Benutzer:Stobaios/M. Westermann & Co.

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M. Westermann & Co. GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1867
Auflösung 2024
Auflösungsgrund Insolvenz

[1]

Sitz Arnsberg, Deutschland
Leitung Egbert Neuhaus,
Marcus Westermann
Mitarbeiterzahl 220
Umsatz 34 Mio. Euro (2008)[1]
Branche Konsumgüter
Website www.wesco.de

M. Westermann & Co. GmbH (Wesco) war ein deutsches Unternehmen des metallverarbeitenden Gewerbes in der Konsumgüterbranche mit Sitz in Arnsberg. Kernprodukte waren Haushaltswaren aus pulverbeschichteten Stahlblechen und Edelstahl für Küchen und Wohnräume wie Brotkästen und Abfallsammler.[2] [3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1867 von Martin Westermann in Arnsberg-Hüsten gegründet. Tätigkeitsfelder waren die handwerksmäßige Fertigung von Haushaltsgegenständen und Bauklempnerei. Zunächst wurden Lampen und Kaffeeflaschen für Bergleute aus Weißblech gefertigt. Der Bereich Bauklempnerei wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben, während die Fertigung von Haushaltsgegenständen wuchs. 1907 wurde der Betrieb in eine GmbH überführt. Seit 1910 erzeugt Wesco lackierte Blechwaren für Küchen wie Vorratsdosen, Brot- und Gebäckkästen.[4] Ab den 1920er Jahren wurden Ascheimer produziert.[4]

Die Firma zog 1938 an den heutigen Standort in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neheim-Hüsten. Im zweiten Weltkrieg galt die Firma als kriegswichtiger Betrieb und beschäftigte zahlreiche Zwangsarbeiter.[5] Die Fabrikgebäude wurden durch Bomben beschädigt. Nach dem Krieg war der Betrieb von Demontagen betroffen.

Werk Arnsberg mit alten Fabrikgebäude und neuem Logistikzentrum

Ab 1947 fertigte Wesco wieder Speiseschränke, Brotkästen und Springformen. Erstmals wurde auch ein Treteimer mit Fuß produziert. Seit 1955/56 wurden Radiatoren hergestellt. Ab 1978 konzentrierte sich das Unternehmen wieder auf die Herstellung von Haushaltswaren und stellte die Radiatorenfertigung ein. Bekannt wurde die Firma vor allem durch die Herstellung von Abfallbehältern in amerikanischem Design.[6]

1985 brachte Wesco den Tret-Abfalleimer „Öko-Zwilling“ auf den Markt[7] und bot damit als erster Hersteller eine verbraucherfreundliche Lösung für die Mülltrennung im Haushalt an.[4]

Im Jahr 1990 übernahm Egbert Neuhaus die Firmenleitung als Geschäftsführer. 1992 wurde in Schwarzenberg in Sachsen das Tochterunternehmen H. Dedores & Co. zusammen mit dem einheimischen Teilhaber Hermann Dedores gegründet. In den sächsischen Standort wurden in den folgenden Jahren 20 Millionen Mark investiert. Dort sind etwa 100 Beschäftigte tätig. Im Jahr 2000 wurde am Standort Hüsten ein neues Logistikzentrum erbaut.[8]

Die denkmalgeschützte neoklassizistische Villa Westermann wurde aufwendig restauriert und dient seit 2011 unter dem Namen „Villa Wesco“ als „Marken-Erlebnis-Zentrum“, Kochschule und Outlet-Store.[9][10]

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch für die Produkte von Wesco ist das industrielle Design und die klare Farbwahl. Verarbeitet werden hochwertige pulverbeschichtete oder feuerverzinkte Stahlbleche und Edelstahl. Zu den Kernprodukten der Marke Wesco zählen Brotkästen, Küchenaccessoires und Abfallsammler. Zu den Produkten von Wesco Küchentechnik zählen Drahtküchenausstattungen, Modulmöbel und Einbauabfallsammler zum Trennen von Haushaltsmüll.

Unter der Marke Wesco Aluments produziert und vertreibt das Unternehmen Aluminiummöbel für Küchen, Wohnräume und Büros. Die Möbel werden in einer öffentlich zugänglichen Manufaktur, die zur Villa Wesco gehört, handgefertigt.[11]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesco-Produkte wurden mit diversen Design-Preisen ausgezeichnet. So präsentierte das German Design Council im April 2011 in Mailand die Ausstellungsreihe Design Deutschland 2011 mit dem Mülleimer Single Master von Wesco unter den Top 100.[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Florian Langenscheidt (Hrsg.): Das Lexikon der deutschen Familienunternehmen: Deutsche Familienunternehmen mit allen wichtigen Informationen zu Herkunft, Geschichte, Daten und Fakten, Gabler Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-8349-1640-2, S. 891
  • Tanja Bessler-Worbs/Klaus Pradler: Entdeckungen. Dokumente aus firmengeschichtlichen Sammlungen im südöstlichen Westfalen, Arnsberg 2001, S. 52 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sabine Brendel: In China: Wesco wittert große Chancen, Westfälische Rundschau, 5. Januar 2009
  2. Martin Schwarz: Mit knalligen Farben ist Wesco in der Erfolgsspur, WAZ, 18. Februar 2013, abgerufen am 30. April 2013.
  3. Das „Plopp“ macht den Unterschied, Zeitungsartikel Westfalenpost, 22. Dezember 2012, abgerufen am 1. Mai 2013.
  4. a b c Philosophie: Das Unternehmen. Website der Firma Wesco. Abgerufen am 26. April 2013.
  5. Zwangsarbeit in Arnsberg 1939–1945. Daten, Fakten, Hintergründe. Arnsberg. Abschlussdokumentation der Geschichtswerkstatt Zwangsarbeit Arnsberg, Heimatbund Neheim-Hüsten, Arnsberg 2007, ISBN 9783930264667, S. 110
  6. Pushboy & Friends – Die Story. Website der Firma Wesco. Abgerufen am 6. Mai 2013.
  7. Design Center Stuttgart (Hrsg.): Deutsche Auswahl 1986: Ausstellung gut gestalteter Industrieprodukte, Landesgewerbeamt Baden-Württemberg, Riethmüller & Co, Stuttgart 1986, S. 62 und S. 215
  8. Tanja Bessler-Worbs, Klaus Pradler (Hrsg.): Entdeckungen. Dokumente aus firmengeschichtlichen Sammlungen im südöstlichen Westfalen, Arnsberg 2001, S. 52 f.
  9. Heinz Krischer: Villa Wesco wird Attraktion am Radweg, Westfalenpost, 21. Januar 2011
  10. Die Villa Wesco ist Denkmal des Monats September 2013, Pressemitteilung der Stadt Arnsberg
  11. Detlef Schlüchtermann: Gläserne Manufaktur vollendet Ensemble, Westfalenpost, 29. Juli 2011
  12. Design Deutschland 2011, Broschüre des German Design Council, S. 30

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