Benutzer:Rohrthomas/Artikelentwurf

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Galanteriespengler

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Galanteriespengler sind Hersteller von künstlerischen Gegenständen aus Metall. Als Spezialform in der Spenglerzunft, ist der Galanteriespengler hauptsächlich im Bauwesen tätig oder auch als Hersteller von üblichen Handelswaren. Durch Einfallsreichtum und dem künstlerischen Einfühlungsvermögen, sind seinem Produktebogen keine Grenzen gesetzt.

Etymologie und Begriff

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Der Begriff Galanteriespengler entwickelte sich ursprünglich aus dem Beruf des Flaschners, der Pulverfässer und Laternen aus Metall herstellte. Weiter ist der Klampferer für die Entwicklung verantwortlich, welcher heute im Grossteil Deutschlands auch Klempner genannt wird. Der Klampferer stellte in der Gründerzeit Gegenstände für den Haushalt her, wie: Schüsseln, Vasen, Kaminabzüge oder Teekannen. Im Jahre 1771 wurde der Beruf des Flaschners mit dem Klampferer zur Spenglerzunft vereinigt. Ein langanhaltender Streit wurde durch diese zusammenführung dieser Metallbereichen beendet. Durch die Erfindung des Tauchverzinnens, setzte ab 1820 der Aufschwung des Spenglerhandwerks ein. Durch diese neue Innovation, war es möglich haltbare Gegenstände aus Feinmetallen herzustellen. Der Galanteriespengler hatte daher die möglichkeit, sich weiter zu entwickeln und konnte seine Handwerkskunst in einem grösseren Spektrum anbieten.


Ursprünglich verwandte Berufe des Galanteriespenglers

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Verarbeitung von Alltagsgegenständen

  • Spangenmacher

Hersteller von Spangen und Gürtel

Hersteller von Kupferkessel, Waffen und Reliefs

  • Blattner

Rüstungshersteller, Körperschutz

Villa Patumbah Zürich / Metalldach

Der Tätigkeitsbereich umfasst die Verarbeitung von Feinblechen: Kupfer, Zink, Aluminium, Blei, wie auch Eisenmetalle und nicht rostende Stahlerzeugnisse für die Industrie. Zeitgenössisch arbeitet der Galanteriespengler mit Legierungen und verschiedenen Oberflächenbehandlungen, wie zum Beispiel Brünieren oder Ätzen. Grösster Anwendungsbereich findet er bei Dacheindeckungen mit Turmspitzen und Sakralen Bauten. Ornamente als Zierrat oder Ausspeiher an Rinnen, sind weitere Facharbeiten in der Architektur. Auch übliche Handelswaren wie Gefässe, Bilder, Wappen und Schmuckgegenstände, sind in vielen Galanteriebetrieben an Tagesordnung. Grösstenteils stellt der Galanteriespengler die benötigten Bauteile von Hand oder maschinell her und verarbeitet diese in seine Kunstgewerblichen Objekte. Als Ausgangspunkt dienen einfache Skizzen, wie auch Zeichnungen oder Pläne eines Kunden.

Mit dem Architektonischen Wandel und durch die Industrialisierung hat sich die Tätigkeit des Galanteriespenglers bis heute durchgesetzt.

Damit das vom Walzwerk angelieferte Blech verarbeitet werden kann, wird durch verschiedene Behandlungstechniken das Material in Form gebracht und zum Beispiel durch Nieten, Löten oder Falzen miteinander verbunden. Da die meisten Gegenstände im Aussenbereich Verwendung finden, sollten sie auch gegen Witterung und Nässe geschützt werden. Die Grundlegende Blechbearbeitung wie Falzen, Schweifen, Bördeln oder Stauchen sind daher allgegenwärtig und unverzichtbar. Der Galanteriespengler wird durch sein breites Fachwissen und sein Technisches Know-How hoch geschätzt.


Angewandte Techniken

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Begriffe:

  • Treiben Plastische Verformung des Bleches meist in kaltem Zustand
  • Bördeln Rechtwinkliges aufbiegen von Blechen mit dem Bördeleisen
  • Stauchen Längenänderung durch Druckkräfte, passendes Werkzeug: Eckold
  • Schweifen Das Blech durch Hammerschläge örtlich strecken
  • Falzen Ineinander Klammern von gebogenem Metall (bekannt auch: Winkel-, steh- und Doppelfalz)



Werkzeuge, Maschinen

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Die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten sind so vielseitig wie die Handwerkzeuge die der Galanteriespengler zu gebrauchen hat. Eine vollstandig eingerichtete Werkstatt, ist die Grundvoraussetzung für umfängliches Arbeiten mit Metall. Viele Kunst- und Galanteriespengler stellen ihre Werkzeuge bei Bedarf selbst her (zb Punzen für Stempelabdrücke). Als wichtigstes Werkzeug dient der Hammer, er ist in vielen Ausführungen vorhanden, um die spezifische Bearbeitung des jeweiligen Metalles zu ermöglichen. Maschinen sind ein weiterer Bestandteil in der Werkstatt, Bleche werden auf Mass zugeschnitten oder mit Biegevorgängen in Form gebracht.

Auszug Werkzeug

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Das wichtigste:

Handwerkzeug Maschinen
Blechscheren: links, rechts, Durchlauf, Figuren oder Rundloch... Schwenkbiegemaschinen: Abkantmaschine, Segmentbieger...
Hämmer: Schlosser, Schweif,Treib und Belzerithammer... Walzenmaschinen: Dreiwalzig, vierwalzig, Herstellung von Rohren
Zangen: Flach, Deck, Falz, Spitz oder Piccolo... Sicken und Bördelmaschine: Auch von Hand, meist motorisiert
Eisen: Tasso, Schaleisen oder Rinnenstöckel, Bördeleisen... Akkuschrauber: zum Bohren, Befestigen oder Polieren...



Die verarbeiteten Metalle werden in Form von Rollen oder Tafeln geliefert. Diese Walzwerkfertigprodukte werden als Feinblech bezeichnet, weil die Materialstärke kleiner als 3mm ist. Bleche haben ihre Eigenschaften, die der Galanteriespengler für die Bearbeitung beachten muss. Wärmeleitfähigkeit, Duktilität (Verformbarkeit) oder Schmelzpunkte... sind wichtige Aspekte, die bei Arbeitsvorgängen oder bei der Auswahl von passenden Blechen, als Bedachungform in Frage kommen.

Auszug von Blechen, die der Galanteriespengler verwendet.


  • Kupfer Das Wohl am meisten verwendete Metall, eignet sich für Treibarbeiten aller Art. Die Korrosionsbeständigkeit wie die Zugfestigkeit von Kupferblech, ist ausserordentlich gut. Anfangs mit Lachsroter Oberfläche, wird das Blech an der Athmosphäre mit einer zuerst braunen und anschliessend grünen Patina überzogen.
  • Titanzink In Frankreich Hoch geschätzt, wird es in vielen Ländern für Galanterie wie auch normale Spenglerarbeiten verwendet. Das Material ist weich und gut verformbar, lediglich bei niedrigen Temperaturen wird es spröde und lässt sich dann schwer Verarbeiten. Die bläulich, graue Farbe passt meist in Architektur und Ornamentik.
  • Walzblei Geeignet für komplizierte Arbeiten im Dachbereich. Zudem ist es Weich und hat eine grosse Säurebeständigkeit. Das Blech kann nicht auf Zug beansprucht werden und weist eine sehr kleine mechanische Festigkeit auf. Die Altersbeständigkeit ist nur bedingt.
  • Aluminium oder in der Spenglerbrache auch Aluman genannt, ist gegen athmosphärische Einwirkungen beständig und durch ihre Oxydhaut geschützt. Das Aluminiumblech kann hartgelötet und geschweisst werden. Die Verwendung dieses Metalls, wird vielmals durch eine Lackierung ergänzt.
  • Messing wird meistens duch Kupfer ersetzt. Für die Herstellung von Zieharbeiten und Kunstgewerblichem dennoch geeignet.



Galanteriespengler als Lehrberuf gibt es nicht, diese Tätigkeit ist eine Vertiefungsrichtung und stützt sich auf den Berufen des Klempners und Bauspenglers. Es gibt mehrere Möglichkeiten dieses Handwerk zu erlernen. Weitergabe von Fachwissen Betriebsintern, Besuch von ausserbetrieblichen Kursen, Selbststudium (Learning by Doing).


Vorraussetzungen allgemein:

  • Handwerkliche Begabung
  • Praktisches Denken
  • Vorstellungsvermögen in Raum und Form
  • Körperliche Fitness
  • Teamfähigkeit und Kollegialität
  • Schwindelfreiheit


Ausbildung zum Bauspengler / Klempner

  1. Schweiz: berufsberatung.ch
  2. Deutschland: berufskunde.com



  1. Informationen zum Klempnerberuf, Forum für Kunstspengler, Blogeinträge (http://www.klempnerzukunft.de)
  2. Klempnerwissen, Technik, Geschichtliches (http://www.klempnerhandwerk.de)
  3. Klempnertechnik, Fachzeitschrift (http://www.baumetall.de)
  4. Wissenswertes (http://www.spengler.at)
  5. Fachspenglerei, Sakrales bauen (http://www.scherrer.biz)
  6. Kunst und Galanteriespenglerei (http://www.kunstspenglerei.com)
  7. Metalle und Material (http://www.materialarchiv.ch)
  8. Ausbildung, Berufe (http://www.berufsberatung.ch) (http://www.berufskunde.com)



  • Berufskunde für Spengler / Band 1 und 2

Verfasser/Beitragende: Ssiv (Hrsg) Ort, Verlag, Jahr: Zürich : Ssiv-Lehrmittelverlag, 1981 (https://jus.swissbib.ch/Record/01260934X)

Umfassendes Werk für die Spengler-Weiterbildung, sowie für Architektur- und Planungsbüros Ringordner A4 (Copy Version)Jahrgang: 1991 (http://www.harrymorath.com/index.php?page=2)