Benutzer:Gruppentaste/Werkstatt2: Gleisschaltmittel

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Unter dem Begriff Gleisschaltmittel werden alle Einrichtungen und Geber am Gleis zusammengefasst, die beim Befahren oder Annäherung eines Schienenfahrzeugs in den angeschlossenen Signalanlagen bestimmte Schaltvorgänge auslösen.

Die Reihenfolge der beim Befahren eines Gleisschaltmittels auftretenden Zustände nicht betätigtbetätigtnicht betätigt wird durch unterschiedliche physikalische Prinzipien erfasst.[1]

Je nach der Wirklänge werden Gleisschaltmittel unterschieden in:

  • Linienförmig wirkende Gleisschaltmittel (Reaktion auf ein Schienenfahrzeug oder ganzen Fahrzeugverband)
  • Punktförmig wirkende Gleisschaltmittel (Reaktion auf ein einzelnes Rad)

Linienförmig wirkende Gleisschaltmittel

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Linienförmig wirkende Gleisschaltmittel reagieren aufgrund ihrer Wirklänge bzw. Längenausdehnung auf ein Schienenfahrzeug oder einen ganzen Fahrzeugverband. Die bekanntesten Vertreter linienförmig wirkender Gleisschaltmittel sind:

Gleisstromkreis

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Eine Variante der linienförmig wirkenden Gleisschaltmittel ist der Gleisstromkreis, der überwiegend als Gleisfreimeldeanlage eingesetzt wird. Aufgrund seiner Längenausdehnung und Reaktion auf Schienenfahrzeuge und ganze Fahrzeugverbände wirkt er linienförmig.

Der Gleisstromkreis verwendet das galvanische Prinzip. Die Räder von Schienenfahrzeugen stellen dabei zwischen den beiden Schienen eine elektrische Verbindung her. Diese elektrische Verbindung ermöglicht nun ein Stromfluss zwischen beiden Schienen, an die die zwei Pole einer Spannungsquelle angeschlossen sind. Den dann zu Stande kommenden Stromfluss kann man in geeigneter Weise auswerten und so auf das Vorhandensein von Schienenfahrzeugen im Gleis schließen.[2]

Weiter im Hauptartikel Gleisstromkreis

Fahrzeugsensor in Bad Driburg

Unter dem Begriff Fahrzeugsensor versteht man bei Eisenbahnen in Deutschland ein Gleisschaltmittel mit wenigen Metern Wirklänge, das im Wesentlichen aus einer Spule besteht (induktives Prinzip), die zwischen den beiden Schienen eines Gleises montiert ist.

Fahrzeugsensoren zählen zu den linienförmig wirkenden Gleisschaltmittel. Aufgrund der kurzen Wirklänge ist deren Wirkung aber quasi punktförmig.[1]

Sie sind bei Eisenbahnen in Deutschland und anderen Ländern Europas bei sehr vielen modernen Bahnübergangssicherungsanlagen als Einschalt-/Ausschaltkontakt zu finden.

Die Bezeichnung Fahrzeugsensor ist allerdings – wie beim Radsensor – in der Praxis inkonsequent angewendet, da lediglich eine bestimmte Bauform von Gleisschaltmitteln gemeint ist, aber auch andere Bauformen auf ganze Schienenfahrzeuge reagieren.[3]

Weiter im Hauptartikel Fahrzeugsensor

Fühlschiene, mechanische Hebelsperre

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Bei einigen Bahnen sind noch vereinzelt mechanische Detektoren vorhanden, die das Umstellen einer Weiche in mechanischen Stellwerken verhindern sollen, wenn ein Schienenfahrzeug sie gerade befährt.[4] Eine solche Einrichtung wurde speziell da eingesetzt, wo die betreffende Weiche schwer einsehbar war.

Aufgrund ihrer Wirklänge und Reaktion auf ganze Schienenfahrzeuge zählen sie zu den linienförmig wirkenden Gleisschaltmitteln.

Diese mechanischen Detektoren basieren auf einem Balken, der durch das Gewicht der befahrenden Schienenfahrzeuge vom Spurkranz runtergedrückt wird. Dadurch wird eine mechanische Weichenhebelsperre aktiviert. Diese Weichenhebelsperre verhindert, dass der Weichenhebel einer mechanisch betätigten Weiche umgelegt werden kann. So ist ein Umstellen nicht mehr möglich, während ein Schienenfahrzeug die Fühlschiene befährt.

Solche mechanischen Detektoren sind in Deutschland unter dem Namen Fühlschiene bekannt gewesen. Sie wurden bei Eisenbahnen in Deutschland ab den 1920er Jahren durch die blockelektrische Fahrstraßenfestlegung oder später durch elektrische Hebelsperren in Verbindung mit Gleisstromkreisen abgelöst.

Bei Eisenbahnen in einzelnen Ländern, insbesondere Großbritannien, sind diese teilweise heute noch zu finden.

Foto besorgen

Punktförmig wirkende Gleisschaltmittel

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Punktförmig wirkende Gleisschaltmittel reagieren auf ein einzelnes Rad eines Schienenfahrzeugs.[1]

Begrifflichkeit

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Unabhängig vom physikalischen Funktionsprinzip werden punktförmig wirkende Gleisschaltmittel sehr häufig als Schienenkontakte bezeichnet. Für manche Bauformen von Gleisschaltmittel nach dem induktiven Prinzip ist auch der Begriff Radsensor gebräuchlich.[5]

Die Verwendung des Begriffs Radsensor ist in der Praxis allerdings inkonsequent, da er lediglich für spezielle Bauformen von punktförmig wirkenden Gleisschaltmitteln verwendet wird, obwohl auch andere Bauformen auf einzelne Räder reagieren.[6]

Funktionsprinzipien

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Folgende Funktionsprinzipien von punktförmig wirkenden Gleisschaltmitteln gibt/gab es:

  • Mechanisch
  • Hydraulisch
  • Pneumatisch
  • Magnetisch
  • Induktiv
  • Veränderung des Schwingkreis-Speisestromes
  • Erfassung der Feldrichtungsänderung
  • Erfassung der Feldstärkeänderung
  • Optisch

Mechanisch wirkende Gleisschaltmittel

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Bei mechanisch wirkenden Gleisschaltmitteln wird ein mechanisches Betätigungselement direkt durch den Spurkranz des Rades eines Schienenfahrzeugs betätigt.

Aufbau und Wirkungsweise

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Mechanisch wirkende Gleisschaltmittel sind am Schienenfuß montiert. Sie bestehen aus einem Gehäuse, aus dem eine mechanische Betätigungseinrichtung (eine Art Hebel oder Finger) herausragt. Im Inneren befindet sich eine Kontakteinrichtung. Der Betätigungshebel wird durch den Spurkranz eines vorbeifahrenden Schienenfahrzeugs gegen eine Federkraft heruntergedrückt. Ist das Rad nicht mehr über dem Gleisschaltmittel, geht der Betätigungshebel (gedämpft) wieder in die Grundstellung zurück.

mechanischer Schienenkontakt zum Einschalten eines automatischen Warnsystems (Rottenwarnanlage)
mechanischer Schienenkontakt Bauform Cautor an einem Bahnübergang in Wexford (Irland)

Eine bei Eisenbahnen in Deutschland verwendete Bauform von mechanisch wirkenden Gleisschaltmittel war unter der Bezeichnung Radtaster bekannt. Sie wurden in Deutschland bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch hydraulisch wirkende Gleisschaltmittel abgelöst.

Bei Eisenbahnen in Deutschland werden mechanisch wirkende Gleisschaltmittel nur noch für Spezialanwendungen eingesetzt, z.B. dem Ein-/Ausschalten von automatischen Warnsystemen für Arbeitskräfte im Gleis.[6]

Eisenbahnen in verschiedenen Ländern verwenden mechanisch wirkende Gleisschaltmittel z.B. noch zum Ein-/Ausschalten von Bahnübergangssicherungsanlagen, z.B.:

Zusammengestellt aus [7]

Bekannte Bauformen sind:

  • Cautor
  • Forfex

Hydraulisch wirkende Gleisschaltmittel

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Hydraulisch wirkende Gleisschaltmittel reagieren auf die durch die Radsatzlast verursachte Schienendurchbiegung. Sie werden daher gelegentlich auch Schienendurchbiegungskontakte genannt.[5] Sie basieren auf einer Verstärkung dieser Durchbiegung durch das hydrostatische Prinzip, die einen elektrischen Kontakt betätigt.

Aufbau und Wirkungsweise

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Hydraulisch wirkende Gleisschaltmittel sind am Schienenfuß montiert. Im Inneren eines solchen Gleisschaltmittels befinden sich zwei Kolben unterschiedlichen Querschnitts, die über eine Rohrleitung verbunden sind. Die durch den Radsatz verursachte Durchbiegung der Schiene drückt den Kolben mit größerem Querschnitt nach unten. Entsprechend des hydrostatischen Prinzips (ähnlich der hydraulischen Presse) wird der kleinere Kolben gegen eine Feder gedrückt und stellt so den elektrischen Kontakt her. Als Flüssigkeitsfüllung wurde zunächst Quecksilber verwendet, später dann Hydrauliköl.[5] [6]

Bei Eisenbahnen in Deutschland waren hydraulisch wirkende Gleisschaltmittel unter den folgenden Bezeichnungen bekannt:

  • Plattenstromschließer
  • Scheibenstromschließer

Diese Gleisschaltmittel wurden in Deutschland ab den 1920er Jahren durch pneumatisch wirkende Gleisschaltmittel abgelöst.[5] [6]

In Italien ist für … ein hydraulisch wirkendes Gleisschaltmittel in Verwendung.[7]

Foto Italien besorgen? Bild Schnittzeichnung gemeinfrei aus dem Röll

Pneumatisch wirkende Gleisschaltmittel

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pneumatisch wirkender Schienenkontakt Bauform S44
pneumatisch wirkender Schienenkontakt Bauform S44 in Belgien
pneumatisch wirkender Schienenkontakt in Schweden in Björkliden

Pneumatisch wirkende Gleisschaltmittel reagieren auf die durch die Radsatzlast verursachte Schienendurchbiegung. Sie werden daher gelegentlich auch Schienendurchbiegungskontakte genannt.[5] Sie basieren auf einer Verstärkung dieser Durchbiegung durch Pneumatik, die einen elektrischen Kontakt betätigt.

Aufbau und Wirkungsweise

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Pneumatisch wirkende Gleisschaltmittel sind am Schienenfuß montiert. Im Inneren eines solchen Gleisschaltmittels befinden sich zwei Kolben unterschiedlichen Querschnitts, die über eine Rohrleitung verbunden sind, daneben noch ein Ventilsystem, sowie die Kontakteinrichtung. Die durch den Radsatz verursachte Durchbiegung der Schiene drückt den Kolben mit größerem Querschnitt nach unten. Entsprechend des pneumatischen Prinzips wird der kleinere Kolben gegen eine Feder gedrückt und stellt so den elektrischen Kontakt her.[5] [6]

Bei manchen Bauformen besteht die Kontakteinrichtung aus einem u-förmigen Röhrchen, in dem sich eine Quecksilberperle befindet. Durch den Druckunterschied aufgrund des pneumatischen Prinzips, wird die Quecksilberperle ausgelenkt. Diese verbindet dann zwei metallische Stifte miteinander und schließt so den elektrischen Kontakt.[5] [6]

Die beschriebenen pneumatisch wirkenden Gleisschaltmittel benötigen für die korrekte Funktion eine Mindestachslast und eine Mindestgeschwindigkeit für das Befahren durch Schienenfahrzeuge.[6]

Die in Deutschland bekanntesten Bauformen von pneumatisch wirkenden Gleisschaltmitteln sind:

  • S44
  • Neptun

Beide Bauformen wurden bei Eisenbahnen in Deutschland ab den 1950er bis 1960er Jahren durch die magnetisch wirkenden Gleisschaltmittel abgelöst.

Man findet sie bei Eisenbahnen in Deutschland heute noch in verschiedenen älteren Stellwerksbauformen als Zugeinwirkungsstelle zur Zugfahrstraßenauflösung und gelegentlich zur Einschaltung von älteren Bahnübergangssicherungsanlagenbauformen.

Bei Eisenbahnen in Schweden werden spezielle pneumatisch wirkende Gleisschaltmittel u.a. für die Ein-/Ausschaltung von Schrankenanlagen an schienengleichen Bahnsteigzugängen verwendet.[7]

Foto von Neptun besorgen (Dresden, Bad Harzburg, VPS ...)

Magnetisch wirkende Gleisschaltmittel

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Grundsätzlicher Aufbau

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Magnetisch wirkende Gleisschaltmittel sind am Schienenfuß an der Schieneninnenseite in Höhe des Schienenstegs montiert. Der innere Aufbau solcher Gleisschaltmittel basiert auf einer magnetischen Brücke, die von einem Dauermagneten gespeist wird. In einem Brückenzweig befindet sich die Schiene und in dem anderen Zweig (der sog. Nullzweig) die Kontakteinrichtung.

Die Funktion beruht darauf, dass das vorbeirollende Rad eines Schienenfahrzeugs aufgrund seiner Eisenmasse die im Inneren befindliche magnetische Brücke derart verstimmt, dass sich der magnetische Fluss in Richtung und Intensität im Bereich der Kontakteinrichtung verändert. Diese Veränderung des magnetischen Flusses wird zum Betätigen der Kontakteinrichtung genutzt.

Die bei Eisenbahnen in Deutschland verwendeten Bauformen von magnetisch wirkenden Gleisschaltmitteln unterscheiden sich geringfügig in den Funktionsprinzipien. Diese Prinzipien haben folgende Charakteristiken:

  • Umkehrung des magnetischen Flusses an der Kontakteinrichtung
  • Verstimmung des Gleichgewichtes der magnetischen Brücke an der Kontakteinrichtung

Umkehrung des magnetischen Flusses an der Kontakteinrichtung

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magnetisch wirkender Schienenkontakt Bauform MK (Magnetschienenkontakt) in Vörie
magnetisch wirkender Schienenkontakt Bauform DMK (Doppelter Magnetschienenkontakt) in Witten (Ruhr)
magnetisch wirkender Schienenkontakt Bauform MK (Magnetschienenkontakt) in Schwarzach-St.Veit

Bei dieser Wirkungsweise ist eine magnetische Brücke so eingestellt, dass der resultierende magnetische Fluss im Bereich der Kontakteinrichtung diese in der Grundstellung festhält. Kommt ein Rad eines Schienenfahrzeugs in den Wirkbereich, so bewirkt es durch seine Eisenmasse und Gegebenheiten der magnetischen Brücke, dass eine Umkehrung des magnetischen Flusses im Bereich der Kontakteinrichtung stattfindet. Diese Umkehrung des magnetischen Flusses bewirkt das Umschalten der Kontakteinrichtung.[5] [6]

Die folgenden bei Eisenbahnen in Deutschland verwendeten magnetisch wirkende Gleisschaltmittel funktionieren nach diesem Prinzip:

  • Magnetkontakt (MK)
  • Doppelmagnetkontakte (DMK)

Diese magnetisch wirkenden Gleisschaltmittel sind in Deutschland auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Bundesbahn verbreitet und werden dort sowie bei Eisenbahnen in anderen Ländern Europas als Einschalt-/Ausschaltkontakt von Bahnübergangssicherungsanlagen verwendet.[6] [7] Die doppelte Ausführung ist bei Eisenbahnen in Deutschland vereinzelt noch bei älteren Achszählern zu finden.

Verstimmung des Gleichgewichtes der magnetischen Brücke an der Kontakteinrichtung

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magnetisch wirkender Schienenkontakt "magnetischer Impulsgeber" von WSSB mit Beschriftung von Siemens
magnetisch wirkender Schienenkontakt "magnetischer Impulsgeber" von WSSB

Bei dieser Wirkungsweise befindet sich eine magnetische Brücke im Gleichgewicht. Im Bereich der Kontakteinrichtung ist der resultierende magnetische Fluss dann null und die Kontakteinrichtung daher in Grundstellung. Kommt ein Rad eines Schienenfahrzeugs in den Wirkbereich, so wird die magnetische Brücke durch die Eisenmasse des Rades aus dem Gleichgewicht gebracht. Daraus resultiert ein magnetischer Differenzfluss im Bereich der Kontakteinrichtung. Diese schaltet dann um.[5] [6]

Die folgenden bei Eisenbahnen in Deutschland verwendeten magnetisch wirkenden Gleisschaltmittel funktionieren nach diesem Prinzip:

  • magnetischer Impulsgeber
  • magnetisches Gleisgerät

Diese magnetisch wirkenden Gleisschaltmittel sind in Deutschland überwiegend auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Reichsbahn verbreitet und werden dort als Einschalt-/Ausschaltkontakt für Bahnübergangssicherungsanlagen sowie in verschiedenen Stellwerksbauformen als Zugeinwirkungsstelle zur Zugfahrstraßenauflösung verwendet.[5] [6]

Foto alter Impulsgeber besorgen (Hafenbahn MD)

Induktiv wirkende Gleisschaltmittel

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Induktiv wirkende Gleisschaltmittel basieren auf der Beeinflussung eines vom Gleisschaltmittel selbst ausgestrahlten Magnetfeldes durch die Eisenmasse des Rades eines Schienenfahrzeugs.

Begrifflichkeit

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Für einige Bauformen von Gleisschaltmitteln nach dem induktiven Prinzip wird auch der Begriff Radsensor verwendet. Die Verwendung des Begriffs Radsensor für bestimmte Bauformen ist in der Praxis inkonsequent, da er auch für andere auf einzelne Räder ansprechende Gleisschaltmittel zutreffen würde.[5] [6]

Grundsätzlicher Aufbau

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Die meisten heute gebräuchlichen Bauformen von induktiv wirkenden Gleisschaltmitteln sind elektronisch aufgebaut. Sie bestehen aus:

  • dem eigentlichen Sensorsystem (montiert an der Schiene)
  • einer Speise- und Auswertelektronik mit Übertragungseinrichtung zur auswertenden Signalanlage (montiert in neben dem Gleis stehendem Gehäuse).

Bei einigen Bauformen ist die Speise- und Auswerteelektronik in das Gehäuse des Schienenkontakts selbst integriert.[8]

Funktionsprinzipien

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Folgende Funktionsprinzipien von induktiv wirkenden Gleisschaltmittel gibt es:

Erfassung der Änderung des Schwingkreis-Speisestromes

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Dieses Prinzip ähnelt sehr stark einem induktiven Annäherungsschalter. (S+D)

Begrifflichkeit

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Insbesondere in Deutschland werden Gleisschaltmittel speziell dieses Prinzips inkonsequenterweise als Radsensoren bezeichnet, obwohl dieser Begriff auch für andere auf einzelne Räder reagierende Gleisschaltmittel zutreffen würde.[5] [6]

Gleisschaltmittel dieses Prinzips bestehen aus:

  • Sensorsystem mit Spule, montiert in einem Gehäuse auf der Schieneninnenseite in Höhe des Schienenstegs
  • Speise- und Auswerteelektronik, montiert in neben dem Gleis stehendem Gehäuse oder in das Gehäuse des Schienenkontakts selbst integriert.[8]

Um die Spule des Schwingkreises ist ein Streufeld ausgebildet. Der Oszillator schwingt ständig (z.B. mit der Frequenz 75kHz) und es fließt ein Ruhestrom. Dieser Ruhestrom wird zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit des Gleisschaltmittels verwendet. Kommt nun ein Rad in den Wirkbereich der Spule, wird dieser Schwingkreis durch die Eisenmasse des Rades so stark bedämpft, das der speisende Oszillator aufhört zu schwingen. Dadurch fließt dann ein kleinerer Speisestrom zum Oszillator. Sobald das Rad den Wirkbereich der Spule wieder verlassen hat, beginnt der Oszillator wieder zu schwingen. Dann fließt wieder der Ruhestrom. Diese Änderungen Ruhestrom <-> Arbeitsstrom wird durch die Speise- und Auswerteelektronik detektiert und als einzelne Achse erkannt. Die Information wird z.B. durch ein Relais an die angeschlossene Signalanlage weitergegeben.

Dieses Prinzip wird z.B. bei den induktiven Gleisschaltmittel der folgenden Firmen verwendet:

  • FEW
  • Frauscher
  • Scheidt & Bachmann
  • Tiefenbach

Gleisschaltmittel dieser Bauformen werden bei Eisenbahnen in Deutschland und anderen Ländern in Achszählern und teilweise auch als Einschalt-/Ausschaltkontakte von Bahnübergangssicherungsanlagen verwendet.

Bild TAZ Bild AZSB2000 Bild AZF Bild FEW

Erfassung der Feldrichtungsänderung

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Gleisschaltmittel dieses Prinzips bestehen aus folgenden Komponenten:

  • Sendespule, montiert in einem Gehäuse auf der Schienenaußenseite in Höhe des Schienenstegs
  • Empfangsspule, montiert in einem Gehäuse auf der Schieneninnenseite in Höhe des Schienenstegs
  • Speise- und Auswerteelektronik, montiert in neben dem Gleis stehendem Gehäuse

Die Sende- und die Empfangsspule haben eine definierte Anordnung zueinander.

Die Sendespule auf der Schienenaußenseite strahlt ein Magnetfeld ab (z.B. mit der Frequenz 30kHz), welches auf die Empfangsspule auf der Schieneninnenseite wirkt. Das von der Sendespule abgestrahlte Magnetfeld induziert in der Empfangsspule eine Spannung. Im Ruhezustand wird dies zur Überwachung der Funktionstüchtigkeit des Gleisschaltmittels verwendet.

Wenn sich ein Rad durch das abgestrahlte Magnetfeld (Wirkbereich) bewegt, wird das Magnetfeld durch die Eisenmasse des Rades im Verlauf der Feldlinien geändert. Befindet sich das Rad etwa 200mm vor bzw. hinter der Mitte des Sensorsystems, so schneiden die Feldlinien des abgestrahlten Magnetfeldes die Empfangsspule im Winkel von 90°. Die induzierte Spannung ist dann 0V. Diese räumlichen Änderungen des Koppelfeldes werden durch die Speise- und Auswerteelektronik detektiert und als einzelne Achse erkannt. Die Information wird auf unterschiedliche Art an die angeschlossene Signalanlage weitergegeben.

Die induktiven Gleisschaltmittel z.B. der Firma Thales/Alcatel/SEL sind nach diesem Prinzip aufgebaut. Gleisschaltmittel dieses Prinzips werden bei Eisenbahnen in Deutschland und anderen Ländern sehr häufig bei Achszählern als Zählpunkt verwendet.

Bild AzL (ohne EAK)

Erfassung der Feldstärkeänderung

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Gleisschaltmittel dieses Prinzips bestehen aus folgenden Komponenten:

  • Sendespule, montiert in einem Gehäuse auf der Schienenaußenseite in Höhe des Schienenstegs
  • Empfangsspule, montiert in einem Gehäuse auf der Schieneninnenseite in Höhe des Schienenstegs
  • Speise- und Auswerteelektronik, montiert in neben dem Gleis stehendem Gehäuse

Die Sendespule auf der Schienenaußenseite strahlt ein Magnetfeld ab (z.B. mit der Frequenz 43kHz), welches auf die Empfangsspule auf der Schieneninnenseite wirkt und dort eine Spannung induziert. Im Ruhezustand wird dies zur Überwachung der Funktionstüchtigkeit des Gleisschaltmittels verwendet. Wenn sich ein Rad durch das abgestrahlte Magnetfeld (Wirkbereich) bewegt, wird durch die Eisenmasse des Rades die Koppelintensität erhöht. In der Empfangsspule wird durch die dann wirkende höhere Feldstärke eine höhere Spannung induziert. Bewegt sich das Rad wieder aus dem Wirkbereich heraus, nimmt die Koppelintensität wieder ab, folglich reduziert sich auch die auf die Empfangspule wirkende Feldstärke. Diese Änderungen der Koppelintensität werden durch die Speise- und Auswerteelektronik detektiert und als einzelne Achse erkannt. Die Information wird auf unterschiedliche Art an die angeschlossene Signalanlage weitergegeben.

Dieses Prinzip findet z.B. bei induktiven Gleisschaltmitteln der Firma Siemens Verwendung, z.B. die Bauform

  • Elektronischer Schienenkontakt EK
  • Doppelter elektronischer Schienenkontakt DEK

Gleisschaltmittel dieses Prinzips bei Eisenbahnen in Deutschland und anderen Ländern sehr häufig bei Achszählern verwendet.

Bild AzS (ohne EAK)

Schnittstellen zu angeschlossenen Anlagen?

Sonderanwendung Auffahrerkennung von Weichen

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Auffahrmeldung von Weichen

Doppelschienenkontakte

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Zum Zweck der Fehleroffenbarung und zur Richtungserkennung des Befahrens werden insbesondere bei Achszählern nahezu ausschließlich Doppelschienenkontakte eingesetzt.

Sonderanwendung Geschwindigkeitsmessung

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Befährt ein Schienenfahrzeug einen Doppelschienenkontakt, so werden durch die beiden enthaltenen Einzelkontakte zwei Impulse erzeugt, deren zeitlicher Abstand direkt von der Geschwindigkeit des befahrenden Schienenfahrzeugs abhängig ist. Diesen Zusammenhang kann man direkt zur Geschwindigkeitsmessung verwenden.

Eine Anwendung fand dieses Verfahren bisher bei Geschwindigkeitsprüfeinrichtungen in Österreich. (Quelle?)

Sonderfall „Isolierte Schiene“

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Unter dem Begriff Isolierte Schiene versteht man bei Eisenbahnen in Deutschland eine besondere Kombination aus zwei verschiedenen Gleisschaltmitteln, die speziell für die Reaktion auf die letzte Achse einer Zugfahrt entwickelt wurde. Es handelt sich um eine Kombination aus einem kurzen Gleisstromkreis und einem innerhalb dessen Wirklänge liegenden Schienenkontakt, die beide durch eine Auswerteschaltung verknüpft werden. Trotz Kombination mit einem kurzen Gleisstromkreis wirkt die Kombination beider Gleisschaltmittel quasi punktförmig.

Der Begriff „isolierte Schiene“ im Sinne des speziellen Gleisschaltmittels darf nicht mit der Isolierung einer Schiene bei Gleisstromkreisen verwechselt werden. 2

Die Isolierte Schiene wird angewendet in folgenden Situationen:

  • Auflösen von Zugfahrstraßen bei Stellwerken ohne Gleisfreimeldeanlage (überwiegend mechanische, elektromechanische, ältere Relaisstellwerke nach dem Fahrstraßenprinzip)
  • Entsperren der Rückblockung beim Felder- und Relaisstreckenblock

Foto „Isolierte Schiene“

Weiter im Hauptartikel Isolierte Schiene

  • Ortung
  • Gleisfreimeldung
  • Gleisstromkreis
  • Achszähler
  • Bahnübergänge
  • Fahrzeugsensor
  • Isolierte Schiene
  • Zugmitwirkung
  • Zugschluss
  • Zugvollständigkeit
  • Peter Naumann, Jörn Pachl: Leit- und Sicherungstechnik im Bahnbetrieb, Fachlexikon. 2.Auflage, Tetzlaff Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-87814-702-3
  • Wolfgang Fenner, Peter Naumann, Jochen Trinckauf: Bahnsicherungstechnik. Steuern, Sichern und Überwachen von Fahrwegen und Fahrgeschwindigkeit im Schienenverkehr. Publicis Corportate Publishing, Erlangen 2003, ISBN 3-89578-177-0
  • Ulrich Maschek: Sicherung des Schienenverkehrs. Grundlagen und Planung der Leit- und Sicherungstechnik. Vieweg+Teubner Verlag GmbH Springer Fachmedien, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-8345-1020-5
  • Colin Bailey (Hrsg.): European Railway Signalling. A & C Black (Publishers) Limited, London 1995, ISBN 0-7136-4167-3
  • Gregor Theeg, Sergej Vlasenko (Hrsg.): Railway Signalling & Interlocking. 1. Auflage, DVV Media Group GmbH Eurailpress, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7771-0394-5

Einzelnachweise

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  1. a b c Peter Naumann, Jörn Pachl: Leit- und Sicherungstechnik im Bahnbetrieb, Fachlexikon. 2004, S.112
  2. Ulrich Maschek: Sicherung des Schienenverkehrs. Grundlagen und Planung der Leit- und Sicherungstechnik. 2012, S.35
  3. Wolfgang Fenner, Peter Naumann, Jochen Trinckauf: Bahnsicherungstechnik. 2003, S.53
  4. Gregor Theeg, Sergej Vlasenko (Hrsg.): Railway Signalling & Interlocking. 2009, S.143-147
  5. a b c d e f g h i j k l Peter Naumann, Jörn Pachl: Leit- und Sicherungstechnik im Bahnbetrieb, Fachlexikon. 2004, S.174-175
  6. a b c d e f g h i j k l m Wolfgang Fenner, Peter Naumann, Jochen Trinckauf: Bahnsicherungstechnik. 2003, S.45-53
  7. a b c d Colin Bailey (Hrsg.): European Railway Signalling. 1995, S.136-138
  8. a b Ulrich Maschek: Sicherung des Schienenverkehrs. Grundlagen und Planung der Leit- und Sicherungstechnik. 2012, S.44-47

Commons

Andere Sprachen

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Weiterleitung von

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  • Schienenkontakt
  • Radsensor
  • Radtaster
  • Plattenstromschließer
  • Schienenstromschließer
  • S44-Kontakt
  • Neptun-Kontakt
  • Magnetkontakt (MK)
  • Doppelmagnetkontakt (DMK)
  • magnetischer Impulsgeber
  • magnetisches Gleisgerät
  • Elektronischer Schienenkontakt EK
  • Doppelter elektronischer Schienenkontakt DEK
  • Fühlschiene
  • Mechanische Hebelsperre