Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Wilhelm Wilshusen

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Heinrich Wilhelm Wilshusen (* 29. Oktober 1874 in Lilienthal bei Bremen, † 18. Juni 1966 ebenda) war ein Bremer Kaufmann, China-Reisender und Photograph. Er lebte von 1901 bis 1919 in China, wo er auch ausgedehnte Reisen unternahm.

Als viertes von sechs Kindern von Heinrich Wilshusen, des Ortsvorstehers von Lilienthal bei Bremen, und seiner Frau Emma, geborene Hoppenberg, wurde Wilhelm Wilshusen am 29. Oktober 1874 in Lilienthal bei Bremen geboren. Er besuchte die Privatschule in Lilienthal und absolvierte nach seinem Schulabschluss eine kaufmännische Lehre im Bremer Handelsunternehmen Heinrich Rüppel. Ab 1886, also mit 20 Jahren, leistete er seinen Militärdienst beim Lauenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 9 in Ratzeburg und erhielt anschließend eine Anstellung bei der Firma Heinrich Rüppel, Bremen, die er nach wenigen Jahren kündigte, um im Ausland als Kaufmann für das Handelsunternehmen H. Melchers & Co. zu arbeiten[1].

Von 1901 bis 1919 lebte Wilshusen in China. Während dieser Zeit, vor allem auf seinen Reisen durch das Reich der Mitte, photographierte Wilhelm Wilshusen alltägliche Situationen, Straßen- und Flussszenen, Menschen bei ihrer Arbeit und Landschaften.

Als er im März 1901 in Shanghai eintraf, ging dort gerade der so genannten Boxeraufstands zuende – Im Frühjahr und Sommer 1900 hatten Angriffe der chinesischen Boxerbewegung gegen Ausländer und gegen chinesische Christen zu einem Krieg zwischen China und den vereinigten acht Staaten (bestehend aus dem Deutschen Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland und den USA) geführt, der mit einer Niederlage der Chinesen und dem Abschluss des so genannten „Boxerprotokolls“ im September 1901 endete.

In Shanghai handelte Wilshusen im Auftrag der Firma Melchers mit Därmen und Fellen.[2] Er trat dort einem Freiwilligencorps bei, das den europäischen Ansiedlungen in Shanghai militärischen Schutz vor Übergriffen der Einheimischen gewähren sollte.[3]

Aufgrund seiner Tätigkeit als Kaufmann hatte Wilshusen viel zu reisen; oft verband er dabei geschäftliche Zwecke mit privatem Vergnügen. Wie sich an der Mehrzahl seiner erhaltengebliebenen Fotografien ablesen lässt, bereiste er ausgiebig die Provinz Kiangsu, in der auch Shanghai liegt. Reisen in die deutschen Kolonien Kiautschou, Tientsin und Beijing schlossen sich an. Mehrfach bereiste er im Auftrag seines Arbeitgebers den Yangtse-Kiang und gelangte so bis in die chinesische Provinz Szechuan und an die Grenze nach Tibet.[4]

1904 oder 1905 lernte Wilshusen in Shanghai den luxemburgisch-deutschen Schriftsteller Norbert Jacques kennen, der später, in den 1920er Jahren, durch die Verfilmung seines Romans „Dr. Mabuse“ bekannt wurde.[5].

Nachdem Norbert Jacques im Jahr 1912 Margerite Samuely aus Wien geheiratete hatte, unternahm das Paar eine 16monatige Hochzeitsreise um die Welt, die sie auch nach China führte. Dort unternahm das Ehepaar eine 3000 km lange Reise zu Boot und zu Pferd den Yangste-Kiang aufwärts bis in die Nähe Tibets und wieder zurück. Sie besuchten auf ihrer Reise auch Wilshusen, der zu dieser Zeit in Chongqing für die Bremer Firma Giesel & Co. arbeitete. Über seine Reise schrieb Jacques das Reisebuch „Auf dem chinesischen Fluss“, in dem Wilhelm Wilshusen als „dicker deutscher Kaufmann“ und als der „Norddeutsche“ in seinem Hause „Ba Fung“ vorkommt.[6]. Offenbar hat Wilshusen das frischvermählte Ehepaar Jacques auf einem Teil seiner Yangste-Flussreise begleitet.[7] Wilshusen besaß offenbar ein Hausboot namens Lilienthal[8]

Wilshusen besorgte für Hugo Schauinsland, den Gründungsdirektor des Bremer Übersee-Museums, zahlreiche Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus China.[9] Schauinsland hatte Wilshusen mehrfach in Shanghai besucht.[10] Fast die gesamte Ausstattung des zur ostasiatischen Sammlung des Bremer Überseemuseums gehörenden „Chinahauses“ wurde von Wilhelm Wilshusen zusammengetragen.[11]

Das Chinesische Kaiserreich endete 1911 im Zuge der heute sogenannten Xinhai-Revolution und dem kurz darauf erzwungenen Thronverzicht des sechs Jahre alten Thronfolgers Puyi. Im Jahr 1912 wurde die Republik China gegründet.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der Kriegserklärung Chinas an das Deutsche Reich am 14. August 1917 wurde Wilshusen – wie die meisten der damals etwa 3.000[12] in China lebenden Deutschen – aus China ausgewiesen, das er allerdings erst im Jahr 1919 nach einer langen Reise durch China verließ, also erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.

Hierzu schrieb Wilshusen in seinem Reisebericht „Abreise von China“:

„Wenngleich in der Kriegserklärung Chinas an Deutschland ausdrücklich betont wurde, dass China sich an internationale Abmachungen halten würde und die Deutschen, welche friedlichen Berufen nachgingen, dasselbe Leben führen könnten, als wie vor der Kriegserklärung, so mussten wir doch damit rechnen, dass die Chinesen stetem Druck [der Engländer, Franzosen und – in geringerem Maße – wohl auch der Amerikaner] doch nicht standhalten würden, sondern schließlich nachgeben würden und uns entweder internieren oder sogar ausweisen würden. Dass diese Ausweisung nun aber noch nach Abschluss des Waffenstillstandes erfolgen würde, haben wohl nur wenige der in China ansässigen Deutschen sich träumen lassen. –[13]

Da Wilshusen zum Zeitpunkt seiner Ausweisung für die Bremer Firma Giesel & Co. in Chongqing tätig war, musste er zunächst von Zentral-China aus etwa 3000 km den Yangtse abwärts bis nach Shanghai fahren, um von dort die Heimreise anzutreten.[14]

Einen Teil seiner Habe – in Kisten verpackte Kleidung, Bücher, photographische Platten und Filme, von ihm gesammelt chinesische Kuriositäten etc. – übergab Wilshusen in Chunking zur Aufbewahrung dem deutschen Arzt Dr. Paul Assmy,[15] der im Auftrag des deutschen Auswärtigen Amtes eine deutsche Poliklinik in Chungking aufgebaut hatte und zunächst in Chunking zurückblieb, später aber nach Hankau auswich, um dort seiner Deportation nach Deutschland zu entgehen.[16]

Glücklicherweise hatte Wilhelm Wilshusen bereits auf einer Europa-Reise im Jahr 1908 viele seiner Negative und Abzüge mit nach Deutschland genommen. Dort wurden sie in einer großen Holzkiste auf dem Dachboden untergebracht, wo sie in den folgenden 60 Jahren in Vergessenheit gerieten.

Am 11. Februar 1919 hatte Wilshusen seinen Ausweisungsbescheid erhalten, Ende März 1919 traf er in Shanghai ein. Dort wurde er für vier Tage „mit einigen 100 Deutschen“ in ein Internierungslager nahe Shanghai gebracht, das sie jedoch tagsüber verlassen durften.[17]

Am 1. April 1919 fuhr Wilshusen auf der „Antilochus“, einem 1906 in Dienst gestellten Passagierdampfer der Blue Funnel Line, von Shanghai über Hongkong, Singapur, Colombo und Port Said nach Rotterdam ab, wo er etwa 40 Tage später, also Mitte Mai 1919, eintraf.[18] Seine abenteuerliche Abreise aus China hat er ausführlich in seinen Tagebüchern beschrieben. Deutschland, das Wilshusen 1901 als Monarchie verlassen hatte, war mittlerweile eine Republik geworden.

Im Oktober 1919 trat Wilshusen dem von Max Linde geleiteten Deutsch-chinesischen Verband bei.[19]

Durch seine Ausweisung aus China hatte Wilhelm Wilshusen einen Großteil seines Vermögens verloren. Nach seiner erzwungenen Rückkehr aus China musste Wilshusen sich beruflich neu orientieren. Er verließ seinen Heimatort Lilienthal und siedelte im Jahr 1920 nach Danzig über, wo er zunächst eine Stelle bei dem internationalen Reise- und Verkehrsbüro Baltropa und später bei der Reederei United States Lines übernahm. Am 27. Mai 1922 heiratete Wilshusen Martha von Aschwege[20]. Das Ehepaar hatte einen im Jahr 1924 geborenen[21] Sohn Rolf Wilshusen[22]

Nach fünf Jahre in Danzig kehrt Wilhelm Wilshusen 1925 mit seiner Familie nach Lilienthal zurück[23].

Wilhelm Wilshusen arbeitete weit über das übliche Pensionsalter hinaus, bis in das Jahr 1945, in der Sparkasse Lilienthal. Er starb 92jährig am 18. Juni 1966 in Lilienthal.[24]

Insgesamt etwa 3.000 Fotografien aus Wilshusens Nachlass stiftete sein Sohn Rolf im Jahr 2003 dem Bremer Übersee-Museum. 1976 hatte der Neffe von Rolf Wilshusen, Axel Roschen, die Fotos, Negative und Berichte seines Großonkels zufällig auf einem Dachboden wiederentdeckt und einen großen Teil von ihnen mit seinem Freund Thomas Theye restauriert.[25] Vom 28. März bis zum 2. Mai 1982 fand im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster (LWL) über Wilhelm Wilshusen, seine Fotografien und seinen Bericht „Abreise von China“ eine gleichnamige Ausstellung statt.

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Zitate (O-Töne) von Wilhelm Wilshusen

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„Ziemlich unerwartet traf mich und einen anderen deutschen Herren am 11. Februar 1919 abends gegen 7.30 der Befehl der chinesischen Regierung, uns am 15. Februar zur Abreise nach Shanghai bereitzuhalten.“ Wilhelm Wilshusen, „Beschreibung meiner unter Zwang erfolgten Abreise von China“, S. 10, in: Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901–1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main, 1980.

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Bekanntschaft Wilshusens mit dem Schriftsteller Norbert Jacques

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„Gegen Ende seines Aufenthaltes in China besuchte ihn der luxemburgisch-deutsche Schriftsteller Norbert Jacques in Chungking, mit dem er 1904/05 in Shanghai bekanntgemacht wurde, anlässlich dessen Reise auf dem Yangste-Kiang. Jacques, der später durch die Verfilmung seines Romans „Dr. Mabuse“ bekannt wurde, schrieb gerade an einem Reisebuch „Auf dem chinesischen Fluss“, und Wilhelm Wilshusen wurde darin zum „dicken deutschen Kaufmann“, dem „Norddeutschen“, in seinem Hause „Ba Fung““[26].

1918 wird er mit dem damals bekannten deutschen Schriftsteller Norbert Jacques noch eine Reise durch China unternehmen, bevor er durch die Ereignisse des 1. Weltkriegs im Jahr 1919 zwangsdeportiert wird.[27]

Norbert Jacques heiratete im Jahr 1912 Margerite Samuely aus Wien, eine ehemalige Sekretärin von Arthur Schnitzler. Ihre Hochzeitsreise um die Welt dauerte 16 Monate. Sie begann in Triest per Schiff über Singapur nach Hongkong. In China unternahm das Ehepaar eine 3000 km lange Reise zu Boot und zu Pferd den Jangtsekiang aufwärts bis in die Nähe Tibets und wieder zurück.[28]

Durch die Ausweisung aus China verlor Wilhelm Wilshusen sein Vermögen. Da er zu diesem Zeitpunkt bereits für die Bremer Firma Giesel u. Co. in Chongqing tätig war, musste er zunächst von Zentral-China etwa 3000 km den Yangtse abwärts bis nach Shanghai fahren, um von dort die Heimreise nach Amsterdam anzutreten. Diese abenteuerliche Rückreise hat er ausführlich in seinen Tagebüchern beschrieben.[29]

1918 wird er mit dem damals bekannten deutschen Schriftsteller Norbert Jacques noch eine Reise durch China unternehmen, bevor er durch die Ereignisse des 1. Weltkriegs im Jahr 1919 zwangsdeportiert wird. Quelle: http://www.das-klassische-china.de/Reisen/Unterhaltsame%20Uebersicht/indatei2.htm

1912 heiratete Norbert Jacques Margerite Samuely aus Wien, eine ehemalige Sekretärin von Arthur Schnitzler. Mit ihr hatte er die zwei Töchter Aurikula und Adeline. Die Hochzeitsreise dauerte 16 Monate und führte das Paar auf abenteuerliche Weise um die Welt. Sie starteten in Triest mit einem Schiff über Singapur nach Hongkong. In China unternahmen sie eine 3000 km lange Reise zu Boot und zu Pferd den Jangtsekiang aufwärts bis in die Nähe Tibets und wieder zurück. https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Jacques#Leben

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Das „Chinahaus“ in der ostasiatischen Sammlung des Bremer Überseemuseums

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S. 351 Mittelpunkt der Ostasienabteilung wurde nach der Wiedereröffnung des Museums im Juli 1911 das chinesische Haus eines Beamten aus Ningpo1495, das bist heute nahezu unverändert im Museum zu betrachten ist. Die Ausstattung des 'Chinahauses' wurde fast ausnahmslos von Wilhelm Wilshusen1496 zusammengetragen, der in Shanghai zu dieser Zeit für die Firma Melchers tätig gewesen war.1497

1495 Bereits im März 1906 nahm Schauinsland von Shanghai aus über Beziehungen der Firma Melchers Kontakt zur chinesischen Firma Sung Sing Kung & Sons in Ningpo auf, um mit diesen ein chinesisches Haus rekonstruieren zu lassen. Mit der Projektbetreuung und Überwachung wurde dann Wilhelm Wilshusen, der für die Firma Melchers arbeitete, beauftragt. Vgl. Schauinsland, S. 193 und S. 296 1496 Der gebürtige Lilienthaler Kaufmann Wilhelm Wilshusen war von 1901 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in China. Er arbeitet die meiste Zeit dort für die Firma Melchers in Shanghai. Vgl. Wilshusen, S. 176f. u. S. 187, https://books.google.de/books?id=GgX_DwAAQBAJ&pg=PA351&lpg=PA351

  • Quelle: Heide Ziegler, Bremens politische, ökonomische und soziokulturelle Beziehungen zu China bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, Cuvillier Verlag, August 2003, 412 Seiten, S. 351, https://books.google.de/books?id=GgX_DwAAQBAJ

Einerseits habe Wilshusen im Auftrag des Bremer Unternehmers Melchers in Shanghai mit Realien wie Därmen und Fellen gehandelt, erläutert der Leiter der Museums-Abteilung Völkerkunde, Andreas Lüderwaldt. „Außerdem gab es regen Kontakt mit Hugo Schauinsland.“ Mehrfach hatte der erste Direktor des Übersee-Museums den Handlungsreisenden in Shanghai besucht. Ein fruchtbarer Austausch: Auf ihn, so Lüderwaldt, sei auch das China-Haus der ostasiatischen Sammlung zurückzuführen. „Es ist gleichsam ein Denkmal für Wilshusen.“[30]

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Rohstoffe, Sonstiges

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W.W. als Kaufmann 1901-19 in China, Berichte u. Photographien von Reisen, Repatriierung 1919 v. Chungking nach Shanghai ins Internierungslager, Weiterreise mit „Antillochus“, Hongkong[31]

Antilochus: Passagierdampfer der Blue Funnel Line, 1906 in Dienst gestellt (bis 1948).

Repatriierung 1919 von Chungking nach Shanghai ins Internierungslager, Weiterreise mit „Antilochus“, Hongkong[32]

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Mitgliedschaft im Deutsch-Chinesischen Verband

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Namensliste Nr. 7 der aus China Zurückgekehrten, die in der Zeit vom 4. Oktober bis 22. Oktober 1919 dem Deutsch-Chinesischen Verbande in Berlin als Mitglieder beigetreten sind: [...] W. Wilshusen, Lilienthal bei Bremen [...] Berlin, den 13. Oktober 1919 Deutsch-chinesischer Verband, Dr. Max Linde, Generalsekretär

Mitteilungen für China-Deutsche 1919 (komplett) by Deutsch-Chinesischer Verband herausgegeben von Fritz Secker Publication date 1919, S. 12 1. Jahrgang Nr. 11 1. November 1919 https://archive.org/details/MitteilungenFuerChinaDeutsche1919/page/n71/mode/2up?q=Wilshusen

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Kurz nach Niederschlagung des Boxeraufstandes. Im Frühjahr und Sommer 1900 führten die Angriffe der Boxerbewegung auf Ausländer und auf chinesische Christen einen Krieg zwischen China und den Vereinigten acht Staaten (bestehend aus dem Deutschen Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland und den USA) herbei, der mit einer Niederlage der Chinesen und dem Abschluss des sogenannten „Boxerprotokolls“ im September 1901 endete.

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Baltropa Internationales Reise- und Verkehrsbüro G.m.b.H., Danzig, Grünes Tor, Verkauf von Fahr- und Schlafwagenkarten, Schiffskarten, Transport- und Gepäckversicherung

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Die Welt online DIE WELT Übersee-Museum erhält historische Zeugnisse aus dem Reich der Mitte Veröffentlicht am 11.07.2003 Von hs Das Bremer Übersee-Museum ist um über 3000 Fotos reicher. Am Donnerstag nahm Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt den Nachlass des Bremer Kaufmanns Wilhelm Wilshusen entgegen. Bis 1919 war Wilshusen für ein Bremer Unternehmern in China tätig. In dieser Zeit fertigte er Fotos und Reiseberichte an, die das Museum jetzt in seine Sammlung integriert. "Für unser Haus wird das ein wichtiger Bestand", sagte Ahrndt, die den Nachlass aus den Händen von Wilshusens Sohn Rolf in Empfang nahm. 1976 hatte der Neffe von Rolf Wilshusen, Axel Roschen, die alten Fotos, Negative und Berichte entdeckt. Mit seinem Freund Thomas Theye wagte er sich an die Restaurierung. Inzwischen gab es Ausstellungen, und auch ein Buch ist erschienen. Die Beobachtungen des Kaufmanns über China sollen nun in die Neukonzeption der Asien-Ausstellung einfließen. Das die Exponate ins Übersee-Museum einziehen, ist nur folgerichtig, besorgte Wilshusen doch für Hugo Schauinsland, den ersten Museumsdirektor, zahlreiche Stücke aus China. https://www.welt.de/print-welt/article245677/Uebersee-Museum-erhaelt-historische-Zeugnisse-aus-dem-Reich-der-Mitte.html

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Anfang April 1913 trifft der Sanitäts-Feldwebel Paul Schuchardt in Chungking ein. Er übernimmt den kaufmännischen Bereich in der Klinik, um das deutsche Konsulat zu entlasten. Nach Ende des 1. Weltkrieges muss er im März 1919 wie viele weitere Deutsche nach Deutschland zurückreisen. Seine Rückreise tritt er gemeinsam mit Wilhelm Wilshusen, einem Kaufmann aus Chungking an, der in einem Tagebuch die Umstände und den Verlauf der Reise von Chungking nach Deutschland ausführlich schildert. Dieser Reisebericht und die Erinnerungen über seine Reisen in China sind in dem Buch „Abreise von China“ von den Autoren Axel Roschen und Dr. Thomas Theye veröffentlicht. Wilhelm Wilshusen erfährt auf der Zwischenstation in Shanghai von der Ausweisung des Dr. Paul Assmy aus Chungking. Dr. Paul Assmy reist nach Hankau und entgeht dort einer Deportation nach Deutschland. Seine Verbindung zu Freunden in Deutschland ist in dieser Zeit unterbrochen http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-lebenslauf-html.html

vermutlich der Sanitätsfeldwebel Sanitäts-Feldwebel Paul Schuchardt[33]

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Kriegserklärung Chinas an das Deutsche Reich: Am 14. März 1917 hat die chinesische Regierung den Abbruch der Beziehungen mit Deutschland verkündet, am 14. August 1917 auf amerikanischen Wunsch dem Deutschen Reich den Krieg erklärt[34].

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges verfügten die Deutschen mit etwa 3000 Reichsangehörigen und 273 deutschen Firmen5 über eine starke wirtschaftliche Position…[35].

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Im März 1901 brachte der Tender »Bremen«, welcher die Passagiere des Postdampfers aus Europa vom Schiff auf Reede zur Stadt Shanghai beförderte, [...] Wilhelm Wilshusen zum 'Bund', der Uferstraße am Wangpu-Fluss. Der 27jährige Kaufmann Heinrich Wilhelm Wilshusen kam aus dem Dorf Lilienthal bei Bremen. Als Sohn des Ortsvorstehers besuchte er dort die einzige Privatschule und begann nach dem Schulabschluss eine kaufmännische Lehre in einer angesehenen Bremer Firma. Mit 20 Jahren leistete er seinen Militärdienst beim Lauenburgischen Jäger-Bataillon Nr. 9 in Ratzeburg und erhielt anschließend eine Anstellung bei der Firma Heinrich Rüppel, Bremen, welche er aber wenige Jahre später kündigte, um in der Fremde die Arbeit als Kaufmann für das Handelsunternehmen. H. Melchers & Co., Shanghai, aufzunehmen. Quelle: Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 176

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Mögliche weitere Quellen

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  • Wilhelm Wilshusen im Bildarchiv des Übersee-Museums Bremen

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Genealogie, Famile, Angehörige

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Geburt 29. Oktober 1874 Geburtsort: Lilienthal, NI, Germany Tod 17. Juni 1966 Heirat 27. Mai 1922 Ehepartner: Martha VON ASCHWEGE Eltern: Eltern Heinrich WILSHUSEN | Emma HOPPENBERG Notizen zu dieser Person: Kaufmann in China 1901 - 1919, Sparkassenangestellter in Lilienthal https://gedbas.genealogy.net/person/show/1126290084 Geschwister:

  • 1869 Henni WILSHUSEN ♀
  • 1871 Karl WILSHUSEN ♂
  • 1873 Minna WILSHUSEN ♀
  • 29. Oktober 1874 Wilhelm WILSHUSEN ♂
  • 1876 Anna WILSHUSEN ♀
  • 1881 Margarete WILSHUSEN ♀

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Literatur / Quellen

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  • Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-87877-131-2
  • bes [Autor/innen-Kürzel], „Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum“, in: taz. die tageszeitung, 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  • H.C. Adam, „Wilhelm Wilshusen – Fotografien aus China 1901–1919“, in: Fotografie 1987/7, S. 50

Personen-Normdaten: Library of Congress (LoC): https://id.loc.gov/authorities/names/n81073276.html VIAF ID: 25792731 (Person): https://viaf.org/viaf/25792731/#skos:Concept ; https://viaf.org/viaf/25792731/ WikiData: Wilhelm Wilshusen (Q97015375) https://www.wikidata.org/wiki/Q97015375 WorldCat: https://www.worldcat.org/identities/lccn-n81073276/ ; http://id.worldcat.org/fast/1858308/

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Einzelnachweise

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  1. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 176
  2. bes [Autor/innen-Kürzel], Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum, in: taz. die tageszeitung vom 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  3. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 179/180
  4. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 180
  5. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 186
  6. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 186
  7. Website „Das klassische China“, http://www.das-klassische-china.de/Reisen/Unterhaltsame%20Uebersicht/indatei2.htm
  8. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 11
  9. hs [Autor/innen-Kürzel], „Übersee-Museum erhält historische Zeugnisse aus dem Reich der Mitte“, in: Die Welt, 11. Juli 2003, https://www.welt.de/print-welt/article245677/Uebersee-Museum-erhaelt-historische-Zeugnisse-aus-dem-Reich-der-Mitte.html
  10. bes [Autor/innen-Kürzel], „Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum“, in: taz. die tageszeitung, 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  11. bes [Autor/innen-Kürzel], Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum, in: taz. die tageszeitung, 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  12. Bernd Martin, „Das Deutsche Reich und Guomindang-China, 1927-1941“, Originalbeitrag erschienen in: Hengyu Guo (Hrsg.): Von der Kolonialpolitik zur Kooperation: Studien zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen. München: Minerva-Publ., 1986, S. 325-375, Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, S. 327, https://d-nb.info/1119155444/34
  13. Wilhelm Wilshusen, „Beschreibung meiner unter Zwang erfolgten Abreise von China“, S. 8, in: Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901–1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main, 1980.
  14. Karl-Heinz Sammy, „Wilhelm Wilshusen – Kaufmann in China“, Serie: „Lilienthaler in Übersee“, in: Lilien-Blätter, Mitteilungen des Heimatvereins Lilienthal e. V., Ausgabe Frühjahr 2011, Februar 2011, S. 10/ 11, https://cdn.website-editor.net/9a4775fcbed4451c84e9c558fd3f309e/files/uploaded/2011-Februar-gesamt.pdf
  15. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, S. 12, rechte Spalte
  16. Christine Assmy, Wolfgang Assmy, Elisabeth Kronschnabl, „Dr. Paul Assmy – Rückblick auf sein Leben“, Lebenslauf, http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-lebenslauf-html.html
  17. Wilhelm Wilshusen, in: Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 48, rechte Spalte
  18. Renate Jährling, Bücherkatalog StuDeO, Studienwerk Deutsches Leben in Ostasien e.V., München 2016, S. 38, https://studeo-ostasiendeutsche.de/archiv/13321-buecherkatalog-1/file
  19. siehe Fritz Secker (Hg.), „Mitteilungen für China-Deutsche 1919“, 1. Jahrgang, Nr. 11, 1. November 1919, S. 12, https://archive.org/details/MitteilungenFuerChinaDeutsche1919/page/n71/mode/2up?q=Wilshusen : „Namensliste Nr. 7 der aus China Zurückgekehrten, die in der Zeit vom 4. Oktober bis 22. Oktober 1919 dem Deutsch-Chinesischen Verbande in Berlin als Mitglieder beigetreten sind: […] W. Wilshusen, Lilienthal bei Bremen […]. Berlin, den 13. Oktober 1919. Deutsch-chinesischer Verband, Dr. Max Linde, Generalsekretär“
  20. https://gedbas.genealogy.net/person/show/1126290084
  21. bes [Autor/innen-Kürzel], Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum, in: taz. die tageszeitung, 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  22. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, S. 188
  23. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), »Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919«, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, S. 187
  24. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, S. 187
  25. hs [Autorenkürzel], „Übersee-Museum erhält historische Zeugnisse aus dem Reich der Mitte“, in: Die Welt online, 11. Juli 2003, https://www.welt.de/print-welt/article245677/Uebersee-Museum-erhaelt-historische-Zeugnisse-aus-dem-Reich-der-Mitte.html
  26. Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.), „Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919“, Verlage: Stroemfeld, Basel, und Roter Stern, Frankfurt am Main 1980, Nachwort, S. 186
  27. Website „Das klassische China“, http://www.das-klassische-china.de/Reisen/Unterhaltsame%20Uebersicht/indatei2.htm
  28. de.wikipedia.org, »Norbert Jacques«, https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Jacques#Leben
  29. Karl-Heinz Sammy, „Wilhelm Wilshusen – Kaufmann in China“, Serie: „Lilienthaler in Übersee“, in: Lilien-Blätter, Mitteilungen des Heimatvereins Lilienthal e. V., Ausgabe Frühjahr 2011, Februar 2011, S. 10/ 11, https://cdn.website-editor.net/9a4775fcbed4451c84e9c558fd3f309e/files/uploaded/2011-Februar-gesamt.pdf
  30. bes [Autor/innen-Kürzel], Mitte im Auge. Chinas Alltag fotografierte der Kaufmann Wilhelm Wilshusen von 1901 bis 1919. Seine optische Enzyklopädie gehört nun dem Übersee-Museum, in: taz. die tageszeitung vom 11. Juli  2003, Kultur, S. 23, https://taz.de/!743859/
  31. https://studeo-ostasiendeutsche.de/archiv/13321-buecherkatalog-1/file
  32. Jährling, Bücherkatalog StuDeO, 2016, S. 38, https://studeo-ostasiendeutsche.de/archiv/13321-buecherkatalog-1/file
  33. Wolfgang und Christine Assmy, „Lebenslauf Dr. Paul Assmy“, http://www.assmy.net/http-www-assmy-net-lebenslauf-html.html]
  34. Bernd Martin, „Das Deutsche Reich und Guomindang-China, 1927-1941“, Originalbeitrag erschienen in: Hengyu Guo (Hrsg.): Von der Kolonialpolitik zur Kooperation : Studien zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen. München: Minerva-Publ., 1986, S. 325 - 375, Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, S. 327, https://d-nb.info/1119155444/34
  35. Bernd Martin, „Das Deutsche Reich und Guomindang-China, 1927-1941“, Originalbeitrag erschienen in: Hengyu Guo (Hrsg.): Von der Kolonialpolitik zur Kooperation : Studien zur Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen. München: Minerva-Publ., 1986, S. 325 - 375, Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, S. 327, https://d-nb.info/1119155444/34