Benutzer:Plagman/Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kombinat Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma (CLG)

Logo der Kombinats Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma
Rechtsform Kombinat
Gründung 1. Januar 1979
Sitz Grimma
Leitung Gert Wohllebe, Generaldirektor
Mitarbeiterzahl 36.000 (1989)[1]
Branche Anlagenbau
Chemie
Biotechnologie
Ehemaliges Gebäudes des CLG in Leipzig
Ausstellung des CLG auf der Leipziger Herbstmesse 1984

Das Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma (CLG) war von 1979 bis 1990 ein Kombinat in der DDR, das dem Ministerium für Chemische Industrie unterstand. Das CLG war als Generalunternehmer für die technische Entwicklung, Projektierung sowie für Bau und Montage von Chemieanlagen in der DDR verantwortlich und agierte als Generallieferant beim Export von Chemieanlagen. Außerdem koordinierte das CLG den Import von Anlagen und war für den Gesamtaufbau innerhalb der DDR zuständig.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1867 gründeten die Schlossermeister Hentschel und Selchow eine Werkstatt in Golzern. Diese firmierte 1872 in die Aktiengesellschaft "Maschinenbauanstalt Golzern" (MAG) um. 1899 erfolgte die Vereinigung zur "Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma" (MAG) und 1946 die Umbenennung in "VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma". 1979 wurde die Firma zum Stammbetrieb des Kombinates "Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma" (CLG).

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Wirkung vom 1. Januar 1979 wurden die Firmen VEB Chemieanlagenbau- und Montagekombinat Leipzig, VVB Chemieanlagen Leipzig, VEB Konstruktions- und Ingenieurbüro Chemie Leipzig, VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma - Stammbetrieb, VEB Ingenieurtechnisches Zentralbüro Böhlen, VEB Chemieanlagenbau Leipzig und VEB Apparatebau und Eisengießerei Leisnig-Tragnitz zum VEB Chemieanlagenkombinat Leipzig-Grimma/Stammbetrieb mit Sitz in Grimma zusammengelegt.

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter der zentralen Leitung des CLG kooperierten die folgenden Betriebe:

Betrieb Aufgabe
CLG Stammbetrieb Anlagen für die Kohle,- Erdgas- und Erdölverarbeitung, für die Petrol- und Carbochemie, die Herstellung von organischen und anorganischen Grundstoffen, von Plasten und Ausgangstoffen für die Chemiefaserproduktion; Anlagen der Biotechnologie; chemische Apparate; Projektierungsbüros und Konzentration der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten.
VEB Chemieanlagenbau Staßfurt Sodaanlagen; Anlagen für die Zuckerindustrie; Filter; Zentrifugen und weitere Apparate zur Fest-Flüssig-Trennung.
VEB Industriemontage Merseburg Montage von Ausrüstungen und Rohleitungen; Herstellung von Spezialpumpen und Mostentschwefelungsanlagen.
VEB VAKA- Werke Halle Tankanlagen; Tankstellenzapfsäulen.
VEB Geräte- und Pumpenbau Merbelsrod Kühlmittelpumpen; Gleitringdichtungen.
VEB Chemieanlagenbau Erfurt-Rudisleben Eindampfanlagen; Brauereianlagen; Rührmaschinen; Fermentoren; Rotationsdünnschichtverdampfer; Polyarnidanlagen.
VEB Maschienenfabrik und Eisengießerei Wurzen Luftzerlegungsanlagen; Verdichter.
VEB Germania Karl- Marx- Stadt Hoch- und Höchstdruckapparate; Kolonnen.
VEB Erste Maschienenfabrik Karl- Marx- Stadt Anlagen für die Gummi- und Plastverarbeitung.
VEB Komplette Chemieanlagen Dresden Luftzerlegungsanlagen; Anlagen für die Pharmazie und Polyurethanerzeugung; Anlagen zur Gewinnung etherischer Öle; Pilot- und Versuchsanlagen.
VEB Apparate- und Chemieanlagenbau Reinsdorf Behälter und Apparate aus Aluminium und Edelstahl.
VEB Chemie- und Tankanlagenbau Fürstenwalde Tankanlagen; Gasarmaturen; Behälter; Anlagen für die Gasaufbereitung und Lösungsmittelrückgewinnung; Luftkühler.
VEB Zentrale Informationsverarbeitung Chemie Berlin Datenverarbeitung für die chemische Industrie der DDR.
Chemieanlagen Export/Import Berlin- VE Außenhandelsbetrieb der DDR Gesamte Außenhandelstätigkeit des Chemieanlagenbaus.

Forschung und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kombinat CLG war wür die gemeinsame Verfahrensentwicklung der DDR- Chemiebetriebe verantwortlich und projektierte und baute Pilotanlagen für neue Verfahren. Zu den Forschungsschwerpunkten zählten unter anderem:

  • Anlagenentwicklung für die Kohleveredelung, Mikrobiologie, Betankungstechnik, Chemiefaserhesrtellung, Tieftemperaturtechnik, Herstellung anorganischer Produkte und für den Umweltschutz.
  • Entwicklung von CAD/CAM Systemen, Prozessen für die Oberflächenveredelung, Robotertechnik, Automatisierungstechnik und Rationalisierungsmitteln.

Nachfolgeunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 1990 wurde das Kombinat aufgelöst und der ehemalige Stammbetrieb mit Produktionsstätte in Grimma als Maschinen- und Apparatebau Grimma GmbH reprivatisiert. Die Firma heißt heute MWL APPARATEBAU GmbH GRIMMA und gehört zur Hertel-Gruppe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunze, Robert: Die Stellung der Chemischen Industrie der DDR zur Verfahrenstechnik in: Fratzscher, Wolfgang (Hrsg.), Meinicke, Klaus-Peter (Hrsg.) Verfahrenstechnik und Wiedervereinigung, Akademie Verlag GmbH, 2007, ISBN 3055017595, S. 113-126

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wiss. Z. Karl-Marx-Univ. Leipzig, Ges.wiss. Reihe 38 (1989) 4, 358-369

Kategorie:Maschinen- und Gerätehersteller]] Kategorie:Unternehmen (DDR)]]