Benutzer:Immanuel Giel/Minerale

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In der modernen Systematik werden Minerale nach ihrer chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur klassifiziert und in neun Mineralklassen eingeteilt.

Elemente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gediegene Elemente sind Minerale, die in der Natur in freier, ungebundener Form vorliegen. Hierzu zählen 23 Elemente (18 Metalle und 5 Nichtmetalle), sowie ihre Modifikationen und Legierungen.

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Kupfer (Cu) Der lateinische Name cuprum ist abgeleitet von aes cyprium „Erz von der Insel Zypern“, wo im Altertum Kupfer gewonnen wurde. Kupfer ist als relativ weiches Metall gut formbar und zäh. Als hervorragender Wärme- und Stromleiter findet Kupfer vielseitige Verwendung und zählt auch zur Gruppe der Münzmetalle.
Silber (Ag) Silber ist ein Edelmetall und gehört zu den Münzmetallen. Es ist ein weiches, gut verformbares (duktiles) Schwermetall mit der größten elektrischen Leitfähigkeit aller Elemente und der größten thermischen Leitfähigkeit aller Metalle.
Gold (Au) Gold zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Dies liegt daran, dass Gold einerseits die auffallende gelbe Farbe zeigt, andererseits auch gediegen, also als Element, in der Natur vorkommt und nicht erst aus Erzen chemisch isoliert werden muss.
Eisen (Fe) Eisen wurde von Menschen erstmalig nachweisbar etwa 4000 v. Chr. in Sumer und Ägypten benutzt. Es handelte sich um gediegenes Eisen von Meteoriten, das zur Dekoration und zur Anfertigung von Speerspitzen diente.
Schwefel (S) Schwefel (chemisch nach dem Lateinischen Sulphur oder Sulfur genannt, im Deutschen eventuell vom Indogermanischen *suel- „schwelen“ abgeleitet) verbrennt an der Luft mit blauer Flamme und erzeugt dabei stechend riechendes Schwefeldioxid. Schwefel ist für Lebewesen ein essentielles Element.
Graphit (C) Der Name leitet sich aus dem Griechischen γραφειν (graphein) ab, was schreiben bedeutet. Er spielt damit auf die Tatsache an, dass Graphit auf Papier oder anderen rauhen Oberflächen durch Abreibung der einzelnen Blättchen leicht eine graue Ablagerung hinterlässt, die im Bleistift zum Schreiben genutzt werden kann.
Diamant (C) Das Wort leitet sich aus dem spätlateinischen diamantem, Akkusativ von diamas ab, einer gräzisierenden Abwandlung von adamas, akk. adamantem, zu griechisch αδάμας, adámas, „unbezwingbar“. Im klassischen Latein wurden als adamas besonders harte Materialien bezeichnet.


Sulfide und Sulfosalze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sulfide und Sulfosalze bestehen aus einer Verbindung von Schwefel, Selen, Tellur, Arsen, Antimon und Bismut. Hierzu zählen etwa 600 Mineralien.

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Galenit
(Bleiglanz)
Galenit kann als eines der ersten Minerale gelten, das von Menschen bergmännisch abgebaut wurde.
Pyrit Sein metallischer Glanz und seine goldene Farbe brachten dem Pyrit den Beinamen Katzengold ein. Eine weitere, seltenere Bezeichnung ist Narrengold, ein wahrscheinlich inkorrekter Anglizismus (fool's gold). Anders als echtes Gold ist Pyrit aber nicht formbar und wesentlich härter als das Edelmetall.
Sphalerit
(Zinkblende ZnS)
Der Name Sphalerit geht auf das griechische sphaleros (zu deutsch: heimtückisch) zurück, da es wie erwähnt oft mit anderen Mineralen verwechselt wird.
Cinnabarit
(Zinnober)
Der Name Cinnabarit nimmt Bezug auf seine leuchtend rote Farbe und leitet sich aus dem lateinischen cinnabaris und dieses wiederum aus dem persischen zinjifrah, zu Deutsch Drachenblut, ab.


Halogenide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die etwa 140 Halogenide bestehen aus einer Verbindung mit den Halogenen Fluor, Chlor, Brom oder Iod mit Kationen wie Natrium oder Calcium.

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Fluorit Flussspat war schon im antiken Griechenland bekannt. Der deutsche Name geht auf die erwähnte Verwendung als Flussmittel in der Metallverarbeitung zurück.
Halit Der Name Halit leitet sich aus den griechischen Wörtern ἅλας, hals, halo für Salz und λίθος lithos für Stein. Das aus Salzstöcken oder Salinen gewonnene Speisesalz ist bereits seit der Antike eine begehrte Handelsware, die auf so genannten Salzstraßen von den Herstellungsorten in salzarme Regionen exportiert wurde.
Salmiak Natürlich vorkommendes Ammoniumchlorid ist als Mineral Salmiak bekannt und verbreitet. Der Name "Salmiak" leitet sich von lat. "sal ammoniacum" (Salz des Ammon, siehe auch Namensherkunft von Ammoniak) ab, da es im Altertum in der Nähe eines Ammon-Tempels im heutigen Ägypten vorkam und mit Halit (Steinsalz) verwechselt wurde.
Sylvin Sylvin, auch unter seiner chemischen Bezeichnung Kaliumchlorid bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der einfachen Halogenide. Sylvin wurde in latinisierter Form "sal digestibus Sylvii" (Salz des Sylvius) nach dem niederländischen Physiker und Chemiker François Sylvius de le Boe (1614-1672) benannt.


Oxide und Hydroxide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Verbindung von Metallen oder Nichtmetallen mit Sauerstoff oder Hydroxylgruppen (OH- -Gruppen) entstehen die etwa 400 Oxide bzw. Hydroxide (auch Oxyde genannt).

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Hämatit Hämatit, auch Blutstein, Eisenglanz, Specularit, Iserin, Roteisenstein, Roteisenerz oder Rötel genannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit einem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff = 2:3. Die Bezeichnung Hämatit leitet sich aus dem griechischen Wort αιματoεις (gesprochen: haimatoeis) und bedeutet soviel wie „Blut“ oder „blutig“.
Magnetit Magnetit (auch Magneteisen, Magneteisenstein, Eisenoxiduloxid oder Eisen(II,III)-oxid) ist das stabilste Oxid des Eisens mit einer hohen Beständigkeit gegen Säuren und Laugen. Bei dem römischen Schriftsteller Plinius den Älteren lässt sich der Hinweis auf einen Stein magnes, der nach einem Hirten gleichen Namens bezeichnet sein soll, finden. [2] Dieser Hirte habe den Stein auf dem Berg Ida gefunden, als die Schuhnägel und die Spitze seines Stocks am Erdboden haften blieben.
Korund Der Korund ist ein relativ häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall:Sauerstoff = 2:3 und gilt gemeinhin mit einer Mohshärte von 9 nach dem Diamant als das zweithärteste Mineral. Varietäten sind: Leukosaphir - farblos, Rubin - kräftig rot durch Chrom, Saphir - blau, alle Farben außer rot, Padparadscha - rosa-orange und Schmirgel
Pechblende Uraninit, auch Pechblende oder Uranpecherz genannt, ist ein Oxid-Mineral. Es ist durch seinen Urangehalt radioaktiv.


Karbonate, Nitrate, Borate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierzu zählen die Salze der Salpetersäure, Kohlensäure und Borsäure.

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Calcit Chemisch gesehen ist Calcit, wie der ähnliche Aragonit und der Vaterit ein Calciumcarbonat, also ein Calcium-Salz der Kohlensäure. Charakteristisch für Kalzitkristalle ist eine besonders hohe Doppelbrechung. Licht, das nicht entlang der optischen Achse des Kristalls einfällt, wird in zwei Lichtbündel aufgespalten, einen ordentlichen und einen außerordentlichen.
Malachit Der „Malachit“ leitet sich über das lateinische molochitis wohl vom griechischen Wort μαλάχη, in altgriechischer Aussprache maláchē für „Malve“ ab. Die Farbe des Steines soll an das kräftige Grün der Blätter erinnern.
Borax Borax wurde zuerst 1748 durch den schwedischen Mineralogen Johan Gottschalk Wallerius beschrieben. Der Name leitet sich von dem arabischen Wort bauraq für „weiß“ ab. Es wurde schon in der Antike in China für Glasuren und in Ägypten zum Einbalsamieren benutzt.
Dolomit Als eigenständiges Mineral erkannt wurde Dolomit gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch den Schweizer Mineralogen H. B. de Saussure, der ihn nach dem französischen Geologen Déodat de Dolomieu benannte.


Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierzu zählen die Salze der Schwefelsäure, Chromsäure, Molybdänsäure und Wolframsäure, außerdem die Selenate und Tellurate mit zweiwertigen tetraedrischen Komplexionen (Bsp. [SO4]2-). Die Gruppe umfasst etwa 700 Mineralien.

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Gips Im Allgemeinen ist Gips farblos oder weiß, kann aber durch Aufnahme von Fremdionen oder Beimengungen unterschiedlicher Art (Sand, Bitumen) eine gelbliche, rötliche, graue oder braune Farbe annehmen. Seine Strichfarbe ist jedoch weiß.
Apatit Der Name Apatit leitet sich aus dem altgriechischen άπατᾶν, ápatan, „täuschen“ ab. Da das Mineral in so vielen Farbvariationen vorkommt, ist die Gefahr groß, dass es zum Beispiel mit den Mineralen Beryll, Topas oder der Turmalingruppe verwechselt wird.
Türkis Das Mineral Türkis ist ein eher selten vorkommendes, wasserhaltiges Kupfer-Aluminium-Phosphat. Seiner charakteristischen blaugrünen Farbe verdankt die Farbe Türkis ihren Namen.
Wolframit Wolframit ist Oberbegriff für Glieder der Mischreihe zwischen den Endgliedern Ferberit und Hübnerit.


Phosphate, Arsenate, Vanadate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu dieser Gruppe zählen alle Minerale mit dem Säurerest H3XO4, wobei X für Phosphor, Vanadium, Arsen stehen.

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Adamin Adamin ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Libethenit-Reihe der wasserfreien Phosphate mit eingelagerten Fremdionen.
Fluorapatit Fluorapatit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Apatit-Pyromorphit-Gruppe und der Mineralklasse der wasserfreien Phosphate, das sowohl in Form verschieden farbiger Kristalle und großen, massigen Aggregaten, als auch als Bestandteil in Zähnen vorkommt.
Mottramit Mottramit ist ebenso wie Descloizit ein typisches Sekundärmineral, das sich durch Oxidation vorwiegend in Blei-Zink-Kupfererz-Lagerstätten bildet. Begleitminerale sind neben dem Descloizit unter anderem auch Mimetesit und Vanadinit. Benannt wurde Mottramit nach seiner Typlokalität Mottram in England. Das Mineral wurde von Henry Enfield Roscoe 1876 erstmals beschrieben.


Silikate (und Germanate)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Silikate mit ihren vielen gesteinsbildenden Mineralen stellen die größte Klasse dar, in denen der [SiO4]4--Tetraeder einen wesentlichen Baustein darstellt. Hinzugezählt werden außerdem noch die sehr seltenen Germanate.

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Almandin Almandin (von lat. alabandina, nach der antiken Stadt Alabanda in Karien), auch Eisentongranat, ist ein häufig vorkommendes Silikat-Mineral, genauer ein Inselsilikat (Nesosilikat) aus der Familie der Granate.
Zirkon Die natürliche Farbe von Zirkon variiert von farblos, goldgelb, rot bis braun, kann aber auch grün, blau oder schwarz sein. Strichfarbe ist weiß. Exemplare, die aufgrund ihrer Größe und Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind ein beliebter Ersatz für Diamanten, mit denen sie zuweilen verwechselt werden. Der Name stammt entweder vom arabischen zarqun, Zinnober, oder vom persischen zargun, goldfarben.
Andalusit Andalusit, manchmal auch Chrysanthemenstein genannt, ist ein häufig vorkommendes Aluminium-Silikat-Mineral aus der Mineralklasse der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen. Andalusit wurde nach seinem ersten, später als untypisch erkannten Fundort, Andalusien, benannt
Topas Topas, auch Schneckenstein, Schneckentopas, Pyknit (veraltet) oder Sächsischer Diamant genannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate, sowie der Gruppe der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen (Neso-Subsilikate). Nach Angaben des römischen Naturforschers Plinius des Älteren stammt der Name Topas von der Insel Topazos ab, die im Roten Meer gelegen ist. Tatsächlich wurde aber dort kein Topas, sondern ein anderes Mineral, Olivin, abgebaut, das lange mit Topas verwechselt wurde.


Beryll, Cordierit, Epidot, Zoisit

Organische Minerale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hierzu zählen Salze organischer Säuren, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe, stickstoffhaltige Verbindungen (Amide organischer Säuren oder Heterocyclen) und Harze.

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Abelsonit Abelsonit , auch Nickelporphyrin genannt, ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mellit-Julienit-Gruppe der Mineralklasse der organischen Verbindungen, genauer eine organische Säure. Das Mineral wurde nach Philip Hauge Abelson, dem Präsidenten der Carnegie Institution in Washington, D.C. benannt.
Mellit Mellit (umgangssprachlich auch Honigstein genannt) ist ein Mineral aus der Ordnung der Salze mit organischen Säuren
Evenkit Evenkit (n-Tetracosan) ist eines der wenigen natürlich vorkommenden organischen Minerale. Entdeckt wurde es im Jahr 1953 in der Gegend des Flusses Untere Tunguska in Sibirien.
Bernstein Bernstein wird von der International Mineralogical Association nicht als Mineral anerkannt!