Benutzer:Hajog/Auf der Suche nach Fritz Kann

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Auf der Suche nach Fritz Kann
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 2022
Länge 100 Minuten
Altersempfehlung ab 0
Stab
Regie Marcel Kolvenbach
Produktion Tessa Langhans (Prod.-leitung),
Produktion: publicnomad
Musik Cassis B Staudt
Kamera Katja Rivas Pinzon

Auf der Suche nach Fritz Kann ist ein Film des Dokumentarfilmers und investigativen Journalisten Marcel Kolvenbach. Kolvenbach verfolgt mit diesem Film ein sehr persönliches Anliegen. Er ist einem Familiengeheimnis auf der Spur, er verfolgt die Spur des ersten Mannes seiner Großmutter – des Juden Fritz Kann, der von den Nazis deportiert und ermordet wurde.

Wer war Fritz Kann? War er sein Großvater? Die Suche führt von Deutschland über Polen bis nach Argentinien, dabei kreuzen sich die Wege anderer Suchender.

Marcel Kolvenbach hat viel von der Welt und ihren Konflikten, von Afrika und dem amerikanischen Kontinent gesehen. Von der Familie seines Vaters, von seinen Großonkeln und seine Großeltern erfährt er sehr wenig, fast nichts. Die letzte Spur von Fritz Kann ist seine Unterschrift neben der seiner Frau - der Großmutter des Autors - auf dem Zeugnis des gemeinsamen Sohnes Horst Kann. So beginnt er die Suche nach diesem Familiengeheimnis.

Erst als der Autor den Historiker Joachim Schröder [1] trifft, wird er fündig. In den Deportationslisten des Erinnerungsorts Alter Schlachthof stoßen sie auf den Namen von Fritz Kann. Spätere Recherchen in anderen Archiven, wie dem Stadtarchiv Mülheim, und der Vergleich mit den Meldeanschriften bestätigen, dass es sich um den Gesuchten handeln muss. Demnach wurde Fritz Kann am 22. April 1942 vom damaligen städtischen Schlachthof an der Rather Straße in Düsseldorf-Derendorf ins Transitghetto Izbica im besetzten Polen deportiert. Und wie Marcel Kolvenbach später feststellt, werden in diesem Transport „DA52“ und in anderen Transporten aus Düsseldorf-Derendorf weitere Familienangehörige in den Tod geschickt.

Für die Gedenkstätte des Erinnerungsortes und deren Video-Zeugnisse interviewt Marcel Kolvenbach Zeitzeugen und Nachkommen.

Mit den Historikern und Mitarbeitern des Bildungswerks Stanisław Hantz[2] reist Marcel Kolvenbach nach Sobibor, ehemals ein reines Vernichtungslager, eine Todesfabrik und nach Izbica, das ehemalige größte „Sammelghetto“ für die Todesfabriken 1942/43.

Im Laufe der Recherchen findet er Angehörige von Fritz Kann, denen oft in letzter Minute die Flucht nach Glasgow und nach Buenos Aires gelang. Er findet das Grab von Max Kann, dem Bruder von Fritz Kann, der 1945 in Buenos Aires verstarb, und die Landungskarte von Lina Kann, der Mutter von Fritz, der noch im November 1939 die Flucht über den Atlantik gelang. Und er findet Nachkommen der Schwester von Fritz Kann, Jeanette, die in Berlin leben. Es war eine lange mühsame Suche, die wohl weitergehen wird.

In seinem filmischen Essay vermischen sich die verschiedenen Ebenen der Suche, die Zeitzeugeninterviews, die historischen Dokumente und Analysen der Historiker Joachim Schröder, Steffen Hänschen und Andreas Kahrs mit einem imaginären Erinnerungsraum des Autors, den die israelische Choreographin und Tänzerin Reut Shemesh gestaltet,

Einzelnachweise

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  1. Joachim Schröder auf der Website der Hochschule Düsseldorf
  2. Bildungswerk Stanisław Hantz e. V.
  3. interview with Cassis B Staudt, Cassis B Staudt talks about Composing the Searching for Fritz Kann Original Soundtrack, outsideleft.com, by LamontPaul, Founder & Publisher. Abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  4. Real Fiction Films
  5. Publikumspreis „Lüdia“ 2022 (abgerufen am 28.11.2022)
  6. |Buenos Aires Film Festival, Argentina 2022 (abgerufen 3.12.2022)
  7. Near Nazareth Film Festival (abgerufen 28.5.2022)
  8. Deutscher Dokumentarfilm Musikpreis 2022 München