Benutzer:Musiksplitter/Balthasar Schiedmayer

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Balthasar Schiedmayer

Balthasar Schiedmayer (1711-1781) Schreinermeister – Orgel und Claviermacher. Gründer der Schiedmayer Klavierbauer-Dynastie Kupferstich 1756 von GOTTFRIED EICHLER dem Jüngeren (1715-1770)

(1711–1781) war ein Schreinermeister, Orgel und Claviermacher und Gründer der Schiedmayer Klavierbauer-Dynastie

Der Gründer dieses Unternehmen war Balthasar Schiedmayer (1711–1781), Schreinermeister, Orgel- und Claviermacher in Erlangen, der 1735 sein erstes Instrument, ein Clavichord baute. Drei seiner Söhne erlernten bei ihm die Kunst des Klavierbaus.

- Johann Georg Christoph Schiedmayer (1740–1820) ließ sich in Neustadt an der Aisch nieder. Von ihm sind einige Instrumente erhalten geblieben. Ein Clavichord Baujahr 1793 von J. C. Georg Schiedmayer ist in der Schiedmayer Instrumentensammlung Wendlingen zu sehen.

- Adam Achatius Schiedmayer (1745–1817) ist in in Erlangen geblieben. Ein Flügel von ihm ist im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu sehen. Von seinem Sohn, Johann Erhard (1787–1821) ist ein Tafelklavier Baujahr 1818 und von seinem Enkel Johann Lorenz (1814–1895) ist ein Tafelklavier Baujahr 1870 in der Schiedmayer Instrumentensammlung in Wendlingen zu sehen.

- Johann David Schiedmayer (1753–1805) erlernte den Clavierbau zuerst bei seinem Vater bevor er als Geselle zu Andreas Stein zur Arbeit nach Augsburg ging. Er betrieb seine eigene Clavier Werkstatt in Nürnberg, bevor er 1871 zurück nach Erlangen nach dem Tod seines Vaters ging. David war einer der bekanntesten Klavierbauer seiner Zeit. Aus seiner Werkstatt sind ein Clavichord, fünf Hammerflügel und ein Tafelklavier erhalten geblieben. Sie befinden sich u.a. im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und in China.

Zwei Söhne von David Schiedmayer sind auch Klavierbauer geworden. Maximilian Christian Schiedmayer (geb. 1799) Instrumentenmacher in Münster und Johann Lorenz (1786–1860) in Stuttgart.

Nach dem Tod von seinem Vater David 1805, ging Lorenz Schiedmayer zu Arbeit nach Wien zu Andreas und Nanette Streicher geb. Stein. Dort lernte er den Stuttgarter Klavierbauer Carl Dieudonné kennen und gründete 1809 in Stuttgart mit ihm die Firma Dieudonné & Schiedmayer. Die Firma wurde in der Region bald sehr bekannt. Der erste Hammerflügel wurde an den Bankier Benedict in Stuttgart verkauft, dessen Sohn Sir Julius Benedict ein berühmter Pianist in England wurde. Der Komponist und Dirigent Conradin Kreuzer und auch der Komponist Friedrich Silcher (vor seiner Berufung als Stiftdirektor nach Tübingen) wohnten von ca. 1814 bis 1818 bei Dieudonné und Schiedmayer in der Charlottenstr. 4 in Stuttgart.

Dieudonné und Schiedmayer zogen in ein eigenes Fabrikgebäude 1821 in die Neckarstr. 16 in Stuttgart. Nach dem Tod von Dieudonné im Jahr 1825 wurde die Fabrik in Pianofortefabrik von J. Lorenz Schiedmayer umbenannt. 1845 gründete Lorenz Schiedmayer mit seinen 2 ältesten Söhnen Adolf und Hermann Schiedmayer die Firma Schiedmayer & Söhne Pianofortefabrik. Von 1821 bis 1969 befand sich die Fabrik in der damaligen Neckarstr. 14-16, der heutigen Konrad-Adenauer-Straße in Stuttgart. Auf diesem Grundstück befinden sich heute die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und das Haus der Abgeordneten. 1909, zum hundertjährigen Bestehen der Firma Schiedmayer in Stuttgart fand eine sehenswerte Ausstellung der Instrumente aus dem Hause Schiedmayer im Königlichen Zentrum für Industrie und Gewerbe (heute Haus der Wirtschaft) statt. Zu den Besuchern gehörten u.a. der württembergische König Wilhelm II. und seine Frau Charlotte. Unterschriften von König Wilhelm und Königin Charlotte sind im Gästebuch dieser Ausstellung (Schiedmayer Archiv) zu sehen.

Müller-Schiedmayer

Erwin Müller-Schiedmayer, Sohn von Marie Louise Müller geb. Schiedmayer (Tochter von Johann Lorenz Schiedmayer) eröffnete 1874 seine eigne Pianofortefabrik in Würzburg. Sein Handwerk hatte er bei Schiedmayer & Söhne, J & P Schiedmayer bei Steinway & Sons New York City gelernt. Das Unternehmen wurde 1968 an Piano Lang München verkauft und später von Steinway & Sons Hamburg übernommen.

J & P Schiedmayer

Johann Lorenz Schiedmayer schickte seine beiden jüngeren Söhne Julius und Paul Schiedmayer nach Paris, wo sie den Harmoniumbau bei Debain erlernten und auch bei der Gelegenheit Victor Mustel kennenlernten, der 1886 die Mechanik der Celesta erfand. Nach ihrer Rückkehr nach Stuttgart gründeten sie 1853 die Firma J & P Schiedmayer in der Neckarstr. 12 in Stuttgart. Sie bautenzuerst Harmonien, später Klaviere/Flügel undab 1890 Celesten. Besondere Instrumente gingen aus dieser Fabrik heraus wie zum Beispiel die Scheola. Es existiert auch im Privatbesitz ein selbstspielendes Kunstharmonium kombiniert mit einer Orgel und einer Celesta.

1969 übernahm der Inhaber von Schiedmayer & Söhne, Georg Schiedmayer (1931–1992), die Klavierfabrik Schiedmayer, vormals J & P Schiedmayer, von ihren damaligen Eigentümern, Max und Hans Schiedmayer. Pianofortefabrik Schiedmayer & Soehne GmbH & Co. KG. Die Klavierproduktion wurde 1982 eingestellt, und die Firma spezialisierte sich auf die Herstellung von Celesten und Glockenspielen. 1992, nach dem Tod von Georg Schiedmayer, erbte seine Witwe Elianne Schiedmayer geb. Villard die Firma Schiedmayer & Söhne GmbH & Co. KG sowie die Schiedmayer Pianofortefabrik vormals J. & P. Im Jahr 2008 wurde diese Firma im Handelsregister Stuttgart aufgelöst. Keine Schiedmayer Firma wurde zu keinem Zeitpunkt an die Firma Rud.Ibach veräußert.

1995 gründete Elianne Schiedmayer die Schiedmayer Celestabau GmbH, 2003 umfirmiert in Schiedmayer Celesta GmbH. Diese Firma ist auch im Handelsregister in Stuttgart eingetragen. Die Produktion der Instrumente findet seit 2000 in Wendlingen am Neckar bei Stuttgart statt. Schiedmayer ist heute weltweit der einzige Hersteller der Celesta. Schiedmayer fertigt auch EinbauCelesten/Glockenspiele für Pfeifen Orgel.

Diese Musikinstrumentensammlung von historischen Instrumenten aus dem Hause Schiedmayer ist einzigartig in der Welt. Sie zeigt u.a. die Entwicklung des Pianofortes vom Clavichord bis zum modernen Flügel. Das älteste Instrument ist ein Clavichord Bj. 1793 von Johann Christoph Georg Schiedmayer. Zu sehen ist auch die Entwicklung des Harmoniumbaus im Hause Schiedmayer. In der Musikinstrumentenausstellung im Hause Schiedmayer ist u.a. die Celesta No. 20 von Victor Mustel gebaut im Jahr 1888 zu sehen. 2006 errichtet Elianne Schiedmayer die Schiedmayer Stiftung für Kunst und Wissenschaft mit Sitz in Wendlingen a. Neckar. Dort befinden sich auch das Archiv des Unternehmens Schiedmayer.

Das älteste Dokument ist ein Kupferstich von 1756 mit dem Porträt von Balthasar Schiedmayer, Gründer des Unternehmens in Erlangen. Es finden auch Konzerte mit historischen Instrumenten aus dem Hause Schiedmayer statt im Schiedmayer Clavier-Salon statt.

1. Pandit, Shiladitya (2018-09-12). "Music director Shankar's nearly 100-year-old piano joins NFAI collection, restoration likely". The Times of India. ISSN 0971-8257. Retrieved 2024-04-03.

2. https://www.celesta-schiedmayer.de/