Benutzer:Curryfranke/Rumpelkammer/Quellen zum (von den Sahaba ignorierten) Bilderverbot im Islam

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Die Macht der Bilder war früher viel größer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wir, die täglich von tausenden Bildern umgeben sind, können uns kaum vorstellen, was für eine Wirkung ein Bild auf Leute haben konnte, für die es teuer und ein großer Luxus war. Die meisten von uns haben auch René Magrittes Der Verrat der Bilder gesehen, und wissen, dass man ein Bild von einer Pfeife nicht mit Tabak stopfen kann.

Als die Jesuiten um 1600 begannen, in Kirchen Weihnachtskrippen aufzustellen, berichteten sie von der gewaltigen Wirkung der Krippen: Die Besucher fühlen sich als Teilnehmer an der Geburt Christi:

„Das ganze ist so geschickt arrangiert, dass das Frömmigkeitsgefühl der Beschauer aufs lebhafteste erregt wird. Sie glauben dem wunderbaren Ereignis selbst beizuwohnen, mit eigenen Ohren das Wimmern des Kindes und die himmlische Musik zu hören, mit eigenen Händen die Windeln zu ertasten, und ein Schauer erfasst sie.“

Philippe de Berlaymont (1619)[1]

Damit kann man sich eher vorstellen, warum sich Mohammed durch einen bedruckten Vorhang beim Gebet gestört fühlte. Wir dagegen brauchen dazu mindestens ein Pin-Up-Girl, eher mehrere. Von den Kissen, die seine Frau Aischa dann aus dem Vorhang machen ließ, fühlte er sich offenbar nicht gestört. (Man muss auch daran denken, wie teuer damals ein Vorhang war, vor Erfindung des Spinnrads. Sowas konnte sich nicht jeder leisten, noch dazu bestickt. Wer immer mal mit einer Handspindel hantiert hat, weiß, wie lange man braucht, um damit genug Garn zu spinnen.)

Saʿd ibn Abī Waqqās dagegen fühlte sich von den Bildern im Palast des Perserkönigs gar nicht beim Gebet gestört und war offensichtlich auch nicht der Ansicht, dass sich die Engel, die man am Ende des Gebets grüßt, nicht in den Palast reintrauen. (Siehe unten.) Sonst könnte man ja einfach eine billige Statue in ein Zimmer stellen, wenn man will, dass keine Engel mitschreiben. Oder der Befragung durch die Grabesengel Munkar und Nakīr entgehen, indem man ein Gemälde mit einem Hirsch drauf ins Grab mitnimmt. Solche den Hadith karikierende Handlungen zeigen, dass er nicht so wörtlich gemeint sein kann.

Muhammadbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Diskussion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist nicht korrekt, ein Bild einzufügen, das behauptet wird, es sei Muhammad Sallallahu Alayhe Wa'sallam. Respektiere zumindest den Islam. Denken Sie daran, dass ohne Respekt auch kein Respekt erwartet wird.Acratopotes (Diskussion) 15:48, 13. Jan. 2022 (CET)

Der Maler war aber ein Muslim, und Sultan Schah-Ruch Mirza von Herat, der es in Auftrag gegeben hat, war als frommer Muslim bekannt. Mit welchem Recht stellst Du Dein Verständnis von Islam über das von Schah-Ruch? --Curryfranke (Diskussion) 15:55, 13. Jan. 2022 (CET)
Da ward ihm Grauen, und er entfloh. Keine Reaktion seit einer Woche, also erledigtErledigt. --Curryfranke (Diskussion) 12:33, 21. Jan. 2022 (CET)

Die Wikipedia hat nichts gegen Dich und nichts gegen den Islam, aber sie will Beweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieber ***,

ich schreibe Dich jetzt hier an, weil ich sehe, dass Du wie so viele nicht durchkommst, weil Meinungen die Wikipedia ganz grundsätzlich nicht beeindrucken. Nehmen wir ein Beispiel aus dem Christentum, da sind wir auf neutralerem Boden: Als gläubiger Katholik muss man glauben, dass Jesus ohne Vater entstanden ist. Aber man kann von der Wikipedia nicht verlangen, zu schreiben: „Jesus Christus wurde ohne Vater gezeugt“, denn die Wikipedia ist nicht katholisch. Als wissenschaftlich denkender Mensch weiß man, dass bei der Klonung eines Menschen das gleiche Geschlecht herauskommen muss, also hätte Jesus, wenn ohne Vater gezeugt, nur eine Frau sein können. (Es gibt Tiere, bei denen das so ist, z.B. den Jungferngecko.) Aber man kann von der Wikipedia nicht verlangen, den Artikel Jungfrauengeburt zu streichen, denn darin geht es nicht darum, ob es das gibt oder nicht, sondern darum, dass Katholiken das glauben, und wie das zustande kam. Ich kann noch so grantig dafür oder dagegen sein, es geht um die Tatsache.

Offensichtlich haben all die Leute vor Dir die Wikipedia nicht überzeugen können, dass die Darstellung des Propheten SAW im Islam verboten ist, und zwar, weil sie keine ordentlichen Beweise dazu gebracht haben. Hier wäre nachzusehen,

  • was dazu im Koran steht
  • was dazu im Hadith steht und wie gut die Hadithe überliefert sind (zur Malerei allgemein siehe hier)
  • was Al-Azhar dazu sagt (zum Beispiel hier Du wirst Augen machen! Jedenfalls sieht es mit dem Idschma dazu nicht gut aus.) Du könntest Dich außer im ägyptischen Dar ul-ifta auch in Deoband umhören, die sind konservativer aber manchmal nicht sehr überlegt. Vielleicht ist ihr Ableger aus Leicester besser, oder das amerikanische Dar ul-ifta. Die Indonesier werden Dir wahrscheinlich nicht weiterhelfen, wenn Du kein Indonesisch kannst. Allerdings kann man natürlich zu fast jeder Fatwa eine Gegenfatwa anstrengen.
  • und ob es irgendwelche Analogien zu ähnlichen Fällen gibt. Das bezweifle ich, weil es ja zum Siegel der Propheten SAW schlecht einen ähnlichen Fall geben kann. Die Bilder von Jesus sind übrigens auch allesamt Phantasieportraits, was die Christen gar nicht juckt, obwohl sie es wissen. Von Moses weiß die Wissenschaft nicht einmal, ob es ihn gab!

In der Wikipedia arbeiten Professoren der Islamwissenschaft mit, die durchaus sehr gut Arabisch können und wissen, was dazu in den letzten 1500 Jahren diskutiert worden ist. Mein Arabisch ist eher ätsch und reicht vielleicht fürs Restaurant, mein Türkisch auch, aber auf Persisch oder Urdu kannst Du mich durchaus was fragen. Also bitte nicht mit Wut argumentieren, sondern wie oben dargestellt mit einer gut begründeten theologischen Meinung. Vielen Dank, آپ کا خیراندیش --Curryfranke (Diskussion) 15:34, 24. Jan. 2022 (CET)

Zweite Diskussion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst einmal, liebe IP, musst Du auch uns respektieren, wenn Du von uns Respekt haben willst. Wenn Du Dich von uns von oben runter behandlt fühlst, dann sag uns das geradeheraus.

Ich kann schon einigermaßen nachvollziehen, wie es Dir geht, aber das hier ist Europa, und da müssen Gläubige ab und zu eine Kröte schlucken. Schließlich kann ich auch nicht verlangen, dass die Wikipedia den Satz über die Brüder Jesu herausnimmt, weil Maria, nach katholischem Dogma, immer Jungfrau geblieben ist.

In der Wikipedia geht es wie gesagt um saubere (!) Beweise und nicht um Meinungen. Die Meinung von Islamqa ist noch kein Beweis, denn es gibt noch andere Meinungen. Was sagst Du denn zu der Meinung von Mustafa Akyol hier?

„“When people saw images or statues in the 7th century, they could have been tempted to worship them,” Mustafa Akyol, a senior fellow at the Cato Institute focusing on Islam and modernity, told VOA. “Today, the idea probably doesn’t occur to anyone.”“

Mustafa Akyol

Und gleich hinterher Ali al-Qaradaghi, Gereralsekretär der International Union of Muslim Scholars (IUMS):

„“Drawing a portrait of prophet Muhammed, peace be upon him, could, at maximum, be a minor sin; it’s not kabaeer,” Qaradaghi told VOA by phone, using an Arabic word meaning a capital sin. “It’s not considered a crime by the Sharia.”“

Ali al-Qaradaghi

Übrigens handelt der Hadith Nr. 409 im Sahih al-Bukhari, den Du zitiert hast, davon, dass man während des Gebets nur nach links spucken sollte. Man sollte sich also vielleicht doch nicht auf islamqa verlassen. Dagegen haben wir eine Begründung bei Bukhari, was das Schlimme an dem Vorhang mit Bildern in seinem Haus war: Er lenkte den Propheten vom Gebet ab. (hier) Es geht also bei alldem grundsätzlich ums Gebet.

--Curryfranke (Diskussion) 22:53, 21. Nov. 2022 (CET)

Antwort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieber Curryfranke,
zunächst einmal möchte ich anmerken, dass eine IP die ich nutzte, gesperrt worden ist seitens eines Nutzers namens "Kuebi". Ich habe mir deswegen auch ein Nutzerkonto angelegt.
Kommen wir nun zu deiner Aussage.
Die Meinung von Mustafa Akyol besitzt nach islamischer Sicht keine Relevanz, da es sich bei ihm um keinen Rechtgelehrten oder um eine Person handelt, die in der Lage ist eine Wertung zu ziehen. Dies ist nämlich nur zulässig für sogenannte "Alims" also Gelehrte, die sich ebenfalls mit dem Koran und der Sunnah beschäftigen und am wichtigsten diese verstehen um somit den Status zu erreichen. Bei Mustafa Akyol handelt es sich um einen Schriftsteller, der auf eigenen Meinungen basierend Wertungen zieht und somit nicht legitim zum Thema beiträgt.
Der Generalsekteräter, Ali Al-Qaradaghi, hingegen ist ein Ausgebildeter Mann, welcher diese an der Al-Azhar Uni abgeschlossen hat, welche bekannt für ihre kontroversen Urteile ist, die größtenteils nicht in die Sunnah passen. Vorallem wurde bei dem Urteil von Al-Qaradaghi keine explizite Quelle genannt worauf er sein Urteil bezieht.
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Sind Bilder eines Propheten erlaubt?
Ich weiß nicht, wie sehr du dich mit dem Islam auskennst aber:
Wertungen werden wie folgt gezogen:
Zunächst wird in die zu analysierende Quelle geschaut. Nehmen wir unseren Fall, ein Hadith. Wenn dieser klar ist, wird das klare Urteil sofort übernommen.
Wenn nicht, wird eine Wertung durch Abgleich mit dem Koran, der vorhandenen Wertungen und durch unterschiedliche Methodiken auf ein Urteil untersucht.
Erst wenn keines der Methodiken zielführend ist, wird eine Konsens (Idschma) gemacht.
Der Fall: Bilder vom Propheten.
Übrigens: Meine Quelle war der Hadith aus Sahih Muslim, Hadithnr. 3942/Kapitel 37 welcher besagt:
Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: "Diejenigen, die Bilder machen, werden am Tag der Auferstehung bestraft. Zu ihnen wird gesagt werden: Macht das lebendig, was ihr geschaffen habt!"
Hierbei kann klipp und klar gelesen werden, dass Bilder machen bestraft wird. Somit wurde seitens keiner Rechtschule ein weiteres Urteil über das Verbot gezogen. Ein Idschma kommt deswegen nicht in Frage, es handelt sich hierbei um ein klares Urteil. Aus diesem Grunde wäre es sehr nett, das Bild zu entfernen und keine weiteren falschen Urteile zu ziehen bzw. zu verbreiten.
(Ich komme außerdem nicht aus Pakistan, sondern aus der Türkei und folge der hanafitischen Rechtschule der Ahli-Sunnah) --BenDerg1 (Diskussion) 18:35, 6. Dez. 2022 (CET)

Als fromm bekannte Herrscher, die nichts dagegen hatten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieber @BenDerg1:,
dann ist jetzt die Frage, ob Du meinst, ob und wie folgende Leute fürs Bildermachen bestraft werden:
  • Muʿāwiya b. Abī Sufyān, der auf seinen Münzen zwar das byzantinische Kreuz weggelassen hat, die drei Könige aber nicht
  • der Umayyadenkalif al-Walid II., der sein Jagdschloss Qusair ʿAmra mit Fresken ausmalen ließ und den Palast seines Vorgängers Hischam mit schönen Fresken ausstattete
  • der Abbasidenkalif al-Mutawakkil, dessen Harem gleichfalls mit Fresken mit Menschen und Gazellen bemalt war (Reste davon siehst Du hier, aus dem British Museum)
  • die Illustratoren der des 12. Jh., die zum besseren Verständnis der medizinischen Rezepte die Übersetzung der Arzneikunde von Dioskurides bebilderten
  • Sultan Saladin, der nach seinem Sieg gegen die Fatimiden in Ägypten den sunnitischen Islam wieder einführte, Jerusalem endgültig von den Kreuzfahrern zurückeroberte, aber trotzdem keine Probleme hatte, sich auf seinen Münzen darstellen zu lassen (Beispiel im Wiki)
  • Sultan Husain Bayqara aus Herat, der den Meistermaler Behzād engagierte und sich von ihm portraitieren ließ. Kein geringerer als Dschami, der Pir des Sultans und große Dichter, nahm Behzād in den Naqshbandi-Orden (türk. nekşibendi) auf.
  • Fatih Sultan Mehmet, der das sich von Gentile Bellini und portraitieren ließ
  • Sultan Selim I., der sich als erster osmanischer Sultan Kalif nannte, sich aber von Nakkaş Osman portraitieren ließ und dessen Lebensgeschichte von İdris-i Bitlisî ebenfalls bebildert ist
  • , der sich ebenfalls von Nakkaş Osman portraitieren ließ und dessen Süleymanname ebenfalls bebildert ist
  • Von der persischen Miniaturmalerei nach Behzād und der reden wir jetzt mal nicht. Denn dazu muss man ziemlich gut Persisch können, weil sich das Persisch der Frühen Neuzeit nicht unbedingt knapp ausdrückt. (Den Kalifentitel beanspruchte übrigens auch Shah Jahan.)
  • Und wie glaubst Du, dass Du selbst bestraft wirst, denn Du hast ja ein Smartphone, und Du kannst mir nicht weismachen, dass Du damit noch nie einen Menschen fotografiert hast?
Vielleicht hast Du recht, und Du und alle diese Sultane und Kalifen, die der Herrschaft des Islam und der Scharia Geltung verschafft haben, werden wegen ihrer Förderung der bildenden Kunst die Strafe Gottes schmecken. Vielleicht haben aber auch die Sultane und Kalifen recht, denn die haben ja wohl ihre Muftis gefragt. Es ist nicht alles immer so wortwörtlich, wie es scheint. Meinst Du, dass Du auch von Fatih Sultan Mehmet Respekt verlangen kannst? Oder ist vielleicht die Basmala doch kein leeres Gerede, sondern der ganze Koran steht tatsächlich von Anfang an im Zeichen von Gottes Barmherzigkeit? Gerade wo er ja betont, Sure Yusuf 12,92 يَغْفِرُ اللَّهُ لَكُمْ ۖ وَهُوَ أَرْحَمُ الرَّاحِمِينَ und das Gleiche nochmal Sure A'raf 7,151? Überhaupt ist der Mensch ja im Zeichen der Barmherzigkeit geschaffen, wie die ganze Sure Rahman (55) zeigt. Natürlich ist auch von Strafe die Rede, doch meist eingeschlossen in die Gnade: غَافِرِ الذَّنبِ وَقَابِلِ التَّوْبِ شَدِيدِ الْعِقَابِ ذِي الطَّوْلِ ۖ لَا إِلَٰهَ إِلَّا هُوَ ۖ إِلَيْهِ الْمَصِيرُ (Sure Ghafir 40,3). Und dass die Barmherzigkeit dermaßen betont wird, gleich am Anfang des Korans, und dann über allen Suren außer einer, sollte doch zu denken geben. Kannst Du da wirklich so auf die Strafe Gottes pochen, trotz all der berühmten Kalifen, die anderer Meinung waren, und trotz dass der Koran da ein Wörtchen mitzureden hat?
Die Sache ist aber die, dass die Wikipedia ein säkulares Nachschlagewerk ist und nicht für Rechtleitung zuständig. Sie stellt nur dar, was die Menschheit faktisch weiß. Und ob der Koran wirklich recht hat, wissen wir faktisch leider nicht - du musst es glauben. Wenn wir Pech haben, stehen wir nach dem Tod beide vor Krishna, und der schickt uns beide als Hunde zurück auf die Welt, weil wir beide Fleisch gegessen haben. Soll die Wikipedia also schreiben, dass Fleischessen Sünde ist, weil das die Hare Krishnas und Millionen anderer Hindus glauben? Soll sie schreiben, dass Jesus keine Brüder hatte, weil Millionen von Katholiken der Meinung sind, dass Maria bis zu ihrem Tod Jungfrau geblieben ist? Deswegen geht die Wikipedia auf gar keine Religionen ein und bleibt neutral. Wenn sie am Ende zur Hölle fährt, liegt es nicht an Dir, sie war eh nie islamisch. Oder christlich. Oder buddhistisch. Oder sonstwas. Aufrufe wie Deiner tragen nur zur Festigung des Vorurteils bei, dass Muslime Weicheier sind und keine Kritik aushalten. Das musst Du Dir nicht geben. Du hältst das doch aus, oder? Deine Meinung jedenfalls steht gegen die von Leuten, die sich Kalif genannt haben und nach denen massenweise Moscheen benannt sind. Denk bitte mal drüber nach. Viele Grüße, --Curryfranke (Diskussion) 17:16, 7. Dez. 2022 (CET)

Antwort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieber Curryfranke,
zunächst einmal möchte ich klarstellen: Ich bin kein Alim und ziehe mit meinen Worten keine Wertungen und bin ebenfalls nicht in der Lage zu sagen wer welche Strafe bekommt, bekommen hat oder wird. Von daher würde ich mich freuen wenn du bei deiner Wortwahl etwas darauf achtest. Ich äußere nur Meinungen und Wertungen von Mujtahids, Kalifen oder Hadithen bzw. Zitaten aus dem Koran.
Kommen wir erneut zum separaten Thema:
Das Foto.
Ein Foto ist nicht zu vergleichen mit einem Bild. Diese unterscheiden sich nämlich in vielen Aspekten. Diese sind im Vorgang. Beispielsweise a) das Erschaffen eines Bildes (Kunst) und b) Schießen eines Fotos (mechanische Erzeugung eines vollständig akkuraten Wesens bzw. Gegenstandes, also direktes Abbild). Diese sind von einander zu unterscheiden und sind im Gegensatz nicht von einer Menschenhand gemalt, nicht zu vergöttern da es sich dabei um Fakten handelt und nur ein Abbild eines gegenwartig vorhandenen Individuums oder Gegenstandes darstellen. Somit ist dies nicht die Erschaffung bzw. das Werk eines jemanden, sondern ein genaues Abbild von Fakten, also ein Dokument von etwas, das durch Allah selbst geschaffen worden ist. Dokumentierungen sind nicht verboten.
Kommen wir nun zum eigentlichen Thema:
Das Bilder machen.
Schauen wir uns nun das Beispiel des osmanischen Reiches an. Die Sultane wie, Fatih Sultan Mehmet Han, oder Kalifen wie Kanuni Sultan Süleyman oder auch II. Abdülhamid Han haben sich ebenfalls portraitieren lassen. Aber folgender Faktor ist jedoch wichtig und zu beachten:
Die Bilder, die persönlich von Ihnen gemacht worden sind, sind nur von ca. Schulterhöhe bis hin zu ihrem Kopf gemalt.
Denn nach sunnitischen Ansichten wurden Menschenbilder, welche von Schulter bis hin zum Kopf gehen teilweise als vertretbar eingestuft, während andere Alims dies trotzdem als verboten ansahen. Daher handelt es sich nicht sofort um einen Fehler.
Eine Abbildung von einem osmanischen Kalifen kann jedoch nicht mit einem des Propheten verglichen werden.
Kommen wir nun zum wahren Vergleich
Das osmanische Kalifat ist das mächtigste, letzte, und somit auch das modernste islamische Regierungsmodell mit einem vollmächtigen Anführer (einem Kalifen) gewesen. Das hat zu bedeuten, dass eine Abbildung des Propheten im Zeitalter ihrer Regierung am akkuratesten und strukturiertesten angefertigt werden konnte.
Auch im Zeitalter des II. Abdülhamid Hans, welcher der letzte vollmächtige Herrscher des osmanischen Reiches und der islamischen Welt gewesen ist, ist dies nicht geschehen. Wieso jedoch nicht?
Fatih Sultan Mehmet Han, der Anführer der Konstantinopel einnahm, welcher das Kalifat dem osmanischen Reich erbrachte, hat keine Abbildung des Propheten malen lassen. Wieso jedoch nicht?
Weil dies klar verboten ist. Denn hierbei gibt es keine Diskussion im Islam. Diese führen a) aufgrund von Menschenhand geschaffenen Bildern mit Vorstellungen zu inakkuraten Abbildungen und b) wegen der Bedeutung des Bildes zu Shirk und wurden deswegen explizit verboten.
(Außerdem liebe ich das osmanische Reich und bin der Meinung, dass Sie das durchaus beste Kalifat geführt haben :) )
Liebe Grüße
BenDerg1 --BenDerg1 (Diskussion) 00:39, 8. Dez. 2022 (CET)

Siyer-i Nebi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieber Ben,
selbst das gibt es. Sultan Murat III. (regierte 1574-1595) hat in ein existierendes ägyptisches Siyer-i Nebi Bilder des Propheten hineinmalen lassen, und zwar Ganzkörperbilder. Dazu gibt es einen Artikel von Ezgi Temekoğlu: İstanbul’da bulunan Siyer-i Nebi Yazmalarına Ait Miniyatürlerdeki Uçar Vaziyetteki Melek Tasvirleri, in: Kalemişi 19 (Herbst 2021), S. 166-181. DOI: 10.7816/kalemisi-09-19-05. Ich kann ihn Dir schicken, wenn ich eine Emailadresse von Dir bekomme. Mein Türkisch ist allerdings ziemlich ätsch.
Ich nehme an, dass der Sultan den Missbrauch als Kultbild ausgeschlossen hat. Einen Hadith, der neben einem allgemeinen Bilderverbot extra auch noch die Abbildung des Propheten verbietet, habe ich im Sahih al-Bukhari nicht gefunden. Vielleicht findest Du einen. Bitte mit Isnad. Der steht im arabischen Original dabei.

Sogar den Sahaba waren solche Hadithe egal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ikram Hawramani, Alim in Ausbildung, übersetzt hier einen Artikel eines konservativen (!) Forums, das meint, es kommt auf den Zweck der Bilder an. Dessen Autor schreibt, dass Sulaiman laut Koran Sure Saba 13 "Bildwerke" (tamāṯīl, auf Türkisch geradeheraus heykeller) hatte. Außerdem schreibt er: Als Saʿd ibn Abī Waqqās den Irak erobert hatte und den Palast des Perserkönigs Chosrau II. betrat, verrichtete er dort das Siegesgebet, obwohl die Halle voller Bilder und Statuen war. Er ließ diese auch später nicht zerstören, und auch ʿAlī ibn Abī Tālib tat das nicht, obwohl es sehr einfach gewesen wäre, den Raum weiß streichen zu lassen. Der Geograph Yāqūt ar-Rūmī hat die Bilder 550 Jahre später noch gesehen. Ähnlich ist es in Ägypten, wo die Sphinx und die Statuen von Heliopolis (arabisch: ‘Ain Schams) bis heute stehen geblieben sind, obwohl ʿAmr ibn al-ʿĀs und all die anderen Sahāba genug Zeit gehabt hätten, ihnen das Gesicht abschlagen zu lassen. Die Sahāba waren hier pragmatisch und achteten nur darauf, dass die Bilder nicht angebetet werden. Soweit der Artikel. Muhammad ibn al-Qasim, der erste Eroberer Indiens, ging sogar noch weiter, und ließ den stehen, weil er von der Dschizya mehr hatte als von der Zerstörung des Tempels, der Leute aus der ganzen Gegend anzog und die Stadt damit reich machte. Dschizya für Hindus? War für ihn kein Problem.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Hadithe echt sind, ist eher klein (trotz dass sie im Sahih al-Buchari stehen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herr Hawramani glaubt außerdem beweisen zu können, dass die Isnade der Hadithe zum Bilderverbot gar nicht so bombenfest sind, wie sie scheinen, anders als Gebote, über die sich alle einig sind. Hat mich selber überrascht. Er hat aus dem Fiqh (islamischen Recht) eine Methode zur Beurteilung von Hadithen in die Hadithwissenschaft übertragen und kann mit Wahrscheinlichkeitsrechnung die Stärke eines Hadiths ausrechnen. Seine Methode beschreibt er hier. In seinem Artikel kommt er zum Ergebnis, dass trotz dass sie im Sahih Muslim und im Sahih al-Bukhari stehen, keiner der Hadithe zu einem Bilderverbot die nötige Prozentzahl von 30 % erreicht, um als ṣaḥīḥ zu gelten. Das höchste ist 21 %. Echte Verbote erreichen dagegen leicht 80 %, schreibt er. Beim Verbot, Frauen (bzw. Männer) zu berühren, die nicht mahram sind, sind die Isnade dagegen viel stärker, bei 39% und 27 % (hier). Du musst Dich dieser Meinung nicht anschließen. Aber, schreibt er, das zeigt, warum die Sahāba sich an Hadithe zu einem Bilderverbot kaum gebunden fühlten. Und dass es nicht abwegig ist, dass das Ägyptische Fatwa-Amt (Dār al-Iftāʾ al-Miṣrīya) in seiner Fatwa Bilder zu zeichnen erlaubt hat, solange sie anständig sind. Das entspricht dem Mainstream des Islam, sagt Herr Hawramani. In der anschließenden Diskussion regen sich etliche Leute auf, aber niemand bringt einen Gegenbeweis. Statt dessen gibt es noch einen Beweis dafür.

Um zusammenzufassen, die Sache ist durchaus nicht so einfach, und es gibt auch gute Gründe gegen ein Bilderverbot. Bilder des Propheten sind natürlich selten, aber es gibt sie, und zwar immer nur in Büchern, weil die Gefahr der Anbetung sonst allzu groß wäre. Würde irgendwer das Bild in der Wikipedia anbeten wollen? Damit habe ich, denke ich, gesagt, was ich sagen konnte, und habe selber viel dabei gelernt. Dir alles Gute einstweilen, und wenn ich darf, Gottes Segen, --Curryfranke (Diskussion) 00:19, 11. Dez. 2022 (CET)

  1. Aus Weihnachtskrippe. Hier zitiert nach: Marie Škarpová: Kirchenlieder als „verborgene Kontroverstheologie“? In: Svorad Zavarský, Lucy R. Nicholas, Andrea Riedl (Hrsg.): Themes of Polemical Theology Across Early Modern Literary Genres. Cambridge Scholars Publishing 2016, S. 277–288, hier S. 284.