Benutzer:EPei/Deutsch-Französischer Garten

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Der Deutsch-Französische Garten (DFG) (Französ.: Jardin Franco-Allemand) ist ein Landschaftspark in Saarbrücken mit zahlreichen Unterhaltungseinrichtungen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Park liegt am südwestlichen Stadtrand von Saarbrücken unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze mit dem Grenzübertritt "Goldene Bremm". Seine Fläche umfasst etwa 50 ha. Vom Zentrum Sarbrückens aus kann er in etwa zehn Autominuten erreicht werden, vom nahen französischen Großraum Forbach-Stiring-Wendel ist er in der gleichen Zeit erreichbar. Mit dem Auto angefahren werden kann der DFG südwestlich über die Europastraße 50, die auf deutscher Seite von der Bundesautobahn 6 und auf französischer Seite von der Autoroute A320 gebildet wird. Der Saarbrücker Stadtkern ist über die Bundesautobahn 620 an das Parkgelände angebunden.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war der Bereich des heutigen Deutsch-Französischen Gartens eine Acker-, Wiesen- und Waldlandschaft außerhalb Saarbrückens. Im 19. Jahrhundert wurde er zu einer Grünanlage mit Waldbestand ausgebaut und wurde zum beliebten Ausflugsziel der Saarbrücker Bevölkerung. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 war das Gelände Teil des Schlachtfeldes unterhalb der Spicherner Höhen. Im Ersten Weltkrieg wurde das Gelände des heutigen DFG nicht tangiert, im Zweiten Weltkrieg spielte es eine bedeutende Rolle hinsichtlich der deutschen Verteidigung. Deutsche Truppen legten dort, bedingt durch den Rückzug französischer Truppen an die Maginot-Linie, auf französischem Staatsgebiet befestigte Stellungen im Rahmen des Westwalls an. Diese Kriegsbauten (Bunkeranlagen und Panzersperren) sind heute nicht mehr zu sehen.

Bis zum Jahr 1957 stand das Saarland unter französischem Protektorat, was zu Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich führte. Um die Lage zu entschärfen, wurden Verhandlungen zwischen der deutschen und der französischen Regierung geführt, die zum Ziel hatten, eine Länder übergreifende gemeinsame Gartenschau zu realisieren. Am 23. April 1960 wurde diese erste und einzige "Deutsch-Französische Gartenschau" von dem damaligen deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und seinem französischen Pandant Michel Debré eröffnet. In den Folgejahren wurde der DFG immer stärker von der Bevölkerung diesseits und jenseits der Grenze als Naherholungseinrichtung und Austragungsort für größere Festveranstaltungen angenommen.

Heute wird der Garten als Kulturgut der Nachkriegsjahre verstanden und führt damit eine Gartenbautradition weiter, die bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück reicht. Der Eintritt in den DFG ist frei.

Gestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Deutsch-Französische Garten gilt bundessweit als einzige noch existierende größere Parkanlage in der Formensprache der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Kern der Parkanlage ist der Deutschmühlenweiher mit einer Wasserfläche von ca. 5 Hektar. Um ihn herum wurden unterschiedliche Elemente der Park- und Gartengestaltung angelegt. Vorbild war dabei das Prinzip der "Ferme Ornée", die in der englischen Gartengestaltung des 18. Jahrhunderts ihren Ursprung hatte. Elemente der DFG-Gestaltung sind ein weitmaschiges Wegenetz, terrassenförmig angelegte Gärten mit Kulturpflanzen, Waldstücke und Einzelbäume, ein "Tal der Blumen" mit Grässern, Stauden und zahlreichen Blumensorten sowie ein umfangreicher Rosen- und Heidegarten. In den Park integriert ist der "Ehrenfriedhof", der bedeutenden Einwohnern Saaarbrückens wie auch Gefallenen beider Seiten aus dem deutsch-französischen Krieg Erinnerung gibt.

Unterhaltungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DFG enthält zahlreiche unterschiedliche Unterhaltungseinrichtungen. Eine Kleinbahn auf Schienen führt durch den gesamten Park, eine Seilbahn durchkreuzt ihn von Nord nach Süd. Die "Gulliver-Welt" zeigt auf einer Fläche von 22.000 qm ca. 70 Nachbauten weltberühmter Originale und im Deutschmühlenweiher, der mit Tretbooten befahren werden kann, ist eine der ersten deutschen Wasserorgeln installiert. Der Durchführung von Musik- und Theaterveranstaltungen dient ein Musikpavillon und eine Spielbank mit "Großem und Kleinen Spiel" rundet mit etlichen gastronmischen Einrichtungen das Angebot ab.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Loch, Bernd: Der Deutsch-Französische Garten in Saarbrücken. Geschichte und Führer. Saarbrücken: Staden Verl., 2000. 52 S., Ill. ISBN 3-935348-00-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]