Benutzer:JEW/Grotte d’Aldène

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Grotte d’Aldène
Grotte d’Aldène
Karte
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Die seit 1955 als Monument historique geschützte Grotte d’Aldène (auch Fauzan-, Minerve oder Coquillehöhle - dt. Muschelhöhle genannt), liegt in Cesseras auf der Südseite der Schlucht des Flusses Cess, nördlich von Fauzan und westlich von Minerve, am Montagne Noire, (dt. „Schwarzes Gebirge“) im Département Hérault in Frankreich.

Sie wurde ab dem Jungpaläolithikum genutzt und mit Gravuren aus dem Aurignacien (vor 40.000 bis 31.000 Jahren) verziert. Die Höhle lieferte auch Funde aus der Mittelstein- und Bronzezeit.

Die Bedeutung der Höhle liegt in den vielen Überresten des Tautavel-Menschen[1], der vor etwa 320.000 Jahren lebte. Schichten von etwa 13.000 und 5.000 v. Chr. enthielten Relikte moderner Menschen.

Der Grund, warum die Höhle Relikte dieses Alters enthält, ist der Klimawandel. Während der Eiszeiten wurde die Höhle nur genutzt, wenn Tiere und ihre Jäger das Gebiet durchstreiften. Die erste war die Mindel-Riss-Zwischeneiszeit[2], die zweite eine Zwischeneiszeit in der Riss-Eiszeit [3], und die letzte war das Ende der Riß-Kaltzeit (etwa 128.000 v. Chr.).

  • Die obere Ebene wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Émile Rivière (1835–1922) erforscht.
  • 1879 bemerkte der Chemieingenieur Armand Gautier (1837–1920), ein auf Phosphate spezialisiertes Mitglied der Akademie der Wissenschaften, als Fauzan bekannte Brushitablagerungen, die von der Zersetzung (Pseudomorphose) von Knochen der Tiere des Quartärs stammten. Die Phosphatvorkommen stellten einen gehaltvollen Dünger dar, der zwischen 1888 und 1937 und vermarktet wurde.
  • 1927 fand ein Lehrer aus Montauban, in einer von Sand befreiten Galerie, mit ockerfarbenen Akzenten intensiviert eGravuren, die Bären und Nashörner aus dem Jungpaläolithikum zeigten.
  • 1948 entdeckte Pater Denis Cathala (1899–1950) die untere Ebene der Höhle und Fußabdrücke von Bären, Hyänen und Menschen.
  • Louis. Méroc (1904–1970) und E. Delaplace führten 1950 eine Untersuchung durch.
  • Louis Barral und Suzanne Simone machten zwischen 1971 und 1991 neue Ausgrabungen.

Die Ausgrabungen erbrachten drei Stratigraphien:

  • die unteren Schichten M bis I, enthielt Faunen (Höhlenbär (Ursus deningeri), Tahr (Hemitragus jemlahicus) und Wühlmäuse (Pliomys episcopalis), die an jene der Höhle von Arago (La Caune de l’Arago) und des „Mas des Caves“ erinnern;
  • die mittleren Schichten H bis F, enthielten Industrien aus kieselsäurehaltigen Kalksteinflocken und geschnittenen Quarzkieseln, die auf das frühe Tayacian zurückgehen;
  • die oberen Schichten E bis A, mit ähnlichen Industrien aus dem Oberacheuléen (Faustkeile, geschnittene Kieselsteine, Levallois-Flocken, Schaber, Zähne).

Die radiometrische Datierung stalagmitischer Böden ermöglichte die Altersbestimmung der Ablagerungen. Eine Galerie im oberen Teil produzierte große und tiefe Gravuren mit Motive von Bär, Katze, Mammut aber auch Pferd).

Sie waren Studiengegenstand von Denis Vialou. In der Galerie wurden die Stalagmiten und Holzkohlen auf mehr als 30.000 Jahre datiert. Für Paul Ambert erweist sich das Datum, der Stil und die Tierauswahl von Aldène, als identisch mit denen, der ersten Periode in der Chauvet-Höhle.

Eine mesolithische Menschengruppe hinterließ 400 Fußabdrücke und Fackelspuren, die auf etwa 8.000 Jahre zurückgehen. 2018 untersuchten namibische Fährtenleser die Fußabdrücke und stellten die Anwesenheit von 26 Personen fest (Männer, Frauen und Kinder, von denen einige auf den Schultern von Erwachsenen getragen wurden).

Die Höhle wurde auch während der Spätbronzezeit und der frühen Eisenzeit in hohem Maße genutzt.

  • Philippe Audra-Responsable d'édition, Yves Besset, Jean-Yves Bigot, Association française de karstologie: Grottes et karsts de France - La grotte d'Aldène, un dédale de pertes étagées (Cesseras, Hérault), In: Karstologia Mémoires, Paris, Association française de karstologie, no 19,‎ 2er 2010, S. 318-319 (ISBN 978-2-95-042225-5.
  • Philippe Galant, Jean-Pierre Holvoet: Contribution à l'étude de la grotte d'Aldène, In: Spelunca, No 81,‎ 2001, S. 23-35.

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Kategorie:Höhle in Okzitanien Kategorie:Höhle in Europa Kategorie:Geographie (Département Hérault) Kategorie:Monument historique (Höhle) Kategorie:Höhlenmalerei Kategorie:Monument historique im Département Hérault Kategorie:Aurignacien Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Europa Kategorie:Monument historique seit 1995

  1. Als Mensch von Tautavel (französisch Homme de Tautavel) wird eine Fossiliengruppe bezeichnet, die in der Höhle von Arago unweit von Tautavel im Département Pyrénées-Orientales entdeckt und der Gattung Homo zugeordnet wurde.
  2. Die im Alpenraum Mindel-Riß-Interglazial genannte Holstein-Warmzeit, (oder Holstein-Interglazial),
  3. im Alpenraum auch Riß/Würm-Interglazial genannt