Benutzer:Feuerrabe/William Still (Abolitionist)

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William Still

William Still (* 7. Oktober 1821 oder November 1819[1] in Shamong Township, New Jersey; † 14. Juli 1902 ) war ein afroamerikanischer Abolitionist, Fluchthelfer der Underground Railroad und früher Bürgerrechtsaktivist. Still, der selbst Kind zweier entkommener Ex-Sklaven war, versteckte und unterstützte bis zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 649 flüchtige Sklaven und finanzierte mehrere Rettungsaktionen der berühmten Fluchthelferin Harriet Tubman.[2] Dies war ihm ein besonderes Anliegen nachdem er während seiner Arbeit für das Pennsylvania Anti-Slavery Office seinen eigenen lang verloren geglaubten Bruder wiedergetroffen hatte.[3]

Seine sorgfältigen Niederschriften der Biografien, Reiseziele und Tarnnamen flüchtiger Sklaven erleichterten später nicht nur Familienzusammenführungen. Aus den umfangreichen Aufzeichnungen aus der Vorkriegszeit entstand 1872 auch das Buch The Underground Railroad Records (deutsch Die Untergrundbahn-Akten). Es gilt dank seiner Schilderungen der geheimen Abläufe innerhalb des Fluchtnetzwerks und der Erlebnisse vieler geflohener Sklaven als wichtiges historisches Dokument.

Nach dem Krieg betätigte Still sich als erfolgreicher Geschäftsmann und Philantropist und verfasste weitere Schriften, in denen er sich für die politischen Belange und Bürgerrechte schwarzer Amerikaner einsetzte, darunter Struggle for the Civil Rights of the Coloured People of Philadelphia in the City Railway Cars (1867) und Voting and Laboring (1874).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flucht der Eltern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Stills Eltern Sidney und Levin Steel wurden als Sklaven geboren.[4] Sein Vater kaufte sich bereits 1798 von seinem Besitzer in Maryland frei und siedelte nach New Jersey um, wo Sklaverei verboten war. Weil der Master, Saunders Griffin, jedoch die restliche Familie nicht verkaufen wollte, musste Stills Mutter heimlich mit den vier gemeinsamen Kindern fliehen. Nach nur drei Monaten in Freiheit wurden sie aufgespürt und zurück in die Sklaverei verschleppt. In New Jersey war Sklaverei zwar nicht legal, die Rückführung entkommener Sklaven in Sklavenhalterstaaten jedoch schon. Einige Monate später glückte Sidney eine zweite, diesmal dauerhafte Flucht, allerdings nur in Begleitung ihrer zwei kleinen Töchter. Da die Mutter mit allen vier Kindern nicht schnell genug hätte reisen können, ließ sie die beiden acht- und sechsjährigen Söhne, Levin junior und Peter, allein zurück.[5] Alle späteren Versuche der Eltern auch sie zu befreien scheiterten, da die Kinder kurz darauf weiter nach Kentucky verkauft wurden. Levin junior starb Jahrzehnte später als Sklave in Alabama. Zu einem Wiedersehen mit Peter kam es erst 42 Jahre später, nachdem diesem die Flucht gelungen war und er in Philadelphia beim Vigilance Committee zufällig auf William Still traf, der in seiner Geschichte die seines lange verlorenen Bruders erkannte.

Kindheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Still wurde 1821 als das jüngste von 18 Kindern im freien Staat New Jersey geboren. Da er und seine Geschwister nach dortiger Gesetzeslage zwar frei geboren, als Nachkommen einer entlaufenen Sklavin nach Bundesgesetz allerdings noch immer als Sklaven galten, wurde die Familiengeschichte streng geheimgehalten.[6] Um ihre Herkunft zu verschleiern und so ihre Kinder vor dem Zugriff von Sklavenfängern zu schützen, änderte Cidney ihren Namen in Charity und die ganze Familie zusätzlich ihren Nachnamen von Steel zu Still.[7] Der Vater erwarb eine kleine abgelegene Farm in den Pinienwäldern nahe dem Örtchen Medford, wo William Still in ärmlichen Verhältnisse aufwuchs. In seiner Kindheit musste der wissbegierige Junge meist auf dem Hof der Eltern helfen und konnte nur selten zur Schule gehen. Er las sooft er konnte und nutzte jede Gelegenheit sich weiterzubilden.[8]

Arbeit in der Underground Railroad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1842, beschloss William das Landleben hinter sich zu lassen, um seinen Wissensdurst zu stillen. Mit drei Dollar in der Tasche zog er 1844 nach Philadelphia, wo es bereits eine große afroamerikanische Gemeinde gab. In Philadelphia schlug Still sich zunächst mit einer Reihe schlecht bezahlter Aushilfsjobs durch, bis eine reiche Witwe ihn als Hausdiener anstellte. Sie ermutigte ihn sich Bücher aus ihrer Hausbibliothek zu borgen, was Still ausgiebig nutzte.


Wiedersehen mit dem Bruder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgerrechtsaktivist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichung der Underground Railroad Records[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Drängen seiner Freunde in der Pennsylvania Anti-Slavery Society veröffentlichte Still 1872 seine Aufzeichnungen als Buch. Ein siebenmonatiger Kohlestreik in Pennsylvania hatte seinen Kohlehandel stark eingeschränkt und ihm die nötige Zeit gegeben seine Sammlung zu einem Buch zusammenzufassen und durch andere Materialen zu ergänzen.[9] Neben den Fluchtgeschichten der entkommenen Sklaven fügte er auch Zeitungsauschnitte, juristische Dokumente, Briefe von Abolitionisten und ehemaligen Sklaven sowie die Biografien einiger mit der Untergrundbahn in Verbindung stehender Persönlichkeiten hinzu. Die Underground Railroad Records gingen in drei Auflagen und wurden 1876 während der Philadelphia Centennial Exposition ausgestellt.[10]

Als Zeitdokument sind die Underground Railroad Records einzigartig, nicht nur weil sie als einziges solches Werk die tagtäglichen Abläufe innerhalb des Fluchtnetzwerkes beschreiben. Während in den Büchern der Abolitionisten die Taten der weißen Retter den Hauptfokus bilden, wirft Stills Buch ein Schlaglicht auf den Mut und den Erfindungsreichtum der entkommenen Sklaven, denn in seinen Augen besaß "die Rasse [der Schwarzen] keine wortgewandteren Fürsprecher als die Helden, die sich selbst befreit haben".[10] Im üblichen allegorischen Bild des Netzwerks als einer "Eisenbahn", die im Untergrund operierend Menschen in die Freiheit transportierte, waren die Abolitionisten die "Fahrer" und die Sklaven die "Fahrgäste". In der Realität hatten viele der Sklaven, die in seinem Buch zu Wort kommen, jedoch kaum oder gar keine Unterstützung erhalten, bevor sie in Kontakt mit dem Vigilance Committee in Pennsylvannia kamen. Sie hatten sich überwiegend selbst geholfen, sich als Weiße oder freie Schwarze ausgebend, nachts zu Fuß unterwegs oder auf Dampfschiffen versteckt.[11]

Es war daher Stills erklärte Hoffnung, dass die cleveren Fluchtgeschichten in seinem Buch die intellektuellen Fähigkeiten von Afroamerikaner beweisen würden, deren mentale Fähigkeit sich als freie Bürger in die Gesellschaft zu integrieren zu dieser Zeit von vielen Seiten angezweifelt wurden. Still war außerdem der Ansicht, dass so viele Werke wie möglich, über eine Vielzahl an Themen von Afroamerikanern geschrieben werden sollten, um diejenigen zu widerlegen, die glaubten Schwarze seien intelektuell minderwertig. Die Underground Railroads Records sind das einzige Werk über die Untergrundbahn, das aus der Feder eines Afro-Amerikaners stammt.[9]

Darstellung in Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Still taucht als Nebencharakter u.a. in der Miniserie A Woman Called Moses (1978), in der Miniserie Fackeln im Sturm (1985) und in der Fernsehserie Underground auf. 2003 schrieben die Autoren Joanne und Mark Sutton-Smith zudem das Musical Stand by the River über Stills Leben und die Rettung von Jane Johnson, das in New York und CHicago produziert wurde und landesweit an Universitäten gespielt wurde.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

William Still heiratete im Jahr 1847 Letitia (manchmal auch Lucy) George, mit der er vier überlebende Kinder hatte.[12]

  • Caroline Virginia Matilda Still (1848–1919), die später Medizin studierte und als eine der ersten schwarzen Frauen in den USA als Ärztin praktizierte.
  • William Wilberforce Still (1854–1932) studierte an der Lincoln University und wurde Anwalt.
  • Robert George Still (1861–1896) wurde Journalist und betrieb eine Druckerei in Philadelphia.
  • Frances Ellen Still (1857–1943), die nach der Dichterin Frances Ellen Watkins Harper benannt wurde, war Lehrerin.[13]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Earnest in the cause; John Needles. Porter & Coates, Philadelphia 1872.
  • Still’s Underground Rail Road Records: with a Life of the Author: Narrating the Hardships, Hairbreadth Escapes and Death Struggles of the Slaves in their Efforts for Freedom: Together with Sketches of Some of the Eminent Friends of Freedom, and Most Liberal Aiders and Advisers of the Road. William Still, Philadelphia 1886 (archive.org).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Judith Bentley: "Dear Friend" Thomas Garrett & William Still Collaborators on the Underground Railroad. Cobblehill Books, New York 1997.
  • Larry Gara: William Still and the Underground Railroad. In: Pennsylvania History. 28, Nr. 1, Januar 1961, S. 33–44.
  • Diane Turner: William Still: An African-American Abolitionist. Temple University Libraries (library.temple.edu).
  • Stephen G. Hall: To Render the Private Public: William Still and the Selling of the „Underground Rail Road“. In: The Pennsylvania Magazine of History and Biography. 1/2003, Nr. 127, 2003, S. 35–55.
  • Larry Gara: Still, William In: American National Biography. Februar 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Case Studies of Maryland Freedom Seekers", Legacy of Slavery, Maryland State Archives
  • Spartacus Educational: William Still
  • William Still (Memento vom 7. Februar 2005 im Internet Archive) New York News, 7. Februar 2005

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1900 US Census Record.
  2. William Still. In: Spartacus Educational. (spartacus-educational.com [abgerufen am 14. März 2017]).
  3. Underground Railroad: The William Still Story. Abgerufen am 14. März 2017 (englisch).
  4. William J. Simmons, Henry McNeal Turner: Men of Mark: Eminent, Progressive and Rising. GM Rewell & Company, 1887, S. 149–161.
  5. William Still: The Underground Railroad Records. Erste Ausgabe Auflage. Porter & Coates, Philadelphia 1872, S. 37 f.
  6. "James Still", Still Family, Library, Temple University.
  7. Larry Garra: Still, William. In: American National Biography.
  8. Kathlee Stevens: William Still and the Underground Railroad. 1. Auflage. Townsend Press, 2008.
  9. a b Larry Gara: William Still and the Underground Railroad. In: Pennsylvania History. 28, Nr.1, Januar 1961, S. 39 f.
  10. a b Larry Gara: Still, William In: American National Biography. Februar 2000, S. 1.
  11. Larry Gara: William Still and the Underground Railroad. In: Pennsylvania History. 28, Nr.1, Januar 1961, S. 41.
  12. Diane Turner: William Still: An African-American Abolitionist. Temple University Libraries (library.temple.edu).
  13. Underground Railroad: The William Still Story, PBS.


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