Benutzer:Doc.Heintz/Tätowierkunstverein

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Tätowierkunst e.V.
(TK)
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Rechtsform Gemeinnützig eingetragener Verein
Gründung 5. Janaur 2000
(1977 als nicht eingetragener Verein)
in Hannover
Gründer Manfred Kohrs (Präsident, 1977-2000, Vorstandsvorsitzender 2000-2018), Theodor Vetter, Horst Streckenbach et alia.
Sitz Münster
Zweck Etablierung des Tätowierens als Erscheinungsform der klassischen bildenden Kunst
Vorsitz Tanina Palozzolo
Freiwillige 8
Mitglieder >500
Website taetowierkunst.org/

Der Tätowierkunst e.V. (TK) ist ein im Jahr 2000 eingetrager, deutscher Kunstverein. „Zweck des Vereins ist die Etablierung des Tätowierens als Erscheinungsform der klassischen bildenden Kunst“. Der TK ist der erste und zur Zeit einzige eingetragene Verein im deutschsprachigen Raum, der sich mit dieser Kunstform auseinandersetzt und nimmt somit eine Vorreiterrolle ein.

„Um Tätowieren als Erscheinungsform der bildenden Kunst anerkennen zu lassen“, gründete Manfred Kohrs 1977[1] die erste deutsche Tätowierervereinigung,[2] den National Tattoo Club Germany, der jedoch ein nicht eingetragener Verein war.[3][4] Zu den Gründungsmitgliedern gehörten u. a. Horst Streckenbach und Theodor Vetter. Aus diesem Verein wurde Jahr 2000 zur Expo in Hannover, durch Eintragung in das Vereinsregister Hannover, der KUNSTverein 2000 e.V.[5], der am 2. Dezember 2018 auf einer außerordentlichen Vereinsversammlung in Tätowierkunst e.V. umbenannt wurde und in der Folge die Gemeinnützigkeit erlangte. Manfred Kohrs übergab den Vorsitz nach 18 Jahren an Heiko Gantenberg[6], der den Gedanken der Etablierung des Tätowierens als Erscheinungsform der bildenden Kunst und die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe weiter vorantrieb.[7] Mit der Wahl der neuen Vorsitzenden Tanina Palazzolo wurde der Vereinssitz im Juni 2021 nach Münster verlegt.[8] Zu den Mitgliedern gehören nicht nur Tätowierer, sondern u. a. auch Kunsthistoriker, Juristen und Wissenschaftler.

Der TK ist „Teil des Council of European Tattoo Associations (CETA), eine Art runder Tisch der Branche auf Europaebene.“[9]

Hauptversammlung des tätowierkunst e.V. 2022 in Münster

Das Konzept des TK beinhaltet die Etablierung des Tätowierens als Erscheinungsform der bildenden Kunst und die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere mittels Durchführung von Veranstaltungen und Ausstellungen zur deutschen Tätowierkunst und die Förderung der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Tätowierkunst, ferner werden Vorträge und Seminare angeboten.

Des Weiteren engagiert sich der Verein im Bezug auf die Möglichkeit der Anerkennung des Tätowierens als Kunstform im gewerbe- und steuerrechlichen Sinn. Auch die Möglichkeit der Aufnahme von Tätowierkünstlern in die Künstlersozialkasse wird vom TK vorangetrieben.[10][11] Der TK wird dabei von mehreren Bundestagsabgeordneten, wie z. B. Roderich Kiesewetter, Saskia Ludwig und Helge Lindh unterstützt.[12]

„Ich rege deshalb bei aller gebotenen Abwägung an, den Weg frei zu machen und Tätowierern den Zugang zur Künstlersozialkasse, nach denselben Kriterien wie anderen Künstlern, zu ermöglichen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meiner Anregung entsprechen würden. Aus meiner Sicht könnte ein guter erster Schritt die Aufnahme des Tätowierens in den Katalog der anerkannten künstlerischen Tätigkeiten sein.“

Saskia Ludwig an die KSK am 22. Juni 2021.

„Der Tätowierkunst e. V. ist ein deutscher Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im Bereich der Tätowierkunst. Er ist der erste und aktuell einzige Verein, der sich dieser Kunstform und ihrer Etablierung als Erscheinungsform der bildenden Kunst im deutschsprachigen Raum widmet; er nimmt damit eine Vorreiterrolle ein.“

Sabrina Ungemach, TKM 49/2022
  • 2021: Unlocked Art Ausstellung.[13]
  • 2021: Galerienacht: Road to Tattoo. Berlin 24. September 2021
  • 2022: Tätowierkünstler Zeichnungen, Vanni Prison, Olli Rose und Jens Gössling.[14]
  • 2022: DAYGLO EXTRAVAGANZA. Eine Gruppenausstellung im Schwarzlicht präsentiert vom TK und und No Pain No Gain Tätowierungen Ulm.
    • „Mit den Wurzeln in der psychedelischen Revolution der 60er Jahre, dem Höhepunkt in der Subkultur der 70er Jahre ist die Schwarzlichtkunst heute eher aus der Mode gekommen… Wir knüpfen an wilde Zeiten an und zeigen eine Gruppenausstellung mit aktuellen Schwarzlichtbildern (und Objekten) von zeitgenössischen Tätowieren:innen und Künstlern.“
  • 2022: GLAUBE LIEBE HOFFNUNG Die Ausstellung sollte zunächst vom 29. Oktober 2022 bis 25. November 2022 in der Auferstehungskirche in Marl als Kunst- und Kulturausstellung gezeigt werden.
    • Die Evangelische Stadt-Kirchengemeinde Marl führte aus: "Der Verein „Tätowierkunst e. V.“ wird den Besuchern in Kooperation mit der esm ein buntes und abwechslungsreiches Programm für vier Wochen bieten. Der Innenraum der besonderen Architektur des Kirchengebäudes wird mit 24 Stück 1mx2m großen, bemalten Leinwänden ausgeschmückt, die alle das Thema der Ausstellung beinhalten: GLAUBE LIEBE HOFFNUNG. Das zusammenhängende Konzept wurde von den Künstlern Olli Rose und Burns Seiken erarbeitet. Diese Leinwände werden speziell für dieses Ereignis angefertigt. Der überwiegende Teil der teilnehmenden Künstler wird sich aus Tätowierkünstlern zusammensetzen, die in ihrer täglichen Arbeit unzählige Berührungspunkte mit persönlichen Schicksalen sowie freudigen Ereignissen haben. Die Künstler kommen aus ganz Deutschland und Nachbarländern. Des Weiteren werden kleinere Kunstwerke in dem anliegenden Saal ausgestellt. Begleitet wird die Ausstellung von den Gottesdiensten der ESM, Workshops zu dem Thema Zeichnen und Malen, Vorträgen und kleineren Konzerten im Kirchenraum."[15] Die Ausstellung wurde jedoch von der Gemeindeleitung kurzfistig wegen geringfügiger baulicher Mängel in der Kirche abgesagt und der TK übernahm selbst die Ausführung. Am 29. Oktober 2022 fand in der Galerie Fort Notch in Marl die Vernissage zur Ausstellung Glaube | Liebe | Hoffnung statt. Die Stadt Marl hat dem TK für diese Kunstaktion eine Kulturförderung angedeihen lassen.[16]
  • Manfred Kohrs, Steven Wrigley, Terry Manton, Lal Hardy: Tattoo-Clubs und Vereine - Ein europäischer Rückblick. In: Tattoo Kulture Magazine 49, März 2022, S. 12–20.
  • Christa Appel: Tätowierkunst e.V. In: Tattoo Kulture Magazine 49, März 2022, S. 21–24.

Einzelnachweise

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  1. Maria Conlan: Wenn Kunst unter die Haut geht Westfälische Nachrichten vom 29. März 2022. Abgerufen am 2. April 2022.
  2. Stadtkind Hannovermagazin, Ausgabe Juli 2016, S. 47.
  3. NaNa – Hannoversche Wochenschau, Nr. 36, 23. Dezember 1982.
  4. Offenbach-Post, Nr. 180, 1984, Jugendseite
  5. Eingetragen beim Amtsgericht Hannover, VR 120 208.
  6. Klaus Wilker: Marl wird Ort der internationalen Taetowierkunst WAZ vom 7. Januar 2014, abgerufen am 2. November 2022.
  7. Christa Appel: Tätowierkunst e.V. In: Tattoo Kulture Magazine 49, März 2022, S. 23.
  8. Sabrina Ungemach: Tätowierkunst e.V., Im Interview mit Heiko „Dr. Notch“ Gantenberg, in: Tattoo Kulture Magazine 42, Januar/Februar 2021, S. 72–73.
  9. Pjer Biederstädt: Wehrhaft gegen Tattoofarben-Verbot. In: Westfälische Nachrichten vom 28. Januar 2022.
  10. Patrick Kitzel: Heiko Gantenberg rallies the troops and introduces Tätowierkunst e.V.! In: Tattoo Today, Issue #6, Spring 2021, S. 4. (englisch)
  11. Carsten Gritzan: im Gespräch mit Julietta Weimer Schwarz Magazin - Ausgabe 3, S. 24 bis 29.
  12. Schreiben an die KSK. Saskia Ludwig, MdB
  13. Retrospektive zur Gruppenausstellung "Unlocked Art" des Tätowierkunst e.V. in der Galerie 1Null7.
  14. Maria Conlan: Wenn Kunst unter die Haut geht Westfälische Nachrichten vom 29. März 2022. Abgerufen am 2. April 2022.
  15. Glaube Liebe Hoffnung - Ausstellung in der Auferstehungskirche (29.10.2022 bis 25.11.2022) esm.de, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  16. Mutter Theresa und Jesus auf einem Skateboard: Tätowierer stellen Kunst aus. In: Marler Zeitung vom 27. November 2022.