Benutzer:Politologista/Artikelentwurf

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Gerhard Hauck (* 8. November 1939) ist ein deutscher Soziologe

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehard Hauck studierte zunächst Wirtschaftswissenschaft, dann Soziologie und Ethnologie an den Universitäten Freiburg und Heidelberg und wurde 1965 mit einer Arbeit über „Politische Führungsschichten in den neuen Staaten Schwarz-Afrikas“ am Institut für Soziologie und Ethnologie der Universität Heidelberg promoviert. Danach forschte und lehrte er an diesem Institut für über ein Jahrzehnt und habilitierte sich dort 1980 mit einer Arbeit zur „Rekonstruktion des historischen Materialismus“. Bis zu seiner Emeritierung war er außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg und nahm zudem zahlreiche Gastprofessuren an deutschen Universitäten, aber auch in Josh, Nigeria wahr. Besonders eng ist er neben seiner Heimatuniversität Heidelberg mit dem Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Universität Mainz verbunden. Seit 1985 arbeitet er bei der Zeitschrift Peripherie. Politik – Ökonomie – Kultur mit, 1989 bis 2010 als Redaktionsmitglied. Er lebt in Landau (Pfalz).

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauck hat wichtige Beiträge vor allem zur Gesellschaftstheorie und Entwicklungssoziologie geleistet, die sich zusammengefasst in Bänden wie „Geschichte der soziologischen Theorie“ oder „Evolution, Entwicklung, Unterentwicklung“ finden. Seine regionalen Interessen umfassen Indien, Afrika südlich der Sahara, aber auch Sizilien. Seit den 1970er Jahren hat Hauck die kritische Debatte über „Entwicklung“, „Unterentwicklung“ und globale Ungleichheit in Deutschland entscheidend mit geprägt. Diese Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, die bis gegen 1990 prägende Gegenüberstellung von Modernisierungs- und Dependenztheorie zu überwinden. Wie Hauck vor allem in den in „Evolution, Entwicklung, Unterentwicklung“ , aber etwa auch in „Gesellschaft und Staat in Afrika“ zeigt, sind für ein Verständnis von Prozessen der „Unterentwicklung“ innergesellschaftliche ebenso wie globale Momente wesentlich, die in der früheren Kontroverse oft unverbunden gegeneinander gestellt wurden[1]. Charakteristisch für Haucks Arbeiten ist dabei einerseits die beständige und vielseitige Reflektion evolutionstheoretischer Gesichtspunkte sowie die Rezeption der an der Marxschen Theorie ansetzenden kritischen internationalen Debatte. In diesem Bezugsrahmen bewegen sich auch Haucks Analysen zur Staatlichkeit in Afrika, die sorgfältig innergesellschaftliche Prozesse und die prägenden Konsequenzen globaler Hierarchien gegeneinander abwägen. Wegweisend waren weiter Haucks Beiträge zur Ideologiekritik, seine Geschichte der soziologischen Theorie sowie neuere Arbeiten, die sich mit dem Eurozentrismus in der Gesellschaftstheorie auseinandersetzen[2]. Sein Buch über einen sozialwissenschaftlichen Kulturbegriff zeigt aktuelle Risiken auf, wenn der Begriff der „Kultur“ an die Diskursposition von „Rasse“ rückt und zur Grundlage für kulturrassistische Argumentationsmuster wird.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die politischen Führungsschichten in den neuen Staaten Schwarz-Afrikas phil. Diss. Heidelberg 1965. Microfiche, Frankfurt a.M./Washington, 1994.
  • mit Amalendu Guha, Sarma Marla und Christian Sigrist: Indien. Bauernkämpfe: Die Geschichte einer verhinderten Entwicklung von 1756 bis heute. Wagenbach, Berlin, 1976 (Hindi-Ausgabe Delhi 1979), ISBN 978-3-80311-071-8.
  • Geschichte der soziologischen Theorie. Eine ideologiekritische Einführung. Reinbek, Rowohlt 1988, ISBN 9783499554018.
  • Von der klassenlosen zur Klassen-Gesellschaft. Systematisches und Empirisches zur Rekonstruktion des historischen Materialismus. Köln, Pahl-Rugenstein, 1979, ISBN 978-3760950099.
  • Einführung in die Ideologiekritik. Bürgerliches Bewußtsein in Klassik, Moderne und Postmoderne. Argument, Hamburg, 1992, ISBN 978-3886192090.
  • Evolution, Entwicklung, Unterentwicklung. Gesellschaftstheoretische Abhandlungen. IKO, Frankfurt am Main, 1996, ISBN 3889393659.
  • Gesellschaft und Staat in Afrika. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main, 2001, ISBN 9783860992265.
  • Die Gesellschaftstheorie und ihr Anderes. Wider den Eurozentrismus der Sozialwissenschaften. Westfälisches Dampfboot, Münster 2003, ISBN 978-3-89691-551-1.
  • Kultur. Zur Karriere eines sozialwissenschaftlichen Begriffs. Westfälisches Dampfboot, Münster, 2006, ISBN 978-3-89691-685-3.
  • Globale Vergesellschaftung und koloniale Differenz. Essays, Westfälisches Dampfboot, 2012, ISBN 978-3-89691-900-7.

Herausgegebene Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Interview[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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Postkoloniale Ansätze in den Internationalen Beziehungen bezeichnen verschiedenene Theoriestränge, die sich aus postkolonialer bzw. dekolonialer Perspektive mit internationaler Politik befassen. Das betrifft einerseits eine historisch-kritische bzw. eurozentrismuskritische Auseinandersetzung mit Normativität, Ideengeschichte und Strukturkategorien der IB, andererseits die Kritik an empirischen Forschungspraxen sowie methodologische Probleme in Forschungsdesigns der Internationalen Beziehungen.

Geschichte und Theoriebildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Postkoloniale Ansätze sind innerhalb der Internationalen Beziehungen eine noch recht neue Strömung, die erst seit rund 20 Jahren an Bedeutung gewinnt und bisher vor allem im angloamerikanischen politikwissenschaftlichen Kontext sichtbar ist. Postkoloniale Perspektiven haben in den Sozial- und Geisteswissenschaften ausgehend von der Anglistik zunächst soziologische und historische Debatten inspiriert und sind nun zusehends auch in der Politikwissenschaft präsent. Den Anfang machten .....



Postkoloniale Kritik an Theorien Internationaler Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Postkoloniale Kritik an Empirie und Methodologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption und Debatte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der deutschsprachigen politikwissenschaftlichen Debatte sind postkoloniale Ansätze seit etwa 10 Jahren vermehrt sichtbar. Maßgeblich dazu beigetragen hat das am Exzellenzcluster 'Normative Orders' angesiedelte Frankfurt Research Center of Postcolonial Studies (FRCPS) unter Leitung von Nikita Dhawan. An der Universität Kassel wurde 2014 der deutschlandweit erste politikwissenschaftliche Lehrstuhl zu Postkolonialen Studien eingerichtet. Für die internationale Debatte sind die Konferenzen der British International Studies Association (BISA), der International Studies Association (ISA) und der European International Studies Association (EISA) drei wichtige Orte. Einschlägige Fachzeitschriften mit (teilweise) postkolonialem Bezug sind 'Postcolonial Studies', 'Third World Quarterly', 'Review of African Political Economy', 'Alternatives - Global, Local, Political', 'Globalizations', 'Journal of International Relations and Development', 'Journal of Intervention and Statebuilding', sowie 'Millennium - A Journal of International Studies'.


Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einführungstexte in Lehrbüchern der Internationalen Beziehungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siba N'Ziatoula Grovogui: XXXX , in: Tim Dunne, Milja Kurki, Steve Smith (2013): International Relations Theories: Discipline and Diversity; 3. Auflage, Oxford: Oxford University Press.

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Standardwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jones, Branwen Grufydd (Hg.) (1998): Decolonizing International Relations, Lanham, MD: Rowman & Littlefield.
  • John M. Hobson (2012): The Eurocentric Conception of World Politics: Western International Theory, 1760-2010. Cambridge: Cambridge University Press.
  • Nayak, Meghana/Selbin, Eric (2010): Decentering International Relations. London: Zed Books.
  • Seth, Sanjay (Hg.)(2013): Postcolonial Theory and International Relations. A Critical Introduction. London: Routledge.
  • Shilliam, Robbie (Hg.) (2011): International Relations and Non-Western Thought: Imperialism, Colonialism and Investigations of Global Modernity. London: Routledge.
  • Tickner, Arlene B./Blaney, David L.(Hg.) (2013): Claiming the International. Worlding Beyond the West. London: Routledge.
  • Tickner, Arlene B./Waever, Ole (Hg.) (2009): International Relations Scholarship around the World, London: Routledge.

Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chowdhry, Geeta: Postcolonial interrogations of child labor: human rights, carpet trade, and Rugmark in India, in: Geeta Chowdhry, Sheila Nair (Hrsg.): Power, Postcolonialism and International Relations: reading race, gender and class, London: Routledge, 2002, ISBN XXX S. 225-253.
  • Franziska Müller: Von Wissenproduktion, Weltordnung und 'worldism'. Postkoloniale Kritiken und dekoloniale Forschungsstrategien in den Internationalen Beziehungen, in: Aram Ziai (Hrsg.): Postkoloniale Politikwissenschaft, Bielefeld, transcript, 2016, ISBN XXXX, S. XXXX


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blog zu postkolonialer Sozialwissenschaft

Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies

Colonial/Postcolonial/Decolonial Working Group innerhalb der BISA

  1. Laudongasse 40: Gerhard Hauck: Gesellschaft und Staat in Afrika. Abgerufen am 3. November 2019.
  2. Portal für Politikwissenschaft - Die Gesellschaftstheorie und ihr Anderes. Abgerufen am 3. November 2019.