Benutzer:Manuel Heinemann/Ittendorf

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Ittendorf
Stadt Markdorf
Siegelbild von Ittendorf
Koordinaten: 47° 42′ N, 9° 20′ OKoordinaten: 47° 42′ 2″ N, 9° 20′ 22″ O
Fläche: 15,47 km²
Einwohner: 710 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Eingemeindet nach: Markdorf
Postleitzahl: 88677
Vorwahl: 07544

Ittendorf ist eine von zwei Ortschaften[1] der Stadt Markdorf im Bodenseekreis in Baden-Württemberg, Deutschland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Ittendorf liegt auf einem flachen Moränenrücken zwischen Markdorf und Meersburg.[2]

Der Ittendorfer Weiher ist ein ehemaliger Löschteich. Weiher im Waldgebiet Weingarten Am Waldrand westlich von Ittendorf verläuft der Nonnebach.

Bäche des Ittendorfer Riedes münden in die Aach.

Das Niedermoorgebiet Alter Weiher am Riedgraben nördlich von Ittendorf ist ein ehemaliger Fischweiher. im Gebiet des Alten Weihers bei Ittendorf hat sich auf den nassen, mineralischen Böden Humusauflage angesammelt, woraus Niedermoore entstanden

Das Ittendorfer Hügelland ist von einer leicht hügeligen Landschaft mit landwirtschaftlich genutzten Flächen und zahlreichen größeren Waldgebieten geprägt.

Salemer Aach

Waldgebiet Weingarten zwischen Ittendorf und Hagnau

Geschützte Offenlandbiotope:

  • Hecke am Guggenbühl-Osthang nördlich Ittendorf
  • Feldgehölz auf dem Guggenbühl nördlich Ittendorf
  • Schlehenhecke 'Breitele' nordwestlich Ittendorf
  • Feuchtgebiet 'Braiggenen' nördlich Ittendorf
  • Feuerlöschteich 'Azenberg' westlich Ittendorf
  • Feldgehölz 'Altweiherwiesen' nördlich Ittendorf
  • Schilfsaum im Gewann Guggenbühl nördlich Ittendorf
  • Feuerlöschteich 'Hinter Briel' östlich Ittendorf
  • Dornhecke 'Azenberg' westlich Ittendorf
  • Hecke im 'Vogelherd' nördlich Ittendorf
  • Hecke im 'Breitele' nördlich Ittendorf
  • Schilfsaum am Riedgraben zwischen Ittendorf und Ahausen
  • Feuchtgebiet 'Brunnenbühl' nordwestlich Ittendorf
  • Hecke mit Magersaum nördlich Ittendorf
  • Feuchtgebiet 'Vogelherd' nordwestlich Ittendorf
  • Streuwiesenbrache 'Nonnenäcker' nördlich Ittendorf
  • Naßwiesenbrache 'Brunnenbühl'nordwestlich Ittendorf
  • Baumhecke am Ittendorfer Sportplatz
  • Schilfbestand am Nonnenbach westlich Ittendorf
  • Feuchtgebiet 'Schottenbohl' westlich Ittendorf
  • Altholzinsel Farnach O Ittendorf

Ausdehnung des Gebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtfläche der Gemarkung Ittendorf beträgt 1547 Hektar (Stand: Dezember 2014).[3] Ittendorf ist damit der flächenmäßig größte Stadtteil Markdorfs.[4]

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Ittendorf besteht aus dem Dorf Ittendorf, den Weilern Reute und Wirrensegel, dem Gehöft und Haus Hundweiler und den Höfen Braitenbach, Bürgberg, Felben, Felbenweiher, Hohenwald, Leiwiesen, Riedern und Stehlinsweiler.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabhügel im Spitalrain
Ittendorfer Landtafel (damals Besitz des Klosters Einsiedeln). Öl auf Leinwand, um 1660. Dorfgemeinschaftshaus Ittendorf.

Die keltische Grabhügelgruppe im Wald Spitalrain zwischen Meersburg-Stetten und Ittendorf


Schmalegg (Adelsgeschlecht)

1138 (Chronik Anfang 13. Jahrhundert) Utendorf (von Personenname). Siedlung der späteren Merowingerzeit. 1138 Hugo von Ittendorf, Edelfreier. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts erscheinen die Schenken von Schmalegg/Winterstetten, Reichsministerialen, im Besitz von Ittendorf und nennen sich seit Ende des 13. Jahrhundert auch nach Ittendorf. Burg seit um 1260 bezeugt. Ein formaler Verkauf von Burg und Dorf 1302 an Kloster Salem bewirkte nur eine Lehensabhängigkeit. Die Schenken konnten besonders durch Übernahme von Weingartener und Lindauer Vogteien eine Herrschaft bilden, zu der Ittendorf, Ahausen, Bermatingen, Hagnau, Frenkenbach, Kippenhausen, Immenstaad zum Teil sowie die Vogtei des Klosters Hofen gehörten. Bei einer Erbteilung 1371 kam Ittendorf mit der zugehöri­gen Herrschaft - ausgenommen Bermatingen - an Walter von Hohenfels, über dessen Erben nach 1408 an Burkhard von Ellerbach, der diese 1434 an Überlingen verkaufte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnte Kloster Einsiedeln 1650 die Herrschaft Ittendorf erwerben, dazu 1652 alle salemischen Rechte und Güter. Das Kloster ließ 1671/77 das Schloss als Statthalterei ausbauen. Einsiedeln verkaufte 1693 die Herrschaft teils an Weingarten, teils an Konstanz; zu diesem kam Ittendorf selbst mit Ahausen und wurde bischöfliches Obervogteiamt. Landeshoheit bei Konstanz. 1803 an Baden. 1813 Bezirksamt Meersburg, 1857 Bezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen.[2]

Das Dorf wurde im Jahre 1134 zum ersten mal schriftlich genannt. Im Laufe der Geschichte gehörte Ittendorf unter anderem zu Bermatingen, zum Bistum Konstanz, zur Freien Reichsstadt Überlingen und zum Kloster Einsiedeln in der Schweiz. Seit der Gründung des Großherzogtums Baden gehört Ittendorf zu Baden.[4]

Im Zuge der Gemeindereform wurde nach einer Volksabstimmung die Gemeinde Ittendorf mit Wirkung zum 1. April 1972 in die Stadt Markdorf eingemeindet.[4]

Im Jahr 2001 erhielt Ittendorf die Goldmedaille im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft“ als Auszeichnung für herausragendes bürgerschaftliches Engagement und Erhaltung eines unverwechselbaren Dorfcharakters.[4]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchlich gehörte Ittendorf ursprünglich zu Bermatingen, wurde 1696 aber eigene Pfarrei. Zur Pfarrei gehörte noch 1863 Frenkenbach (ehemals Gemeinde Kippenhausen). Evangelische nach Markdorf.[2]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Riedheim hat 710 Einwohner (Stand: Dezember 2014).[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Ittendorf war bis zur Gemeindereform Josef Lang.[5]

Ortschaftsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Ittendorf hat einen eigenen Ortschaftsrat, der aus sieben ehrenamtlich tätigen Ortschaftsräten inklusive eines Ortsvorstehers als Vorsitzenden besteht. Sitz der Ortsverwaltung ist das Bürgerhaus in Ittendorf (Rathausweg 1). Der Ortschaftsrat wird direkt vom Volk gewählt. Die Wahlperiode dauert fünf Jahre. Der Ortschaftsrat setzt sich wie folgt zusammen:[1]

  • CDU: 3 Sitze
  • FWV: 2 Sitze
  • Umweltgruppe: 2 Sitze

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Geßler (CDU)

Siegelbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügte über kein genehmigtes Wappen. Lediglich im Siegelinnenraum zeigt sich ein Turm mit Staffelgiebel. Der Wappenvorschlag des GLA, In Gold ein roter Zinnenturm mit aufgemauertem Sockel, wurde von der Gemeinde nicht angenommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Martin
Schloss Ittendorf
Altes Schulhaus Ittendorf
Alter Pavillon
Fachwerkhaus in der Andreas-Strobel-Straße

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kath. Pfarrkirche St. Martin mit ihrem schönen Zwiebelturm liegt in der Ortsmitte rechts der Bundesstraße und wurde um 1660/1680 gebaut. Der Chor, die Sakristei und der untere Teil des Turmes dürften jedoch von einer früheren Martinskapelle von 1490 an gleicher Stelle stammen.[6] Die Pfarrkirche ist ein älterer gotischer Bau, weitgehend barockisiert (Zwiebelturm, Fassade).[2]

(barocke Kirche von 1660–1680 mit spätbarocker Ausstattung)

  • Das Schloss Ittendorf wurde um 1260 als Burg erbaut. Der heutige Staffelgiebelbau innerhalb einer noch mittelalterlichen Ringmauer ist seit der Säkularisation in wechselndem privatem Besitz.[2]

(1671–1677 anstelle eines früheren Schlosses für das Kloster Einsiedeln erbaut)

  • Das Alte Schulhaus
  • Alter Pavillon
  • Hügelgräber Spitalrain

Vgl. A. Bau-, Kunst und Kulturdenkmale (inkl. archäologischer Denkmale des Mittelalters). In: Gemeindeverwaltungsverband Markdorf : Bermatingen – Deggenhausertal – Markdorf - Oberteuringen, Landschaftsplan 2025, 24. Oktober 2013, hier: Denkmalliste Markdorf – Gemarkung Ittendorf, S. 191.

Vgl. B. Archäologische Kulturdenkmale und Fundstellen (Vor- und Frühgeschichte). In: Gemeindeverwaltungsverband Markdorf : Bermatingen – Deggenhausertal – Markdorf - Oberteuringen, Landschaftsplan 2025, 24. Oktober 2013, hier: Markdorf-Ittendorf, S. 195f.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Obstbau ist bedeutender Erwerbszweig und kennzeichnet die umgebende Landschaft. Mehrere Hofläden bieten hier frische Produkte direkt vom Erzeuger an.[4]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsdurchfahrt von Ittendorf ist Teil der Bundesstraße 33.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ittendorf auf der Internetseite der Stadt Markdorf

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zahlen, Daten, Fakten, Broschüre der Stadt Markdorf (Stand: August 2014)
  2. a b c d e f g Ittendorf (Altgemeinde/Teilort) auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)
  3. Daten & Fakten auf der Internetseite der Stadt Markdorf; abgerufen am 29. Mai 2015
  4. a b c d e f Ittendorf auf der Internetseite der Stadt Markdorf
  5. Andreas Lang: Weiß läutet Amtswechsel ein. In: Südkurier vom 18. September 2004.
  6. Ittendorf auf der Internetseite des Katholischen Dekanates Linzgau am Bodensee
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Bodenseekreis)]]
[[Kategorie:Ort im Bodenseekreis]]
[[Kategorie:Stadtteil von Markdorf]]