Benutzer:Meister und Margarita/Irene Gut Opdyke

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Stolperstein in Wiener Neustadt, 2013

Alfred Wödl (geboren am 25. November 1934 in Wien; gestorben am 22. Februar 1941 ebendort) war eines jener österreichischen Kinder, die im vom NS-Regime als „unwertes Leben“ bezeichnet und in der Anstalt Am Spiegelgrund ermordet wurden. Er wurde sechs Jahre und drei Monate alt.

Politischer Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rassenideologie des Nationalsozialismus bekannte sich vorbehaltlos zur Maxime, dass sich sowohl auf Ebene der Individuen als auch der Völker und Staaten immer der Stärkere durchsetzen werde. Hitler wollte nicht nur andere, als „minderwertig“ eingestufte Völker und Rassen unterdrücken oder ermorden, sondern auch die Schwachen und Kranken innerhalb der eigenen Volksgemeinschaft „ausmerzen“. Eine Reihe von Mordprogrammen zur Herstellung einer Nationalsozialistischen Rassenhygiene, darunter die Aktion T4 für behinderte Erwachsene, die Kinder-Euthanasie, die Absonderung und Ermordung der jüdischen Bevölkerungsgruppe im Holocaust, der Roma und Sinti im Porajmos, der gleichgeschlechtlich orientierten Menschen, der Zeugen Jehovas, der sozial Ausgegrenzten und der politisch Andersdenkenden wurden konzipiert und realisiert.

Das Kinder-Euthanasieprogramm betraf sowohl sogenannt „erbkranke“ Säuglinge und Kinder, als auch Kinder mit Epilepsie und jene Kinder, an denen ein NS-Psychiater „Schwachsinn“ diagnostiziert hatte. Die meisten der 789 dokumentierten Mordakte an Kindern und Jugendlichen am Spiegelgrund fanden in der Säuglingsabteilung statt, die im internen Jargon als Reichsausschussabteilung bezeichnet wurde.[1] Ebenso zynisch war die Neubezeichnung der Tötungsanstalt als Heilpädagogische Klinik der Stadt Wien Am Spiegelgrund im Jahr 1942.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred war der uneheliche Sohn der Krankenschwester Anny Wödl.[2] Seine Mutter erlitt – drei Wochen vor Alfreds Geburt – eine Rauchgasvergiftung, die eine längere Bewusstlosigkeit zur Folge hatte. Das Kind war in der Folge in seiner allgemeinen Entwicklung beeinträchtigt. Dazu berichtete seine Mutter: „Es stellte sich schließlich heraus, dass er zwar alles verstand, dass er aber nicht sprechen konnte. Auch waren seine Beine offenbar zu schwach, um ihn zu tragen, sodass er soviel wie nicht gehen konnte. Woran er eigentlich litt und was die Ursache seines Zustandes war, konnten die Ärzte eigentlich nicht feststellen.“[3]

Mutter und Kind lebten in Wiener Neustadt. Im Alter von zwei Jahren erkrankte Alfred an Polyarthritis, einer Entzündung der Gelenke. In der Kinderklinik Glanzing wurde anlässlich der Behandlung festgestellt, das Kind sei „geistig zurückgeblieben“, es leide an Muskelschwäche und sei nicht in der Lage, Zielbewegungen auszuführen. Ein Jahr nach der Annexion Österreichs durch das NS-Regime, am 1. April 1939, wurden Mutter und Kind getrennt. Der viereinhalbjährige Alfred kam in die Landesnervenheilanstalt Gugging und die Landesberufsvormundschaft Wiener Neustadt verfügte, dass das Kind nicht an die Kindesmutter ausgefolgt werden dürfe. Damals lag die Vormundschaft für uneheliche Kinder prinzipiell bei den Behörden. Aus der Patientenakte von Gugging ergibt sich folgende Einschätzung des ärztlichen Personals: Das Kind sei „nach wie vor unfähig zu gehen oder zu stehen, kann mit den Händen keinerlei Zielbewegungen machen, ist andauernd in Bettruhe, muss gefüttert werden, lässt unter sich, ist vollkommen pflegebedürftig, ist nicht ansprechbar, bringt nur gelegentlich einige unartikulierte Laute hervor.“[3]

Obwohl das NS-Regime groß angelegte Vertuschungsversuche betreffend der Euthanasie-Programme betrieb, beispielsweise wurden in Schloss Hartheim ermordete Kinder als Todesfälle von Brandenburg beurkundet, sprachen sich die Tötungen rasch in der Bevölkerung herum. Insbesondere fragwürdige Todesursachen, Tod an Mandelentzündung bei einem Kind, dessen Mandeln entfernt worden waren, oder die zweimalige Zusendung jeweils einer Urne an dieselben Eltern eines ermordeten Kindes führten zu einem eklatanten Glaubwürdigkeitsdefizit des Regimes in Kreisen der engsten Angehörigen.[4][5] Von diesen, „die kaum mit Unterstützung seitens des Ärzte- und Pflegepersonals rechnen durften“,[6] ging auch der heftigste Widerstand gegen die Euthanasie-Aktion aus. Alfreds Mutter


eines Behinderten in der Anstalt Gugging, kämpfte entschlossen, aber erfolglos um das Leben ihres Sohnes. Sie drang bis in die Reichskanzlei und ins Reichsinnenministerium vor und motivierte zahlreiche andere Angehörige zu Protest- schreiben nach Berlin.

Seine Mutter, Anny Wödl, selbst Krankenschwester am Allgemeinen Krankenhaus in Wien, war anlässlich von Protesten gegen den Abtransport von Pfleglingen aus der Anstalt Am Steinhof bis zu Herbert Linden (einer der Organisatoren der NS-Euthanasie) im Reichsinnenministerium in Berlin vorgedrungen, um die Anliegen von Angehörigen vorzubringen. Die Vorsprache war natürlich ohne Erfolg. Anny Wödl wurde hier aber damit konfrontiert, dass die abtransportierten Pfleglinge in großer Zahl ermordet wurden. Wieder zurück in Wien, organisierte sie Proteste mit Briefen und Telegrammen, die in Berlin „waschkorbweise“ eintrafen.[7]

Im Jänner 1941 besuchte die Mutter ihr Kind in Gugging und erfuhr dort von einer Schwester, dass Alfred für einen Abtransport in den nächsten Tagen vorgesehen war. Anny Wödl machte sich sofort ein zweites Mal auf den Weg nach Berlin, um diesmal bei Linden um das Leben ihres eigenen Kindes zu bitten – natürlich ohne Erfolg. Sie erreichte nur, dass ihr behindertes Kind in die Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“ überstellt und dort mit Medikamenten umgebracht werden sollte.

Am 6.2.1941 wurde Alfred gemäß dem Wunsch der Mutter in die Wiener städtische Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ überstellt und unter der Aufnahmezahl AZ 19/41 aufgenommen. Am 15.2.1041 betonte Dr. Gross noch in einem Gutachten „das Kind ist Halbjude!“. Am 20.2. erfolgte die übliche Aufnahmeuntersuchung durch Frau Dr. Hübsch und am 22.2. starb Alfred Wödl am frühen Morgen an „Lungenentzündung“.

am 6. 2. 1941 Verlegung in die Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“, dort am 22. 2. 1941 Tod durch „Lungenentzündung“.



Am 23. Juli 1940 protestierte die Wiener Krankenschwester Anny Wödl, die selbst Mutter eines in der Landesnervenheilanstalt Gugging ermordeten, behinderten Kindes war, vergeblich bei Herbert Linden gegen den Abtransport der Steinhof-Pfleglinge. Auch deren Angehörige regte sie zu Protestschreiben an, woraufhin in Berlin „Wäschekörbe voll Post“ eingegangen sind. Demonstrationen vor der Anstalt gegen die Transporte wurden von Polizei und SS beendet. Nach einem weiteren Transport am 30. August 1940 kritisierte und verurteilte die illegale Grazer KPÖ um Herbert Eichholzer in einem Flugblatt die Transporte und Ermordungen der Steinhof-Pfleglinge.[8][9][6][10][11][12]

Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mahnmal für die Kinder vom Spiegelgrund

An Alfred Wödl erinnern ein Ehrengrab, ein Denkmal und ein Stolperstein:

  • Im April 2002 wurden die sterblichen Überreste der Opfer der Kinder-Euthanasie der Anstalt Am Spiegelgrund in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Wiener Zentralfriedhof feierlich bestattet. Dabei auch das Gehirn des Buben, welches von Heinrich Gross konserviert worden war, zur letzten Ruhe geleitet.
  • Seit November 2003 erinnert ein Mahnmal in Form von Lichtstelen auf dem Anstaltsgelände an die dort ermordeten Kinder und Jugendlichen.[13] Für jedes in der Anstalt ausgelöschte Leben, damals waren 772 Opfer erfasst, wurde dabei eine Lichtsäule aufgestellt. Deren strenge Anordnung spiegelt die Situation der Kinder und Jugendlichen im damaligen Zwangskontext wider.
  • Im Jahr 2013 verlegte der deutsche Künstler Gunter Demnig vor dem letzten Wohnhaus von Alfred Wödl und seiner Mutter am Corvinusring 16 in Wiener Neustadt einen Stolperstein. Organisiert und finanziert wurde der Stein vom Projekt Stolpersteine für Wiener Neustadt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reinhard Sieder, Andrea Smioski: Gewalt gegen Kinder in Erziehungsheimen der Stadt Wien. Endbericht. Wien 2012, S. Winkelmayer: 35+47 (Online [PDF]).
  2. Fallweise wird der Vorname der Mutter auch als Anna angegeben.
  3. a b Anton Blaha: Alfred Wödl: Vergeblicher Bittgang nach Berlin. Wiener Neustadt 2013 (Online).
  4. Herwig Czech: NS-Medizinverbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Gugging Hintergründe und historischer Kontext. (PDF) DÖW, S. 11, abgerufen am 31. Juli 2015.
  5. Ernst Klee: "Euthanasie" im NS-Staat. Die "Vernichtung lebensunwerten Lebens". Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1983, S. 111, Zitat 1: S. 21–22, Zitat 2: S. 32–33.
  6. a b Lukas Vörös: Kinder- und Jugendlicheneuthanasie zur Zeit des Nationalsozialismus am Wiener Spiegelgrund. (PDF) Diplomarbeit. März 2010, S. 97, abgerufen am 31. Juli 2015.
  7. Gerhard Fürstler, Peter Malina: Österreichische Pflegepersonen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Teil I: Die Wiener Krankenschwester Anny Wödl. Historische Pflegeforschung. In: Österreichische Pflegezeitschrift. Wien März 2003 (2003), S. 111, Zitat 1: S. 24 ff.
  8. Gedenkstätte Steinhof. Chronologie. DÖW, abgerufen am 31. Juli 2015.
  9. Brigitte Bailer: Mord als Instrument der NS-Jugendfürsorge. (PDF) In: DÖW-Mitteilungen, Folge 207. DÖW, Juli 2012, S. 6, abgerufen am 31. Juli 2015.
  10. Susanne Mende: Die Wiener Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof" in der Zeit des NS-Regimes in Österreich. (PDF) Manuskript eines Vortrages, der am 30.1. 1998 in Wien anläßlich des wissenschaftlichen Symposions "Zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien" gehalten wurde. In: gedenkstaettesteinhof.at. DÖW, S. 5–11, abgerufen am 31. Juli 2015.
  11. Peter Malina: Im Fangnetz der NS-„Erziehung“. Kinder- und Jugend-„Fürsorge“ auf dem „Spiegelgrund“ 1940–1945. In: Eberhard Gabriel, Wolfgang Neubauer (Hrsg.): Zur Geschichte der NS-Euthanasie in Wien: Von der Zwangssterilisation zur Ermordung. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 3-205-99325-X, S. 81–97 (Google-Vorschau).
  12. Susanne Mende: Die Wiener Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof in der Zeit des NS-Regimes in Österreich. In: Eberhard Gabriel, Wolfgang Neubauer (Hrsg.): NS-Euthanasie in Wien. Böhlau Verlag, Wien 2000, ISBN 3-205-98951-1, S. 64–70 (Google-Vorschau).
  13. Mahnmal für die Opfer vom Spiegelgrund; Rathauskorrespondenz vom 27. November 2003 (abgerufen am 24. Juli 2015).

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Rosa Grossmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosa Grossmann

Rosa Grossmann wurde mit ihren Eltern Johann und Elise Brunner wegen Kontakten zu dem aus der Sowjetunion kommenden Fallschirmspringer und KPÖ-Funktionär Gregor Kersche am 25. 10. 1943 von der Gestapo festgenommen. Um keine MitkämpferInnen unter der Folter zu verraten, stürzte sie sich im Stiegenhaus des Gestapogebäudes vom vierten Stock in die Tiefe; sie überlebte schwer verletzt. Das Foto, das Rosa Grossmann mit ihrer kleinen Tochter zeigt, wurde wenige Wochen vor ihrer Verhaftung aufgenommen. (Foto DÖW)


Die Widerstandskämpferin Rosa Grossmann schilderte den Umgang der Gestapo mit den Häftlingen so: „Und ich hatte während meiner Vorführungen auf den Korridoren Männer gesehen, die man nach Folterungen zu den Aufzügen schleppte, wie halbgeschlachtetes Vieh aus dem Schlachthaus. Blutend aus Wunden am Kopf und Gesicht. Mit aufgeschwollenen Lippen.“[1] Grossmann selbst stürzte sich, um keine Genossen zu verraten, am 23. Oktober 1943 nach viertägigen Folterungen aus dem 4. Stock des Hotel Métropole. Sie überlebte jedoch schwer verletzt.


Breuer war in zweiter Ehe mit der Widerstandskämpferin und Journalistin (Chefredakteurin von Stimme der Frau) Rosa Großmann-Breuer verheiratet.[2] Aus der Ehe stammen zwei Kinder.[3]

Zitat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Als Brödl des Schlagens müde wurde, gab er den Stock diesem jungen Gestapobeamten, aber nach kurzer Zeit verlangte Brödl von ihm den Stock zurück, mit dem Bemerken: 'Das ist ja nichts' und schlug mich wie ein Wahnsinniger weiter. Durch diese Misshandlungen wurde ich einige Male ohnmächtig. Zeitweise hieß er mich aufzustehen und zur Abwechslung fesselte er die Hände statt vorne [hinten] am Rücken und drückte meine Arme in die Höhe, dass ich schon glaubte, dass meine Knochen brechen. Dies alles unter der Verabreichung von kräftigen Ohrfeigen. Er zog auch die Kette immer stärker an und fragte höhnisch: 'Na, weißt es noch immer nicht, willst noch immer nicht die Wahrheit sagen?' Als ich am Diwan lag, trat mich Brödl einige Male mit den Füßen in den Bauch. [...] Daraufhin führte er mich auf die Roßauer Lände zurück. [...] Es vergingen kaum zwanzig Minuten und ich wurde [...] wieder am Morzinplatz vorgeführt. Der junge Beamte, dessen Namen ich nicht kenne, führte mich am Morzinplatz über die vordere Stiege hinauf und als wir fast am 4. Stock oben waren, gelang es mir, über das Stiegengeländer zu springen, da ich mich hinunterstürzen wollte. Als ich schon mit dem Oberkörper über dem Geländer hing, erwischte der Gestapobeamte einen Fuß von mir, ich trat aber mit dem anderen Fuß in seinen Bauch, worauf er mich losließ und ich hinunterfiel. Ich bin erst im Allgemeinen Krankenhaus zu mir gekommen [...]."“

Rosa Grossmann: Zeugenaussage vor der Polizeidirektion Wien am 19. Dezember 1946

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Welser Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Welser Gedenkweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Suchy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Suchy

Sein Mitkämpfer Franz Marek hat darauf hingewiesen, dass das im Dezember 1936 verbreitete KPÖ-Flugblatt Der Mord von Rodaun (Original: DÖW Bibliothek 4029/431) von Soyfer verfasst worden ist. Angesichts der leidenschaftlichen Sprache, mit der darin der gewaltsame Tod des kommunistischen Häftlings Richard Suchy im Gewahrsam der Gendarmerie in Rodaun angeprangert wurde, kann an der Autorschaft kein Zweifel bestehen. „Eine ekstatische Kampfschrift, voll Rachepathos, Heroik, Hymnik und der Siegesgewissheit aller echten Kampfschriften“ – so qualifiziert der US-amerikanische Literaturwissenschaftler und Soyfer-Herausgeber Horst Jarka das Flugblatt und arbeitet heraus, dass Soyfer darin – in Abkehr von früheren „deutschen“ Positionen – erstmals auch die von der KPÖ propagierte Pro-Österreich-Linie vertrat.


Als der junge Kommunist Richard Suchy um die Jahreswende 1936/37 verhaftet und kurz darauf im Gemeindekotter erhängt aufgefunden wird, erscheint ein Flugblatt Der Mord von Rodaun, das eindeutig Jura zuzuordnen ist. Soyfer ruft darin das Volk – Arbeiter, Arbeitslose und Angestellte, Bauern und Bürger – zur Rache auf. „“ Hier scheint sich die jahrelang an- gestaute Frustration des Aktivisten zu entladen.

Jura Soyfer über Richard Suchy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Mord! Gräßlicher Mord! In allen Gassen muß es widerhallen, in allen Betrieben muß man es verkünden, auf allen Märkten muß man es rufen: Mord! Gräßlicher Mord! Sagt es weiter von Mann zu Mann, tragt es von Haus zu Haus, daß es kein Fleckchen Erde gebe in unserem Lande, das nicht lauthals hinausschreit die entsetzliche Bluttat von Rodaun. [...] Leb wohl, Richard Suchy! [...] Um Dich trauert das ganze Volk. Knechtschaft und Not haben Dich zum Revolutionär gestählt. Das Volk wird es Dir danken.“

KPÖ-Flugblatt: Verfasst von Jura Soyfer[4]

== Quellen ==* Exil, J.H. Koch, 1984

  1. Wiener Festwochen: Hotel Metropole, Programm der Schiene Into the City, 28. Mai bis 21. Juni 2015, 8
  2. Die roten Zwillinge im Standard vom 28. April 2008 abgerufen am 6. Februar 2012
  3. Erica Fischer: Das wichtigste ist sich selber treu zu bleiben, 2005
  4. Zit. nach Landstrasser Protokolle, VHS Landstrasse, abgerufen am 31. Juli 2015