nordseegermanische Stamm werden sie in der Sprachwissenschaft den nordseegermanische oder ingowänische Sprachgruppen zugeordnet

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torff, Salzhandel Seeraub[15]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Untersuchungen zur Geschichte und Religion der alten Germanen in Asien und Europa, Karl Georg Wieseler, 1881, Verlag J.C. Hinrichs
  • Über den Ursprung der Nordfriesen, Victor Langhans, Wien, 1879
  • Die Götterwelt der Deutschen und nordischen Völker: Eine Darstellung, Wilhelm und Johann Wilhelm Emanuel Mannhart, 1860, Verlag H. Schindler
  • De origine et situ germanorum, "Germania", Tacitus, 98 n.C., Kap. 40
  • Historia Naturalis, Plinius, Buch IV, Kap. 27, 28.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Plinius berichtete von den Ingvaeones in Historia Naturalis, IV, 27, 28.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Artikel "Germanen", Band 7. Leipzig 1907, S. 648-652. "Von den suevischen Stämmen sind zu nennen: die Semnonen an Havel und Spree, die Reudigner, Avionen, Eudosen, Suardonen, Nuithonen und andre wenig bekannten Völkerschaften im Osten bis zur Meeresküste hin."
  3. Über den Ursprung der Nordfriesen, Victor Langhans, Wien, 1879, S. 17
  4. Sir Thomas Downing "T. D." Kendrick, (1895 – 1979) A History of the Vikings, 1930, Charles Scribner's Sons, New York, S. 71 "The Auiones (*Awioniz meaning "island people") were one of the Nerthus-worshipping tribes mentioned by Tacitus in Germania, and this tribe probably lived on Öland."
  5. Untersuchungen zur Geschichte und Religion der alten Germanen in Asien und Europa, Karl Georg Wieseler, 1881, Verlag J.C. Hinrichs, "Zu dem Stamme av, goth. avi, "Aue" stellen sich die Aviones bei Tacit. Germ. 40 (vgl. J. Grimm a. a. 0. S. 472), die "Aßtot des Homer 11. 13, 6 (vgl. Steph. Byzant. s. h. v.), vielleicht auch die übii." S. 19
  6. Untersuchungen zur Geschichte und Religion der alten Germanen in Asien und Europa, Karl Georg Wieseler, 1881, Verlag J.C. Hinrichs, "Von den Avionen bemerkt Tacitus a. a. 0. ausdrücklich, dass sie die Nerthus verehrten. Derselbe Stamm findet sich in dem nicht keltischen, sondern deutschen Strome Dan-uvius, Dan-ubius, ahd. Tuonawa, Duona, Tuonaha, jetzt Don-au, wohl identisch mit Tau-ais, jetzt Don, d. i. die tönende Aue." S. 151.
  7. Über den Ursprung der Nordfriesen, Victor Langhans, Wien, 1879, S. 16
  8. Naturalis Historia, XXXVII, 45, Gaius Plinius Secundus Maior.
  9. Germania, Tacitus, Kap. 40, geschrieben 98 n.C.
  10. Die Sachsen, Matthias Springer, Verlag Kohlhammer, Stuttgart, 2004, S. 31 kommt zu dem Schluß: Der Name der Sachsen war dem griechischen geographen Ptolemäus offensichtlich unbekannt.
  11. Sachsenproblem und Ortsnamenforschung, ]ürgen Udolph, Sieboldshausen, in: Studien zur Sachsenforschung, Sonderdruck, 1999, S. 427-448.
  12. Alan Joseph Bliss, The Aviones and Widsith 26a, in Journal of Anglo-Saxon England, Vol. 14, December 1985, pp. 97-106 - Alan Joseph Bliss (1921-1985) Professeur de vieil anglais et d'histoire de la langue anglaise à University College, Dublin was a former student of J.R.R
  13. Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band, Jacob und Wilhelm Grimm, München, 1965, S. 341-342.
  14. Damen Conversations Lexikon, Band 5, 1835, S. 272-273. "Als germanische Stammgöttin ward sie in heiligen Hainen verehrt, und noch wird dem Reisenden auf der Insel Rügen in einem solchen ihr See gezeigt."
  15. Die Sachsen, Walter Wöhlke, Rotenburg 1973, S. 12. "Es wird (...) davon ausgegangen, daß sich um ca. 150 n.chr der Name der Altsachsen im Elbe-Weser-Dreieck für die Seeraubgruppen der Hauken, Reudinger und eventuell auch der Avionen gebildet hat."