Benutzer:JEW/Messer von Beringstedt

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Das jungbronzezeitliche (9. bis 8. Jahrhundert v. Chr.) Messer von Beringstedt, stammt vom Flur Fohrsberg, aus Beringstedt, nördlich von Itzehoe im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.

Das Messer ist etwa 11 cm lang. Die abgebrochene Klinge ist mit einer Schiffsdarstellung verziert. Der Griff hat die Form einer mit einem Schnurrock bekleideten Frauenfigur, wie er von bronzezeitlichen Frauentrachten des Nordens [1] bekannt ist. Überdies trägt sie zwei Halsringe, auf dem Rücken eine Gürteldose und einen Ring im überdimensionierten Ohr. Details des Halsringes datieren das Messer in die Periode V der Bronzezeit.

Lage

Ein dänischer Messergriff als Frauenkopf mit Ohrringen wurde in Javngyde, Gemeinde Tulstrup in Ostjütland gefunden.

Fundbericht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hufner, der das Messer 1785 beim Pflügen am Kaiser(s)berg fand, fuhr, da er sich im Glauben befand, es handele sich um Gold, nach Rendsburg um sich von einem Goldschmied goldene Schnallen machen zu lassen. Dieser erkannte das es Bronze war. Die Geschichte sprach sich herum und ein Amtmann ließ die Figur beschlagnahmen. Da er ahnte, dass es sich um ein historisches Stück handelte, schickte er sie nach Kopenhagen[2]. Hier landete es im National-Museum.

Kontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johanna Mestorf (1828–1909) beschreibt den Fund des einzigen ähnlichen Bronzemessers in Schleswig-Holstein mit einem Griff in Gestalt einer mit Hals-, Ohr-, Arm- und Fußringen geschmückten weiblichen Figur, welche mit beiden Händen ein Näpfchen umspannt; auf der Klinge ein Schiff, das in einer Urne bei Itzehoe gefunden wurde.

Carl Friedrich Jägermann beschrieb 1819 die Grabhügel am Kaiserberg: Der Grabhügel 26 beeindruckt mit einer Höhe von 3,95 m. Im Hügel (möglicherweise auch in Hügel 24) wurden ein Schwert, ein kupferner Dolch, ein Opfermesser aus Stein, eine metallene Streitaxt, ein antikes Messer, mehrere Streitäxte, verschiedene Urnen, sowie andere Gegenstände aus der Vorzeit gefunden.

Im Ort steht ein hierher versetzter Schalenstein, der auch das Wappen ziert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Friedrich Jägermann: Itzehoe und dessen Umgebungen, in historischer und topographischer Hinsicht Als Beitrag zur Vaterlandskunde, 2. Auflage, Itzehoe 1838
  • Michael Müller-Wille: Opferkulte der Germanen und Slawen. Theiss, Stuttgart 1999 ISBN 3-8062-1443-3 S.20
  • Volquart Pauls, Otto Scheel (Hrsg): Geschichte Schleswig-Holsteins Bd. 1 Wachholz-Verlag 1939
  • Johanna Mestorf: Vorgeschichtliche Alterthümer aus Schleswig-Holstein, Hamburg: Meissner 1885, Tafel XXV, Bronzemesser S. 258–261.
  • Peter Prüssing: Die Messer im nördlichen Westdeutschland: (Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen) C. H. Beck München 1982 ISBN 10: 3406080693 S. 99

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mädchen von Egtved, Borum Eshøj, Frau von Skrydstrup
  2. Seit 1773 (Vertrag von Zarskoje Selo bzw. [[Puschkin (Stadt)|Puschkin]) war Schleswig-Holstein unter dänischer Herrschaft

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


[[Kategorie:Archäologischer Fund (Schleswig-Holstein)]] [[Kategorie:Archäologischer Fund (Bronzezeit)]] [[Kategorie:Dänisches Nationalmuseum]] [[Kategorie:Itzehoe]]