Benutzer:S. F. B. Morse/Liste der Schulen in Elsterwerda

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Die Liste der Schulen in Elsterwerda enthält Grund-, allgemeinbildende Schulen, berufsbildende und ehemalige Schulen in Elsterwerda. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Der Schulstandort Elsterwerda hat eine lange Tradition und die Stadt wird deshalb oft als Schulstadt bezeichnet. Das älteste im Ort erhaltene Schulhaus ist das Gebäude der ehemaligen Buchhandlung Noack und befindet sich rechts der Kirche St. Katharina in der Hauptstraße. Es wurde bereits 1711 im Stadtbuch als Feuerstätte Nr. 9 erwähnt. Im Oktober 1851 beauftragte das Preußische Provinzialschulkollegium beim Kultusministerium die Errichtung eines Seminars im Schloss Elsterwerda und am 13. November 1857 wurde das Königlich-Preußische Lehrerseminar mit 19 Zöglingen eröffnet. An Stelle des Seminars trat 1925 eine Oberrealschule und 1938 eine Oberschule. In der DDR wurde daraus die Erweiterte Oberschule (EOS) „Wladimir Komarow“ und nach der Wende das Elsterschloss-Gymnasium.

In der Elsterstraße wurde 1898 eine Präparandenanstalt eingeweiht, deren Räume gegenwärtig durch eine Berufsschule genutzt werden. Der Krauschützer Domänenpächter und spätere Ehrenbürger August Müller stiftete 1905 das Schulgebäude einer Landwirtschaftlichen Winterschule, das in der Schillerstraße errichtet wurde. Am 15. Oktober desselben Jahres wurde die Schule von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen eingeweiht, um jungen Landwirten von November bis März die Möglichkeit zu geben, sich fachliches Wissen anzueignen.

Liste der Grund- und allgemeinbildenden Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsterschloss-Gymnasium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsterschloss-Gymnasium
Flur im Erdgeschoss

Das Elsterschloss-Gymnasium befindet sich auf dem Gelände des im 17. Jahrhundert in seiner heutigen Gestalt errichteten Schlosses von Elsterwerda. Unmittelbar an der Schwarzen Elster gelegen, ist sie laut Umfragen der Zeitschrift Unicum Abi aus den Jahren 2003 und 2006 eine der besten und schönsten Schulen Deutschlands.

Die schulische Nutzung des historischen Gebäudekomplexes begann im Jahre 1858 mit der Übergabe an das kurz zuvor mit 19 Zöglingen eröffnete Königlich-Preußische Lehrerseminar. Da die neu geschaffene Bildungsstätte aber für wesentlich mehr Seminaristen geplant war, folgten bald weitere Aufnahmen und im Herbst 1859 war die angestrebte Zahl von 60 Seminaristen schließlich erreicht, die aber später mit dem Ausbau des Seminars noch einmal auf 75 erhöht wurde.

Um die Seminar-Anwärter für das sechs Jahre dauernde Lehrerstudium vorzubereiten, benötigte man eine eigene Präparandeneinrichtung in Elsterwerda, die schließlich 1898 in der unweit entfernten Elsterstraße in Betrieb genommen wurde und das Seminar zu einer Musteranstalt seiner Zeit machte.

Im Jahre 1926 wurde das Elsterwerdaer Lehrerseminar eingezogen und an seine Stelle trat die Oberrealschule „Elsterschloss“, eine staatliche Aufbauschule, welche hier bereits seit 1922 parallel in Betrieb genommen worden war und begabte Volksschüler nach sechs Jahren zur Hochschulreife führen sollte. 1938 folgte die Umwandlung der Schule in eine Oberschule, die über 20 Jahre Bestand haben sollte und im Jahre 1959 schließlich in eine Erweiterte Oberschule (EOS) umgewandelt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft war außerdem die Polytechnische Oberschule (POS) zu finden, welche den Namen des Widerstandskämpfers Rudi Arndt erhalten hatte. Im Mai 1969 erfolgte dann die Namensgebung der Elsterschloss-Schule in EOS „Wladimir Komarow“; einem sowjetischen Kosmonauten, der 1967 als erster Mensch bei einer Weltraummission starb.[1]

Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1990 führte dazu, dass die bisherige EOS in ein Gymnasium umgewandelt wurde und die Schule seit dem Schuljahr 1991/92 ihren heutigen Namen „Elsterschloss-Gymnasium“ trägt. Die steigenden Schülerzahlen führten allerdings zu einem erhöhten Raumbedarf, der durch die Schließung der unmittelbar benachbarten POS „Rudi Arndt“ gedeckt werden konnte, da deren Räumlichkeiten vom Gymnasium größtenteils übernommen werden konnten.

Am 4. September 1998 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft außerdem die neu errichtete „Elbe-Elster-Halle“ übergeben. Diese Mehrzweckhalle kann neben sportlichen Aktivitäten auch für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen genutzt werden. Außerdem verfügt sie über Außensportanlagen, welche ebenfalls durch das Elsterschloss-Gymnasium genutzt werden können.

Mit der Schließung der ebenfalls benachbarten und nach der Wende entstandenen „Grundschule am Schlossplatz“ im Jahre 2006 wurden weitere Räumlichkeiten frei, die nach einer umfangreichen Sanierung durch das Gymnasium genutzt werden.

Grundschulzentrum „Friedrich Starke“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahnenappell vor dem neuen Schulgebäude um 1960
Grundschulzentrum Biehla

Bis 1843 gehörte Biehla zum Schul- und Pfarrbezirk Elsterwerda.[2] Am 17. Oktober 1889 wurde in der Haidaer Straße ein vom Elsterwerdaer Baumeister Friedrich Jage errichtetes Schulgebäude eingeweiht.[3] Bis zu dessen Eröffnung befand sich die Biehlaer Schule unterhalb des heutigen Bergfriedhofs, der 1860 ursprünglich auf dem sogenannten Schulberg angelegt wurde.[4]

Da die Räumlichkeiten aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums in Elsterwerda[5] in den 1950er Jahren nicht mehr ausreichten, entstand in drei Bauabschnitten von 1958 bis 1961 in unmittelbarer Nachbarschaft ein vom Torgauer Architekten Max Heide entworfener dreigeschossiger Neubau. Der ursprüngliche Plan, das Gebäude auf einem anderen Gelände zu errichten, war wegen Grundwasserproblemen gescheitert. Das in Skelettbauweise errichtete Gebäude war eine der letzten Schulen in der DDR, die durch ein Architekturbüro als eigenständiger Entwurf erarbeitet und realisiert wurde.[6][7] Die Grundsteinlegung der Schule erfolgte am 14. April 1958. Nach ihrer Eröffnung am 1. September 1959 bekam sie den Status einer Polytechnischen Oberschule, der nach einer Reform des Bildungssystems in der DDR 1959 eingeführt wurde.[8] Während im alten Schulgebäude hauptsächlich die jüngeren Jahrgänge unterrichtet wurden und die Schulküche ihren Platz fand, waren die älteren Jahrgänge im neuen Gebäude untergebracht. Erweitert wurde der Schulkomplex durch eine Turnhalle und eine Aula, ein Lehrschwimmbecken (1968),[9] einem Mehrzweckgebäude (1978), sowie einen Schulgarten, der sich zunächst am Schmalen Weg im Bereich des heutigen Wohnblocks befand und in den 1980er Jahren in die unmittelbare Nähe von Turnhalle und Mehrzweckgebäude verlegt wurde. Zum Einzugsbereich der Schule gehörten die Dörfer Kraupa, Saathain, Würdenhain und Haida, deren Dorfschulen im Laufe der Zeit aufgelöst wurden. Außerdem wurden dort zunächst auch die Schüler des heutigen Stadtteils Elsterwerda-West eingeschult, die allerdings nach dem weiteren Wachstum des Wohngebietes 1968 eine eigene Schule bekamen.

1991 wurde die POS, die seit 1960 den Namen des von den Nationalsozialisten ermordeten KPD-Politikers Edgar André trug, in eine Realschule umgewandelt. Die Grundschule befand sich im älteren Gebäude an der Haidaer Straße. Unmittelbar nach der Auflösung der Realschule entstand 2006 durch einen Zusammenschluss der Grundschulen am Schlossplatz ein Grundschulzentrum. Das Schulgebäude in der Mittelstraße wurde umfassenden Sanierungsarbeiten unterzogen und am 28. November 2006 erfolgte die Einweihung einer neuen Turnhalle.[10] Am 29. Januar 2008 wurde die Grundschule nach dem in Elsterwerda geborenen Musiker Friedrich Starke benannt.[11][12]

Elsterschulzentrum Elsterwerda-West[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elsterschulzentrum (2016)
Das Elsterwerdaer Sportensemble 1987 in Leipzig.

Im Zentrum des Stadtteils ist das Elsterschulzentrum zu finden. Die Schule wurde im Zuge des Wohnungsneubaus in Elsterwerda-West von 1967 bis 1968 in Plattenbauweise errichtet. Am 1. September 1968 erfolgte im Beisein des damaligen Bügermeisters Felix Kocksch und des Kreisschulrates Egon Langer die Einweihung des neuen Schulgebäudes, welches mit 28 Unterrichtsräumen, einer Turnhalle und einem Essensraum ausgestattet war. Unterrichtet wurden im Schuljahr 1968/69 607 Schüler in 20 Klassen. Bereits im Folgejahr wurde der Schule am 27. September 1969 der Name von Johannes Dieckmann (1893-1969) verliehen. Als Zweigstelle der Schule fungierte die Walter-Husemann-Schule in der Schillerstraße, welche bis dahin von einem Großteil der Schüler des Stadtteils besucht wurde und nun nur noch die Klassenstufen 1 bis 4 führte.[13][14]

Im Jahre 1991 ging aus der Polytechnischen Oberschule die Gesamtschule Elsterwerda hervor. 585 Schüler wurden in 29 Klassen wurden im Schuljahr 1990/91 unterrichtet. Am 6. September 1997 erfolgte die Einweihung des neuen Turnhallenkomplexes mit zwei Turnhallen und einem neuen Außensportplatz. Die komplette Sanierung des Schulgebäudes erfolgte schließlich ab dem Jahr 2001. Ihre Umwandlung in eine Grund- und Oberschule erfolgte im Jahre 2005.[13][14] Da seit dem Schuljahr 2017/18 im Land Brandenburg Oberschulen mit Primarstufenteil als Schulzentren eingerichtet werden, wurde auch die Schule in Elsterwerda-West in ein Schulzentrum umorganisiert. Durch Beschluss des Kreistages im März 2018 trat deshalb mit Beginn des Schuljahres 2018/19 die offizelle Namensänderung in „Elsterschulzentrum – Primarstufe & Sekundarstufe I“ in Kraft.[15]

Die Schule in Elsterwerda-West ist seit dem Anfang ihres Bestehens stets eng mit dem Sport verbunden. Mit der Eröffnung des Schulkomplexes im Jahre 1968 bezog auch das 1953 gegründete und bisher im Pionierhaus in der Innenstadt beheimatete Sportensemble Elsterwerda das zur Schule gehörige neue Trainingszentrum. Das Sportensemble, ursprünglich als Sportwerbegruppe gegründet, war bereits zu jener Zeit landesweit bekannt, denn einige Jahre zuvor waren Mitglieder der Sportwerbegruppe im Jahre 1962 Hauptdarsteller im DEFA-Kinderfilm „Reiseziel Erfurt“. Es ist regelmäßig beim Internationalen Deutschen Turnfest vertreten und wurde durch zahlreiche Fernsehauftritte im In- und Ausland bekannt.[13][14]

Eine weitere Besonderheit ist der Schulzirkus „Robbi“. Auch er konnte durch diverse Fernsehauftritte deutschlandweit auf sich aufmerksam machen. Unter anderem gab es Auftritte bei Außenseiter-Spitzenreiter und im SAT.1-Frühstücksfernsehen. Seit 1993 wird hier das Projekt Zirkus macht Schule realisiert und Zirkusunterricht als Wahlpflichtfach angeboten. Der Schulzirkus ist mehrfacher Preisträger des Lotto-Sportfestes des Landes Brandenburg. Außerdem war die Schule im September 1999 Gastgeber des 3. Brandenburger Zirkusfestivals.[13][14]

Förderschule Elsterwerda[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im äußersten Westen des Stadtteils Elsterwerda-West ist in der August-Bebel-Straße 84 mit der Förderschule eine weitere Bildungseinrichtung zu finden. Dabei handelt es sich um eine Ganztagsschule mit dem sonderpädagogischem Förderschwerpunkt: geistige Entwicklung. Schulträger ist hier derzeit der Landkreis Elbe-Elster.[16] Im Schuljahr 2016/2017 wurden in 6 Klassen 36 Schüler von 11 Lehrkräften und 5 Erziehern betreut.[17][18][19]

Berufsbildende Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberstufenzentrum Elsterwerda

Sonstige Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kreismusikschule „Gebrüder Graun“

Liste der ehemaligen Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mädchenschule in der Friedrich-Engels-Straße
  • Landwirtschaftliche Winterschule
  • Walther-Husemann-Schule
  • Grundschule am Schlossplatz
  • Oberschule Rudi Arndt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margarete Noack: Elsterwerda – Als die Schornsteine noch rauchten. Fotodokumente aus den Jahren 1949–1989. 1. Aufl., Leipziger Verlagsgesellsch., Leipzig 2004, S. 61, ISBN 978-3-910143-14-2.
  2. Bornschein/Gandert: Heimatkunde für den Kreis Liebenwerda. Verlag Ziehlke, Bad Liebenwerda, 1928, S. 52.
  3. Eberhard Matthes, Werner Galle: Elsterwerda in alten Ansichten. 2. Auflage. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1993, ISBN 90-288-5344-8, S. 24.
  4. Der Biehlaer Glockenturm. In: Elsterwerdaer Anzeiger. November 2004, S. 5–6.
  5. Siehe auch: Hauptartikel Elsterwerda
  6. Iris Lehmann: „Die Geschichte unserer Grundschule – warum wir Friedrich Starke sind!“ (Memento des Originals vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedrich-starke-grundschule.de auf der Homepage der Friedrich-Starke-Grundschule, abgerufen am 8. Mai 2011.
  7. Iris Lehmann: Besuch Max Heide (Architekt unserer Schule) am 9. Oktober 2008. In: Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda. Nr. 11/2008, S. 7.
  8. Margarete Noack: Elsterwerda – Als die Schornsteine noch rauchten. Fotodokumente aus den Jahren 1949–1989. 1. Auflage. Leipziger Verlagsgesellsch., Leipzig 2004, ISBN 3-910143-14-8, S. 28.
  9. Margarete Noack: Elsterwerda – Als die Schornsteine noch rauchten. Fotodokumente aus den Jahren 1949–1989. 1. Auflage. Leipziger Verlagsgesellsch., Leipzig 2004, ISBN 3-910143-14-8, S. 60.
  10. Kuna: Projekttag an der Grundschule Elsterwerda-Biehla mit Turnhalleneinweihung. In: Amtsblatt für die Stadt Elsterwerda. Nr. 12/ 2006, S. 9.
  11. Die Geschichte der Biehlaer Schule auf der Homepage des Grundschulzentrums (Memento des Originals vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedrich-starke-grundschule.de, abgerufen am 12. März 2011.
  12. Joachim Matiba: Ein jahrzehnte langer Wunsch ging in Erfüllung. In: Festausschuß beim Rat der Stadt Elsterwerda (Hrsg.): 750 Jahre Elsterwerda 1211–1961. Elsterwerda 1961, S. 70–72 (Festschrift der Stadt Elsterwerda anläßlich ihrer 750-Jahr-Feier).
  13. a b c d Internetauftritt der Oberschule Elsterwerda, abgerufen am 26. August 2018
  14. a b c d 40 Jahre Schule in Elsterwerda-West. Elsterwerda 2008 (Festschrift zum 40jährigen Jubiläum).
  15. Dietmar Koßagk: „Elsterwerdaer Schule feiert 50. Geburtstag“ in Lausitzer Rundschau, 28. August 2018
  16. Stand: 2018
  17. Internetauftritt der Förderschule Elsterwerda, abgerufen am 27. August 2018
  18. Internetauftritt des Fördervereins der Förderschule Elsterwerda, abgerufen am 27. August 2018
  19. Schulporträt der Förderschule Elsterwerda auf bildung-brandenburg.de, abgerufen am 27. August 2018