Benutzer:Malabon/Baustelle/Erich

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02.11.2018 21:11

Erich Chrobog war ein deutscher Forstbeamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chrobog wurde in Braunschweig, damals Herzogtum Braunschweig, als Sohn des Leibjägers[1] und späteren Regierungsobersekretärs Franz Chrobog[2] geboren, wo er die Gaußschule (Städtische Oberrealschule am Löwenwall) besuchte und dort 1922 das Abitur ablegte.[3][4]

Chrobog studierte Mitte der 1920er Jahre zunächst Recht und dann Forstwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München[5][6][7] und machte im Dritten Reich Karriere als Forstbeamter. Nach Tätigkeiten als Forstreferendar in Seesen bis 1928 [8] und danach an der Forsteinrichtungs- und Forstlichen Versuchsanstalt des Freistaats Braunschweig, wo er am 4. Mai 1930 die Staatsprüfung zum Forstassessor bestand und als außerordentlicher Beamter in den Staatsdienst übernommen wurde[9], wurde er am 1. November 1933 auf die Stelle als Forstamtsvorstand nach Scharfoldendorf versetzt.[10] Nach Beförderung vom Landforstmeister zum Oberlandforstmeister im November 1939[11] wurde er 1941 in das Reichsforstamt versetzt.

Dabei handelte es sich um die oberste Reichsbehörde für Forst- und Jagdwesen, Holzwirtschaft, Naturschutz und Naturdenkmalpflege. Minister (Reichsforstmeister, Reichsjägermeister) war von 1934 bis 1945 Hermann Göring. Sein ständiger Vertreter war seit 1941 Friedrich Alpers, der im Herzogtum Braunschweig geboren wurde, im Freistaat Braunschweig Landtagsabgeordneter und von 1933 bis 1934 Minister der braunschweigischen Landesregierung gewesen war. SS-Führer Alpers protegierte bei der Einstellung leitender Beamter SS-Kameraden und Braunschweiger.[12] Chrobog wurde im August 1941 Ministerialdirigent und Leiter der Personalabteilung.[13][14][15][16] Während verschiedene Abteilungen des Reichsforstamtes aufgrund der Luftangriffe auf Berlin Ende 1944 nach Postsdam verlegt wurden, verblieb die Leitung einschließlich der Personalabteilung unter Chrobog im Dienstgebäude am Leipziger Platz.[17]

Chrobog, auch Träger des Blutordens, unterstützte auf Anraten des Generalmajors Georg von Bismarck und als „rechte Hand“ Friedrich Alpers’ auch als Reserveoffizieranwärter- und Flak-Unteroffizier beim Flak-Regiment 135 der 22. Flak-Brigade im Afrikafeldzug. Angedacht war, dass er im Führerauftrag nach dem Krieg die Reichs-Kolonialforsten übernehmen sollte.[18]

Er war der Vater des Diplomaten und ehemaligen Botschafters Jürgen Chrobog.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Betreuung der heutigen forstlichen Generation. Erfassung der in der Forstwirtschaft tätigen Menschen. In: NSBZ. dtsch. Forstztg. 10 (1941), S. 191—195.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chrobog, Franz. In: Braunschweigisches Adreß-Buch für das Jahr 1900. 26. Ausg., Johann Heinrich Meyer, Braunschweig, 1900, S. 53 (online einsehbar)
  2. Chrobog, Erich.; Chrobog, Franz. In: Braunschweigisches Adreßbuch 1929. Braunschweig, 1929, S. 50 (online einsehbar)
  3. N.N.: 50 Jahre Gaußschule 1909–1959. Festschrift der Gaußschule Braunschweig zum 50 Jährigen Jubiläum, Braunschweig 1959, S. 105.
  4. Kriegshilfe. In: Siebenter Jahresbericht. Ostern 1916. Braunschweig 1916 S. 8. (PDF)
  5. Personenstand der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sommer-Halbjahr 1925. Ludwig-Maximilians-Universität München, München 1925. S. 75. (PDF)
  6. Personenstand der Ludwig-Maximilians-Universität München. Winter-Halbjahr 1925/16. Ludwig-Maximilians-Universität München, München 1925. S. 76. (PDF)
  7. Personenstand der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sommer-Halbjahr 1926. Ludwig-Maximilians-Universität München, München 1926. S. 77. (PDF)
  8. Chrobog, F.-Ref., Seesen. In: Deutscher Förster – Wochenschrift für die Interessen des Försterstandes, Band 10, 1928, S. 366.
  9. Braunschweig. In: Deutsche Forst-Zeitung, Band 45, Ausg. 2., 1930, S: 745
  10. Chrobog, Forstassessor in Braunschweig. In: Deutsche Forst-Zeitung, Band 48, 1933, S. 869.
  11. Ernannt im Reichsforstamt. In: Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen Band 71, 1939.
  12. Vgl. Heinrich Rubner: Deutsche Forstgeschichte 1933–1945. Forstwirtschaft, Jagd und Umwelt im NS-Staat. Scripta Mercaturae Verlag, St. Katharinen 1985, ISBN 3-922661-24-6, S. 108 f. Rubner erwähnt in diesem Zusammenhang die braunschweigischen Oberforstmeister Kurd Eißfeldt und Otto sowie den ebenfalls braunschweigischen Beamten Robert Bergfeld, der die Amtsbezeichnung Ministerialverwaltungsdirektor erhielt.
  13. Organigramm bei Rubner, S. 168 f.
  14. Chrobog, Oberlandforstmeister, zum Ministerialdirigenten ernannt. In: Forstarchiv, Band 17, 1941.
  15. Erich Chrobog Eintrag in: Das Archiv – Nachschlagewerk für Politik, Wirtschaft, Kultur, Ausgaben 82-93, 1941.
  16. Reichsforstamt. In: Handbuch Reichsgau Wien, Deutscher Verlag für Jugend und Volk, 1944, S. 59.
  17. Rubner, S. 191.
  18. Rudolf Marwan-Schlosser: Rommels Flak als Pak. Das Flak-Regiment 135 als Rückgrat des deutschen Afrikakorps. Weilburg Verlag, 1991, S. 198.


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