Benutzer:Kino-Operateur/Cinemeccanica
Cinemeccanica, gegründet im Mai 1920 und lokalisiert in Mailand (Italien), ist ein italienischer Hersteller und Vertreiber von digitaler und analoger Kinotechnik. Die Filmprojektoren aus dem Hause Cinemeccanica sind weltweit verbreitet. Wegen ihrer robusten Bauart und den vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten sind die einzigen zurzeit erhältlichen 35mm-Projektoren Victoria 5 und Victoria 8 sehr beliebt. Cinemeccanica hat auch eigen produziertes Equipment für das digitale Kino im Angebot.
Analoges Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jeder 35mm-Projektor von Cinemeccanica kann vom Käufer selbst zusammengestellt werden. So kann dieser zwischen verschiedenen ausgestatteten (für verschiedene Lichtleistungen) Lampenhäusern, welche die Xenon-Gasentladungslampe und einen Reflektor (halber Ellipsoid) zur Bündelung des Lichtes auf das Filmbild, verschiedenen Steuerungssystemen für manuellen oder weitgehend automatisierten Betrieb, unterschiedlichen Fassungsvermögen an Filmspulen (Länge der Spulenarme) und deren Position (oberhalb und unterhalb des Laufwerks bei Spulen mit 1800 bis 4000 Meter Fassungsvermögen, hintereinander beziehungsweise links und rechts vom Projektorfuss (bei 5000 Meter Fassungsvermögen der Spulen)) wählen. Ebenfalls können alternativ oder zusätzlich zwei Umlenkrollen für Tellerbetrieb (Langlaufeinrichtung) gewählt werden. Weiter können verschiedene Objektivhalter mit wahlweise zwei oder drei Plätzen (für Objektive (sogenannte Objektivrevolver) unterschiedlicher Brennweiten zur Projektion von verschiedenen Bildformaten) und optionalem Motor zum automatischen Formatwechsel installiert werden. Bei den älteren Modellen konnten auch Halter für ein einzelnes Objekt montiert werden. Wegen einer Partnerschaft mit Dolby und deren neuen Audio-Standards wurden alle Modelle ab 1992 standardmässig mit einem Tonabnehmer für Dolby-Analog und optionalem Dolby-Digital-Reader ausgerüstet. Der Käufer kann zwischen zwei Projektorköpfen (Filmlaufwerken) auswählen; dem Victoria 5 und dem Victoria 8. Bei beiden Typen wird der Bildwechsel durch ein Malteserkreuzgetriebe veranlasst.
Victoria 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Projektor „Cinemeccanica Victoria 5“, eingeführt 1975, ist der meist verkaufte Projektor von Cinemeccanica und einer der am häufigsten in Kinos anzutreffende 35mm-Projektor weltweit. Dies liegt nicht zuletzt an den vergleichsweise tiefen Anschaffungs- sowie Ersatzteil- und Wartungskosten, doch vor allem an der robusten und einfach gehaltenen Bauweise, welche im Falle einer Panne eine schnelle Lokalisierung des Problems ermöglicht. So kommt er vermehrt in Multiplex-Kinos wie beispielsweise der Kinepolis Group oder der Pathé Kinos, aber auch in kleineren Kinos zum Einsatz. Dank der Kraftübertragung mit Hilfe von Zahnriemen, erreicht der Victoria 5 Projektor eine relativ hohe Laufruhe.
Victoria 8[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Projektor „Cinemeccanica Victoria 8“, eingeführt 1961, ist anders als der Victoria 5 Projektor in der Lage neben 35mm-Film auch 70mm-Film abzuspielen. Er wird auch gerne als „Rolls-Royce der Filmprojektoren“ bezeichnet. Dass er beide Formate ohne grossen Umbau abspielen kann, liegt an den kombinierten Zahn- und Führungsrollen, welche geschickt einen Unterschied der beiden Filmformate ausnützen: Der 35mm-Film hat pro Bild vier, der 70mm-Film fünf Perforationslöcher, welche bei beiden Formaten gleichen Abstand voneinander haben. Die Laufgeschwindigkeit des 70mm-Bandes ist also etwas höher als bei 35mm. Nicht zu verwechseln ist die Laufgeschwindigkeit mit der Anzahl Bildern pro Sekunde, welche bei beiden Formaten mit 24 dieselbe ist. Nun sind die beiden Zahnkränze der Vor- beziehungsweise Nachwickler und der Schaltrolle für 70mm von grösserem Durchmesser, als der für 35mm und somit links und rechts der Kränze für 35mm lokalisiert. Der grössere Durchmesser der äusseren Kränze verhindert also, dass der 70mm-Film von den dazwischen liegenden Kränzen beschädigt wird. So können mit denselben Zahnrollen beide Formate gespielt werden. Die Filmbahn und der Schlitten, welcher den Film an die Filmbahn drückt, müssen aber bei einem Formatwechsel kurz getauscht werden. Dies ist mit geübter Hand jedoch in wenigen Augenblicken getan.
Langlaufteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cinemeccanica bietet auch einen Langlaufteller an, den „CNR 3-35 N“. Er besteht aus drei Tellerebenen und bietet gegenüber dem Spulenbetrieb zwei grosse Vorteile:
- Der Film muss nach der Vorstellung nicht zurückgespult werden, da er auf einen Ring aufgewickelt wird, welcher nach der Vorstellung entfernt und durch eine Abwickeleinheit ersetzt werden kann. Nach dem unkomplizierten Wechsel kann der Film sofort von innen abgewickelt werden. Kurz gesagt: Der Anfang des Filmes ist immer im Innern des Wickels, anders als bei der Spule, wo er sich nach der Vorführung innen (auf dem Kern der Spule) befindet und vor der nächsten Vorstellung erst durch Umspulen nach aussen gebracht werden muss.
- Es können zwei komplette Filme auf dem Tellersystem gelagert werden, wobei der dritte unbesetzte Teller zum Aufwickeln dient. Somit muss der Filmvorführer zwischen den Vorführungen keine schweren Filmrollen schleppen, sondern nur den Film erneut einlegen.
Alternativ zum Langlaufteller ist auch ein Spulenturm (bis 5000 Meter) für platzarme Projektionsräume erhältlich.
Digitales Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cinemeccanica vertreibt Digitalprojektoren mit 2K- als auch 4K-Auflösung (optional 3D-fähig) von Barco und dazugehörige Kinoserver von Dolby und Doremi. Doch auch hauseigene Geräte sind erhältlich:
- Der Digitalprojektor DPC-80 mit wahlweise 2K oder 4K
- Die CineCloud-Produktlinie, welche einen Server, Videoprozessor und einen Mediablock beinhaltet
Weitere Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Cinemeccanica bietet unter anderem weitere Produkte an:
- Einen motorisierten Umroller (bis 5000 Meter) zum Auf- und Abbau der Filmkopien
- Leinwände
- Diverse Ersatzteile
- Filmspulen
- Xenon-Gasentladungslampen für Digital- und Analog-Kino
- Soundprozessoren von Dolby