Benutzer:Mondra Diamond/Spielwiese

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Der Kirchenmusikverein bei St. Martin zu Preßburg gehörte im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den führenden Musikervereinigungen der Stadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorläufer und Gründung des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kirchenmusikverein beim Dom zu St. Martin konnte auf eine lange künstlerische Tätigkeit zurückblicken. Bereits 1816 gab es erste Versuche, in Preßburg einen Musikverein zu gründen. 1828 gründete der Dirigent, Komponist und Musikpädagoge Heinrich Klein[Anm. 1] den Verein der Pressburger Freyen Künstler und Sprachlehrer. Der Verein setzte sich zum Ziel sich vor allem der Kirchenmusik und deren Verbreitung zu widmen. Neben den Mitwirkungen bei den Gottesdiensten sollten auch Konzerte und Kulturveranstaltungen im Mittelpunkt stehen. Dieser Vorläufer des Kirchenmusikvereins stellte seine Tätigkeit nach dem Tode von Heinrich Klein im Jahre 1832 ein.

Nach dem Tode von Klein kam es am 27. Juni 1833 zu einer Generalversammlung der Mitglieder, in welcher die Statuten für die Gründung des Kirchenmusikvereins ausgearbeitet und beraten wurden. Der Verein hatte damals mehr als 500 Mitglieder und verfügte über ein hundertköpfiges Orchester. Als Dirigent und Regens Chori wurde an die Spitze der Musiker Josef Kumlik[1] berufen. Zum Protektor des Vereins wurde Graf Casimir Esterházy[Anm. 2] ernannt und Domherr und Stadtpfarrer Joseph von Prybila übernahm den Vorsitz.

Der Kirchenmusikverein schien jedoch gleich in den ersten Jahren seines Bestehens ziemlichen Erfolg gehabt zu haben, da der Wiener Allgemeine Musikalische Anzeiger am 29. Januar 1835 (19;43) über eine Aufführung des Kirchenmusikvereins Folgendes schrieb:

„Bericht über ein Musikfest, an welchem 192 ausübende Musiker teilgenommen hätten; Haydn’s herrliche Schöpfung sei gegeben worden; der Kirchenmusikverein verdiene allgemeines Lob.“

Der St.-Martins-Dom zu Preßburg (Bratislava); Wirkungsstätte des Kirchenmusikvereins

„Der Kirchenmusikverein in Preßburg, welcher seit dem Jahre 1833 in Wirksamkeit ist und zur Emporbringung des höchsten und gediegensten Zweiges der Musik so eifrig und mit so herrlichen Folgen wirkt, besteht gegenwärtig schon aus 41 unterstützenden und mitwirkenden, 276 bloß unterstützenden, 62 bloß mitwirkenden und aus 35 Ehrenmitgliedern, worunter sich allgemein geachtete Nahmen befinden. Der durch musikalische Kenntnisse bekannte Graf Casimir Esterhazy steht als Protector an der Spitze.“

Gem. Mitgliederverzeichnis hatte der Verein im Jahre 1864 bereits 454 Mitglieder, davon waren 102 „Ausübende“ – d. h. im Chor aktiv mitwirkende – Mitglieder.

Blütezeit des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Josef Kumlik (1801–1869) beginnt die fruchtbarste Wirkungszeit des Musikvereins. Kumlik kam bereits als 12- oder 13-jähriger aus seiner Geburtsstadt Wien nach Preßburg, wo er Mitglied des Preßburger Theaterchores wurde. Gleichzeitig nahm er Gesang- und Musikunterricht beim Preßburger Domorganisten Jakob Kunnert und Simon Sechter (Kontrapunkt im Jahre 1828). Er wurde Assistent von Heinrich Klein und nach dessen Tode zum Ersten Dirigenten des Kirchenmusikvereins gewählt. Für die Verbreitung der Musikkultur in Preßburg erwarb er sich große Verdienste. Als Professor an der dortigen Musikschule bildete er zahlreiche Musiker aus. Über 50 eigene Kompositionen[Anm. 3] sind von Kumlik bekannt (U. a. komponierte er eine Feierliche Kantate zum 25-jährigen Jubiläum der Gründung des Kirchenmusikvereins). Mit einer Unterbrechung von sechs Jahren[Anm. 4] wirkte er als Regens Chori und Dirigent 35 Jahre lang bis zu seinem Tode im Kirchenmusikverein. Viele klassische Musikwerke – vor allem der Wiener Klassiker – wurden unter seiner Führung aufgeführt. Besonders hervorzuheben ist eine der ersten liturgischen Aufführungen von Beethovens Missa Solemnis,[Anm. 5] die Kumlik im Jahre 1835 inszenierte. An dieses Ereignis erinnert auch heute noch im Inneren des Domes eine Gedenktafel. (Die Missa Solemnis ließ Kumlik fünfmal, Beethovens C-Dur Messe sogar vierundfünfzigmal aufführen). Ab 1836 wurde an Karfreitagen das Oratorium Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze von Joseph Haydn regelmäßig zur Aufführung gebracht. Im Laufe der Jahre entwickelte es sich diese Aufführung zur Tradition. Kumlik veranstaltete auch „Akademien“ im Preßburger städtischen Theater vor dem Fischertore, so erklang hier Haydns Die Schöpfung, sowie Cherubinis Requiem welches aus Anlass des Ablebens von Kaiser Franz im Jahre 1835 unter dem Dirigat von Kumlik zur Aufführung gebracht wurde. Im Jahre 1858 feierte der Kirchenmusikverein sein 25-jähriges Jubiläum. Für diese Gelegenheit schrieb der Komponist Johann Nepomuk Batka der Ältere eine Festkantate, die im Dom feierlich uraufgeführt wurde. Der damalige Regens Chori Josef Kumlik war Träger verschiedener hoher Auszeichnungen, unter anderem war er Inhaber der k.k. gold Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft. Er starb am 29. Mai 1869 in Preßburg und wurde am Andreas-Friedhof zu Preßburg beigesetzt.

Josef Kumlik (1801–1869)

Kumliks Nachfolger wurde der Wiener Karl Mayrberger,[Anm. 6] der bereits 1866 nach Preßburg kam. Als Dirigent und Regens Chori leitete er den Kirchenmusikverein bis zu seinem Tode im Jahre 1881. Er war bemüht, vor allem den Chorgesang zu verbessern. Unter seinem Dirigat erreichte der Chor europäisches Spitzenniveau. Er war mit Franz Liszt befreundet und arbeitete mit diesem auch auf musikalischen Gebiet eng zusammen. Einen wesentlichen Beitrag zu Liszts Aufenthalten in Preßburg leistete auch der damalige Sekretär des Kirchenmusikvereins Johann Nepomuk Batka d. J., der als begeisterter Musikliebhaber mit Liszt ebenfalls eng befreundet war. Mayrberger war auch kompositorisch tätig (Oper Melusine), seine Werke wurden sogar in Salzburg gedruckt. Mayrberger starb am 22. September 1881 in Preßburg und wurde auf dem Andreas-Friedhof beigesetzt.

Nach dem Tode von Karl Mayrberger übernahm Josef Adam Thiard-Laforest[Anm. 7] die musikalische Leitung des Kirchenmusikvereins. Das Repertoire des Vereins erweiterte er durch Werke des gebürtigen Preßburgers Johann Nepomuk Hummel, außerdem führte er Werke von Anton Dvořák und Anton Bruckner neu auf. Bei der Aufführung dessen 4. Sinfonie war der Komponist persönlich anwesend. Freundschaftliche und kollegiale Beziehungen unterhielt er auch zu Hans Richter. Bei Hochämtern führte er wiederholt Beethovens Missa Solemnis und Liszts Krönungsmesse auf. Am 16. März 1883 führte er die Preßburger Premiere des Oratoriums Die Heilige Elisabeth von Franz Liszt mit großem Erfolg auf. Im selben Jahre komponierte er zwei gemischte Chorwerke mit Orgelbegleitung für die Lutherfeier 1883 (400. Jahrestag des Geburtstages von Martin Luther).[2] Von Thiard-Laforest stammt eine Anzahl von Kompositionen darunter die Festkantate bei der Enthüllung des Preßburger Hummel-Denkmals im Jahre 1887.[2] Thiard-Laforest starb am 2. März 1897 und wurde im Preßburger Andreas-Friedhof beigesetzt.

Der gebürtige Billigheimer Ludwig Burger[Anm. 8] kam 1870 nach Preßburg, wo er zuerst als Flötist beim Theaterorchester vor dem Fischertore wirkte. Nach dem Tode von Thiard-Laforest (1897) wurde er zum Regens Chori des Musikvereins gewählt, wo er bis 1901 wirkte. Ab 1881 widmete er sich ganz der Komposition und der Musikerziehung. Er war Lehrer von Franz Schmidt. 1898 komponierte er die Kantate in memoriam auf den Tod der Kaiserin Elisabeth.

Ab dem Jahre 1901 kam es zu Differenzen zwischen den Vertretern des Kirchenvereins und dem Vizebürgermeister der Stadt Preßburg Theodor Kumlik,[Anm. 9] der damals gleichzeitig der Vorsitzende des römisch-katholischen Kirchenbezirkes in Preßburg war. Von Theodor Kumlik wurde die Stelle des Regens Chori aufgelöst und durch einen gewählten Dirigenten ersetzt. Diese Aufgabe übernahm – vorübergehend – zwischen 1901 und 1905 Anton Strehlen,[Anm. 10] der seit 1873 als Domorganist im Dom zu St. Martin wirkte und auch ein hervorragender Sänger gewesen ist. In Preßburg arbeitete Strehlen als Musiklehrer.

Erst 1905, nachdem die Streitigkeiten behoben werden konnten, übernahm Eugen Kossow[Anm. 11] das Dirigat im Verein. Er war der erste – nicht ernannte, sondern gewählte – Dirigent des Vereins. Dank seiner organisatorischen Fähigkeiten gelang es ihm, den Klangkörper auf seine einstige Höhe zu bringen. Er führte die traditionellen Aufführungen von Beethovens Missa Solemnis, sowie der Werke Joseph Haydns wieder ein. 1906 gründete er eine vereinseigene Musikschule, in welcher Musiker und Sänger ausgebildet wurden. Kossow starb am 24. Januar 1921 in Preßburg und wurde auf dem Andreas-Friedhof beigesetzt.

Der Verein nach 1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Österreich-Ungarn als Staat aufgelöst. Einer der Nachfolgestaaten war die am 28. Oktober 1918 neu gegründete Tschechoslowakei. Preßburg wurde gem. Vertrag von Trianon diesem Staate zugeschlagen. Unter der Führung von Eugen Kossow hatte der Verein die staatspolitischen Veränderungen relativ gut und unbeschadet überstanden. Kossow starb jedoch bereits 1921 und nach seinem Tode stellte sich eine Vakanz ein, die bis zum Jahre 1924 dauerte. In diesem Jahr wurde Alexander Albrecht zum Dirigenten des Kirchenmusikvereins gewählt. Bei der Gestaltung des Musiklebens Preßburgs in der neu gegründeten Tschechoslowakei spielte er in der Zwischenkriegszeit eine bedeutende Rolle. Mit Franz Schmidt, Béla Bartók und Ernst von Dohnányi gehörte Alexander Albrecht zum „Kleeblatt“ jener Musiker, deren Karriere in Preßburg begann und die es später zu internationaler Reputation und Ruhm brachten. Zuerst wirkte er als Organist im Dom zu St. Martin, gleichzeitig unterrichtete er an der Musikschule. Alexander Albrecht war der Erste, der neben dem klassischen Repertoire auch Stücke der modernen Musik im Kirchenmusikverein aufführen ließ (Max Reger, Igor Strawinsky, Zoltán Kodály). Er war auch kompositorisch tätig, zahlreiche Musikstücke sind der Nachwelt erhalten geblieben.

Im Jahre 1942 brachte Albrecht Bachs Matthäus-Passion unter Mitwirkung bedeutender Künstler, wie z. B. Anton Dermota und Solisten der Wiener Staatsoper zur Aufführung. Auch namhafte Dirigenten, wie Rudolf Nilius oder Ludwig Rajter gastierten beim Kirchenmusikverein. Alexander Albrecht betreute den Verein bis zu seiner Auflösung im Jahre 1952. Dann zog er sich ins Privatleben zurück. Er starb 1958 und wurde auf dem Andreas-Friedhof in Preßburg beigesetzt.

Das Ende des Vereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Februarputsch 1948 (in der kommunistischen Historiographie als „Siegreicher Februar“ bezeichnet) kamen die Kommunisten in der Nachkriegs-Tschechoslowakei an die Macht. Die Tschechoslowakei wurde ein Land des „Ostblocks“, der in der Einflusssphäre der Sowjetunion stand.

Im April 1950 wurde auf Anordnung des damaligen Staatspräsidenten und Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) Klement Gottwald von der berüchtigten Geheimpolizei ŠtB die sogenannte „Aktion K.“ durchgeführt. Das Ergebnis dieser „Aktion“ war, dass 61 Orden, die 15.000 Mitglieder hatten, aufgelöst wurden. 2192 Ordensleute wurden in den damaligen kommunistischen Gefängnissen eingekerkert, zusammen hatten sie eine Strafe von 42.763 Jahren zu verbüßen.[Anm. 12]

Von diesen Repressalien – die bereits nach der Machtergreifung durch die Kommunisten im Jahre 1948 begannen – blieb auch der Kirchenmusikverein beim Dom zu St. Martin nicht verschont. Nach 122 Jahren war er nun gezwungen seine Tätigkeit einzustellen und hörte etwa um das Jahr 1952 gänzlich auf zu existieren. Seine Stelle wurde von der im Jahre 1949 gegründeten Slowakischen Philharmonie eingenommen.

1990, nach der politischen Wende, versuchte Ján Albrecht den Verein zu reanimieren.[Anm. 13]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. Rainer Rudolf, Eduard Ulreich: Karpatendeutsches Biographisches Lexikon. Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart 1988, ISBN 3-927096-00-8. (KDBL)
  • Ján Albrecht: Spomienky bratislavského hudobníka, Bratislava 1998, ISBN 80-967026-8-8. (slowakisch; eine deutsche Ausgabe erschien 1998 unter dem Titel Erinnerungen eines Preßburger Musikers im Verlag Hans Schneider in Tutzing)
  • Hans-Werner Rautenberg: Wanderungen und Kulturaustausch im östlichen Mitteleuropa. Oldenbourg, 2006, ISBN 3-486-57838-3.
  • Veronika Bakičová: Cirkevný hudobný spolok & Alexander Albrecht.[Anm. 14] Music Forum Bratislava, 2014, ISBN 978-80-88737-42-1. (slowakisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. (siehe auch BLKÖ, Band 13, S. 371; online)
  2. a b Karpatendeutsches Lexikon, S. 331 (siehe Literatur)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Klein war ein deutscher Organist und Komponist. Er war Musiklehrer des Komponisten Franz Erkel und Mitarbeiter der 'Leipziger Allgemeinen musikalischen Zeitung'. (siehe auch BLKÖ, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band 12, S. 49; online)
  2. Graf Kázmér Miklós Esterházy de Galántha war 1848 Kommandant der Preßburger Truppen der ungarischen „Nationalwacht“ (Nemzetöség). Ein vielfach lithografiertes Bild Kriehubers stellt ihn als Kommandanten mit der rot-weiß-grünen Binde dar. Vom weiteren Verlauf der ungarischen Unabhängigkeitsbewegung schwer enttäuscht, stellte er ein Freicorps auf Seiten der kaiserlichen Truppen auf, das er selbst finanzierte. Er fungierte als Widmungsträger von Franz Liszts 4. Ungarischer Rhapsodie. Er war in erster Ehe mit Gräfin Leopoldine Szapáry de Széchysziget verheiratet. In zweiter Ehe war er mit Mária Henrica Aspasia Le Marcant ditte de Montval verheiratet. Auf seinen zahlreichen Wagenfahrten begleitete ihn häufig sein Hofmaler Franz Alt. Viele Aquarelle verewigen die verschiedenen Reisen und Aufenthaltsorte Casimirs und seiner zweiten Frau. Er ließ sich schließlich in Salzburg-Aigen nieder, wo er am 13. Mai 1870 starb. Später wurde er in die Gruft von Oberalm überführt, wo den marmornen Betschemel seine selbst verfasste Grabinschrift ziert.
  3. u. a.: Salve Regina, Messe D-Dur, Te Deum, Tantum ergo, Veni sancte spiritus
  4. Zwischen 1837 und 1843 wurde der Kirchenmusikverein von dem aus Polen stammenden Karol Frajman von Kochlow geleitet.
  5. Manchen Angaben zufolge (z. B. bei Jan Albrecht, s. Literatur, S. 9) soll es weltweit die erste liturgische Aufführung gewesen sein. Die erste nichtkirchliche Aufführung erfolgte bereits 1824 in St. Petersburg.
  6. Karl Mayrberger (* 9. Juni 1828 in Wien; † 23. September 1881 in Preßburg) war Schüler von Simon Sechter. Zwischen 1862 und 1866 leitete er den Musikgesangverein in Bruck an der Mur. In seinem Repertoire setzte er besonders Werke von Franz Schubert und Franz Liszt durch (Erstaufführungen der Graner Messe im Jahre 1872 und der Ungarischen Krönungsmesse 1874). Er verfasste auch das Buch Lehrbuch der musikalischen Harmonik in gemeinfasslicher Darstellung für höhere Musikschulen und Lehrerseminarien, sowie zum Selbstunterricht. Neuauflage. 2017, ISBN 978-3-7436-4034-4.
  7. Josef Adam Thiard-Laforest, * 16. März 1841 in Bischdorf (ung. Pozsonypüspöki) / Königreich Ungarn, † 2. März 1897 in Preßburg. Er wurde als József Ádám Duránszki geboren; gemäß Taufregister war er der uneheliche Sohn von Eva Duránszki aus Bischdorf, der Name des Vaters ist im Taufregister nicht eingetragen. Josef Adam wurde von der Familie Thiard-Laforest adoptiert und großgezogen und nahm auch den Namen seiner Pflegeeltern an. Laforest besuchte das Gymnasium in Preßburg, Musikunterricht erhielt er von Josef Kumlik. 1866–1869 und 1871–1874 war er Militärkapellmeister der K.u.k. Infanterieregimenter Nr. 23 und 64. 1873 war er Mitbegründer der Philharmonischen Gesellschaft in Arad. (zit. nach Oesterreichisches Musiklexikon, online)
  8. Ludwig Burger, * 11. April 1850 in Billigheim, † 29. Mai 1936 in Preßburg; bereits als 15-jähriger war er Mitglied des Hoftheaterorchesters in Mannheim. Er hatte eine Ausbildung als Geiger und Flötist. (zit. nach KDBL S. 52)
  9. Theodor Kumlik war der Sohn des Begründers des Musikkirchenvereins Josef Kumlik.
  10. Anton Strehlen (* 5. April 1840 in Hollabrunn / Niederösterreich; † 1922 in Preßburg) studierte Musik in Wien und kam um das Jahr 1873 nach Preßburg. Er wurde im Andreas-Friedhof zu Preßburg bestattet.
  11. Dr. Eugen Kossow, * 1860 in Ödenburg / Österreich-Ungarn, † 24. Januar 1921 in Preßburg; von Haus aus Jurist (Studium an der Wiener Universität), studierte jedoch auch Komposition bei Anton Bruckner. In Ödenburg gründete er den „Verein der Musikfreunde“ deren Dirigent er gewesen war, bevor er nach Preßburg kam. (zit. KDBL S. 169)
  12. zit. nach Vladimír Godár: Cirkevno-hudobný spolok, in Slovo vom 11. Juni 2004 (slowakisch, online, siehe Weblinks)
  13. Hans „Ján“ Albrecht (1919–1996) war der Sohn von Alexander Albrecht. Er besuchte das Deutsche Gymnasium in Preßburg und studierte am Konservatorium und der Musikakademie seiner Vaterstadt. Viele Jahre hindurch beschäftigte er sich mit „alter Musik“ und begründete und leitete das Musikensemble Musica aeterna.
  14. Das Buch enthält als Beilage eine CD-ROM mit der Aufnahme eines Interviews mit Alexander Albrecht in deutscher Sprache.