Benutzer:Elibertl/Entwurf

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M.Maurer ist eine der ältesten noch bestehenden, österreichischen Posamenten-Fabriken. Ein Traditionsbetrieb der von Kommerzialrat Konrad Maurer und seinem Sohn Albert in 6. Generation geführt wird. Das Unternehmen befindet sich in der Kandlgasse im 7. Bezirk Neubau. Seit über 150 Jahren erzeugt M.Maurer Posamenten wie Kordeln, Quasten, Borten, Bänder, Folien, Flitter, Bouillon, etc.

Lehrbrief von Friedrich Maurer 1893
Ehrendiplom Ausstellung "Raum und Mode" 1932-33

Gegründet wurde die Firma 1863 von Hans Maurer. Die internationale Familienfirma hatte früher oft wechselnde Eigentümer, blieb aber immer in den Händen der eigenen Familie.

Der Firmenname M. Maurer entstand erst 1884 durch Matthias Maurer, dem Urururgroßvater des jetzigen Geschäftsführers Albert Maurer.

1891 steigt Friedrich Maurer als Lehrling in das Unternehmen seines Vaters ein. Gemeinsam wollen sie die Produktion vergrößern und kaufen 1895 die Firma „Altmann Posamentierwaren-Fabrik“. Damit erwerben sie nicht nur mehr Maschinen und Mitarbeiter, sondern auch einen größeren Kundenstock.

Friedrich Maurer im Innenhof der Firma M.Maurer um 1900

1900 beginnt der Bau einer neuen Produktionsstätte in der Kandlgasse 20, 1070 Wien, wo die Firma bis heute ihren Sitz hat, sowie die Gründung einer OG. 1918 steigt der Sohn von Friedrich Maurer (dem zweiten) Friedrich (der dritte) in das Familienunternehmen ein. Trotz Weltwirtschaftskrise nimmt die 1932-1933 Firma an der Ausstellung für Raum und Mode im österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien teil. 1939 übergibt Friedrich Maurer (der dritte) seine Anteile aliquot an seine Kinder Friedrich (der vierte) und seine Tochter Barbara.

1945 beschäftigt die Firma 235 Mitarbeiter. Weiterhin werden Posamenten wie Schnüre, Quasten, Borten, Geflechte und Uniformeffekte produziert. Schön langsam erfolgt nun aber auch die Umstellung auf maschinelle Fertigung.

1949 schreibt Hans Maurer seine Diplomarbeit bei Herrn Dozent Dr. Edmund Grünsteidl an der Hochschule für Welthandel über „die Österreichische Posamenterie in Vergangenheit und Gegenwart und ihre Entwicklungsmöglichkeit“ Darin schreibt er: „Posamentrieartikel wurden in allen vergangen Zeitperioden und in allen Gebieten, die von Menschheit bewohnt waren, hergestellt. Die Anzahl der verschiedenen Posamenten Erzeugnisse ist so gewaltig, dass eine genaue namentliche Aufzählung derselben kaum möglich ist, insbesondere da auch die Grenze, was noch als Posamenterie Erzeugnis zu bezeichnen ist und was nicht mehr, in sehr vielen Fällen nicht scharf zu ziehen ist.“

1958 tritt Konrad Maurer als Lehrling in die Firma ein, sein Großvater verstirbt 1959. 1976 übergibt Friedrich Maurer seine Anteile an seinen Sohn Konrad Maurer und seine Tochter Elisabeth Hummer.

In den weiteren Jahren werden diverse Posamentriefirmen in der Umgebung inklusive ihrer Maschinen, Produkte und Mitarbeiter von Konrad Maurer und seiner Schwester gekauft. Darunter die Firma Wawra H. & Co. (Nowosad & Posch) mech. Gummibandweberei o. HG. , die Firma Carl Sieder und 1993 erfolgt der Zukauf der Firma Posamenterie Karl Höllt. 1995 folgt der Kauf der Firma Karl Pollak Posamentenerzeugung, 2000 der Zukauf der Fimra Lendvay Ges.m.b.H. & Co. KG, 2006 der Zukauf der Fa. Jos. Stefsky Posamentier- und Schnürwaren-Fabrik.

Seiter ist die Firma M.Maurer einer der wenigen Firmen in Österreich, wenn nicht sogar Europas die überlebt hat und bis heute Posamenten herstellen kann.

2015 tritt Albert, Sohn von Konrad Maurer in das Unternehmen ein. In den folgenden Jahren wird der der Betrieb weiter modernisiert. Seit 2017 beschäftigt der Familienbetrieb ca 27 Mitarbeiter und 20 Heimarbeiter. Die Firma bietet ein Sortiment von ca. 3000 Artikel an.

2019 wird Albert Maurer zum Geschäftsführenden Gesellschafter bestellt.

M.Maurer ist europaweit eines der wenigen Unternehmen, das Goldstickmaterial in eigener Vergoldung produziert und Sonderaufträge noch in Handarbeit fertig. Darunter Lampenposamentrien, Quasten, Verschnürungen und Uniformartikel. In der Web- Stick- Flecht- Spinn- und Galonabteilung wird mit älteren, aber auch neumodernen Maschinen gearbeitet. Hier entstehen Posamente in allen Formen und Farben. Darunter: Borten, Schnüre, Gespinste und Embleme. Die bei der Produktion verwendeten Materialen sind unter anderem: Kunstseide, Perlonfaser, echte Seide, Drähte, Baumwolle, Wolle und Leinen.

Einzelnachweise

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1) Falter's Best of Vienna "Die 5 besten Traditionsmanufakturen"

2) Der Standard "Ein Gewerbe am Seidenen Faden"

3) Die Presse "Ein Haus mit Hang zu Verzierung"

4) Wiener Zeitung "Des Bandlkramers Lieferanten"

5) Servus TV "Krone" 28.09.2016

6) ORF 1 vom 05.04.1997 "ins Land einischaun"

"Wiener Traditionsbetriebe" Von Freya Martin

"Das Große Buch der Manufakturen" Von Olaf Salié in Zusammenarbeit mit der ZEIT