Benutzer:JEW/Gräberfeld von Hesselbjerg

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Das wikingerzeitliche Gräberfeld von Hesselbjerg, bei Boulstrup, in Odder in Jütland in Dänemark liegt am Nordende einer langen, schmalen Anhöhe. Nicht zu verwechseln mit Hesselbjerg auf Langeland

Die 32 untersuchten Körpergräber der Wikinger liegen am Osthang. Grabstätten mit schweren Feldsteineinfassungen sind selten. Vereinzelte Bodenverfärbungen von Holzsärgen sind ebenso vorhanden wie Pfostenlöcher an Grabrändern. Die Skelette sind teilweise erhalten.

Grabbeigaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gräbern wurden ein Feuerstahl (dänisch IIdstål), eiserne Messer, eine Nadel, Perlen, Schnallen, eine Scheibe aus Bronze, Fibeln, ein Spinnwirtel und Tongefäße gefunden. In acht Fällen wurde lediglich ein eisernes Messer beigegeben, während 10 Gräber völlig leer waren.

Kleeblattfibel

Vier Bronzefunde sind um 900 n. Chr. anzusetzen, wobei eine genauere Datierung unmöglich ist:

  • Die als Schüsselgriff aufzufassende Scheibe mit durchbrochener Ornamentik hat einen Greif als Motiv; dessen Kopf mit Fortsätzen versehen ist. Arme und Beine greifen umeinander oder reichen zum Rand. Aus nordischen Funden sind einige Entsprechungen bekannt. Das noch im 10. Jahrhundert anzutreffende Motiv war in der älteren Wikingerzeit besonders beliebt. Der Greif wird als fremdartig aufgefasst. Seine nordische Abkunft ist jedoch nicht auszuschließen. Als Vorbild könnte man die naturalistischen Oseberger Holzschnitzereien ansehen und die Greife nordischer Art bei kontinentalen Arbeiten als nordischen Einfluss begreifen.
  • Die vergoldete Kleeblattfibel[1], wiederholt dreifach einen Greif im Borrestil mit einem Kopf von vorn, mit runden Ohren und verdrehtem Körper. Er hat, verbunden durch eine schmale Taille, einen massiven Ober- und Unterleib.
  • Eine zweite Kleeblattfibel, wiederholt dreifach stilisierte Pflanzenornamentik. Das Motiv greift auf karolingische Vorbilder zurück, ist aber verzerrt. Der Stängel geht als Bogen von der Mitte aus, wird durch eine Doppelwulst gebrochen und entfaltet sich in birnenförmige Blätter. Das Stück hat eine Parallele in Schonen. Beide stammen eventuell aus derselben Werkstatt oder sind nachgeahmt.
  • Eine vergoldete Scheibenfibel, mit dreifacher, verflochtener Komposition, ist eine Rarität. Eine verwandte Arbeit stammt aus Ketting auf Alsen. Eine filigranartige Wulst bildet die Einfassung. Das Zentralmotiv scheint ein Tierkopf mit zurückgebogenem Schopf und offenem Rachen zu sein. Der Körper ist schlank, eine kleine Halbkugel ersetzt den Vorderschenkel. Der Hals ist lang, die Beine nicht zu erkennen, was bei vergleichbaren Jellingtieren zu erwarten wäre. Das Gokstadortband und der Mammenrückenbügel zeigen vergleichbare Technik. Das Stück zeigt die Gestaltung neuer Prägungen und die Spannweite der Wikingerkunst.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Kleeblattfibel war eine Gewandschließe der Frauentracht der Wikinger.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hellmuth Andersen, Ole Klindt-Jensen: Hesselbjerg. En gravplads fra vikingetid In: KUML 1970 S. 31–42

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Kategorie:Archäologischer Fundplatz auf Bornholm Kategorie:Gräberfeld in Dänemark Kategorie:Wikingerzeit